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<strong>Br</strong>om - Vorkommen<br />

<strong>Br</strong>om kommt nur gebunden in Form von <strong>Br</strong>omiden vor,<br />

beispielsweise als Silberbromid Ag<strong>Br</strong>.<br />

Ein anderes wichtiges Vorkommen des <strong>Br</strong>oms ist im<br />

Meerwasser (1 m 3 Meerwasser enthält rund 68 g <strong>Br</strong>omid), in<br />

Solequellen und in Salzseen.<br />

Von <strong>Br</strong>om gibt es zwei natürliche Isotope<br />

81<br />

35<br />

<strong>Br</strong><br />

79<br />

35<br />

<strong>Br</strong><br />

50.69 % 49.31 %


2 K<strong>Br</strong> + Cl 2<br />

Darstellung<br />

<strong>Br</strong>om kann aus seinen Verbindungen durch Chlor freigesetzt<br />

werden:<br />

Cl 2 + 2 e –<br />

2 <strong>Br</strong> –<br />

2 Cl –<br />

<strong>Br</strong> 2 + 2 e –<br />

2 KCl + <strong>Br</strong> 2<br />

E 0 = 1.3583 V<br />

E 0 = 1.065 V


Darstellung<br />

Heißentbromung bei <strong>Br</strong>omidgehalten von 0.2 – 3.5 kg/m 3 .<br />

Die Oxidation erfolgt bei Temperaturen zwischen 90 und<br />

100°C. Das entstandende <strong>Br</strong>om wird mit Dampf<br />

ausgetrieben (steaming out).<br />

Kaltentbromung bei geringen <strong>Br</strong>omgehalten.<br />

Die Oxidation erfolgt bei Normaltemperaturen, zur<br />

Entbromung wird Luft verwendet (blowing out).<br />

Im Labor:<br />

2 K<strong>Br</strong> + H2SO4 4 H<strong>Br</strong> + MnO2 2 H<strong>Br</strong> + K 2SO 4<br />

Mn<strong>Br</strong> 2 + 2 H 2O + <strong>Br</strong> 2


Physikalische Eigenschaften<br />

Neben Quecksilber ist <strong>Br</strong>om das einzige unter<br />

Normalbedingungen flüssige Element.<br />

Dichte 3.14 g · cm –3 (20°C)<br />

Sdp. 58.78 °C<br />

Smp. – 7.25 °C<br />

Mit abnehmender Temperatur hellt sich die Farbe auf.<br />

Temperatur nimmt ab<br />

T = – 253 °C<br />

(20 K)


<strong>Br</strong>om löst sich gut in Wasser:<br />

Physikalische Eigenschaften<br />

Bei einer Temperatur von 25 °C lösen sich 0.2141 mol <strong>Br</strong>om<br />

in einem Liter Wasser. Diese Lösung ist etwa 0.2 molar und<br />

wird als <strong>Br</strong>omwasser bezeichnet.<br />

Mit unpolaren Lösungsmitteln wie Schwefelkohlenstoff,<br />

CS 2 , oder Tetrachlorkohlenstoff, CCl 4 , mischt sich <strong>Br</strong>om<br />

unbegrenzt.


Chemische Eigenschaften<br />

Die chemischen Eigenschaften von <strong>Br</strong>om gleichen denen<br />

des Chlors, wobei <strong>Br</strong>om im allgemeinen nicht ganz so heftig<br />

reagiert.<br />

Jedoch tritt mit Metallen oftmals eine energische Reaktion<br />

ein.<br />

<strong>Br</strong> 2 + 2 K 2 K<strong>Br</strong><br />

Gegen feuchtes <strong>Br</strong>om sind nur Platin und Tantal beständig.<br />

Gegen trockenes <strong>Br</strong>om sind auch andere Metalle, wie<br />

beispielsweise Blei, Silber aber nicht dagegen Eisen<br />

beständig.


