Das aktuelle Standardmodell zur Berechnung ... - deutscherueck.de
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<strong>Das</strong> <strong>aktuelle</strong> <strong>Standardmo<strong>de</strong>ll</strong> <strong>zur</strong> <strong>Berechnung</strong> <strong>de</strong>s<br />
Solvenzkapitals <strong>de</strong>s Nicht-Leben-(Rück-)Versicherers<br />
nach Solvency II: Konzeptionelle Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />
QIS5 im Vergleich <strong>zur</strong> QIS4<br />
Christian R. Meurer<br />
Stand: 15. September 2011
Seite<br />
2<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einführung<br />
2 For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko<br />
3 Zeichnungsrisiko Nicht-Leben<br />
4 Fazit und Ausblick<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
3<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einführung<br />
2 For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko<br />
3 Zeichnungsrisiko Nicht-Leben<br />
4 Fazit und Ausblick<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
4<br />
1 Einführung<br />
Ziel <strong>de</strong>r Analyse<br />
Update <strong>zur</strong> Methodik <strong>de</strong>r Solvenzkapitalberechnung für die<br />
Scha<strong>de</strong>nversicherung mit <strong>de</strong>m QIS*5-<strong>Standardmo<strong>de</strong>ll</strong> nach Solvency II<br />
basierend auf <strong>de</strong>m Vortrag von 2009 (QIS4).<br />
Analyse und Beurteilung <strong>de</strong>r <strong>aktuelle</strong>n Abbildung und Wirkung von<br />
Rückversicherung.<br />
*Quantitative Impact Study (dt.: Quantitative Auswirkungsstudie)<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
5<br />
1 Einführung<br />
Fortschritt Solvency II-Projekt<br />
2009 Level 1: EU-Rahmenrichtlinie Solvency II (2009/138/EG)<br />
verabschie<strong>de</strong>t .<br />
Durchführung QIS4 (und QIS4b in einigen Län<strong>de</strong>rn)<br />
2010 Durchführung QIS5 8-11/2010 (Ergebnisse 4/2011).<br />
2011 Umbenennung zum 01.01.2011: Europäische<br />
Versicherungsaufsicht EIOPA (European Insurance and<br />
Occupational Pensions Authority) löst CEIOPS (Committee of<br />
European Insurance and Occupational Pensions Supervisors) ab.<br />
Level 2: Durchführungsmaßnahmen (Implementing Measures),<br />
welche die Rahmenrichtlinie konkretisieren (u. a. Spezifikation<br />
<strong>Standardmo<strong>de</strong>ll</strong>, ORSA, etc.) in Arbeit, Fertigstellung 2. Halbjahr<br />
2011; vermutlich kein abgespecktes QIS6 mehr vor 2013.<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
6<br />
1 Einführung<br />
Fortschritt Solvency II-Projekt<br />
2012<br />
Level 3: Verabschiedung Leitlinien für Konvergenz in<br />
Aufsichtspraxis.<br />
Level 4: EU-Mitgliedsstaaten setzen Solvency II-Anfor<strong>de</strong>rungen in<br />
nationales Recht um.<br />
2013 Solvency II tritt am 1. Januar 2013 in Kraft (EU-Richtlinie Omnibus<br />
II än<strong>de</strong>rt Rahmenrichtlinie, optiert für Verschiebung und bis zu 10jährigen<br />
Übergangsfristen von SI auf SII, …).<br />
Versicherer berichten – mit allen Konsequenzen – erstmals im 1.<br />
Quartal 2013 über Be<strong>de</strong>ckungsquote auf Basis Solvenzbilanz 2012<br />
(Übermittlung Eröffnungssolvenzbilanz spätestens 01.03.2013).<br />
Laut EIOPA kann von <strong>de</strong>n QIS5-Technical Specifications nicht auf das finale<br />
Ergebnis <strong>de</strong>r Level 2-Durchführungsmaßnahmen zu Säule 1 geschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n!<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
7<br />
1 Einführung<br />
Erhebliche Durchführungsmängel <strong>de</strong>r QIS5-Feldstudie<br />
QIS5: ca. 2.000 Seiten Begleitdokumentation / Mo<strong>de</strong>llbeschreibung und rund<br />
30 Exceldateien fast ausschließlich in englischer Sprache.<br />
Umfänge Zentraldokument<br />
"Technical Specifications"<br />
Neue Struktur <strong>de</strong>r Exceldateien (Formelfehler, fragwürdige Übersetzungen,<br />
Mehrfacherfassung Übertragungsfehler) kein Wie<strong>de</strong>rerkennungseffekt.<br />
Fortlaufen<strong>de</strong> Überarbeitungen <strong>de</strong>r technischen Dokumentation (Errata) und<br />
Exceldateien (Updates und Korrekturmakros) während <strong>de</strong>r Durchführung.<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
8<br />
1 Einführung<br />
Neue Abstufung <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llkomplexität<br />
<strong>Das</strong> eine "<strong>Standardmo<strong>de</strong>ll</strong>" existiert nicht mehr, QIS 5 unterschei<strong>de</strong>t nun<br />
drei Varianten:<br />
Nutzung<br />
vereinfachter<br />
<strong>Berechnung</strong>en<br />
"Standard"<br />
Verwendung unternehmensspezifischer<br />
Parameter (USP)<br />
Gegenüber QIS4 ist die <strong>Berechnung</strong> unternehmensspezifischer<br />
Risikokenngrößen nun nicht mehr obligatorisch son<strong>de</strong>rn optional.<br />
Die optionale Verwendung unternehmensspezifischer Parameter (USP)<br />
im <strong>Standardmo<strong>de</strong>ll</strong> stellt praktisch die Vorstufe eines Partialmo<strong>de</strong>lls<br />
dar und ist von <strong>de</strong>r Aufsicht zu genehmigen.<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
9<br />
1 Einführung<br />
Modifizierte Risikolandkarte<br />
Risikomodule<br />
Adjustierung<br />
SCR* Gesamt<br />
Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben<br />
NEU<br />
immat. WG**<br />
* Solvency Capital Requirement<br />
(dt.: Solvenzkapitalanfor<strong>de</strong>rung)<br />
** immaterielle Wirtschaftsgüter<br />
∑<br />
√<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Operationales Risiko<br />
√<br />
NEU<br />
Storno<br />
Kat<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
10<br />
1 Einführung<br />
Weitere ausgewählte Än<strong>de</strong>rungen in QIS5<br />
Erklärung folgt…<br />
Nur in <strong>de</strong>r "Standard"-<strong>Berechnung</strong>: Optionaler Anpassungsfaktor<br />
(abhängig von Priorität und Haftung) <strong>zur</strong> Berücksichtigung nichtproportionaler<br />
Rückversicherung im Prämienrisiko, mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r<br />
Risikofaktor für das Netto reduziert wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Oft ist in <strong>de</strong>n Rechenverfahren eine Berücksichtigung risikomin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r<br />
Effekte nicht explizit vorgesehen und es obliegt <strong>de</strong>m Versicherer, diese als<br />
betraglichen Abschlag zu ermitteln und explizit auszuweisen. D.h. passive<br />
Rückversicherung muss vom Versicherer selbst angesetzt und<br />
quantifiziert wer<strong>de</strong>n (Nebenrechnung außerhalb <strong>Standardmo<strong>de</strong>ll</strong>). <strong>Das</strong><br />
Begleitmaterial zu QIS5 enthält prinzipielle Hinweise und für eine<br />
Berücksichtigung von z.B. Rückversicherung einfache Beispiele.<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
11<br />
1 Einführung<br />
Weitere ausgewählte Än<strong>de</strong>rungen in QIS5<br />
Die Verfahren <strong>zur</strong> <strong>Berechnung</strong> <strong>de</strong>r Kapitalanfor<strong>de</strong>rung sind i.d.R. Brutto<br />
<strong>de</strong>finiert, also vor Abzug von Risikotransfer (z.B. durch Rückversicherung).<br />
Die Versicherer bestimmen die Netto-Kapitalanfor<strong>de</strong>rung gemäß <strong>de</strong>r<br />
Solvency II-Prinzipien und müssen ihre <strong>Berechnung</strong>en <strong>de</strong>r Aufsicht<br />
gegenüber offenlegen.<br />
CAT Task Force: europaweite Harmonisierung <strong>de</strong>r Katastrophenrisiken.<br />
HUK-Renten wer<strong>de</strong>n geson<strong>de</strong>rt betrachtet: Hier erfolgt die<br />
Reserveschätzung anerkannter Renten nach Art <strong>de</strong>r Lebensversicherung.<br />
Sehr viele weitere Detailän<strong>de</strong>rungen...<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
12<br />
1 Einführung<br />
Adjustierung<br />
Zusammenführung <strong>de</strong>r Teil-SCR zu Gesamt-SCR:<br />
SCR = BSCR + Adjustierung<br />
+<br />
SCROpRisk<br />
bzw. zu Basis-SCR unter <strong>de</strong>r Standard-Wurzelformel:<br />
BSCR Corr ⋅ SCR ⋅ SCR + SCR<br />
= ∑<br />
i∈<br />
I , j∈J<br />
ij<br />
SCR Gesamt<br />
Basis-SCR<br />
i<br />
j<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
i,j: Risikomodule (I=J;<br />
ohne immat. WG)<br />
∑<br />
√<br />
immatWG<br />
SCR: Kapitalanfor<strong>de</strong>rung<br />
eines Risikomoduls<br />
Corr: Korrelationsmatrix <strong>de</strong>r Risikomodule (lineare<br />
Wechselwirkungen); unverän<strong>de</strong>rt zu QIS4 bis auf<br />
Korrelation Nicht-Leben / Kranken (heute 0 statt 0.25)<br />
Christian Christian R. Meurer, R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
13<br />
1 Einführung<br />
Motivation <strong>de</strong>r Standardformel<br />
Die Gesamt-Kapitalanfor<strong>de</strong>rung gemäß Solvency II soll <strong>de</strong>m für die<br />
Aufsicht relevanten Verlustpotential (200-Jahres Verlust) in Euro<br />
entsprechen. Diesen Kapitalbetrag müssen Versicherer mit<br />
Eigenmitteln hinterlegen können.<br />
Dieser Grundgedanke wird im <strong>Standardmo<strong>de</strong>ll</strong> in <strong>de</strong>r Standardformel<br />
(Wurzelformel) umgesetzt, welche die Teil-Kapitalanfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />
einzelnen Risiken bzw. Risikomodule zu einer Gesamt-<br />
Kapitalanfor<strong>de</strong>rung zusammenführt und dabei mögliche<br />
Diversifikationseffekte (risikomin<strong>de</strong>rnd) berücksichtigt.<br />
Christian Christian R. Meurer, R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
14<br />
1 Einführung<br />
Motivation <strong>de</strong>r Standardformel<br />
Erwartungswert<br />
Std.abw.<br />
SCR<br />
Value at Risk<br />
VaR<br />
= µ + k ⋅σ<br />
Wahrscheinlichkeitsdichte<br />
