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Identität Identität (von lat. idem: der Selbe, der Gleiche) Der Begriff der Identität wird im heutigen Sprachgebrauch eher inflationär verwendet - man spricht von Identitätskrise, Identitätsverlust, „corporate identity“ und nicht zuletzt der „identity card“. Im allgemeinen Sinne beschreibt der Begriff der Identität die einzigartige Kombination von persönlichen und damit unverwechselbaren Eigenschaften des Individuums und umfasst dabei beispielsweise den Namen, das Geschlecht und den Beruf. Durch diese Charakteristika lässt sich die Person von anderen Individuen unterscheiden. In einer deutlich engeren und psychologischen Sicht beschreibt Identität eine einzigartige Persönlichkeitsstruktur und schließt das Bild ein, welches andere von derselben haben. Nicht nur in der Jugend – in der die Entwicklung einer eigenen Identität nach Erikson (1973) als Entwicklungsaufgabe zu verstehen ist – ist aber auch die Sicht, die das Individuum selbst auf die eigene Identität hat, von entscheidender Bedeutung. Damit kann man Identität auch als das Selbst verstehen. Wer die eigene Identität entdeckt hat und sie durchsetzen will, stößt in einem Umfeld selten auf Begeisterung. Die Menschen der näheren Umgebung klatschen meist nur Beifall, wenn man eine Norm oder ein Ideal erfüllt bzw. verkörpert - oder wenn man so ist wie sie, wenn sie sich reproduziert sehen. So mancher ist nur dann hocherfreut, wenn er sieht, dass der andere genauso fühlt, denkt und handelt wie er, dass der andere die selben Vorlieben hat, die selben Hobbies, die selben 24 Sportarten bevorzugt und den selben Geschmack hat wie er. Wer jedoch seine eigene Identität findet und zu verwirklichen vermag, der weicht von der Norm ab und unterscheidet sich oft gravierend von seinen Mitmenschen. Diese Abweichung wird als Schmerz empfunden und oft heftig bekämpft. ▲ „Warum bin ich der, der ich bin“ - Ein Fragespiel zum Lebenslauf Wir sind zu dem geworden oder auch dort hin gewachsen, wo wir sind, weil wir verschiedene Geschichten haben, die uns gebildet, geformt und erzogen haben. Ich habe das Bild der drei Häuser gewählt, weil man sich diese ineinander verschachtelt vorstellen, oder auch getrennt betrachten kann und jedes für sich einen Extra-Raum, eine Extra-Geschichte meint. Schließlich können wir überlegen wie, wann, wo, warum sich diese Bereiche gegenseitig beeinflussen, was schwerer wiegt, was leichter, was uns unterscheidet und wie und ob wir zusammen im dritten Haus leben können oder uns in andere Häuser zurückziehen wollen. Das erste Haus: Elternhaus, das Privateste, das Herz: 1. Wer hat mich geboren? Wer ist meine Mutter? 2. Wo? Wo stand das Babybett? 3. Wann? Morgens? Abends? Nachts? 4. Wie haben sich die Eltern gefühlt? Haben sie sich gefreut? Hatten sie Angst, Not? Passte ich ihnen in den Kram?
5. Haben meine Eltern mit mir Orte gewechselt? (Umzüge, Wohnungen, Zimmer) 6. Habe ich Geschwister? Wie viele? Jungen? Mädchen? 7. War der Vater für mich da? 8. War die Mutter für mich da? 9. Was habe ich zu Hause gelernt? Wer war viel um mich herum? 10. In welchen Sprachen wurde mit mir gesprochen? 11. Welches Essen gab es? Was erinnere ich als Erstes? 12. Welche Musik habe ich zuerst gehört? 13. Was habe ich von meinen Geschwistern gelernt? 14. Was habe ich als Kind gesehen? Welche Landschaften, Straßen? 15. Wen habe ich zuerst geliebt? 16. Wohin geht die Liebe heute? Wen will ich, wohin sehne ich mich? Das zweite Haus .. ist das Haus, in dem wir uns das erste Mal getrennt von der eigenen Familie erfahren. 1. War ich im Kindergarten? Wo, ab wann, wie lange? 2. Habe ich Ausflüge mit anderen gemacht? 3. Wen habe ich als ersten Fremden in Erinnerung? Eine Erzieherin, einen Lehrer? 4. Was habe ich als erstes außerhalb meines Elternhauses (kennen-)gelernt? Eine Sprache, ein 25 Musikinstrument, eine andere Landschaft? 5. Was möchte ich lernen? 6. Wo geht es mit mir hin? Welche Chance habe ich? 7. Was kann ich selbst organisieren? Wofür bräuchte ich Hilfe? Das dritte Haus ... ist das Haus in dem wir alle leben, unsere Welt, unsere Erde, der Planet. 1. Wo auf der Welt lebe ich? Finger auf die Stelle des Globus! 2. Wo auf der Welt war ich schon einmal? 3. Wo möchte ich demnächst hin? Reiseziele? 4. Welche Orte könnten Heimat für mich sein? Könnte die ganze Welt Heimat sein? 5. Mit wem kann ich mir das Zusammenleben gut vorstellen und wer sollte lieber weit weg sein? Volksgruppen? Hinweis: Natürlich sind hier nach Belieben und Gruppe Fragen zu ergänzen oder weg zu lassen! (Quelle: Christian-0.Hille)
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