Chemische Eigenschaften<br />

<strong>Br</strong>om entzieht vielen Wasserstoffverbindungen den<br />

Wasserstoff:<br />

H 2S + <strong>Br</strong> 2<br />

2 H<strong>Br</strong> + 1 / 8 S 8


<strong>Br</strong>omwasserstoff, H<strong>Br</strong><br />

Die Darstellung von <strong>Br</strong>omwasserstoff kann nicht so wie die<br />

des Chlorwasserstoffs oder des Fluorwasserstoffs erfolgen,<br />

da die Schwefelsäure das gebildete H<strong>Br</strong> teilweise bis zum<br />

<strong>Br</strong>om oxidiert:<br />

2 K<strong>Br</strong> + H 2SO 4<br />

2 H<strong>Br</strong> + H 2SO 4<br />

K 2SO 4 + 2 H<strong>Br</strong><br />

<strong>Br</strong> 2 + SO 2 + 2 H 2O<br />

Zur Darstellung müssen daher verdünnte Schwefelsäure<br />

oder nicht-oxidierende Säuren verwendet werden:<br />

3 K<strong>Br</strong> + H 3PO 4<br />

K 3PO 4 + 3 H<strong>Br</strong>


<strong>Br</strong>omwasserstoff, H<strong>Br</strong><br />

Im Labor wird zumeist Wasser als Protonenquelle und ein<br />

leichtzersetzliches <strong>Br</strong>omidsalz verwendet:<br />

P<strong>Br</strong> 3 + 3 H 2O H 3PO 3 + 3 H<strong>Br</strong><br />

Phosphortribromid wird direkt aus den Elementen<br />

hergestellt:<br />

2 P + 3 <strong>Br</strong> 2<br />

2 P<strong>Br</strong> 3


Physikalische Eigenschaften<br />

Farbloses Gas, kann durch Abkühlung zu einer farblosen<br />

Flüssigkeit verdichtet werden, weitere Abkühlung führt zu<br />

farblosen Kristallen.<br />

Smp. – 86.82 °C, d = 2.603 g · cm –3 (– 84°C),<br />

Sdp. – 66.73 °C<br />

<strong>Br</strong>omwasserstoff ist sehr gut löslich in Wasser:<br />

1 Liter Wasser löst bei einer Temperatur von 0 °C 612 Liter<br />

(~ 25 mol) <strong>Br</strong>omwasserstoffgas.


Chemische Eigenschaften<br />

Wässrige Lösungen reagieren sauer - <strong>Br</strong>omwasserstoffsäure.<br />

Chlor setzt aus einer wässrigen Lösung von <strong>Br</strong>omwasserstoff<br />

rotbraune <strong>Br</strong>omdämpfe frei:<br />

2 H<strong>Br</strong> + Cl 2<br />

2 HCl + <strong>Br</strong> 2<br />

H<strong>Br</strong> ist ein stärkeres Reduktionsmittel als HCl und Chlor<br />

ist ein stärkeres Oxidationsmittel als <strong>Br</strong>om.<br />

Die Salze des <strong>Br</strong>omwasserstoffs, die <strong>Br</strong>omide, sind zumeist<br />

gut löslich in Wasser.<br />

Schwerlöslich sind Silberbromid, Ag<strong>Br</strong>,<br />

Quecksilber(I)bromid, Hg 2 <strong>Br</strong> 2 sowie Bleibromid, Pb<strong>Br</strong> 2 .


Sauerstoffsäuren des <strong>Br</strong>oms<br />

Von <strong>Br</strong>om gibt es vier Sauerstoffsäuren:<br />

• die Hypobromige Säure HO<strong>Br</strong><br />

• die <strong>Br</strong>omige Säure H<strong>Br</strong>O 2<br />

• die <strong>Br</strong>omsäure H<strong>Br</strong>O 3<br />

• die Perbromsäure H<strong>Br</strong>O 4


Die Hypobromige Säure, H<strong>Br</strong>O<br />

Die hypobromige Säure ist eine schwächere Säure als die<br />

hypochlorige Säure. Ihre Salze, die Hypobromite, lassen<br />

sich durch Schütteln von <strong>Br</strong>omwasser mit Quecksilberoxid<br />

darstellen:<br />

2 <strong>Br</strong> 2 + 3 HgO + H 2 O Hg<strong>Br</strong> 2 · 2 HgO + 2 HO<strong>Br</strong><br />

Auch durch Umsetzung von <strong>Br</strong>om mit Alkalilaugen bei einer<br />

Temperatur von 0 °C werden Hypobromite erhalten:<br />

<strong>Br</strong> 2 + 2 NaOH Na<strong>Br</strong> + NaO<strong>Br</strong> + H 2 O


Die Hypobromite<br />

Wässrige Lösungen von Hypobromiten besitzen eine<br />

ausgeprägte Bleich- und Oxidationswirkung.<br />

Hypobromite können durch Kristallisation aus Na<strong>Br</strong>/NaO<strong>Br</strong>-<br />

Lösungen erhalten werden. Sie sind gelbgefärbt und<br />

besitzen einen aromatischen Geruch.<br />

Bei Temperaturen oberhalb von 0 °C disproportionieren sie<br />

in wässriger Lösungen quantitativ zu <strong>Br</strong>omid und <strong>Br</strong>omat:<br />