Die Eigenkapitalanfor<strong>de</strong>rung je Risiko entspricht <strong>de</strong>r Differenz zwischen<br />
einem Wert <strong>de</strong>s Risikomaßes Value at Risk und einem Erwartungswert (je<br />
nach Kontext z.B. Verpflichtungen, Scha<strong>de</strong>n, Eigenmittel, etc.).<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
15<br />
1 Einführung<br />
Motivation <strong>de</strong>r Standardformel<br />
Die <strong>Berechnung</strong> <strong>de</strong>r Kapitalanfor<strong>de</strong>rung unter <strong>de</strong>r Standardformel basiert<br />
auf <strong>de</strong>r Annahme, dass alle Risiken (log-)normalverteilt sind; die Summe<br />
<strong>de</strong>r Risiken ist dann wie<strong>de</strong>r (log-)normalverteilt.<br />
So sind wichtige Voraussetzungen für die <strong>Berechnung</strong> <strong>de</strong>r Gesamt-<br />
Kapitalanfor<strong>de</strong>rung geschaffen:<br />
Zum Niveau 99,5% ist <strong>de</strong>r Value at Risk subadditiv.<br />
Die Abhängigkeiten <strong>de</strong>r Risiken sind vollständig durch die Korrelation<br />
bestimmt.<br />
Die Wurzelformel ist konsistent mit <strong>de</strong>r Definition <strong>de</strong>r Gesamt-<br />
Kapitalanfor<strong>de</strong>rung.<br />
Einzel- und Gesamt-Kapitalanfor<strong>de</strong>rung lassen sich als Vielfaches <strong>de</strong>r<br />
Standardabweichung ausdrücken.<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
16<br />
1 Einführung<br />
Kritik an <strong>de</strong>r Standardformel<br />
Aus <strong>de</strong>r grundlegen<strong>de</strong>n Annahme normalverteilter Risiken ergibt sich aber<br />
ein großer Nachteil: Sofern Risiken nicht normalverteilt sind, könnte das<br />
wahre SCR das für Solvency II postulierte Sicherheitsniveau von 99,5%<br />
unterschreiten und <strong>de</strong>r potentielle Verlust damit unterschätzt wer<strong>de</strong>n (eine<br />
Überschreitung wäre für die Zwecke <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>lls unschädlich).<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
17<br />
1 Einführung<br />
Kenngrößen Solvency II<br />
①<br />
②<br />
③<br />
SCR hoch genug, um im nächsten Jahr<br />
200-Jahres-Verlust ab<strong>de</strong>cken zu können<br />
Notwendiges Solvenzkapital SCR (Solvency Capital Requirement),<br />
auch als Risikokapital o<strong>de</strong>r Kapitalanfor<strong>de</strong>rung bezeichnet.<br />
Aufsichtsrechtliche Min<strong>de</strong>stkapitalanfor<strong>de</strong>rung MCR (Minimum<br />
Capital Requirement).<br />
Verfügbare ökonomische Eigenmittel ASM (Available Solvency<br />
Margin) gemäß Solvenzbilanz.<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
18<br />
1 Einführung<br />
Kenngrößen Solvency II<br />
Be<strong>de</strong>ckungsquote<br />
Vermögen<br />
=<br />
ASM<br />
SCR<br />
Eigenmittel<br />
ASM<br />
③<br />
Verpflichtungen<br />
(Partielles) Internes Mo<strong>de</strong>ll<br />
bzw. <strong>Standardmo<strong>de</strong>ll</strong><br />
①<br />
②<br />
SCR<br />
MCR<br />
Aufsichtsleiter<br />
Be<strong>de</strong>ckungsquote < 100%?<br />
Aufsicht stehen abgestufte<br />
Sanktionsmaßnahmen zu!<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
19<br />
1 Einführung<br />
Regelungen <strong>zur</strong> Min<strong>de</strong>stkapitalanfor<strong>de</strong>rung (MCR)<br />
SCR<br />
max 45%<br />
min 25%<br />
MCR<br />
<strong>Das</strong> MCR beträgt min<strong>de</strong>stens 25% und maximal 45% <strong>de</strong>r Gesamt-<br />
Kapitalanfor<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Versicherers. In keinem Fall beträgt es aber<br />
weniger als einen vorgegebenen absoluten Euro-Betrag.<br />
Gegebener minimaler<br />
absoluter Euro-Betrag<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
20<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einführung<br />
2 For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko<br />
3 Zeichnungsrisiko Nicht-Leben<br />
4 Fazit und Ausblick<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
21<br />
2 For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko<br />
Adjustierung<br />
SCR Gesamt<br />
∑<br />
Basis-SCR<br />
√<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
√<br />
Storno<br />
Kat<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
22<br />
2 For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko<br />
Modul For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko – Überblick<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Die SCR-<strong>Berechnung</strong>en im <strong>Standardmo<strong>de</strong>ll</strong> berücksichtigen zwei zu<br />
trennen<strong>de</strong> Effekte <strong>de</strong>r Risikomin<strong>de</strong>rungsmaßnahmen:<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
1. Dem Risikotransfer angemessene Reduktion <strong>de</strong>r Kapitalanfor<strong>de</strong>rung.<br />
2. Berücksichtigung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Risikotransfer innewohnen<strong>de</strong>n Risiken.<br />
Untersuchungsobjekt <strong>de</strong>s Ausfallrisikomoduls<br />
<strong>Das</strong> Modul Ausfallrisiko reflektiert das Risiko möglicher Verluste aus<br />
unerwarteter Insolvenz o<strong>de</strong>r Verschlechterung <strong>de</strong>r Kreditwürdigkeit von<br />
Geschäftspartnern und Schuldnern von (Rück-)Versicherern im nächsten<br />
Jahr. Im Fokus stehen Risikotransferverträge, Verbriefungen, Derivate und<br />
For<strong>de</strong>rungen gegenüber Intermediären u. ä. Kreditrisiken soweit nicht<br />
schon im Marktrisiko enthalten.<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
23<br />
2 For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko<br />
Modul For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko – Vergleich zu QIS4<br />
In Folge <strong>de</strong>r Finanzkrise und <strong>de</strong>r Kritik am unzumutbaren Rechenaufwand<br />
trotz geringer SCR-Be<strong>de</strong>utung kam es zu vielen Detailän<strong>de</strong>rungen gegenüber<br />
QIS4, u. a.:<br />
Zwei Exponierungstypen statt vier Risikoklassen wie in QIS4.<br />
Neue Mo<strong>de</strong>llierung (u. a. Entfall <strong>de</strong>s Konzentrationsrisikos).<br />
Vereinfachung <strong>de</strong>r <strong>Berechnung</strong>en zulässig, wenn ansonsten unzumutbarer<br />
Aufwand entsteht, es zu keiner Fehleinschätzung kommt und die<br />
Kapitalanfor<strong>de</strong>rung für das Ausfallrisiko weniger als 20% <strong>de</strong>r Gesamt-<br />
Kapitalanfor<strong>de</strong>rung ausmacht.<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
√<br />
Storno<br />
Kat
Seite<br />
24<br />
2 For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko<br />
Modul For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko – Exponierungskategorien<br />
QIS5 unterschei<strong>de</strong>t nur noch zwei Typen von Exponierungen:<br />
Typ 1 Typ 2<br />
nicht diversifizierbar, da wenige<br />
unabhängige Geschäftspartner (N≤15), z.B.<br />
For<strong>de</strong>rungen ggü. Rückversicherer<br />
(Scha<strong>de</strong>nrückstellungen, Risikotranfer)<br />
Verbriefungen, Derivate<br />
alternative Risikotransferarten<br />
Bankguthaben<br />
Ze<strong>de</strong>nten<strong>de</strong>pots<br />
...<br />
diversifizierbar, da viele unabhängige<br />
Geschäftspartner (N>15), z.B.<br />
For<strong>de</strong>rungen an Intermediäre<br />
Versicherungsnehmer,<br />
Hypothekendarlehen<br />
Ze<strong>de</strong>nten<strong>de</strong>pots<br />
...<br />
hier nicht diskutiert<br />
QIS4 kannte vier Risikoklassen: Rückversicherer, Derivate, Intermediäre und<br />
sonstige Kreditrisiken.<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
25<br />
2 For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko<br />
Typ-1-Exponierungen<br />
Basiswerte <strong>zur</strong> Bestimmung <strong>de</strong>s Ausfallrisikos sind <strong>de</strong>r erwartete Verlust im<br />
Insolvenzfall (LGD – Loss Given Default) und die Ausfallwahrscheinlichkeit<br />
(PD – Probability of Default), bei<strong>de</strong> je Ratingklasse und Geschäftspartner.<br />
Bestimmung<br />
LGD<br />
f X<br />
Bestimmung "Varianz<br />
<strong>de</strong>r Verlustverteilung"<br />
f X<br />
SCR Ausfallrisiko<br />
Typ 1-Exponierungen<br />
Bestimmung Ausfallwahrscheinlichkeit<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
26<br />
2 For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko<br />
LGD – erwarteter Verlust im Insolvenzfall<br />
Der LGD ist <strong>de</strong>finiert als <strong>de</strong>r saldierte Verlust <strong>de</strong>s Versicherers infolge<br />
<strong>de</strong>s Ausfalls <strong>de</strong>s Geschäftspartners. Oft bleibt <strong>de</strong>m Gläubiger ein Anteil<br />
(Liquidationsquote) <strong>de</strong>r Vermögenswerte im Liquidationsfall erhalten.<br />
Im Fall einer Rückversicherungsbeziehung (i) ist <strong>de</strong>r erwartete Verlust im<br />
Insolvenzfall gleich <strong>de</strong>m nichtliquidierbaren Anteil (50%) <strong>de</strong>r Summe aus<br />
<strong>de</strong>n For<strong>de</strong>rungen gegenüber <strong>de</strong>m Rückversicherer (z.B. zedierte<br />
Rückstellungen) und zukünftigem Risikotransfer abzüglich vom<br />
Schuldner gestellter Sicherungswerte:<br />
LGD i = max(50% (For<strong>de</strong>rung i + RM re,i – Sicherheit i );0)<br />
For<strong>de</strong>rungen (z.B.<br />
zedierte Rückstellungen)<br />
Bestimmung<br />
LGD<br />
f X<br />
Bestimmung Varianz<br />
<strong>de</strong>r Verlustverteilung<br />
f X<br />
SCR<br />
Ausfallrisiko<br />
Bestimmung Ausfallwahrscheinlichkeit<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
RM: Risikotransfereffekt; Risiko müsste<br />
ohne <strong>de</strong>n RVR i selbst getragen wer<strong>de</strong>n<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
27<br />
2 For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko<br />
LGD-Komponente zukünftiger Risikotransfer<br />
Im Fall <strong>de</strong>r Nicht-Leben-Rückversicherung entspricht <strong>de</strong>r<br />
