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Die Wirtschaft Nr. 36 vom 10. September 2010

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THEMA<br />

Konstruktive Diskussion statt verhärtete Front:<br />

Flexible Arbeitszeitmodelle<br />

führenzuWin-win-Situation<br />

Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplatzsicherheit<br />

sind nicht mit wenigerLeistung zu erreichen.<br />

Nicht abbringen lässt sich<br />

die Arbeitnehmervertretung<br />

von der fixen Idee,<br />

dass über den Abbau von Überstunden<br />

bzw.eine Verkürzung der<br />

Arbeitszeit neue Jobs geschaffen<br />

werden können. Noch immer<br />

meint man, dass wir uns in einer<br />

geschlossenen Volkswirtschaft befinden<br />

und die Arbeit nur „ge-<br />

„Unternehmerbenötigen<br />

nicht irgendwelcheArbeitnehmer,sondernFachkräfte.“<br />

Manfred Rein, Präsident der WK Vorarlberg<br />

recht“ verteilt werden müsse.<br />

<strong>Wirtschaft</strong>skammer-Vorarlberg-<br />

Präsident Manfred Rein tritt dieser<br />

Theorie zum wiederholten Male<br />

entgegen: „<strong>Die</strong> Annahme, durch<br />

eine Reduktion von Überstunden<br />

Platz für neue Mitarbeiter zu schaf-<br />

FÖRDERPROGRAMME<br />

fen, geht an der Realität vorbei.<br />

Denn es werden von den Unternehmern<br />

nicht irgendwelche Arbeitskräfte<br />

benötigt, sondern Fachkräfte,<br />

die exakt das Tätigkeitsgebiet des jeweiligen<br />

Mitarbeiters in gleicher<br />

Qualität abdecken können“, so<br />

Rein. Gerade Klein- und Mittelbetriebe<br />

mit 4oder 5Mitarbeiternbenötigen<br />

Überstunden, weil sie Spitzen<br />

nur so abdecken können. <strong>Die</strong><br />

kurzfristige Einstellung und Freisetzung<br />

von Mitarbeitern bei Auftragsspitzen<br />

bzw.Auftragsflauten würde<br />

einer „hire and fire“ Kultur entsprechen,<br />

die niemand wollen kann.<br />

In der jetzigen Situation -der Arbeitsmarkt<br />

hat sich noch immer<br />

nicht ganz erholt -brauchen die Betriebe<br />

und deren Beschäftigte vor<br />

allem mehr Arbeitszeit-Flexibilität.<br />

Anstatt über eine Verteuerung von<br />

Überstunden für die Arbeitgeber<br />

nachzudenken, sollte zu allererst<br />

die Steuerbefreiung in diesem Bereich<br />

zurückgenommen werden -<br />

im Übrigen ein Vorschlag des <strong>Wirtschaft</strong>sforschungsinstituts<br />

WIFO.<br />

Denn meist wollen Arbeitnehmer<br />

selbst Überstunden machen, weil<br />

diese aufgrund von Zuschlägen<br />

und Steuerbefreiung sehr lukrativ<br />

sind. Dagegen sind Überstunden<br />

für Unternehmen schonjetzt teuer<br />

und werden daher nicht leichtfer-<br />

EU-Fördermöglichkeiten: Wertvolle Impulse für das Land und die Region<br />

<strong>Die</strong> Förderprogramme der EU werden<br />

in Vorarlberg rege in Anspruchgenommen<br />

und können dadurch für wichtige Impulse<br />

genutztwerden,soLandeshauptmann<br />

HerbertSausgruber.ImVordergrund stehen<br />

die Standort- und Lebensqualität im eigenen<br />

Land sowie die Wettbewerbsfähigkeit<br />

derheimischen Unternehmen,aber<br />

auchdie Zusammenarbeit mit den Nach-<br />

barninder Region,umGrenzen zu überwinden<br />

und neue Chancen gemeinsam zu<br />

nützen.<br />

Das Programm „Regionale WettbewerbsfähigkeitVorarlberg“<br />

2007-2013 entwickelt<br />

sichsehr erfolgreich. Es ist mit insgesamt<br />

34,4 Millionen Euroaus EU-,Landes- und<br />

Bundesmitteln dotiert. Davon konnten bisher<br />

schon gut 45 Prozent genehmigt wer-<br />

den,und zwar für 73 Projekte mit einem<br />

Gesamtinvestitionsvolumen von fast103<br />

MillionenEuro. Über diesesbreite Vorarlberger<br />

Programm werden vorrangig Investitionen<br />

in Innovationen gefördert, darunter<br />

Projekte wie der inatura-Ausstellungsschwerpunkt<br />

„ScienceCenter“, der WerkraumBregenzerwald<br />

oder das Kinderbetreuungsprojekt<br />

Medi Kids.Eine<br />

Besonders kleine Unternehmen sind<br />

auf Überstunden ihrer gut ausgebildeten<br />

Mitarbeiter angewiesen, umAuftragsschwankungen<br />

auszugleichen.<br />

tig eingefordert.„Alles in allem<br />

plädiere ich für den Ausbau von<br />

flexiblen Arbeitszeit-Modellen.<br />

Denn genau das führt zu einer Winwin-Situation<br />

und sichert Arbeitsplätze“,<br />

so Präsident Rein abschließend.<br />

Erfolgsgeschichte ist auchdas wichtigste<br />

Interreg-Programm mit Vorarlberger Beteiligung<br />

„Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein“.<br />

Das Programm „Regionale WettbewerbsfähigkeitVorarlberg“<br />

2007-2013 und das Interreg-IV-Programm„Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein“<br />

sind Gegenstand einesInformationsstandesauf<br />

der Herbstmesse<br />

Dornbirn.<br />

Freitag, <strong>10.</strong> <strong>September</strong><strong>2010</strong> DIE WIRTSCHAFT 3

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