Frauen in den Panchayats - Das Hunger Projekt

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6 Wenn ich Ihnen sagen soll, wie es um eine Nation bestellt ist … sagen Sie mir, welche Stellung die Frauen in dieser Nation einnehmen. Jawaharlal Nehru Frauen – ein Leben lang unterdrückt Eine Frau im ländlichen Indien steht einer im weltweiten Vergleich beispiellosen Diskriminierung gegenüber. Jeder Lebensabschnitt ist geprägt von Unterernährung, Selbstverleugnung und einem Mangel an Mitspracherecht bei den Entscheidungen, die ihr eigenes Leben betreffen. Die sozialen und ökonomischen Bedingungen werden durch die Mitgift-Praxis noch verschärft. Um einen Mann für ihre Tochter zu finden, müssen die Eltern eines Mädchens oft das Fünffache ihres Jahreseinkommens für Mitgift-„Geschenke“ an die Familie des Bräutigams zahlen. Daher werden Mädchen als große Last und Jungen als beträchtlicher Vermögenswert angesehen. Obwohl die Mitgift seit 1961 illegal ist, floriert sie in der Praxis und nimmt sogar noch zu. Dies gilt für alle Klassen und Kasten. Für die meisten Frauen gibt es keinen Ausweg. Unterdrückung und Unterwerfung sind die allgemeine Regel und werden lebenslänglich mit Gewalt und Androhung von Gewalt durchgesetzt. Ungewollt vor der Geburt Die moderne Wissenschaft erlaubt Eltern in Städten, das Geschlecht ihres Kindes vor der Geburt festzustellen – und es abzutreiben, wenn es ein Mädchen ist. In manchen ländlichen Gebieten töten Hebammen oder Verwandte das neugeborene Mädchen – oft betrachten sie dies als „Gnadentod“, um es so vor einem leidvollen Leben zu bewahren. Infolgedessen hat Indien heute ein Bevölkerungsverhältnis, bei dem auf 1.000 Männer 900 Frauen kommen (in manchen Gebieten sogar nur 600 Frauen). Benachteiligt als weiblicher Säugling Weibliche Säuglinge werden nicht so lange gestillt wie männliche – in der Hoffnung, dass die Mutter bald mit einem Jungen schwanger wird. Sie bekommen weniger Nahrung, und diese ist von geringerer Qualität. Werden Mädchen krank, ist es weniger wahrscheinlich, dass sie ärztlich versorgt werden. Infolgedessen ist die Kindersterblichkeitsrate der Mädchen unter fünf Jahren 43 Prozent höher als die der Jungen. Eine harte Kindheit Mädchen tragen innerhalb und außerhalb des Hauses Verantwortung wie Erwachsene. Zu Hause sorgt ein Mädchen für ihre jüngeren Geschwister und für ihre kranke oder schwangere Mutter. Sie holt Wasser, Brennholz und Tierfutter und verarbeitet Dungfladen zu Heizmaterial. Außerhalb des Hauses arbeitet sie in Landwirtschaft und Lohnarbeit. 30 Prozent der Arbeitslast der Frauen in Indien wird von Mädchen zwischen 6 und 11 Jahren getragen. Schulbesuch und Spiele sind nahezu undenkbar. Pubertät: Gesundheitskrise und sexuelle Gewalt Mädchen, die die Pubertät erreichen, stehen neuen Problemen gegenüber. Genau dann, wenn ihr Körper mehr Nahrung benötigt, bekommen sie weniger. Heranwachsende
Andrea Booher / UNDP Mädchen leiden unter Anämie, Vitaminmangel, Tuberkulose, gynäkologischen Problemen, Harnröhrenerkrankungen und unregelmäßigen Monatsblutungen. Da alles in ihrer Umgebung darauf hindeutet, dass sie wertlos sind, leidet ihre psychische Gesundheit. Heranwachsende Mädchen sind in großer Gefahr, sexuell missbraucht zu werden. Ehe: ein neuer Zyklus der Unterdrückung Sie wird jung mit einem älteren Mann verheiratet, den sie noch nie getroffen hat, und kommt in eine Familie und ein Dorf, in der sie eine Fremde ist. Frühe und häufige Schwangerschaften, über die sie kaum Kontrolle hat – und während derer sie selten ärztlich betreut wird – gefährden ihre Gesundheit. Sie ist isoliert – oft ist es ihr nicht erlaubt, den Haushalt zu verlassen – und abgeschnitten von der Hilfe, Unterstützung und dem Schutz anderer Frauen. Erwachsensein: überarbeitet und unterernährt Eine Frau in Indien arbeitet im Durchschnitt doppelt so viele Stunden wie ihr Mann. Ihre dreifache Belastung – Kindererziehung, unbezahlte Hausarbeit und Lohnarbeit außer Haus – wird weder anerkannt noch unterstützt. Oft ist sie ihr Leben lang unterernährt. Ausgestoßen als Witwe Wenn ihr Ehemann stirbt, kann eine Frau gesellschaftlich, wirtschaftlich und emotional ausgestoßen werden. Sie verliert ihren einzigen Platz in der Gesellschaft. Eine Witwe wird in Indien oft gezwungen, ihren Kopf zu rasieren, täglich nur einmal zu essen und auf dem Boden zu schlafen. 7
Seite 1 und 2: Frauen in den Panchayats Schlüssel
Seite 3 und 4: Ernährung, Basisgesundheitsdienste
Seite 5: Mädchen essen zuletzt und am wenig
Seite 9 und 10: Ungleiche Entlohnung für ungleiche
Seite 11 und 12: Kinderehen • 39 Prozent der Mädc
Seite 13 und 14: „Die Demokratie ist nicht nur das
Seite 15 und 16: Mohini Giri Gesundheit Frauen, die
Seite 17 und 18: Regierung und Verwaltung • Wahlen
Seite 19 und 20: Aufgewachsen in einem Umfeld, in de
Seite 21 und 22: Beispiele für Aktionen in 11 Bunde
Seite 23 und 24: als volle, gleichwertige und stimmb

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