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Auswirkung einer Pandemie auf Ihren ... - deutscherueck.de

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Daten.Fakten.Meinungen.<br />

No 1|10<br />

<strong>Auswirkung</strong> <strong>einer</strong> <strong>Pan<strong>de</strong>mie</strong> <strong>auf</strong> <strong>Ihren</strong> Versichertenbestand<br />

Ein einfacher, pragmatischer Ansatz <strong>de</strong>r Deutschen Rück<br />

Lebensversicherer wer<strong>de</strong>n von <strong>einer</strong> <strong>Pan<strong>de</strong>mie</strong> mit<br />

<strong>einer</strong> hohen Anzahl an To<strong>de</strong>sopfern in beson<strong>de</strong>rem<br />

Maße betroffen. In <strong>de</strong>r Vergangenheit wur<strong>de</strong>n<br />

dazu bereits verschie<strong>de</strong>ne, zum Teil differenzierte<br />

und hochkomplexe Mo<strong>de</strong>lle entwickelt – mit<br />

teilweise recht unterschiedlichen Ergebnissen,<br />

was die Höhe <strong>de</strong>r <strong>Auswirkung</strong>en betrifft.<br />

Die Deutsche Rück hat einen einfachen,<br />

pragmatischen Ansatz entwickelt, <strong>de</strong>r je<strong>de</strong>m<br />

Lebensversicherer die Möglichkeit bietet, anhand<br />

s<strong>einer</strong> individuellen Bestandsdaten grob<br />

abzuschätzen, in wieweit er durch eine mögliche<br />

<strong>Pan<strong>de</strong>mie</strong> betroffen sein könnte und dabei<br />

verschie<strong>de</strong>ne Szenarien durchzuspielen.<br />

Wie das funktioniert, wird im Folgen<strong>de</strong>n in mehreren<br />

Schritten und anhand eines Beispiels für einen<br />

mittelständischen, <strong>de</strong>utschlandweit tätigen<br />

Versicherer erklärt.<br />

1. Risikosumme im Selbstbehalt pro Einwohner<br />

Im ersten Schritt ist die durchschnittliche Risikosumme<br />

im Selbstbehalt pro Einwohner zu ermitteln.<br />

Dazu wird die gesamte Risikosumme im Selbstbehalt<br />

<strong>de</strong>s Lebensversicherers durch die Anzahl <strong>de</strong>r<br />

Einwohner in seinem Geschäftsgebiet geteilt.<br />

Beispiel:<br />

Gesamte Risikosumme im Selbstbehalt: 8,5 Mrd. €<br />

Anzahl Einwohner im Geschäftsgebiet: 82,2 Mio.<br />

Risikosumme pro Einwohner: 103 €.<br />

2. Verteilungsannahme<br />

Im zweiten Schritt sind Annahmen über die<br />

Verbreitung zu treffen. Je nach<strong>de</strong>m, wie intensiv <strong>de</strong>r<br />

Versichertenbestand im Vergleich zur Bevölkerung<br />

betroffen ist, wird ein Faktor bestimmt. Bei i<strong>de</strong>ntischer<br />

Betroffenheit wird <strong>de</strong>r Faktor 1,0 gewählt, bei<br />

<strong>einer</strong> geringeren angenommenen Betroffenheit <strong>de</strong>s<br />

Versichertenbestan<strong>de</strong>s im Vergleich zur Gesamtbevölkerung<br />

ein Faktor unter 1,0. Nimmt man an,<br />

dass <strong>de</strong>r Versichertenbestand stärker getroffen<br />

wür<strong>de</strong>, müsste man einen Faktor über 1,0 ansetzen.<br />

Je nach Influenzatyp waren in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

verschie<strong>de</strong>ne Altersgruppen unterschiedlich stark<br />

betroffen. Unter <strong>de</strong>n bisherigen, <strong>de</strong>r Schweinegrippe<br />

zugeordneten To<strong>de</strong>sfällen waren – an<strong>de</strong>rs als in<br />

saisonalen Grippewellen – seltener alte Menschen,<br />

son<strong>de</strong>rn jüngere Menschen bis zum mittleren<br />

Lebensalter1 . Da ein Versichertenbestand im Vergleich<br />

zur Gesamtbevölkerung im Durchschnitt eher<br />

weniger Alte enthält, wäre bei <strong>einer</strong> <strong>Pan<strong>de</strong>mie</strong> mit<br />