Risikotransfereffekt je Rückversicherer (i) vereinfacht <strong>de</strong>r Differenz:<br />
hypothetische Kapitalanfor<strong>de</strong>rung ohne<br />
Berücksichtigung <strong>de</strong>r untersuchten<br />
Rückversicherungsbeziehungen<br />
( SCR SCR)<br />
RM = SCR , − SCR ≈ −<br />
re,<br />
i<br />
hyp i<br />
i<br />
Kapitalanfor<strong>de</strong>rung aus <strong>de</strong>m Modul<br />
Zeichnungsrisiko Nicht-Leben unter<br />
Berücksichtigung aller<br />
Rückversicherungsbeziehungen<br />
Die hypothetische Kapitalanfor<strong>de</strong>rung folgt aus einer Neuberechnung <strong>de</strong>s<br />
Moduls Zeichnungsrisiko Nicht-Leben ohne die untersuchten<br />
Geschäftspartner. <strong>Das</strong> Ergebnis <strong>de</strong>r Neuberechnung umfasst die Effekte im<br />
Reserverisiko (Verlust <strong>de</strong>r zedierten Rückstellungen), Prämien- und<br />
Katastrophenrisiko (zukünftiger Risikotransfer).<br />
hyp<br />
Bestimmung<br />
LGD<br />
f X<br />
Bestimmung Varianz<br />
<strong>de</strong>r Verlustverteilung<br />
f X<br />
SCR<br />
Ausfallrisiko<br />
Bestimmung Ausfallwahrscheinlichkeit<br />
Ford<br />
Ford<br />
i<br />
total<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Gewichtung anteilig<br />
an Gesamtfor<strong>de</strong>rung<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
28<br />
2 For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko<br />
Ausfallwahrscheinlichkeiten<br />
zweitbestes<br />
Rating<br />
Rating i<br />
Ja<br />
QIS5-PD i<br />
AAA 0.002%<br />
AA 0.010%<br />
A 0.050%<br />
BBB 0.240%<br />
BB 1.200%<br />
B 4.175%<br />
CCC und schlechter 4.175%<br />
Rating?<br />
mehr als<br />
ein Rating?<br />
Ja Nein Ja<br />
vgl. Folie 38<br />
Ja<br />
QIS5<br />
Be<strong>de</strong>ckungsquote PD i<br />
> 200% 0.025%<br />
> 175% 0.050%<br />
> 150% 0.100%<br />
> 125% 0.200%<br />
> 100% 0.500%<br />
> 90% 1.000%<br />
> 80% 2.000%<br />
80% 4.175%<br />
≤<br />
Bestimmung<br />
LGD<br />
MCR<br />
erfüllt?<br />
f X<br />
Bestimmung Varianz<br />
<strong>de</strong>r Verlustverteilung<br />
f X<br />
SCR<br />
Ausfallrisiko<br />
vgl. Folie 39<br />
Bestimmung Ausfallwahrscheinlichkeit<br />
Nein<br />
unter<br />
SII-Regime?<br />
Nein<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
Nein<br />
PD = 4.175%<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
29<br />
2 For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko<br />
For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko – Fazit<br />
Auch die neue Mo<strong>de</strong>llierung ist willkürlich und kompliziert. Die QIS5-<br />
Ergebnisse haben gezeigt, dass die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s<br />
For<strong>de</strong>rungsausfallrisikos gemessen an <strong>de</strong>r Gesamt-Kapitalanfor<strong>de</strong>rung<br />
weiterhin gering ist.<br />
Eine Diversifikation über eine höhere Anzahl an Rückversicherern<br />
wird im Ausfallrisiko nicht honoriert, entschei<strong>de</strong>nd für die<br />
Kapitalanfor<strong>de</strong>rung ist ausschließlich das Rating <strong>de</strong>r Exponierung!<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
√<br />
Storno<br />
Kat
Seite<br />
30<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einführung<br />
2 For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko<br />
3 Zeichnungsrisiko Nicht-Leben<br />
4 Fazit und Ausblick<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
31<br />
3 Zeichnungsrisiko Nicht-Leben<br />
Adjustierung<br />
SCR Gesamt<br />
∑<br />
Basis-SCR<br />
√<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
√<br />
Storno<br />
Kat<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
32<br />
3 Zeichnungsrisiko Nicht-Leben<br />
<strong>Das</strong> Modul Zeichnungsrisiko Nicht-Leben besteht aus drei Teil-<br />
Risikomodulen:<br />
Prämien-/Reserverisiko<br />
Stornorisiko (NEU!)<br />
Katastrophenrisiko<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Nicht-Leben<br />
√<br />
Storno<br />
Kat<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
33<br />
3 Zeichnungsrisiko Nicht-Leben<br />
Die drei Teil-Kapitalanfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r drei Submodule wer<strong>de</strong>n <strong>zur</strong><br />
Kapitalanfor<strong>de</strong>rung für das Zeichnungsrisiko Nicht-Leben unter <strong>de</strong>r<br />
Standardformel zusammengefasst:<br />
SCRNL = ∑ Corrr<br />
, c ⋅ SCRr<br />
⋅ SCR<br />
Korrelationsmatrix<br />
<strong>de</strong>r Teilrisiken<br />
Korrelationsmatrix <strong>de</strong>r Teilrisiken:<br />
SCR PR<br />
SCR PR SCR Storno SCR CAT<br />
SCR Storno 0 1<br />
1<br />
SCR CAT 0.25 0 1<br />
In QIS4 waren die Teil-Risiken<br />
noch unkorreliert:<br />
SCR PR<br />
Und:<br />
c<br />
(Teil-)Kapitalanfor<strong>de</strong>rungen für<br />
Prämien-/Reserverisiko, Stornorisiko<br />
und Katastrophenrisiko<br />
SCR PR<br />
1<br />
SCR CAT<br />
SCR CAT 0 1<br />
SCR = SCR + SCR<br />
NL<br />
2<br />
PR<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
2<br />
CAT<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
√<br />
Storno<br />
Kat
Seite<br />
34<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einführung<br />
2 For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko<br />
3 Zeichnungsrisiko Nicht-Leben<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
3.1.2 Spezifikum NP-Anpassungsfaktor<br />
3.1.3 Spezifikum Unternehmensspezifische Parameter<br />
3.2 Stornorisiko<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
4 Fazit und Ausblick<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
35<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
Adjustierung<br />
SCR Gesamt<br />
∑<br />
Basis-SCR<br />
√<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
√<br />
Storno<br />
Kat<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
36<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
Submodul Prämien-/Reserverisiko<br />
Prämien-/Reserverisiko<br />
Prämienrisiko f X<br />
Reserverisiko<br />
Prämienrisiko Reserverisiko<br />
Gefahr, dass die Regulierung <strong>de</strong>r Schä<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>s nächsten Geschäftsjahres (Summe<br />
aus Scha<strong>de</strong>naufwand und<br />
Scha<strong>de</strong>nregulierungskosten) die dafür<br />
eingenommene Prämie aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
Unsicherheit bzgl. Zeitpunkt, Häufigkeit<br />
und Höhe von Versicherungsfällen<br />
übersteigt und zu einem unerwarteten<br />
Verlust führt.<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Gefahr von Abwicklungsverlusten im<br />
nächsten Jahr aus bisher unterschätzter<br />
End-Scha<strong>de</strong>nhöhe durch Unsicherheit<br />
bzgl. Zeitpunkt, Höhe sowie zufälliger<br />
Schwankungen <strong>de</strong>r Scha<strong>de</strong>nleistungen.<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
37<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
Zum Prämien-/Reserverisiko in drei Stufen – Überblick<br />
Stufe 2<br />
Stufe 1a<br />
Stufe 1b<br />
Volumenmaß Prämien<br />
je Sparte (und Region)<br />
Standardabweichung<br />
Prämienrisiko<br />
je Sparte<br />
f X<br />
f X<br />
je Sparte gemeinsames<br />
Volumenmaß<br />
Prämien/Scha<strong>de</strong>nrst.<br />
Volumenmaß<br />
Scha<strong>de</strong>nrückstellung<br />
je Sparte (und Region)<br />
Standardabweichung<br />
Reserverisiko<br />
je Sparte<br />
je Sparte gemeinsame<br />
Standardabweichung<br />
Prämien-/Reserverisiko<br />
f X<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Stufe 3<br />
SCR<br />
Prämien-/<br />
Reserverisiko<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
38<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
Spartensegmentierung<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Versicherer müssen ihr Nicht-Leben-Geschäft<br />
in folgen<strong>de</strong> Sparten (lob = line of business)<br />
segmentieren (unverän<strong>de</strong>rt zu QIS4):<br />
Nr Sparte<br />
1 Kraftfahrzeug-Haftpflicht (inkl. akt. prop. Rückversicherung)<br />
2 Sonstige Kraftfahrt (inkl. akt. prop. Rückversicherung)<br />
3 Transport, See- und Luftfahrt (inkl. akt. prop. Rückversicherung)<br />
4 Feuer, Sach (inkl. akt. prop. Rückversicherung)<br />
5 Haftpflicht (inkl. akt. prop. Rückversicherung)<br />
6 Kredit, Kaution (inkl. akt. prop. Rückversicherung)<br />
7 Rechtschutz (inkl. akt. prop. Rückversicherung)<br />
8 Beistandsleistung (inkl. akt. prop. Rückversicherung)<br />
9 Sonstige (ohne Kranken, Leben) (inkl. akt. prop. Rückversicherung)<br />
10 akt. NP-Rückversicherung – Sach<br />
11 akt. NP-Rückversicherung – Unfall<br />
12 akt. NP-Rückversicherung – Transport, See- und Luftfahrt<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
39<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
Zum Prämien-/Reserverisiko in drei Stufen – Überblick<br />
Stufe 2<br />
Stufe 1a<br />
Stufe 1b<br />
Volumenmaß Prämien<br />
je Sparte (und Region)<br />
Standardabweichung<br />
Prämienrisiko<br />
je Sparte<br />
f X<br />
f X<br />
je Sparte gemeinsames<br />
Volumenmaß<br />
Prämien/Scha<strong>de</strong>nrst.<br />
Volumenmaß<br />
Scha<strong>de</strong>nrückstellung<br />
je Sparte (und Region)<br />
Standardabweichung<br />
Reserverisiko<br />
je Sparte<br />
je Sparte gemeinsame<br />
Standardabweichung<br />
Prämien-/Reserverisiko<br />
f X<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Stufe 3<br />
SCR<br />
Prämien-/<br />
Reserverisiko<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
40<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
Stufe 1a: Prämienrisiko - Volumenmaß<br />
Die <strong>Berechnung</strong> <strong>de</strong>r Kapitalanfor<strong>de</strong>rung für das Prämienrisiko<br />
berücksichtigt sowohl über <strong>de</strong>n Betrachtungsstichtag hinaus versicherte<br />
