Solvency-Forum - deutscherueck.de
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<strong>Solvency</strong>-<strong>Forum</strong><br />
Vom GDV Mo<strong>de</strong>ll und QIS II zu einem<br />
internen Mo<strong>de</strong>ll<br />
Auf ihrem ersten <strong>Solvency</strong> II Leben-<strong>Forum</strong> am<br />
13. März in Düsseldorf diskutierte die Deutsche<br />
Rück mit Erstversicherern die bisherigen Ansätze<br />
für ein Standardmo<strong>de</strong>ll und die zu erwarten<strong>de</strong>n<br />
Än<strong>de</strong>rungen bei QIS III und präsentierte mögliche<br />
Ansätze für interne Mo<strong>de</strong>lle aus <strong>de</strong>r Praxis einzelner<br />
Erstversicherungen.<br />
80 Teilnehmer aus 35 Erstversicherungsunternehmen<br />
nutzten das <strong>Forum</strong>, um sich aus erster Hand<br />
von <strong>de</strong>n Experten aus Erstversicherungsunternehmen<br />
und <strong>de</strong>r BaFin über aktuelle Entwicklungen zu<br />
informieren und miteinan<strong>de</strong>r Erfahrungen mit<br />
<strong>Solvency</strong> II auszutauschen. Das Thema „<strong>Solvency</strong> II“<br />
ist nicht neu, aber es ist aktueller <strong>de</strong>nn je: Denn die<br />
Versicherungsbranche befin<strong>de</strong>t sich in einer entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Phase. Die Ergebnisse <strong>de</strong>r zweiten<br />
Quantitative Impact Study (QIS II) liegen inzwischen<br />
vor, verschie<strong>de</strong>ne Mo<strong>de</strong>lle und Metho<strong>de</strong>n konnten<br />
auf Praxistauglichkeit und Ergebnisqualität getestet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Mit <strong>de</strong>m Start von QIS III wird das Thema zunehmend<br />
spannend: Es wird erwartet, dass das QIS III Mo<strong>de</strong>ll<br />
<strong>de</strong>m endgültigen Standardmo<strong>de</strong>ll schon sehr nahe<br />
kommt. Die Ergebnisse wer<strong>de</strong>n also in Bezug auf<br />
<strong>Solvency</strong> II eine <strong>de</strong>utlich höhere Aus sagekraft haben<br />
und für die Unternehmen von entsprechen<strong>de</strong>r Wichtigkeit<br />
sein. Für Lebensver sicherungsunternehmen<br />
kommt bei QIS III zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Einbezug künftiger<br />
Überschüsse in das Mo<strong>de</strong>ll hinzu – welche Auswirkungen<br />
das auf das Ergebnis haben wird, bleibt<br />
abzuwarten.<br />
Zusätzlich stellt sich in vielen Unternehmen die<br />
Frage, ob und in welchem Umfang interne Mo<strong>de</strong>lle<br />
o<strong>de</strong>r Partialmo<strong>de</strong>lle aufgebaut wer<strong>de</strong>n sollen.
2 | Deutsche Rück – 1. <strong>Solvency</strong> II Leben-<strong>Forum</strong><br />
1. <strong>Solvency</strong> II Leben-<strong>Forum</strong> <strong>de</strong>r Deutschen Rück<br />
Dr. Reinhold Jaquemod, Hauptabteilungsleiter für<br />
Asset Management und Controlling, SV Sparkassen<br />
Versicherung, Stuttgart<br />
GDV-Mo<strong>de</strong>ll und QIS II-Ansatz für Leben<br />
Dr. Reinhold Jaquemod stellte die Rahmenbedingungen<br />
und Hintergrün<strong>de</strong> zu <strong>Solvency</strong> II dar. Den<br />
Schwerpunkt legte er auf die Veranschaulichung <strong>de</strong>r<br />
bei<strong>de</strong>n Ansätze für ein Standardmo<strong>de</strong>ll nach GDV<br />
beziehungsweise QIS II. Jaquemod beschrieb<br />
dabei Unterschie<strong>de</strong>, aber auch Gemeinsamkeiten<br />
ins beson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r Solvenzbilanz und bei <strong>de</strong>n<br />
Berechnungs metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s SCR und ASM. Anhand<br />
von Beispielen zeigte er die Ergebnisse und Sensitivität<br />
