16.-17.02.2013 Top 12 Bundesranglistenfinale Jugend und Schüler
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Nassauer Land 6 Nr. 06/2013<br />
■■ Gewerbegebietspläne<br />
Die Ortsgemeinde Winden erwägt derzeit die Ausweisung<br />
eines r<strong>und</strong> einen Hektar großen Gewerbegebietes am Ortsrand.<br />
Am aussichtsreichsten unter vier alternativen Standorten<br />
erscheint laut einer Voruntersuchung des örtlichen Planungsbüros<br />
Matthias Uhle das Gebiet „Lohberg”. Ortsbürgermeister<br />
Gebhard Linscheid hat die Bürger dazu aufgerufen, ihre Meinung<br />
in der weiteren Planung einzubringen.<br />
Anlass für die Gewerbegebietspläne ist der Antrag eines ortsansässigen<br />
Betriebes, der sich auf einem bisher unerschlossenen<br />
<strong>und</strong> unbeplanten, r<strong>und</strong> 4000 Quadratmeter großen Gr<strong>und</strong>stück<br />
im “Nassauer Feld” (hinter der Schule) niederlassen möchte. Die<br />
Planungs- <strong>und</strong> Erschließungskosten für einen “vorhabenbezogenen<br />
Bebauungsplan” würden zu Lasten des Antragstellers<br />
gehen, allerdings liegt das Planungsrecht bei der Ortsgemeinde<br />
Winden. Laut Raumordnungsplanung würde der Ansiedlung<br />
eines Betriebes in Winden nichts entgegenstehen. Zumal die<br />
Ortsgemeinde Winden auch daran interessiert ist, die im Ort<br />
vorhandenen Arbeitsplätze zu erhalten oder sogar noch auszubauen.<br />
Im Zeichen des demografischen Wandels besteht die<br />
Gefahr, dass die ohnehin unterdurchschnittlichen Steuereinnahmen<br />
der Ortsgemeinde Winden weiter sinken.<br />
Eine Prüfung hat nun ergeben, dass noch weitere Betriebe im<br />
Ort Interesse an einem Gewerbegr<strong>und</strong>stück bek<strong>und</strong>et haben, so<br />
dass sich ein Flächenbedarf von insgesamt r<strong>und</strong> 9000 Quadratmetern<br />
ergibt. Bevor die Ortsgemeinde das erforderliche Bebauungsplanverfahren<br />
einleitet, ist sie allerdings verpflichtet, eine<br />
Standortdiskussion zu führen. Vier Standorte kommen laut einer<br />
Untersuchung des Büros Uhle für ein kleines Gewerbegebiet in<br />
Frage: Das „Nassauer Feld” (0,75 Ha), das Gebiet „Vor dem<br />
Lohwald” (1,5 Ha), der „Lohberg” (2,0 Ha) <strong>und</strong> „Ober den<br />
Birken” (0,9 Ha). Alle vier Flächen sind im aktuellen Flächennutzungsplan<br />
als landwirtschaftliche Flächen oder Waldflächen ausgewiesen.<br />
Dieser Plan müsste folglich geändert werden, was<br />
parallel zum Bebauungsplanverfahren erfolgen könnte.<br />
Die vier Standorte haben verschiedene Vor- <strong>und</strong> Nachteile, die<br />
das Büro Uhle ermittelt hat. Entscheidend bei der Bewertung<br />
der vier Standorte sind folgende Kriterien:<br />
1. Das Gebiet muss mit Lkw erreichbar sein.<br />
2. Die Gr<strong>und</strong>stücke müssen sich in ein ebenes Profil<br />
modellieren lassen.<br />
3. Die Errichtung von gewerblich nutzbaren eingeschossigen<br />
Gebäuden, bis max. z.B. 14m x 30m Gr<strong>und</strong>fläche muss<br />
möglich sein.<br />
4. Die Ver- <strong>und</strong> Entsorgung muss mit<br />
vertretbarem Aufwand möglich sein.<br />
5. Die Erschließung <strong>und</strong> die Bereitstellung von Gr<strong>und</strong>stücken<br />