<strong>einer</strong> <strong>de</strong>rartigen Alterstruktur bei <strong>de</strong>n To<strong>de</strong>sfällen<br />

<strong>de</strong>r Faktor folglich mit min<strong>de</strong>stens 1 anzusetzen.<br />

3. Risikobeitrag<br />

Nun benötigt man <strong>de</strong>n gesamten Risikobeitrag für<br />

das To<strong>de</strong>sfallrisiko <strong>de</strong>s betreffen<strong>de</strong>n Bestan<strong>de</strong>s.<br />

Für unser Beispiel nehmen wir einen Risikobeitrag<br />

von 35 Mio. € an.<br />

4. Erwarteter Gesamtscha<strong>de</strong>n<br />

Jetzt kann man <strong>de</strong>n erwarteten Gesamtscha<strong>de</strong>n für<br />

verschie<strong>de</strong>ne Szenarien mit variieren<strong>de</strong>r Anzahl<br />

Toter und variieren<strong>de</strong>r Betroffenheit <strong>de</strong>s Versichertenbestan<strong>de</strong>s<br />

in Relation zur Bevölkerung anhand<br />

1 Vgl.<br />

http://www.rki.<strong>de</strong>/cln_179/nn_200120/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeb<br />

er__Mbl__Influenza.html v. a. unter «Tödlicher Verl<strong>auf</strong>“


2 | Deutsche Rück – Daten.Fakten.Meinungen. No 1|10<br />

<strong>de</strong>r vorgenannten Parameter mit <strong>einer</strong> Excel-Tabelle<br />

durchrechnen.<br />

Für unseren exemplarischen Bestand ist das in <strong>de</strong>r<br />

folgen<strong>de</strong>n Tabelle dargestellt. Dabei liegen die Leistungen<br />

in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Szenarien in <strong>de</strong>m<br />

grauen Bereich unterhalb 25 % <strong>de</strong>r Risikobeiträge<br />

für das To<strong>de</strong>sfallrisiko, in <strong>de</strong>m blauen Bereich<br />

zwischen 25 % und 50 % <strong>de</strong>r Risikobeiträge, in <strong>de</strong>m<br />

beigen Bereich übersteigen die Leistungen <strong>de</strong>r<br />

dargestellten Szenarien 50 % <strong>de</strong>r Risikobeiträge.<br />

Im Nationalen <strong>Pan<strong>de</strong>mie</strong>plan <strong>de</strong>s Robert-Koch-<br />

Instituts wer<strong>de</strong>n drei Szenarien dargestellt – mit<br />

15 %, 30 % und 50 % Erkrankungsrate und<br />

<strong>de</strong>mentsprechend 51.500, 102.900 und 171.500<br />

To<strong>de</strong>sfällen2 . Mögliche abschwächen<strong>de</strong> Effekte<br />

durch Interventionen wer<strong>de</strong>n dabei nicht<br />

einbezogen.<br />

Scha<strong>de</strong>n durch <strong>Pan<strong>de</strong>mie</strong> in Mio. €<br />

Bei einem mittleren Szenario mit 100.000 Toten läge<br />

die Belastung im Beispiel bei 10,3 Mio. €, wenn man<br />

von i<strong>de</strong>ntischer Betroffenheit <strong>de</strong>s Versichertenbestan<strong>de</strong>s<br />

im Vergleich zur Bevölkerung ausgeht<br />

2 Siehe insbeson<strong>de</strong>re Tabelle 1 in<br />

www.rki.<strong>de</strong>/cln_160/nn_1731376/DE/Content/InfAZ/I/Influenza/influenzapan<strong>de</strong>mieplan<br />

