Nassauer Land 22 Nr. 06/2013 sein. Ferner müssen sie die Metall, Kunststoff- <strong>und</strong> Holzbearbeitung beherrschen <strong>und</strong> Abformtechniken kennen. Aber auch Büro- <strong>und</strong> Verwaltungsaufgaben gehören zu ihrem Geschäft dazu. Besonders wichtig in diesem Beruf ist die Hygiene. Die Tiere die Uwe Vogel erhält, sie reichen vom kleinsten Tier bis zum Großsäuger, sind natürlich alle tot. Sie starren, beobachten oder stolzieren keineswegs. Doch ihrem Präparator Uwe Vogel ist es gelungen, sie lebensecht für die Nachwelt festzuhalten. Der Volksm<strong>und</strong> spricht bei Präparationen von Tieren oft vom Ausstopfen. Das ist aber überhaupt nicht richtig, denn Präparatoren wie Uwe Vogel stellen vielmehr eine Dermoplastik her. Sie ziehen dem toten Tier genauer gesagt, das Fell beziehungsweise die Haut ab. Diese wird dann gegerbt <strong>und</strong> dadurch haltbar gemacht. Ferner wird das Tier vermessen, damit der Körper naturgetreu nachgeformt werden kann. Die Verbindungen einzelner Körperteile erfolgt mit Draht <strong>und</strong> man setzt ein Glasauge ein. Ferner wird die gegerbte Haut mühevoll über die Plastik gezogen <strong>und</strong> mit Nadeln verb<strong>und</strong>en. -Anzeige- ■■ Leifheit-Azubis spenden 2 000 Euro an „Thomas Engel-Stiftung“ 22 Auszubildende der Nassauer Leifheit AG überreichten der Treuhänderin der „Thomas Engel-Stiftung“, Bettina Haubner, eine Spende in Höhe von 2 000 Euro. Diese stattliche Summe stammt aus den Einnahmen eines Weihnachtsbasars, der nun zum dritten Mal im Rahmen der Leifheit-Weihnachtsfeier von den Auszubildenden organisiert wurde. Selbständig <strong>und</strong> hoch engagiert haben die jungen Leute Musterwaren <strong>und</strong> Produkte mit kleinen Fehlern für den Verkauf zusammengetragen, einen Besprechungsraum zur „Markthalle“ umgebaut, festlich dekoriert <strong>und</strong> schließlich den Verkauf der Produkte durchgeführt. Den Verwendungszweck für die eingenommene Summe durften die Azubis dabei selbst bestimmen. Dabei sollte ein Projekt unterstützt werden, das hilfsbedürftigen Kindern zugutekommt <strong>und</strong> das zugleich einen Bezug zur Region hat. Die Entscheidung fiel zugunsten der „Thomas Engel-Stiftung“ aus, die den Zweck verfolgt, Hilfsprojekte in der Dritten Welt zu fördern. Die Treuhänderin der „Thomas Engel-Stiftung“, Bettina Haubner, nahm aus den Händen der Leifheit-Azubis den Spendenscheck entgegen <strong>und</strong> bedankte sich herzlich für das Engagement <strong>und</strong> die Unterstützung. Haubner ging dabei nochmals kurz auf Stiftung ein <strong>und</strong> erklärte: „Die Geldmittel der Stiftung fließen ohne Abzug von Verwaltungs- <strong>und</strong> Reisekosten in die Versorgung <strong>und</strong> Ausbildung bedürftiger Kinder in Ecuador <strong>und</strong> vor allem Swasiland, wo mehr als 3 000 Aidswaisenkinder versorgt werden. Vor Ort überwachen ehrenamtlich tätige Mitarbeiter die Projekte <strong>und</strong> berichten darüber. Dabei will die Stiftung keine Almosen verteilen, sondern nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Das heißt, es werden diejenigen unterstützt, die auch bereit sind, selbst etwas zur Verbesserung ihrer Situation beizutragen“. Den Anstoß, die „Thomas-Engel-Stiftung“ zu fördern, gab uns das Benefiz-Event der Stiftung, das am 15. März 2013 in der Am Ende wird das Objekt noch koloriert <strong>und</strong> an einigen fahlen Fellstellen mit Acrylfarben oft nachbearbeitet - vor allem r<strong>und</strong> um die Augen. Vogel muss, wie alle Präparatoren, über eine künstlerische Ader verfügen <strong>und</strong> modellieren <strong>und</strong> zeichnen können. Daher kann man sagen, diese unblutige Tätigkeit des Tierpräparators Uwe Vogel hat viel mit künstlerischem Können, handwerklichem Geschick <strong>und</strong> Naturverb<strong>und</strong>enheit zu tun <strong>und</strong> dies ist, wie Vogel selbst meint, in seinen 50 Jahren Selbständigkeit einigermaßen gelungen. Die K<strong>und</strong>schaft des Tierpräparators Vogel ist sehr vielfältig, sie reicht vom In- <strong>und</strong> Auslandsjäger, über Fischer, Haustierbesitzer, Ausstellungen, Museen, rollende Waldschulen, Lernort-Natur <strong>und</strong> vielem mehr. Dabei hat er es sich immer zur Aufgabe gemacht, das Präparat, welches ihm anvertraut wurde, so naturnah wie nur möglich herzustellen. Dabei ist es, wie Vogel sagt, sehr zum Vorteil, wenn man selber Jäger ist <strong>und</strong> die Natur intensiver beobachtet <strong>und</strong> das Verhalten der vielen Spezies in die Präparate umsetzen kann. Text: Achim Steinhäuser Nassauer Stadthalle stattfinden wird“, so Auszubildende Ann- Kathrin Wellmeyer, die diesmal die Organisation des Basars federführend in die Hand genommen hatte. Unter dem Motto „Musik trifft Poesie“ wird Francisco Medina als Moderator durch das vielseitige Programm führen. Der bekannte TV-Schauspieler („Alles was zählt“) wird unter anderem Ausschnitte aus seinem Live-Programm „Welcome to Medina - hungrig bin ich“ präsentieren. Weitere Mitwirkende sind junge, mehrfach preisgekrönte Solisten mit einem Strauß bunter Melodien von Klassik bis Pop: Richard Gläser (Marimbaphon), Tristan Mitchard (Orgel), Christopher Hans (Tenor <strong>und</strong> Pianist) <strong>und</strong> Yury Revich (Violine). Foto: Achim Steinhäuser Vorstandsvorsitzender Georg Thaller <strong>und</strong> Personalleiterin Andrea Schröter zeigten sich stolz auf ihre Schützlinge: „Sie haben diese Aktion selbstständig organisiert <strong>und</strong> durchgeführt <strong>und</strong> dass ist bei Leifheit kein Einzelfall: Wir binden die jungen Leute aktiv in verschiedene Projekte wie beispielsweise die Leifheit-Juniorfirma oder unsere Facebook-Seite zum Thema Ausbildung ein. Damit übernehmen die Auszubildenden früh Verantwortung, erlernen notwendige Sozialkompetenzen, üben unternehmerisches Denken <strong>und</strong> sammeln praktische Erfahrungen für ihre spätere Tätigkeit.“
Nassauer Land 23 Nr. 06/2013 - LW Leserinfo -