darf keine Verschuldung der Gemeinde verursachen.<br />
6. Die Aufwendungen für die Erschließung müssen für den /<br />
die Vorhabenträger zumutbar sein.<br />
7. Die Gr<strong>und</strong>stücke müssen dem geplanten<br />
Nutzungszweck zur Verfügung stehen.<br />
8. Das Orts- <strong>und</strong> Landschaftsbild darf nur unwesentlich<br />
beeinträchtigt werden.<br />
9. Die zu erwartenden Eingriffe in den Naturhaushalt, soweit<br />
sie erheblich sind, müssen angemessen ausgleichbar sein.<br />
10. Konflikte mit Schutzgebieten müssen im Rahmen der Abwägung<br />
ausgleichbar sein.<br />
Laut Prüfung sind die Gebiete “Nassauer Feld” <strong>und</strong> “Am Lohberg”<br />
am diskussionswürdigsten. Allerdings hat das “Nassauer<br />
Feld” den Nachteil, dass dort eine Bodenordnung erforderlich<br />
wäre, die sehr lange dauern würde. Der Standort “Vor dem Lohwald”<br />
wäre zwar bei der Erschließung günstig, würde aber voraussichtlich<br />
wegen seiner exponierten Lage in der Kernzone des<br />
Naturparks Nassau scheitern.<br />
Der Standort “Ober den Birken” ist wegen seiner hohen<br />
Erschließungskosten, der Lage in der Kernzone des Naturparks<br />
<strong>und</strong> dem voraussichtlich naturschutzrechtlich erforderlichen<br />
Ausgleich nicht diskussionsfähig, urteilt das Planungsbüro. Im<br />
weiteren Verfahren werden die Träger öffentlicher Belange<br />
ebenso beteiligt wie die Windener Bürger.<br />
■■ Einwohnerversammlung<br />
Fast 35 Bürger haben die Gelegenheit genutzt, um sich bei der<br />
Einwohnerversammlung über innerörtliche Themen zu informieren.<br />
Ortsbürgermeister Gebhard Linscheid blickte zurück auf<br />
die Entwicklung des Dorfladens, das Dorfcafé, den Haushalt der<br />
Ortsgemeinde, Projekte, Dorferneuerung, Flurbereinigung <strong>und</strong><br />
den Wettbewerb “Unser Dorf hat Zukunft”.<br />
Aber auch einen Ausblick auf die Zukunft gab der Ortschef in seinem<br />
mit Interesse verfolgten Vortrag. Denn viele der von ihm im<br />
Rückblick angesprochenen Projekte werden die Ortsgemeinde<br />
auch 2013 weiter begleiten.<br />
Die innerörtliche Flurbereinigung hat noch nicht richtig begonnen<br />
<strong>und</strong> wird wohl erst 2013 an Fahrt gewinnen. So wird zum Beispiel<br />
der Umbau der Flächen der abgerissenen Häuser in der Hauptstraße<br />
gestalterisch geplant werden. Auf dem Friedhof sollen die<br />
Zugänge zu den Gräbern befestigt werden, so dass sie auch mit<br />
Gehhilfsmitteln gut zu erreichen sind. Auch die Ausbesserung der<br />
Dorfstraßen sind in den Planungen des Haushaltes 2013 berücksichtigt.<br />
Das soziale Leben in der Ortsgemeinde soll ebenfalls<br />
nicht zu kurz kommen. Deshalb wird derzeit ein Theaternachmittag<br />
für die Senioren in Lahnstein vorbereitet, wie Linscheid die<br />
Zuhörer informierte.<br />
Die Entwicklung der Wohnbaugebiete “Am Forst” sowie “Am<br />
Lohberg” <strong>und</strong> die Prüfung für eine Fläche für ein Kleingewerbegebiet<br />
seien weitere Herausforderungen, denen sich das<br />
Gemeindeparlament stellen müsse, sagte Linscheid. Eine weitere<br />
Nuss werde zu knacken sein, wenn auch der Flächennutzungsplan<br />
der VG Nassau hinsichtlich der Windkraft geprüft<br />
worden sei <strong>und</strong> Bestand habe.