<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>lle. Mit <strong>de</strong>m GDV-Mo<strong>de</strong>ll sowie<br />
QIS I und QIS II wur<strong>de</strong>n seiner Ansicht nach nur die<br />
Weichen für die weitere Vorgehensweise gestellt.<br />
Viele Teilnehmer an <strong>de</strong>n bisherigen Studien haben<br />
bis dato die vereinfachten Metho<strong>de</strong>n genutzt, dies<br />
wird mit QIS III nur noch bedingt möglich sein.<br />
„Eine risikoorientierte Mo<strong>de</strong>llierung beim Lebensversicherer<br />
ist möglich und sinnvoll. <strong>Solvency</strong> II<br />
revolutioniert das Risikomanagement in <strong>de</strong>r<br />
Branche. Wichtig ist daher eine breite Teilnahme an<br />
QIS III“, so Jaquemods Fazit. Aus unternehmerischer<br />
Sicht ist eine gesamthafte Betrachtungsweise entschei<strong>de</strong>nd.<br />
Jaquemod: „Strategieentwicklung in<br />
einem Unternehmen darf nicht nur risikoorientiert<br />
geschehen.“<br />
Lars Dieckhoff, Teilprojektleiter QIS, Bun<strong>de</strong>sanstalt<br />
für Finanzdienstleistungsaufsicht, Bonn<br />
Darstellung QIS III: Was än<strong>de</strong>rt sich?<br />
Lars Dieckhoff stellte die zu erwarten<strong>de</strong>n Än<strong>de</strong>rungen<br />
mit QIS III dar. Er erläuterte die Berechnungsmetho<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>s SCR und MCR und verwies<br />
insbeson<strong>de</strong>re auf die neue Berücksichtigung <strong>de</strong>r<br />
zukünftig erwirtschafteten Überschussbeteiligung:<br />
Diese ist im Gegensatz zu QIS II auch im Erwartungswert<br />
<strong>de</strong>r versicherungstechnischen Rückstellungen<br />
zu beachten. Die nicht festgelegte RfB bleibt jedoch<br />
weiterhin Eigenmittel. Im Vergleich zu QIS II wird<br />
dies bei <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Lebensversicherungsunternehmen<br />
voraussichtlich zu einer Erhöhung <strong>de</strong>r Rückstellungen<br />
und – weil die risikomin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Wirkung<br />
<strong>de</strong>r Überschussbeteiligung angerechnet wird – zu<br />
einem Rückgang <strong>de</strong>s SCR führen.<br />
Im Hinblick auf <strong>de</strong>n Entwurf <strong>de</strong>r Rahmenrichtlinie zu<br />
<strong>Solvency</strong> II ist eine hohe Beteiligung an QIS III für die<br />
Unternehmen und für die BaFin beson<strong>de</strong>rs wichtig.<br />
„Durch die QIS können die Versicherer sich mit <strong>de</strong>n<br />
geplanten Vorgaben unter <strong>Solvency</strong> II und <strong>de</strong>n<br />
unternehmensindividuellen Auswirkungen vertraut<br />
machen und durch Ihre Rückmeldung die Reform<br />
aktiv beeinflussen,“ so Dieckhoff.
Die Experten Dr. Reinhold Jaquemod (SV Sparkassen-<br />
Versicherung, links) und Lars Dieckhoff (BaFin) in <strong>de</strong>r<br />
Diskussion mit <strong>de</strong>m Plenum<br />
Dr. Volker Heinke, Vorstand Kapitalanlagen und<br />
Finanzen, KZVK/VKPB, Dortmund<br />
Stochastisches ALM-Mo<strong>de</strong>ll für Leben<br />
Dr. Volker Heinke setzte sich mit <strong>de</strong>n qualitativen<br />
und quantitativen Anfor<strong>de</strong>rungen an interne ALM-<br />
Mo<strong>de</strong>lle auseinan<strong>de</strong>r. Dabei betonte er <strong>de</strong>n engen<br />
Zusammenhang zwischen aufsichtsrechtlicher<br />
Darstellung und interner Unternehmenssteuerung.<br />
Heinke: „Für die Erfüllung <strong>de</strong>r qualitativen Voraussetzungen<br />
für <strong>de</strong>n Einsatz und die Eignung interner<br />
Risikomo<strong>de</strong>lle ist es wesentlich, dass diese Mo<strong>de</strong>lle<br />
sowohl für aufsichtsrechtliche als auch für interne<br />
Zwecke verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.“ Zentrales Steuerelement<br />