Risiken als auch Risiken, die im nächsten Jahr neu versichert wer<strong>de</strong>n.<br />
Zusätzlich wur<strong>de</strong> die Definition <strong>de</strong>s Volumenmaßes erweitert: Für<br />
Verträge, <strong>de</strong>ren Haftungszeitraum über das nächste Jahr hinaus reicht,<br />
wer<strong>de</strong>n zukünftige Netto-Beiträge und Netto-Schä<strong>de</strong>n saldiert, soweit sie<br />
nach <strong>de</strong>m kommen<strong>de</strong>n Jahr anfallen.<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
41<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
Stufe 1a: Exkurs – Prämienrückstellung<br />
Es wird eine (Best Estimate) Prämienrückstellung berechnet, welche <strong>de</strong>n<br />
erwarteten diskontierten zukünftigen Vermögenszuwächse aus Verträgen,<br />
<strong>de</strong>ren Haftungszeitraum über das nächste Jahr hinaus reicht, entspricht:<br />
BE Prämienrückstellung = Barwert zuk. SZ, SRK und VWK bis Vertragsen<strong>de</strong><br />
./. Barwert zuk. Prämienzahlungen bis Vertragsen<strong>de</strong><br />
Eine Solvency II-Bilanz kennt keine Prämienüberträge. Prämien sind nach<br />
IFRS abzugrenzen ( p.r.t./p.r.e.), nicht nach HGB (keine perio<strong>de</strong>ngerechte<br />
Erfolgsermittlung unter IFRS).<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
42<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
Stufe 1a: Prämienrisiko – Volumenmaß<br />
<strong>Das</strong> Volumenmaß Netto-Prämien ist <strong>de</strong>r höchste von drei möglichen<br />
Netto-Prämienwerten, ergänzt um <strong>de</strong>n Barwert zukünftiger<br />
Vermögenszuwächse aus Verträgen, <strong>de</strong>ren Haftungszeitraum über das<br />
nächste Jahr hinaus reicht:<br />
prem,<br />
lob<br />
t,<br />
written t,<br />
earned t−<br />
1,<br />
written PP<br />
( P ; P ; P ) P<br />
V = max<br />
+<br />
erwartete gezeichnete<br />
Netto-Prämie im<br />
nächsten Jahr<br />
lob<br />
lob<br />
Die Prämienrückstellung hat nur für Verträge Signifikanz, <strong>de</strong>ren<br />
Haftungszeitraum über das nächste Jahr hinaus reicht, und kann sonst<br />
mit Null angesetzt wer<strong>de</strong>n!<br />
lob<br />
erwartete verdiente<br />
Netto-Prämie im<br />
nächsten Jahr<br />
lob<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Prämienrückstellung<br />
für <strong>de</strong>n Zeitraum nach<br />
<strong>de</strong>m nächsten Jahr<br />
gezeichnete Netto-Prämie<br />
<strong>de</strong>s vergangenen Jahres<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
43<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
Stufe 1a: Prämienrisiko – Volumenmaß<br />
Vermittelt <strong>de</strong>r Versicherer <strong>de</strong>r Aufsicht glaubwürdig, dass er seine erwarteten<br />
Netto-Prämieneinnahmen <strong>de</strong>s nächsten Jahres sehr gewissenhaft schätzt und<br />
keinesfalls unterschätzt ("the actual premiums […] will not exceed its<br />
estimated volumes"), bestimmt er das Volumenmaß nach:<br />
prem,<br />
lob<br />
t,<br />
written t,<br />
earned PP<br />
( P ; P ) P<br />
V = max<br />
+<br />
erwartete gezeichnete<br />
Netto-Prämie im<br />
nächsten Jahr<br />
lob<br />
So wer<strong>de</strong>n in QIS5 alle Än<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>r RV-Struktur – insb. Quotenerhöhungen<br />
– vollumfänglich berücksichtigt. In QIS4 waren einseitig nur Än<strong>de</strong>rungen im<br />
RV-Schutz im Volumenmaß sichtbar, die zu einem Prämienanstieg führten<br />
(5% Min<strong>de</strong>stwachstum).<br />
lob<br />
lob<br />
erwartete verdiente<br />
Netto-Prämie im<br />
nächsten Jahr<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Prämienrückstellung<br />
für <strong>de</strong>n Zeitraum nach<br />
<strong>de</strong>m nächsten Jahr<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
44<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
Zum Prämien-/Reserverisiko in drei Stufen – Überblick<br />
Stufe 2<br />
Stufe 1a<br />
Stufe 1b<br />
Volumenmaß Prämien<br />
je Sparte (und Region)<br />
Standardabweichung<br />
Prämienrisiko<br />
je Sparte<br />
f X<br />
f X<br />
je Sparte gemeinsames<br />
Volumenmaß<br />
Prämien/Scha<strong>de</strong>nrst.<br />
Volumenmaß<br />
Scha<strong>de</strong>nrückstellung<br />
je Sparte (und Region)<br />
Standardabweichung<br />
Reserverisiko<br />
je Sparte<br />
je Sparte gemeinsame<br />
Standardabweichung<br />
Prämien-/Reserverisiko<br />
f X<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Stufe 3<br />
SCR<br />
Prämien-/<br />
Reserverisiko<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
45<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
Stufe 1a: Reserverisiko – Volumenmaß<br />
Unverän<strong>de</strong>rt zu QIS4 entspricht das spartenspezifische Volumenmaß Best<br />
Estimate Scha<strong>de</strong>nrückstellungen nach zutreffen<strong>de</strong>n<br />
Risikomin<strong>de</strong>rungsmaßnahmen (z.B. Rückversicherung):<br />
V =<br />
res,<br />
lob<br />
PCO<br />
Die Scha<strong>de</strong>nzahlungen sind zunächst Brutto vor Rückversicherung<br />
einzuschätzen; die Rückversicherungsentlastung ist separat zu berechnen.<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Definition Best Estimate: wahrscheinlichkeitsgewichtete Summe aller<br />
zukünftigen Scha<strong>de</strong>nzahlungen, diskontiert mit <strong>de</strong>r (vorgegebenen)<br />
"risikolosen Zinsstrukturkurve".<br />
lob<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
46<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
Zum Prämien-/Reserverisiko in drei Stufen – Überblick<br />
Stufe 2<br />
Stufe 1a<br />
Stufe 1b<br />
Volumenmaß Prämien<br />
je Sparte (und Region)<br />
Standardabweichung<br />
Prämienrisiko<br />
je Sparte<br />
f X<br />
f X<br />
je Sparte gemeinsames<br />
Volumenmaß<br />
Prämien/Scha<strong>de</strong>nrst.<br />
Volumenmaß<br />
Scha<strong>de</strong>nrückstellung<br />
je Sparte (und Region)<br />
Standardabweichung<br />
Reserverisiko<br />
je Sparte<br />
je Sparte gemeinsame<br />
Standardabweichung<br />
Prämien-/Reserverisiko<br />
f X<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Stufe 3<br />
SCR<br />
Prämien-/<br />
Reserverisiko<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
47<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
Stufe 1b: Prämienrisiko – Standardabweichung<br />
Von CEIOPS sind folgen<strong>de</strong> Netto-Markt-Standardabweichungen <strong>de</strong>s<br />
Prämienrisikos je Sparte tabellarisch vorgegeben:<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Netto-Markt-<br />
Standardabweichungen<br />
Nr Sparte QIS5 QIS4<br />
1 Kraftfahrzeug-Haftpflicht 10% x NP lob 9%<br />
2 Sonstige Kraftfahrt 7% x NP lob 9%<br />
3 Transport, See- und Luftfahrt 17% x NP lob 12,5%<br />
4 Feuer, Sach 10% x NP lob 10%<br />
5 Haftpflicht 15% x NP lob 12,5%<br />
6 Kredit, Kaution 21,5% x NP lob 15%<br />
7 Rechtschutz 6,5% x NP lob 5%<br />
8 Beistandsleistung 5% x NP lob 7,5%<br />
9 Sonstige (ohne Kranken, Leben) 13% x NP lob 11%<br />
10 akt. NP-Rückversicherung – Sach 17,5% 15%<br />
11 akt. NP-Rückversicherung – Unfall 17% 15%<br />
12 akt. NP-Rückversicherung – Transport, See- und Luftfahrt 16% 15%<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
48<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
Zum Prämien-/Reserverisiko in drei Stufen – Überblick<br />
Stufe 2<br />
Stufe 1a<br />
Stufe 1b<br />
Volumenmaß Prämie<br />
je Sparte/Region<br />
Standardabweichung<br />
Prämienrisiko<br />
je Sparte<br />
f X<br />
f X<br />
je Sparte gemeinsames<br />
Volumenmaß<br />
Prämien/Scha<strong>de</strong>nrst.<br />
Volumenmaß<br />
Scha<strong>de</strong>nrückstellung<br />
je Sparte<br />
Standardabweichung<br />
Reserverisiko<br />
je Sparte<br />
je Sparte gemeinsame<br />
Standardabweichung<br />
Prämien-/Reserverisiko<br />
f X<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Stufe 3<br />
SCR<br />
Prämien-/<br />
Reserverisiko<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
49<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
Stufe 1b: Reserverisiko – Standardabweichung<br />
Vorgegeben sind folgen<strong>de</strong> Netto-Markt-Standardabweichungen je Sparte:<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Nr Sparte QIS5 QIS4<br />
1 Kraftfahrzeug-Haftpflicht 9,5% 12%<br />
2 Sonstige Kraftfahrt 10,0% 7%<br />
3 Transport, See- und Luftfahrt 14,0% 10%<br />
4 Feuer, Sach 11,0% 10%<br />
5 Haftpflicht 11,0% 15%<br />
6 Kredit, Kaution 19,0% 15%<br />
7 Rechtschutz 9,0% 10%<br />
8 Beistandsleistung 11,0% 10%<br />
9 Sonstige (ohne Kranken, Leben) 15,0% 10%<br />
10 akt. NP-Rückversicherung – Sach 20,0% 15%<br />
11 akt. NP-Rückversicherung – Unfall 20,0% 15%<br />
12 akt. NP-Rückversicherung – Transport, See- und Luftfahrt 20,0% 15%<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
50<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
Zum Prämien-/Reserverisiko in drei Stufen – Überblick<br />
Stufe 2<br />
Stufe 1a<br />
Stufe 1b<br />
Volumenmaß Prämien<br />
je Sparte (und Region)<br />
Standardabweichung<br />
Prämienrisiko<br />
je Sparte<br />
f X<br />
f X<br />
je Sparte gemeinsames<br />
Volumenmaß<br />
Prämien/Scha<strong>de</strong>nrst.<br />
Volumenmaß<br />
Scha<strong>de</strong>nrückstellung<br />
je Sparte (und Region)<br />
Standardabweichung<br />
Reserverisiko<br />
je Sparte<br />
je Sparte gemeinsame<br />
Standardabweichung<br />
Prämien-/Reserverisiko<br />
f X<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Stufe 3<br />
SCR<br />
Prämien-/<br />
Reserverisiko<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
51<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
Zum Prämien-/Reserverisiko in drei Stufen – Überblick<br />
Stufe 2<br />
Stufe 1a<br />
Stufe 1b<br />
Volumenmaß Prämien<br />
je Sparte (und Region)<br />
Standardabweichung<br />
Prämienrisiko<br />
je Sparte<br />
f X<br />
f X<br />
je Sparte gemeinsames<br />
Volumenmaß<br />