__III,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/influenzapan<strong>de</strong>mieplan_III.pdf<br />

(Faktor 1). Die Belastung von 10,3 Mio. € für <strong>de</strong>n<br />

exemplarischen Versicherer durch die <strong>Pan<strong>de</strong>mie</strong><br />

entspricht knapp 30 % seines Risikobeitrags in<br />

Höhe von 35 Mio. €.<br />

Diese Belastung wür<strong>de</strong> über <strong>de</strong>n Zeitraum <strong>de</strong>r<br />

<strong>Pan<strong>de</strong>mie</strong> – in <strong>de</strong>r Regel 2 Jahre – fällig wer<strong>de</strong>n, d.h.<br />

ein Jahresergebnis wür<strong>de</strong> mit etwa 5,15 Mio. €<br />

belastet, was nur knapp 15% <strong>de</strong>s Risikobeitrags<br />

entspricht.<br />

Deshalb und wegen <strong>de</strong>r Risikoüberschüsse hätte <strong>de</strong>r<br />

Versicherer genügend „Manövriermasse“ und käme<br />

wahrscheinlich nicht in größere Schwierigkeiten.<br />

Zwar müsste die Überschussbeteiligung zumin<strong>de</strong>st<br />

vorübergehend angepasst wer<strong>de</strong>n. Das wäre dann<br />

aber kein individuelles, son<strong>de</strong>rn ein Marktproblem<br />

und wür<strong>de</strong> daher eher kaum zu Wettbewerbsverzerrungen<br />

führen.<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Sterbefälle<br />

Verbreitung Bestand / Bevölkerung 50.000 100.000 150.000 175.000<br />

0,25-fache 1,3 2,6 3,9 4,5<br />

0,50-fache 2,6 5,2 7,8 9,0<br />

0,75-fache 3,9 7,8 11,6 13,6<br />

1,00-fache 5,2 10,3 15,5 18,1<br />

1,25-fache 6,5 12,9 19,4 22,6<br />

1,50-fache 7,8 15,5 23,3 27,1<br />

1,75-fache 9,0 18,1 27,1 31,7<br />

Leistung kl<strong>einer</strong> 25% Risikobeitrag<br />

Leistung zwischen 25% und 50 % Risikobeitrag<br />

Leistung über 50 % <strong>de</strong>s Risikobeitrags<br />

Können wir Ihnen behilflich sein? Gerne<br />

unterstützen wir Sie bei <strong>de</strong>r Abschätzung <strong>de</strong>r<br />

<strong>Auswirkung</strong>en <strong>auf</strong> <strong>Ihren</strong> Bestand.


3 | Deutsche Rück – Daten.Fakten.Meinungen. No 1|10<br />

Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!<br />

Bei Fragen beraten Sie gern:<br />

Reinhard Stoer, Leiter Leben Markt<br />

Telefon 0211. 4554-299<br />

Hans Herrmann, Fachleiter Leben Markt<br />

Telefon 0211. 4554-256<br />

Rita Reichert, Marktreferentin<br />

Telefon 0211. 4554-465<br />

Deutsche Rückversicherung Aktiengesellschaft<br />

Hansaallee 177, 40549 Düsseldorf<br />

Telefon 0211. 4554-01<br />

Telefax 0211. 4554-202<br />

info@<strong><strong>de</strong>utscherueck</strong>.<strong>de</strong><br />

www.<strong><strong>de</strong>utscherueck</strong>.<strong>de</strong><br />

Han<strong>de</strong>lsregisternummer: 88 HRB 24729<br />

Ust.-ID: DE 119372125

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