interner ALM-Mo<strong>de</strong>lle ist das Managementregelwerk.<br />
Dabei <strong>de</strong>finierte er Managementregeln als „Handlungsvorschriften<br />
im Mo<strong>de</strong>llablauf, die Entscheidungen<br />
<strong>de</strong>s Managements darstellen und von <strong>de</strong>r<br />
Situation <strong>de</strong>s Unternehmens im projizierten Zeitraum<br />
abhängen“. Damit sind implizit auch gesetzliche,<br />
geschäftsplanmäßige und bilanzielle Vorgaben<br />
enthalten. Beispiele zur Einbindung in die Strategieanalyse<br />
und das Risikomanagement run<strong>de</strong>ten<br />
seinen Vortrag ab.<br />
Sein Fazit: Interne ALM-Mo<strong>de</strong>lle sind notwendig zur<br />
Analyse von Risiko- und Ertragspositionen, zur Erkennung<br />
<strong>de</strong>r wesentlichen Wert- und Steuerungshebel,<br />
zur Navigation von Sensitivitäten und insbeson<strong>de</strong>re<br />
für eine Definition einer Risikostrategie unter<br />
MaRisk. Zentrale Asset-Allocation-Entscheidungen<br />
sind nicht ohne Betrachtung <strong>de</strong>r Liability-Seite optimierbar.<br />
Heinke rät: „Der European Embed<strong>de</strong>d Value<br />
ist <strong>de</strong>r künftige Marktstandard für eine wertorientierte<br />
Steuerung in <strong>de</strong>r Lebensversicherung. Man<br />
sollte nicht erst auf <strong>Solvency</strong> II warten!“<br />
Die Experten Dr. Ulrich Gauß (Allianz, seit 1.7.2007 VPV,<br />
links) und Dr. Volker Heinke (KZVK/VKPB, Dortmund) in <strong>de</strong>r<br />
Diskussion<br />
Dr. Ulrich Gauß, Leiter Asset Liability Mo<strong>de</strong>lling im<br />
Investment Controlling Life/Health, Allianz Deutschland<br />
AG, Stuttgart – seit 1.7.2007 Verantwortlicher<br />
Aktuar <strong>de</strong>r VPV Lebensversicherungs-AG, Stuttgart<br />
Stochastischer Embed<strong>de</strong>d Value und interne<br />
Mo<strong>de</strong>lle für Leben<br />
Dr. Ulrich Gauß griff das Thema „stochastischer<br />
Embed<strong>de</strong>d Value“ auf und <strong>de</strong>finierte zunächst <strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>terministischen und <strong>de</strong>n marktkonsistenten<br />
Embed<strong>de</strong>d Value. Er beschrieb die Vor- und Nachteile<br />
eines stochastischen Embed<strong>de</strong>d Values und<br />
erklärte: „Insbeson<strong>de</strong>re ein Vergleich <strong>de</strong>s stochastischen<br />
Embed<strong>de</strong>d Values verschie<strong>de</strong>ner Unternehmen<br />
ist nicht einfach.“ Die wesentliche Kerngröße<br />
ist weniger <strong>de</strong>r Embed<strong>de</strong>d Value selbst, als<br />
vielmehr seine jährliche Verän<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>r Ad<strong>de</strong>d<br />
Value. Stochastischer Embe<strong>de</strong>d Value und Ad<strong>de</strong>d<br />
Value können auch gemeinsam die Basis für ein<br />
internes Mo<strong>de</strong>ll bil<strong>de</strong>n. Ein wesentlicher Vorteil<br />
interner Mo<strong>de</strong>lle ist, dass diese im Unterschied zu<br />
Standardmo<strong>de</strong>llen auch für die Unternehmenssteuerung<br />
nutzbar sind. Als eine zentrale Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
bei <strong>de</strong>r Erstellung und Nutzung von internen Mo<strong>de</strong>llen<br />
sieht Gauß die Notwendigkeit <strong>de</strong>r Abbildung <strong>de</strong>r<br />
Unternehmenssteuerung durch vereinfachen<strong>de</strong> und<br />
<strong>de</strong>nnoch sinnvolle Regeln. Aber auch Fragen nach<br />
<strong>de</strong>r Datenverfügbarkeit, also Qualität und Schnelligkeit,<br />
und <strong>de</strong>m Detaillierungsgrad – Genauigkeit<br />
versus Rechenzeit – sind zu klären.<br />
Nach Gauß berücksichtigt <strong>de</strong>r stochastische<br />