Prämien/Scha<strong>de</strong>nrst.<br />
Volumenmaß<br />
Scha<strong>de</strong>nrückstellung<br />
je Sparte (und Region)<br />
Standardabweichung<br />
Reserverisiko<br />
je Sparte<br />
je Sparte gemeinsame<br />
Standardabweichung<br />
Prämien-/Reserverisiko<br />
f X<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Stufe 3<br />
SCR<br />
Prämien-/<br />
Reserverisiko<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
52<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
Stufe 2: gemeinsames Volumenmaß je Sparte<br />
<strong>Das</strong> gemeinsame Volumenmaß Prämien/Scha<strong>de</strong>nrückstellungen je<br />
Sparte ergibt sich unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r geographischen<br />
Diversifikation:<br />
PR<br />
lob<br />
prem res ( V + V ) ⋅(<br />
. 75 + 0.<br />
DIV )<br />
V = 0 25⋅<br />
mit<br />
lob<br />
lob<br />
Die Aufteilung <strong>de</strong>r Welt in Regionen <strong>zur</strong> Berücksichtigung <strong>de</strong>r<br />
geographischen Diversifikation wur<strong>de</strong> überarbeitet; es gilt nun das<br />
makro-geographische Schema <strong>de</strong>r United Nation Statistics Division.<br />
lob<br />
0 ≤ DIVlob<br />
≤<br />
DIV (= Herfindahl-In<strong>de</strong>x): beschreibt das Ausmaß <strong>de</strong>r geographischen<br />
Diversifikation anhand <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Volumenmaße Prämien und<br />
Scha<strong>de</strong>nrückstellungen.<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Für die Sparte "Kredit & Kaution" beträgt DIV = 1; ebenso für Sparten, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r<br />
Versicherer unternehmensspezifische Parameter anstelle <strong>de</strong>r Markt-<br />
Standardabweichungen nutzt.<br />
1<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
53<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
Zum Prämien-/Reserverisiko in drei Stufen – Überblick<br />
Stufe 2<br />
Stufe 1a<br />
Stufe 1b<br />
Volumenmaß Prämien<br />
je Sparte (und Region)<br />
Standardabweichung<br />
Prämienrisiko<br />
je Sparte<br />
f X<br />
f X<br />
je Sparte gemeinsames<br />
Volumenmaß<br />
Prämien/Scha<strong>de</strong>nrst.<br />
Volumenmaß<br />
Scha<strong>de</strong>nrückstellung<br />
je Sparte (und Region)<br />
Standardabweichung<br />
Reserverisiko<br />
je Sparte<br />
je Sparte gemeinsame<br />
Standardabweichung<br />
Prämien-/Reserverisiko<br />
f X<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Stufe 3<br />
SCR<br />
Prämien-/<br />
Reserverisiko<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
54<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
Stufe 3: kombiniertes Portefeuille-Volumenmaß<br />
<strong>Das</strong> kombinierte Volumenmaß Prämien/Scha<strong>de</strong>nrückstellungen <strong>de</strong>s<br />
Portefeuilles ist die Summe <strong>de</strong>r spartenspezifischen gemeinsamen<br />
Volumenmaße über alle Sparten:<br />
V<br />
PR<br />
=<br />
∑<br />
V<br />
PR<br />
lob<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
55<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
Stufe 3: kombinierte Portefeuille-Standardabweichung<br />
Die über alle Sparten kombinierte Standardabweichung <strong>de</strong>s Prämien-/<br />
Reserverisikos <strong>de</strong>s Portefeuilles ergibt sich auch aus <strong>de</strong>r Anwendung<br />
<strong>de</strong>r Standardformel:<br />
σ<br />
PR<br />
kombiniertes Volumenmaß<br />
<strong>de</strong>s Portefeuilles<br />
=<br />
1<br />
⋅ 2<br />
V r,<br />
PR<br />
∑<br />
c<br />
Corr<br />
Korrelationsmatrix<br />
<strong>de</strong>r Sparten<br />
r,<br />
c<br />
⋅σ<br />
PR<br />
r<br />
⋅σ<br />
PR<br />
c<br />
⋅V<br />
PR<br />
r<br />
⋅V<br />
PR<br />
c<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
geographisch diversifizierte<br />
gemeinsame Volumenmaße<br />
Prämien/Scha<strong>de</strong>nrückst. je<br />
Sparte (vgl. Stufe 2)<br />
gemeinsame Standardabweichungen<br />
<strong>de</strong>s Prämien-/Reserverisikos je Sparte<br />
(vgl. Stufe 1b)<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
56<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
Stufe 3: Kapitalanfor<strong>de</strong>rung Prämien-/Reserverisiko<br />
SCR = Volumenmaß x Risikofaktor<br />
Abschließend folgt in einem dritten Schritt die <strong>Berechnung</strong> <strong>de</strong>r<br />
Kapitalanfor<strong>de</strong>rung für das Prämien-/Reserverisiko aus <strong>de</strong>r Multiplikation <strong>de</strong>s<br />
Portefeuille-Volumenmaßes mit <strong>de</strong>r CEIOPS-Risikofunktion <strong>de</strong>r Portefeuille-<br />
Standardabweichung:<br />
SCR = ρ σ ⋅V<br />
CEIOPS-Risikofunktion <strong>de</strong>r<br />
kombinierten Standardabweichung<br />
<strong>de</strong>s Portefeuilles. Es gilt ρ(σ) ~ 3σ .<br />
PR<br />
( PR ) PR<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
kombiniertes Volumenmaß<br />
Prämien/Scha<strong>de</strong>nrückstellungen<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
57<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
Zum Prämien-/Reserverisiko in drei Stufen – Überblick<br />
Stufe 2<br />
Stufe 1a<br />
Stufe 1b<br />
Volumenmaß Prämien<br />
je Sparte (und Region)<br />
Standardabweichung<br />
Prämienrisiko<br />
je Sparte<br />
f X<br />
f X<br />
je Sparte gemeinsames<br />
Volumenmaß<br />
Prämien/Scha<strong>de</strong>nrst.<br />
Volumenmaß<br />
Scha<strong>de</strong>nrückstellung<br />
je Sparte (und Region)<br />
erledigt! erledigt!<br />
Standardabweichung<br />
Reserverisiko<br />
je Sparte<br />
je Sparte gemeinsame<br />
Standardabweichung<br />
Prämien-/Reserverisiko<br />
f X<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Stufe 3<br />
SCR<br />
Prämien-/<br />
Reserverisiko<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
58<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einführung<br />
2 For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko<br />
3 Zeichnungsrisiko Nicht-Leben<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
3.1.2 Spezifikum NP-Anpassungsfaktor<br />
3.1.3 Spezifikum Unternehmensspezifische Parameter<br />
3.2 Stornorisiko<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
4 Fazit und Ausblick<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
59<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.2 Spezifikum NP-Anpassungsfaktor<br />
Überblick<br />
Bei Verwendung <strong>de</strong>r "Standard"-<strong>Berechnung</strong> können Versicherer die<br />
vorgegebenen Markt-Standardabweichungen <strong>de</strong>s Prämienrisikos mit<br />
einem spartenspezifischen Anpassungsfaktor reduzieren. Dieser<br />
Anpassungsfaktor berücksichtigt <strong>de</strong>n risikomin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Effekt seiner<br />
individuellen nicht-proportionalen Pro-Risiko-Rückversicherung (unter<br />
<strong>de</strong>r Annahme einer Lognormalverteilung <strong>de</strong>r Scha<strong>de</strong>nhistorie).<br />
Der Anpassungsfaktor repräsentiert die spartenspezifische<br />
risikomin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Wirkung ausschließlich von Pro-Risiko-XLs.<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
60<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.2 Spezifikum NP-Anpassungsfaktor<br />
Annahmen<br />
Als Datenbasis dient die unternehmensspezifische Brutto-<br />
Scha<strong>de</strong>nerfahrung.<br />
Bei <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llierung wird unterstellt, dass die stochastische Verteilung<br />
<strong>de</strong>r Scha<strong>de</strong>nhöhen einer Lognormalverteilung entspricht und durch<br />
Mittelwert und Standardabweichung ausreichend beschrieben wer<strong>de</strong>n<br />
kann ( Anpassung einer Lognormalverteilung).<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
61<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.2 Spezifikum NP-Anpassungsfaktor<br />
<strong>Berechnung</strong><br />
Anhand seiner Scha<strong>de</strong>nvergangenheit muss <strong>de</strong>r Versicherer eine<br />
Lognormalverteilung für die Scha<strong>de</strong>nhöhen parametrisieren/anpassen<br />
(Mittelwert, Standardabweichung).<br />
Mittelwert und Standardabweichung <strong>de</strong>r absoluten Scha<strong>de</strong>nhöhen sind<br />
vor Rückversicherung größer als (bzw. gleich) nach<br />
Rückversicherung.<br />
Die Standardabweichung ist als solche nicht normiert, son<strong>de</strong>rn hat die<br />
Dimension <strong>de</strong>r Messgröße. Ohne sinnvolle Referenzierung kann daher<br />
nicht beurteilt wer<strong>de</strong>n, ob sie nun groß o<strong>de</strong>r klein ist. Abhilfe bietet <strong>de</strong>r<br />
Variationskoeffizient.<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
62<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.2 Spezifikum NP-Anpassungsfaktor<br />
Variationskoeffizient<br />
Der Variationskoeffizient drückt die Standardabweichung in Prozent <strong>de</strong>s<br />
Mittelwertes aus:<br />
VarK<br />
M<br />
Ω<br />
=<br />
Diese Relativierung ermöglicht einen "normierten" Vorher-Nachher-<br />
Vergleich von NP-Rückversicherung auf die Risikolage <strong>de</strong>s Versicherers.<br />
Die Wirkung von NP-Rückversicherung kann also als Funktion <strong>de</strong>s Nettozu-Brutto-Verhältnisses<br />
<strong>de</strong>r Variationskoeffizienten gemessen wer<strong>de</strong>n:<br />
NP<br />
NP-Anpassungsfaktor<br />
=<br />
1+<br />
1+<br />
( )<br />
( ) 2<br />
net 2<br />
VarK<br />
gross<br />
VarK<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
63<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.2 Spezifikum NP-Anpassungsfaktor<br />
Verhältnis <strong>de</strong>r Variationskoeffizienten<br />
NP-Rückversicherung hat i.d.R. einen günstigen Effekt auf die Netto-<br />
Risikolage: Ausgedrückt durch die Standardabweichung <strong>de</strong>s absoluten<br />