3 <strong>Br</strong>O –<br />

2 <strong>Br</strong> – –<br />

+ <strong>Br</strong>O3


Die <strong>Br</strong>omige Säure, H<strong>Br</strong>O 2<br />

Die Salze der bromigen Säure, die <strong>Br</strong>omite entstehen als<br />

Zwischenprodukt bei der Oxidation von Hypobromiten<br />

oder <strong>Br</strong>om mit Hypochloriten<br />

<strong>Br</strong>O – + ClO –<br />

– –<br />

<strong>Br</strong>O2 + Cl<br />

oder durch Disproportionierung von Hypobromit in<br />

alkalischer Lösung:<br />

2 <strong>Br</strong>O –<br />

– –<br />

<strong>Br</strong>O2 + <strong>Br</strong>


Die <strong>Br</strong>omite<br />

Umgekehrt lässt sich in trockener Reaktion bei 190 – 225 °C<br />

durch Komproportionierung von <strong>Br</strong>omat und <strong>Br</strong>omid das<br />

<strong>Br</strong>omit erhalten:<br />

– –<br />

2 <strong>Br</strong>O3 + <strong>Br</strong><br />

–<br />

3 <strong>Br</strong>O2 <strong>Br</strong>omite sind gelb gefärbt und nur in alkalischer Lösung<br />

beständig. In saurer Lösung erfolgt ihre Zersetzung.


Die <strong>Br</strong>omsäure, H<strong>Br</strong>O 3<br />

<strong>Br</strong>omsäure ist eine starke Säure. Ihre Darstellung kann<br />

durch Umsetzung von Bariumbromat mit verdünnter<br />

Schwefelsäure erfolgen:<br />

Ba(<strong>Br</strong>O 3) 2 + H 2SO 4<br />

Ab einem Gehalt von 50 % tritt Zersetzung ein:<br />

4 H<strong>Br</strong>O 3<br />

BaSO 4 + 2 H<strong>Br</strong>O 3<br />

2 <strong>Br</strong> 2 + 5 O 2 + 2 H 2O


Die <strong>Br</strong>omate<br />

Die Salze der <strong>Br</strong>omsäure, die <strong>Br</strong>omate, werden durch<br />

Disproportionierung von <strong>Br</strong>om in 50 – 80 °C heißen<br />

Laugen erhalten:<br />

<strong>Br</strong> 2 + 6 OH –<br />

Die Darstellung von <strong>Br</strong>omaten kann auch durch Oxidation<br />

von heißer alkalischer <strong>Br</strong>omidlösung mit Chlor oder<br />

Hypochlorit erfolgen:<br />

<strong>Br</strong> – + 3 Cl 2 + 6 OH –<br />

– –<br />

<strong>Br</strong>O3 + 5 <strong>Br</strong> + 3 H2O<br />

– –<br />

<strong>Br</strong>O3 + 6 Cl + 3 H2O


Eigenschaften der <strong>Br</strong>omsäure<br />

<strong>Br</strong>omsäure ist ein kräftiges Oxidationsmittel. Wässrige<br />

Lösungen von <strong>Br</strong>omaten werden für Redoxtitrationen<br />

verwendet.<br />

<strong>Br</strong>omatometrie<br />

Die quantitative Komproportionierung von <strong>Br</strong>omat und<br />

<strong>Br</strong>omid zu <strong>Br</strong>om wird bei der Herstellung von <strong>Br</strong>om-<br />

Lösungen für Redox-Titrationen genutzt.<br />

– – +<br />

<strong>Br</strong>O3 + 5 <strong>Br</strong> + 6 H<br />

<strong>Br</strong>omometrie<br />

3 <strong>Br</strong> 2 + 3 H 2O


Perbromsäure, H<strong>Br</strong>O 4<br />

Perbromate werden durch Oxidation von <strong>Br</strong>omaten mit sehr<br />

starken Oxidationsmitteln erhalten:<br />

– –<br />

<strong>Br</strong>O3 + F2 + H2O <strong>Br</strong>O4 + 2 HF<br />

Verdünnte Lösungen können bis zu einem Gehalt von 55 %<br />

(6 molar) aufkonzentriert werden, höhere Gehalte führen<br />

dagegen zu instabilen Mischungen.<br />

Verdünnte Perbromsäure ist ein träges Oxidationsmittel.<br />

Konzentriertere Lösungen sind dagegen reaktiv:<br />

• 3 molare Perbromsäure greift rostfreien Stahl an<br />

• 12 molare Perbromsäure explodiert bei Berührung mit<br />

Salpetersäure

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