Embed<strong>de</strong>d Value <strong>de</strong>n Wert von Optionen und Garantien<br />
und stellt daher eine <strong>de</strong>utliche Weiterentwicklung<br />
<strong>de</strong>s <strong>de</strong>terministischen Embed<strong>de</strong>d Value dar.<br />
Die Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s marktkonsistenten Embed<strong>de</strong>d<br />
Values in einem Worst Case-Szenario ist die Basis
4 | Deutsche Rück – 1. <strong>Solvency</strong> II Leben-<strong>Forum</strong><br />
eines internen Mo<strong>de</strong>lls. Internes Mo<strong>de</strong>ll und Standardansatz<br />
sind grundsätzlich kompatibel, im internen<br />
Mo<strong>de</strong>ll wird jedoch in <strong>de</strong>r Regel nur die Aktionärssicht<br />
eingenommen. Interne Mo<strong>de</strong>lle erlauben<br />
die Verknüpfung von Risikokapital- und Embed<strong>de</strong>d<br />
Value-Berechnungen sowie ALM-Simulationen und<br />
Planungsrechnungen.<br />
Das <strong>Forum</strong> ist die i<strong>de</strong>ale Plattform zur<br />
Vorbereitung<br />
Michael Roh<strong>de</strong>, Vorstand <strong>de</strong>r Deutschen Rück, zeigte<br />
sich mit <strong>de</strong>r Veranstaltung zufrie<strong>de</strong>n: „Die große Zahl<br />
<strong>de</strong>r Teilnehmer und <strong>de</strong>r intensive Austausch bestätigen<br />
einmal mehr die Aktualität <strong>de</strong>s Themas.“ Art und<br />
Umfang <strong>de</strong>r Veranstaltung überzeugte auch die<br />
Deutsche Aktuarvereinigung (DAV): Aktuare, die<br />
an dieser Veranstaltung teilgenommen haben,<br />
können sich diese im Rahmen <strong>de</strong>s Weiterbildungsprogramms<br />
<strong>de</strong>r DAV anrechnen lassen.<br />
„Mit <strong>de</strong>m <strong>Forum</strong> möchten wir <strong>de</strong>n Erstversicherungen<br />
eine Plattform bieten, sich optimal auf die<br />
neuen Anfor<strong>de</strong>rungen vorzubereiten. Auch wären wir<br />
bereit, gemeinsam mit Versicherungsunternehmen<br />
mit ähnlichen Risikotransferstrukturen und Risikoprofilen<br />
– zum Beispiel Versicherungsvereine in<br />
einem regionalen Markt o<strong>de</strong>r Versicherer gleicher<br />
Größe – ein internes Mo<strong>de</strong>ll im Sinne <strong>de</strong>s Benchmark-Mo<strong>de</strong>ll-Konzepts<br />
<strong>de</strong>s GDV zu entwickeln“, so<br />
Roh<strong>de</strong> weiter. Die Grundstruktur wäre für diese Unternehmen<br />
dann gleich, unternehmensindividuelle<br />
Anpassungen wären aber natürlich notwendig.<br />
Die Deutsche Rückversicherung wird das Thema<br />
Deutsche Rückversicherung Aktiengesellschaft<br />
Hansaallee 177<br />
40549 Düsseldorf<br />
Telefon 0211. 4554-01<br />
Telefax 0211. 4554-202<br />
info@<strong><strong>de</strong>utscherueck</strong>.<strong>de</strong><br />
www.<strong><strong>de</strong>utscherueck</strong>.<strong>de</strong><br />
<strong>Solvency</strong> II weiter aktiv begleiten und am 20. September<br />
diesen Jahres ein zweites <strong>Solvency</strong> II Leben<br />
<strong>Forum</strong> anbieten; auch 2008 plant sie weitere Veranstaltungen<br />
zum Thema.<br />
Sie haben Fragen, möchten die CD mit <strong>de</strong>n<br />
Präsentationsunterlagen bestellen o<strong>de</strong>r sich für<br />
das nächste <strong>Solvency</strong>-<strong>Forum</strong> vormerken lassen?<br />
Reinhard Stoer berät Sie gern unter <strong>de</strong>r Telefonnummer<br />
0211. 4554-299.<br />
O<strong>de</strong>r Sie schreiben eine E-mail an<br />
reinhard.stoer@<strong><strong>de</strong>utscherueck</strong>.<strong>de</strong>.<br />
Die Unterlagen fin<strong>de</strong>n Sie auch zum Download<br />
unter www.<strong><strong>de</strong>utscherueck</strong>.<strong>de</strong><br />
Reinhard Stoer, Abteilungsleiter Leben Markt D/A/CH<br />
D4-07.07-DR