Scha<strong>de</strong>naufwands sinkt diese (bzw. bleibt gleich) durch Rückversicherung.<br />
Insgesamt sinkt <strong>de</strong>r Variationskoeffizient nach NP-Rückversicherung (bzw.<br />
bleibt gleich; auf <strong>de</strong>n Beweis wird an dieser Stelle verzichtet) damit gilt<br />
immer: NP<br />
≤1<br />
Die Variationskoeffizienten sind je QIS5-Sparte brutto und netto zu<br />
bestimmen, wobei unklar ist, wie die in <strong>de</strong>r Versicherungspraxis<br />
vorherrschen<strong>de</strong> feinere Sparten- und Gefahrendifferenzierung aggregiert<br />
wer<strong>de</strong>n soll (Verfahrensbestimmung obliegt <strong>de</strong>m Versicherer).<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
64<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.2 Spezifikum NP-Anpassungsfaktor<br />
Die Folgen<strong>de</strong> Grafik veranschaulicht die Abrechnung lognormalverteilter<br />
Scha<strong>de</strong>nhöhen unter einem XL mit Priorität a und Haftstrecke b:<br />
1<br />
F(a+b)<br />
Plafond /<br />
Haftung<br />
Priorität<br />
F(a)<br />
0<br />
a<br />
(Priorität)<br />
a + b<br />
(Plafond)<br />
Lognormalverteilungsfunktion<br />
<strong>de</strong>r Scha<strong>de</strong>nhöhen<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
65<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einführung<br />
2 For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko<br />
3 Zeichnungsrisiko Nicht-Leben<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.1 Stufenweise Ermittlung<br />
3.1.2 Spezifikum NP-Anpassungsfaktor<br />
3.1.3 Spezifikum Unternehmensspezifische Parameter<br />
3.2 Stornorisiko<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
4 Fazit und Ausblick<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
66<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.3 Spezifikum Unternehmensspezif...<br />
Unternehmensspezifische Parameter<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Gegen USP austauschbare Marktparameter sind die Risikofaktoren <strong>de</strong>s<br />
Prämien- und Reserve-Risikos in <strong>de</strong>n Zeichnungsrisikomodulen Nicht-<br />
Leben und Kranken, sowie Parameter <strong>de</strong>s Revisionsrisikos Leben. Alle<br />
an<strong>de</strong>ren Parameter <strong>de</strong>s <strong>Standardmo<strong>de</strong>ll</strong>s sind zu verwen<strong>de</strong>n wie<br />
vorgegeben.<br />
Bei USP sind As-If Neuberechnungen historischen Netto-Scha<strong>de</strong>nquoten,<br />
unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r <strong>aktuelle</strong>n Rückversicherungsstruktur<br />
ausdrücklich erwünscht.<br />
An<strong>de</strong>rs als in QIS4 ist in QIS5 nun erlaubt, Katastrophenschä<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r<br />
Bestimmung <strong>de</strong>r USP im Prämien-/Reserverisiko heraus<strong>zur</strong>echnen, um<br />
eine Doppelzählung im Katastrophenrisikomodul zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
67<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.3 Spezifikum Unternehmensspezif...<br />
Unternehmensspezifische Parameter<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Bei <strong>de</strong>r Ermittlung von USP <strong>de</strong>s Prämien- und Reserverisikos wer<strong>de</strong>n die<br />
Marktvorgaben mit unternehmensindividuellen Scha<strong>de</strong>nquoten anhand<br />
von Glaubwürdigkeitsfaktoren gemischt. In QIS5 können die<br />
unternehmensindividuellen Daten bei ausreichend langer<br />
Scha<strong>de</strong>nerfahrung eine Gewichtung bis zu 100% erreichen (QIS4 maximal<br />
79%). An die Datenqualität sind hohe Anfor<strong>de</strong>rungen gestellt (vgl. Annex O<br />
<strong>de</strong>r QIS5-TS).<br />
Während in QIS4 lediglich das Prämienrisiko empirisch bestimmt wer<strong>de</strong>n<br />
konnte, sind in QIS5 <strong>zur</strong> Bestimmung <strong>de</strong>r USP sowohl <strong>de</strong>s Prämienrisikos<br />
als auch <strong>de</strong>s Reserverisikos jeweils drei Standardmetho<strong>de</strong>n vorgegeben<br />
(in dieser Präsentation nicht enthalten). Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong>n sind<br />
zu vergleichen, um die Streuung <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llergebnisse bewerten zu<br />
können.<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
68<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.3 Spezifikum Unternehmensspezif...<br />
Standardmetho<strong>de</strong> <strong>zur</strong> <strong>Berechnung</strong> von USP<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Zur Ermittlung <strong>de</strong>r USP wer<strong>de</strong>n die Marktvorgaben – je nach<br />
"Glaubwürdigkeit" (credibility) – mit unternehmensindividuellen Daten<br />
gemischt.<br />
Die USP-Risikofaktoren für Prämienrisiko bzw. Reserverisiko ergeben sich<br />
je Sparte als Linearkombination:<br />
σ<br />
c: Glaubwürdigkeitsfaktor<br />
(credibility factor) je Sparte<br />
( − clob<br />
) M , lob<br />
= σ<br />
σ<br />
•,<br />
lob c lob U , •,<br />
lob + 1 •,<br />
unternehmensindividuelle<br />
Standardabweichung Prämienrisiko<br />
bzw. Reserverisiko je Sparte<br />
2<br />
2<br />
In QIS4 kam eine Wurzelformel zum Einsatz: σ • lob = clobσ U • lob + ( − clob<br />
) σ M •<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Markt-Standardabweichung<br />
Prämienrisiko bzw.<br />
Reserverisiko je Sparte<br />
, , , 1 , , lob<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
69<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.3 Spezifikum Unternehmensspezif...<br />
Glaubwürdigkeitsfaktoren QIS5<br />
Sparten Haftpflicht, Kraftfahrt-Haftpflicht und Kredit & Bürgschaft:<br />
alle an<strong>de</strong>ren Sparten:<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Die Glaubwürdigkeitsfaktoren steigen mit <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Jahre an<br />
Scha<strong>de</strong>nerfahrung bis auf 100%, wobei min<strong>de</strong>stens fünf Jahre vorliegen<br />
müssen.<br />
Jahre 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15+<br />
c 34% 43% 51% 59% 67% 74% 81% 87% 92% 96% 100%<br />
Jahre 5 6 7 8 9 10<br />
c 34% 43% 51% 59% 67% 74%<br />
Maximaler Einfluss größer als in QIS4 (79%)<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Maximaler Einfluss z.B. für Sturm<br />
geringer als in QIS4 (79%)<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
70<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.1.3 Spezifikum Unternehmensspezif...<br />
Unternehmensspezifische Parameter – Fazit<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Bei ausreichen<strong>de</strong>r eigener Scha<strong>de</strong>nerfahrung ermöglichen USP <strong>de</strong>s<br />
Prämienrisikos und <strong>de</strong>s Reserverisikos die Risikofaktoren für die<br />
Bestimmung <strong>de</strong>r zu hinterlegen<strong>de</strong>n Kapitalanfor<strong>de</strong>rung individuell zu<br />
beeinflussen.<br />
An die Daten und die As-If Rechnung <strong>de</strong>r historischen Scha<strong>de</strong>nquoten sind<br />
allerdings eine Fülle an Anfor<strong>de</strong>rungen gestellt. Eine Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r RV-<br />
Struktur (z.B. Anhebung Selbstbehalt Summenexze<strong>de</strong>nt) könnte daher<br />
erheblichen Aufwand <strong>zur</strong> Abbildung <strong>de</strong>s "wahren" Kapitalbedarfs<br />
be<strong>de</strong>uten.<br />
Im Vergleich zu QIS4 hat sich hier einiges getan. Die Berücksichtigung von<br />
Än<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r RV-Struktur waren kaum möglich.<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
71<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einführung<br />
2 For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko<br />
3 Zeichnungsrisiko Nicht-Leben<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.2 Stornorisiko<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
4 Fazit und Ausblick<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
72<br />
3 Zeichnungsrisiko Nicht-Leben<br />
3.2 Stornorisiko<br />
Adjustierung<br />
SCR Gesamt<br />
∑<br />
Basis-SCR<br />
√<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
√<br />
Storno<br />
Kat<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
73<br />
3 Zeichnungsrisiko Nicht-Leben<br />
3.2 Stornorisiko<br />
Stornorisiko Nicht-Leben<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Gewähren Verträge <strong>de</strong>m Versicherungsnehmer (einseitige) Rechte, die ihm<br />
ein opportunistisches Verhalten ermöglichen, welche die vom Versicherer für<br />
die Zukunft unterstellten Vermögenszuwächse bzw. Verpflichtungen<br />
signifikant beeinflussen?<br />
z.B.<br />
– Vorzeitige Kündigung<br />
– Verlängerung/Erneuerung zu im voraus vereinbarten Konditionen<br />
Dann resultiert daraus ein zu bewerten<strong>de</strong>s Risiko! Der Fokus <strong>de</strong>s hier<br />
beschriebenen Stornorisikos liegt auf Verträgen, <strong>de</strong>ren Haftungszeitraum<br />
über das nächste Jahr hinaus reicht.<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
74<br />
3 Zeichnungsrisiko Nicht-Leben<br />
3.2 Stornorisiko<br />
Stornorisiko Nicht-Leben<br />
Ökonomische Bewertung solcher Verträge basiert implizit auf getroffenen<br />
Annahmen <strong>zur</strong> Ausübung <strong>de</strong>r gewährten Rechte.<br />
Modul Stornorisiko bewertet mögliche Fehleinschätzung <strong>de</strong>r Annahmen<br />
(Irrtumsrisiko).<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Hinweis Liegen solche Verträge nicht vor o<strong>de</strong>r berühren die gewährten<br />
Rechte die Vertragsverpflichtungen nicht wesentlich, kann das<br />
Stornorisiko mit Null angesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Generell wird <strong>de</strong>m Stornorisiko im Nicht-Leben-Segment in<br />
Deutschland (u.a. vom GDV) keine Signifikanz beigemessen.<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
