Download - Atze

Das Opferfest
dauert zwei bis drei Tage und wird zur selben Zeit begangen,
in der die Pilger in Mekka das große Opfer vollziehen.
Das Fest erinnert an Abraham, der bereit war
seinen Sohn zu opfern. An diesem Tag wird ein Schaf,
Rind oder Kamel geopfert, wobei man ein Drittel des
Fleisches für sich behält und den Rest den Armen
schenkt.
Hochzeit
Mit der Hochzeit feiert die Familie der Brautleute den
Abschluss des Ehevertrages, nicht aber den Beginn einer
unauflöslichen Ehe.
„Das Ansehen der Familie wird daran gemessen, wie
viele Gäste zur Hochzeitsfeier eingeladen sind...“
(A. Toprak, S. 85)
Der Hochzeit geht die Brautwerbung voraus. Hierfür
kommt die Familie des Bräutigams zu der Familie der
Braut. Der Vater des Bräutigams hält beim Vater der
Braut um deren Hand für seinen Sohn an: „Wir wollen
für unseren Sohn im Auftrag Gottes und mit der Zustimmung
des Propheten um die Hand eures Mädchens
anhalten - „Allahın emri peygamberin kavliyle“.
Die Braut ist nicht permanent anwesend. Ihre Aufgabe
ist es, die Gäste zu begrüßen, Ihnen Gebäck und Kaffee
zu reichen. Stimmt der Vater der Braut dem Antrag zu,
wird über die Bedingungen verhandelt (Hochzeitfeier,
Brautgeld etc.).
Erst mit der Heirat werden die Männer im sozialen Bezugsraum
als volle und anerkannte Gesprächspartner
der Erwachsenen wahrgenommen, bis dahin werden sie
23
altersunabhängig als „Kind“ bezeichnet.
??? Fragen rund ums Heiraten
● Möchtest Du später einmal heiraten?
● Warum? Warum nicht?
● Warst Du schon mal auf einer Hochzeit?
● Wie sollte Deine Hochzeit aussehen?
● Was müsste Dein zukünftiger Ehemann/Deine
zukünftige Ehefrau für Eigenschaften mitbringen?
● Was wäre ein Scheidungsgrund für Dich?
„Heiraten ist wichtig, ne. Also nicht nur, um Kinder zu bekommen.
Der Mann kann das ja nicht, halt kochen, putzen,
auf die Kinder aufpassen und so. Das hat halt vorher meine
Mutter gemacht. Einige Frauen machen das nicht mehr. Die
sagen, der Mann muss das auch machen. Hausarbeit ist
schon Frauensache, würde ich sagen (...) Es gibt schon Männer,
türkische Männer, die machen auch Hausarbeit,ne. Aber
das finde ich nicht in Ordnung, ne. Der Mann hat auch Ehre.
Die Frau muss schon machen, was eine Frau machen muss.
Also, jeder soll seine eigene Aufgabe machen, ne. (Ibrahim)“
(aus: Ahmet Toprak, Das schwache Geschlecht – die türkischen
Männer; S.92)