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Dezember 2010

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Studentenexkursionen<br />

10<br />

Pfi ngstexkursion Elektroenergietechnik<br />

Am Dienstag, den 25. Mai <strong>2010</strong> um kurz nach 6<br />

Uhr startete die diesjährige Exkursion der Elektroenergietechnik<br />

in Richtung Düsseldorf. Insgesamt<br />

nahmen 38 Studenten unter der Leitung von Prof.<br />

Schegner und Prof. Gorgius an der Fahrt teil.<br />

Unsere erste Station war der Kabelhersteller Nexans<br />

in Hannover, wo wir mit einiger Verspätung<br />

eintrafen. In einer kurzen Einführung wurde uns der<br />

grundsätzliche Aufbau eines Kabels erläutert sowie<br />

einige typische Einsatzgebiete genannt, zu welchen<br />

in erster Linie die Energieversorgung gehört. Nach<br />

dem Mittagessen nahmen wir an einem Rundgang<br />

durch die Produktion teil, die zu der Zeit aber nicht<br />

lief. So konnten wir uns z. B. das Herzstück, die Extruderanlage,<br />

die die Isolierung sowie die innere<br />

und äußere Leitschicht auf den Leiter aufträgt, von<br />

ganz nah anschauen. Ebenfalls sehr interessant<br />

war die Hochspannungs-Prüfanlage, die jedes<br />

Hochspannungs-Kabel durchläuft. Geprüft werden<br />

dort u.a. der Leiterwiderstand und die Spannungsbelastbarkeit.<br />

Mit diesen Eindrücken verließen wir<br />

schließlich wieder das Werk und setzten unsere<br />

Fahrt fort. Am Abend erreichten wir nach einer anstrengenden<br />

Fahrt endlich Düsseldorf und bezogen<br />

dort in der Jugendherberge unsere Zimmer. Draußen<br />

konnten wir dann noch während eines Spaziergangs<br />

durch die Innenstadt den Sonnenuntergang<br />

genießen sowie das Nachtleben von Düsseldorf<br />

erkunden. Am nächsten Tag starteten wir pünktlich<br />

um 8 Uhr in Richtung Niederlande, wo wir die<br />

KEMA in Arnhem besuchen werden. Im Fokus dieser<br />

Firma stehen technische Beratungsleistungen<br />

in der Energieversorgung. Dabei wird die gesamte<br />

Wertschöpfungskette von der Erzeugung über die<br />

Übertragung, Verteilung bis hin zum Endkunden<br />

abgedeckt. Außerdem ist die KEMA auf dem Gas-<br />

und Wärmemarkt sowie in der zerstörungsfreien<br />

Prüfung von Anlagenteilen tätig. Die Niederlassung<br />

in Dresden (KEMA-IEV) beschäftigt sich insbesondere<br />

mit Offshore-Windkraftanlagen, mit verschiedenen<br />

Energiekonzepten und der Netzplanung sowie<br />

mit den Zukunftsfeldern E-Mobility und Smart<br />

Metering. Nach einem kurzen Imbiss stand die Besichtigung<br />

der Prüfl abore auf dem Plan. Dies waren<br />

das high voltage lab, das high power lab und das<br />

fl ex power grid lab. So können einerseits Kabel,<br />

Schaltanlagen und Transformatoren auf ihre thermische<br />

Belastbarkeit getestet werden. Andererseits<br />

können Parameter bestimmter Betriebsmittel,<br />

wie z. B. von Leistungsschaltern, überprüft sowie<br />

mit dem fl ex power grid lab bestimmte kritische<br />

Zustände des Netzes simuliert werden. Gegen 16<br />

Uhr besuchten wir dann die Hauptschaltwarte von<br />

TENNET, dem niederländischen Netzbetreiber.<br />

Dessen Hauptaufgabe besteht darin, das Gleichgewicht<br />

zwischen erzeugter und verbrauchter Leistung<br />

aufrecht zu erhalten. Zu diesem Zweck können<br />

Erzeugungsanlagen zu- bzw. abgeschaltet<br />

werden. Um die Spannung auf einem möglichst<br />

konstanten Wert zu halten, kann mittels Kapazitäten<br />

und Induktivitäten in die Blindleistungsbilanz<br />

des Netzes eingegriffen werden. Der aktuelle Zustand<br />

der Betriebsmittel im Netz wird mittels entsprechender<br />

Prozessleittechnik visualisiert. Auf<br />

dieser Grundlage kann dann das Personal seine<br />

Entscheidungen über Schalthandlungen treffen.<br />

Den Abend verbrachten wir in einer niederländischen<br />

Gaststätte. Das dort servierte leckere Essen<br />

wurde von der KEMA gesponsert.<br />

Am Donnerstag besuchten wir vormittags das<br />

Transformatorenwerk von Areva in Mönchen-Gladbach.<br />

An diesem Standort werden in erster Linie<br />

große und mittelgroße Trafos im Leistungsbereich<br />

von etwa 10 MVA bis hin zu 1100 MVA gebaut. Zu<br />

den Großtransformatoren gehören die Netzkuppel-<br />

und Maschinentransformatoren, von denen jedes<br />

Jahr etwa 24 Stück gefertigt werden. Eine besondere<br />

Herausforderung dieses Werkes besteht darin,<br />

auf geringer Produktionsfl äche möglichst viele<br />

Transformatoren zusammenzubauen, um der großen<br />

Nachfrage gerecht zu werden. In einem Rundgang<br />

durch die Produktion bekamen wir einen Einblick<br />

in die einzelnen Arbeitsschritte. Besonders<br />

interessant waren dabei die Kernschichtung und<br />

die Wickelei. Eindrucksvoll war auch der Einbau<br />

des Aktivteils in den Kessel angesichts der großen<br />

Ausmaße. Nach dem Mittagessen in der Kantine<br />

fuhren wir zu unserer nächsten Station, dem Kraftwerk<br />

Datteln. Dort wird zurzeit ein neuer Kraftwerksblock<br />

mit einer Leistung von 1100 MW gebaut.<br />

Dieser soll die bestehenden drei alten Blöcke<br />

ersetzen. Neben einer Einspeisung in das 380 kV-<br />

Netz ist auch eine Versorgung des Bahnnetzes vorgesehen.<br />

Dafür steht eine der weltweit größten<br />

Frequenzumrichteranlagen mit einer Gesamtleistung<br />

von 412 MW zur Verfügung. Während einer<br />

Rundfahrt mit dem Bus konnten wir uns einen Einblick<br />

in die momentan laufenden Arbeiten am<br />

Kraftwerk verschaffen. Große Teile des Kraftwerks,

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