75<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einführung<br />
2 For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko<br />
3 Zeichnungsrisiko Nicht-Leben<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.2 Stornorisiko<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
4 Fazit und Ausblick<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
76<br />
3 Zeichnungsrisiko Nicht-Leben<br />
Adjustierung<br />
SCR Gesamt<br />
∑<br />
Basis-SCR<br />
√<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
√<br />
Storno<br />
Kat<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
77<br />
3 Zeichnungsrisiko Nicht-Leben<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
Definition<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
In <strong>de</strong>r Solvency II-Rahmenrichtlinie (2009/138/EC) lautet die Definition<br />
<strong>de</strong>s Katastrophenrisikos im Zeichnungsrisiko Nicht-Leben:<br />
"<strong>Das</strong> Risiko von Verlusten o<strong>de</strong>r unvorteilhaften Wertän<strong>de</strong>rungen bei<br />
Versicherungsverbindlichkeiten resultierend aus signifikanter Unsicherheit in<br />
<strong>de</strong>n Annahmen <strong>zur</strong> Prämienkalkulation und Scha<strong>de</strong>nreservierung bezogen auf<br />
extreme o<strong>de</strong>r außergewöhnliche Ereignisse"<br />
"The Risk of loss, or of adverse change in the value of insurance liabilities,<br />
resulting from significant uncertainty of pricing and provisioning assumptions<br />
related to extreme or exceptional events."<br />
<strong>Das</strong> Katastrophenrisiko entspricht <strong>de</strong>r Gefährdung durch extreme o<strong>de</strong>r<br />
unregelmäßige Ereignisse im nächsten Jahr, die aufgrund ihres<br />
seltenen Eintretens nicht im Prämien- o<strong>de</strong>r Reserverisiko<br />
einkalkuliert sind (un<strong>zur</strong>eichen<strong>de</strong> Scha<strong>de</strong>nerfahrung).<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
78<br />
3 Zeichnungsrisiko Nicht-Leben<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
Än<strong>de</strong>rungen am Submodul Katastrophenrisiko von QIS4 zu QIS5<br />
Metho<strong>de</strong> 1<br />
Standardszenarien<br />
SCR<br />
Katastrophenrisiko<br />
Im Bedarfsfall (je nach "Geschäft") können Metho<strong>de</strong> 1 und 2 – unkorreliert<br />
(=unabhängig) – unter <strong>de</strong>r Standardformel kombiniert wer<strong>de</strong>n:<br />
SCR CAT<br />
=<br />
Kapitalanfor<strong>de</strong>rung für<br />
das Katastrophenrisiko<br />
nach Metho<strong>de</strong> 1<br />
√<br />
SCR<br />
2<br />
1<br />
+ SCR<br />
Metho<strong>de</strong> 2<br />
Faktoransatz<br />
2<br />
2<br />
Kapitalanfor<strong>de</strong>rung für<br />
das Katastrophenrisiko<br />
nach Metho<strong>de</strong> 2<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
79<br />
3 Zeichnungsrisiko Nicht-Leben<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
Metho<strong>de</strong> 1<br />
Metho<strong>de</strong> 1<br />
Standardszenarien<br />
SCR<br />
Katastrophenrisiko<br />
√<br />
Metho<strong>de</strong> 2<br />
Faktoransatz<br />
Metho<strong>de</strong> 1 (QIS4: Metho<strong>de</strong> 2) ist die standardmäßig anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Szenariorechnung.<br />
Die in QIS4 von <strong>de</strong>n nationalen Aufsichten individuell <strong>de</strong>finierten<br />
Katastrophenszenarien wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r "Catastrophe Task Force"<br />
europaweit harmonisiert (und sollen laufend weiterentwickelt wer<strong>de</strong>n):<br />
(Regionale) Naturkatastrophen-Szenarien<br />
Man-Ma<strong>de</strong>-Katastrophenszenarien<br />
Im Falle von Marktereignissen ("Market Events") wird die<br />
Kapitalanfor<strong>de</strong>rung über <strong>de</strong>n Marktanteil <strong>de</strong>s Versicherers berechnet.<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
√<br />
Storno<br />
Kat
Seite<br />
80<br />
3 Zeichnungsrisiko Nicht-Leben<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
Metho<strong>de</strong> 2<br />
Metho<strong>de</strong> 1<br />
Standardszenarien<br />
Metho<strong>de</strong> 1 ist nicht angemessen z.B. für:<br />
Exponierungen außerhalb <strong>de</strong>r EU,<br />
Geschäft in <strong>de</strong>r Sparte Sonstige,<br />
SCR<br />
Katastrophenrisiko<br />
Alternativ ist <strong>de</strong>r Brutto-Faktoransatz<br />
nach Metho<strong>de</strong> 2 zu rechnen, ...<br />
... sofern die Szenariometho<strong>de</strong> 1 und ein<br />
Partialmo<strong>de</strong>ll nicht "angemessen" ist.<br />
Aktiv betriebene NP-Rückversicherung.<br />
√<br />
Metho<strong>de</strong> 2<br />
Faktoransatz<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
nun erlaubt; QIS4-Metho<strong>de</strong> 1 für<br />
Deutschland unzulässig<br />
Prüfung durch lokale Aufsicht<br />
(proportional zu Natur, Ausmaß<br />
und Komplexität <strong>de</strong>r Risiken und<br />
konsistent mit SII-Prinzipien)<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
81<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einführung<br />
2 For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko<br />
3 Zeichnungsrisiko Nicht-Leben<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.2 Stornorisiko<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.1 Faktoransatz (Metho<strong>de</strong> 2)<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
4 Fazit und Ausblick<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
82<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.1 Faktoransatz (Metho<strong>de</strong> 2)<br />
Faktoren (Brutto-Scha<strong>de</strong>nquoten)<br />
Nr Ereignis betroffene Sparten (vgl. Q&A) Faktor<br />
1 Sturm Feuer / Sach; (sonst.) Kraftfahrt 175%<br />
2 Flut/Überschwemmung Feuer / Sach; (sonst.) Kraftfahrt 113%<br />
3 Erdbeben Feuer / Sach; (sonst.) Kraftfahrt, Transp., See-, Luftf. 120%<br />
4 Hagel (sonstige) Kraftfahrt 30%<br />
5 Großscha<strong>de</strong>n Feuer, Explosion Feuer und Sach 175%<br />
6 Großscha<strong>de</strong>n Transp., See-, Luftf. Transport, See- und Luftfahrt 100%<br />
7 Großscha<strong>de</strong>n Kraftfahrt-Haftpflicht Kraftfahrt-Haftpflicht 40%<br />
8 Großscha<strong>de</strong>n Haftpflicht Haftpflicht 85%<br />
9 Kredit Kredit 139%<br />
10 Sonstige Sonstige 40%<br />
11 NP-Großscha<strong>de</strong>n Sach NP-Rückversicherung – Sach 250%<br />
12 NP-Großscha<strong>de</strong>n Tr., See-, Luftf. NP-Rückversicherung – Transp., See- und Luftf. 250%<br />
13 NP-Großscha<strong>de</strong>n Unfall NP-Rückversicherung – Unfall 250%<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
ct<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
83<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.1 Faktoransatz (Metho<strong>de</strong> 2)<br />
Kapitalanfor<strong>de</strong>rung Katastrophenrisiko QIS5-Metho<strong>de</strong> 2<br />
Die Kapitalanfor<strong>de</strong>rung für das Katastrophenrisiko Nicht-Leben entspricht<br />
<strong>de</strong>r Zusammenführung <strong>de</strong>r spartenspezifischen Teilergebnisse unter <strong>de</strong>r<br />
Standardformel:<br />
NL<br />
CAT<br />
2<br />
⎛<br />
⎜⎛<br />
⎞<br />
= ⎜<br />
⎜⎜<br />
∑ t t 11 11 ⎟ ∑<br />
⎝⎝<br />
t=<br />
1,<br />
2,<br />
3,<br />
5<br />
⎠ t=<br />
4,<br />
7,<br />
8,<br />
9,<br />
2<br />
2<br />
2<br />
( c ⋅ P ) + c ⋅ P ⎟ + ( c ⋅ P ) + ( c ⋅ P + c ⋅ P ) ⎟<br />
⎟<br />
P: erwartete gezeichnete Brutto-Prämie im nächsten<br />
Jahr in <strong>de</strong>r vom Ereignis betroffenen Sparte<br />
Die Netto-Kapitalanfor<strong>de</strong>rung haben Versicherer laut QIS5-TS zu ermitteln,<br />
in<strong>de</strong>m sie Rückversicherungsschutz geeignet in Abzug zu bringen (z.B.<br />
über Netto-Prämien: Folgen hieraus Freiheitsgra<strong>de</strong> <strong>de</strong>s QIS5-<br />
Mo<strong>de</strong>llanwen<strong>de</strong>rs?!<br />
t<br />
10,<br />
13<br />
Gefahren vgl. Folie 117<br />
t<br />
6<br />
6<br />
12<br />
12<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
⎞<br />
⎠<br />
∑<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
c: kalibrierte Brutto-<br />
Scha<strong>de</strong>nquote je Gefahr/Ereignis<br />
√<br />
√<br />
Storno<br />
Kat
Seite<br />
84<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einführung<br />
2 For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko<br />
3 Zeichnungsrisiko Nicht-Leben<br />
3.1 Prämien-/Reserverisiko<br />
3.2 Stornorisiko<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.1 Faktoransatz (Metho<strong>de</strong> 2)<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
4 Fazit und Ausblick<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
85<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
Kat-Szenarien QIS5<br />
Die europaweit einheitlichen Katastrophen-Szenarien unterschei<strong>de</strong>n<br />
zwischen Naturgefahren und von Menschenhand verursachten<br />
Katastrophen:<br />
Naturkatastrophen-Szenarien nach<br />
Gefahren:<br />
Sturm<br />
Überschwemmung<br />
Erdbeben<br />
Hagel<br />
Erdsenkung (nur Frankreich)<br />
Alle Szenarien sind formal ähnlich<br />
aufgebaut.<br />
geson<strong>de</strong>rter Vortrag<br />
Man-Ma<strong>de</strong>-Katastrophen-<br />
Szenarien:<br />
Feuer<br />
Terrorismus<br />
Kraftfahrt-Haftpflicht<br />
Haftpflicht<br />
Marine<br />
Luftfahrt<br />
Kredit und Bürgschaft<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
86<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
Kapitalanfor<strong>de</strong>rung Katastrophenrisiko im Zeichnungsrisiko Nicht-Leben<br />
Die Kapitalanfor<strong>de</strong>rung nach Metho<strong>de</strong> 1 ergibt sich aus <strong>de</strong>r Aggregation<br />
<strong>de</strong>r Netto-Kapitalanfor<strong>de</strong>rungen nach zutreffen<strong>de</strong>n<br />
Risikomin<strong>de</strong>rungsmaßnahmen (z.B. Rückversicherung) für<br />
Naturkatastrophen und Man-Ma<strong>de</strong>-Katastrophen:<br />
SCR = SCR + SCR<br />
2<br />
2<br />
CAT _1 1_<br />
NatCat 1_<br />
ManMa<strong>de</strong><br />
Netto-Kapitalanfor<strong>de</strong>rung<br />
Naturkatastrophen<br />
Netto-Kapitalanfor<strong>de</strong>rung<br />
Man-Ma<strong>de</strong>-Katastrophen<br />
Die Teil-Kapitalanfor<strong>de</strong>rungen wer<strong>de</strong>n mit einer Korrelation von 0<br />
aggregiert (d.h. Natur- und Man-Ma<strong>de</strong>-Katastrophen sind unabhängig).<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
87<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
Standardszenarien Man Ma<strong>de</strong><br />
Diese Präsentation behan<strong>de</strong>lt ausschließlich<br />
Man-Ma<strong>de</strong>-Katastrophenszenarien!!!<br />
Im QIS5-Begleitmaterial sind <strong>zur</strong> Orientierung exemplarisch<br />
(historische) Beispiele für Größt-Ereignisse für einige <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>llierten<br />
Geschäftsfel<strong>de</strong>r genannt.<br />
Die einzelnen Szenariorechnungen sind brutto <strong>de</strong>finiert, d.h. vor<br />
zutreffen<strong>de</strong>n Risikomin<strong>de</strong>rungsmaßnahmen. Sie lassen sich aber in<br />
ähnlicher Weise auf Netto-Werten durchführen.<br />
Es obliegt daher in <strong>de</strong>r praktischen Anwendung <strong>de</strong>m Versicherer, die<br />
risikokapitalentlasten<strong>de</strong> Wirkung von z.B. Rückversicherung<br />
angemessen zu berücksichtigen (Details <strong>zur</strong> Netto-<strong>Berechnung</strong> sind<br />
<strong>de</strong>r Aufsicht mitzuteilen): Folgen hieraus Freiheitsgra<strong>de</strong> <strong>de</strong>s QIS5-<br />
Mo<strong>de</strong>llanwen<strong>de</strong>rs?!<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
88<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
Standardszenarien Man Ma<strong>de</strong><br />
SCR<br />
Feuer<br />
SCR<br />
Terrorismus<br />
SCR<br />
Kraftfahrt-Haftpfl.<br />
SCR<br />
Man Ma<strong>de</strong><br />
√<br />
SCR<br />
Haftpflicht<br />
hier nicht diskutiert<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
SCR<br />
Luftfahrt<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
hier nicht diskutiert<br />
SCR<br />
Kredit/Bürgschaft<br />
hier nicht diskutiert<br />
SCR<br />
Marine<br />
hier nicht diskutiert<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
89<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
SCR<br />
Feuer<br />
SCR<br />
Terrorismus<br />
SCR<br />
Kraftfahrt-Haftpfl.<br />
SCR<br />
Man Ma<strong>de</strong><br />
√<br />
SCR<br />
Haftpflicht<br />
hier nicht diskutiert<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
SCR<br />
Luftfahrt<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
hier nicht diskutiert<br />
SCR<br />
Kredit/Bürgschaft<br />
hier nicht diskutiert<br />
SCR<br />
Marine<br />
hier nicht diskutiert<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
90<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
Katastrophen-Szenario Feuer<br />
Versicherer mit Feuer/Sach-Geschäft haben Katastrophen-Szenarien zu<br />
berechnen, die sich an folgen<strong>de</strong>n Beispielen orientieren:<br />
Beispielszenario Rotterdam<br />
Unterstellt sei ein Brand <strong>de</strong>r Ölraffinerien im Hafen von Rotterdam. Große Mengen<br />
Rohöls befin<strong>de</strong>n sich im Hafen und diese fangen in Folge von Explosionen Feuer.<br />
<strong>Das</strong> Feuer for<strong>de</strong>rt viele To<strong>de</strong>sopfer, eine Betriebsunterbrechung <strong>de</strong>s gesamten<br />
Hafens, die fast vollständige Zerstörung <strong>de</strong>r Hafenanlage sowie hoch giftige<br />
Rauchwolken.<br />
Beispielszenario Rüstungsunternehmen<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Ein Kurzschluss verursacht ein Großfeuer in <strong>de</strong>r Montagehalle eines<br />
Rüstungsunternehmens. In <strong>de</strong>r Montagehalle befin<strong>de</strong>n sich 10 fast fertig gestellte<br />
Kampfflugzeuge. Halle und Flugzeuge wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>m Brand zerstört.<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
91<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
Katastrophen-Szenario Feuer<br />
Zwei Rechenvarianten stehen <strong>zur</strong> Auswahl.<br />
Variante 1<br />
SCR Feuer<br />
Variante 1 auf Basis <strong>de</strong>taillierter Risikoinformationen ist zu<br />
bevorzugen.<br />
Variante 2 ist eine vereinfachte Rechnung, sofern <strong>de</strong>taillierte<br />
Risikoinformationen für Variante 1 nicht vorliegen.<br />
?<br />
Variante 2<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
92<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
Feuer – Rechenvariante 1<br />
Die vom Versicherer nach Möglichkeit zu berechnen<strong>de</strong> Formel ist:<br />
SCR Feuer<br />
Variante 1<br />
versicherte Summe <strong>de</strong>r größten<br />
bekannten Konzentration von<br />
Deckungssummen bei Risiken in<br />
Sparten Feuer/Sach in einem 150m<br />
Radius (Einzel-Policen-Betrachtung)<br />
= SI ⋅ x<br />
SCR Feuer<br />
Mit Blick auf die Rückversicherung ist diese Szenariorechnung vom<br />
Versicherer in geeigneter Weise anzupassen, um die Netto-<br />
Kapitalanfor<strong>de</strong>rung einzuschätzen: Folgen hieraus Freiheitsgra<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
QIS5-Mo<strong>de</strong>llanwen<strong>de</strong>rs?!<br />
?<br />
Variante 2<br />
Scha<strong>de</strong>nsatz (im Szenario<br />
vorgegeben mit 100%)<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
93<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
Feuer – Rechenvariante 1 – Anmerkungen<br />
Radius von 150 m erscheint eher knapp: Fläche für Ensche<strong>de</strong>-Szenario<br />
(Explosion Feuerwerksfabrik) entspricht ca. 300 m (100%) / 500 m (5%)<br />
Radius.<br />
Anwendung bedingt gute Bestandsauflösung, d. h. auch die richtige<br />
regionale Verteilung von VSU aus Versicherungen für mehrere Objekte<br />
(Industrie, Sammelpolicen) sowie von BU-VSU, ansonsten ggf. extrem<br />
hohe Resultate.<br />
Anwendung bedingt ggf. Einsatz eines geografischen<br />
Informationssystems (GIS), um die Konzentration <strong>de</strong>r Deckungen<br />
auszumachen Hilfslösung anhand PLZ Vorselektion und Abschätzung<br />
mit Satellitenbild?<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
√<br />
Storno<br />
Kat
Seite<br />
94<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
Feuer – Rechenvariante 1 – Anmerkungen<br />
Bei Portefeuilles mit substanziellen Feuer-Industrie-Risiken sind die<br />
Wertekonzentrationen unter Feuer-Industrie-Policen vermutlich häufig<br />
maßgebend für <strong>de</strong>n Ort <strong>zur</strong> Bestimmung <strong>de</strong>s relevanten Bruttowerts.<br />
Einfacher zu bestimmen?<br />
Verwendung PML (statt VSU) <strong>de</strong>s Risikos angemessen, sofern die<br />
Aus<strong>de</strong>hnung über die Fläche eines Kreises mit 150 m Radius hinaus<br />
geht?<br />
Berücksichtigung <strong>de</strong>r Rückversicherung: Können die Risiken mit <strong>de</strong>r<br />
höchsten Gesamt-VSU im 150 m-Radius genau bestimmt wer<strong>de</strong>n, lässt<br />
sich die konkrete Rückversicherung (pro Einzelscha<strong>de</strong>n und pro<br />
Kumulscha<strong>de</strong>n) genau abbil<strong>de</strong>n. An<strong>de</strong>renfalls muss Rechenvariante 2<br />
verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
√<br />
Storno<br />
Kat
Seite<br />
95<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
Feuer – Rechenvariante 1 – offene Fragen<br />
Ist nicht doch die Netto-Gesamt-VSU in 150 m-Radius relevant?<br />
Wertekonzentration in 150 m-Radius aus Feuer-Industrie-Risiko hohe<br />
Rückversicherung, so dass Netto unproblematisch?<br />
Wertekonzentration in 150 m-Radius aus VG-Risiken geringe<br />
Rückversicherung, so dass Netto problematisch?<br />
Testen <strong>de</strong>r unterschiedlichen Möglichkeiten (mit entsprechen<strong>de</strong>m<br />
Aufwand)?<br />
Folgen hieraus Freiheitsgra<strong>de</strong> <strong>de</strong>s QIS5-Mo<strong>de</strong>llanwen<strong>de</strong>rs?!<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
√<br />
Storno<br />
Kat
Seite<br />
96<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
Feuer – Rechenvariante 2<br />
Variante 1<br />
Die Kapitalanfor<strong>de</strong>rung entspricht <strong>de</strong>m größeren von zwei Fällen, einem<br />
extremen Einzelscha<strong>de</strong>n und einem "Marktscha<strong>de</strong>nereignis":<br />
⎧<br />
SCR Feuer Max⎨LSR;<br />
⎩<br />
= ∑ x<br />
Largest Single Risk: PML <strong>de</strong>s größten<br />
Einzelrisikos über alle Untersparten<br />
(einzelner Risikoort, z.B. Gebäu<strong>de</strong>)<br />
SCR Feuer<br />
Mit Blick auf die Rückversicherung ist diese Szenariorechnung vom<br />
Versicherer in geeigneter Weise anzupassen, um die Netto-<br />
Kapitalanfor<strong>de</strong>rung einzuschätzen: Folgen hieraus Freiheitsgra<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
QIS5-Mo<strong>de</strong>llanwen<strong>de</strong>rs?!<br />
?<br />
SI<br />
Variante 2<br />
x<br />
⋅ F<br />
x<br />
⎫<br />
⎬<br />
⎭<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Wohngebäu<strong>de</strong> 0.004%<br />
Gewerbe 0.010%<br />
Industrie 0.073%<br />
versicherte Summe nach Untersparten<br />
Feuer-Wohngebäu<strong>de</strong>, Feuer-Gewerbe,<br />
Feuer-Industrie<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
97<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
Feuer – Rechenvariante 2 – Anmerkungen<br />
Maximaler Höchstscha<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m größten Einzelrisiko kann sinnvoll als<br />
größter PML interpretiert und somit relativ einfach festgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Gesamt-VSU aus Wohngebäu<strong>de</strong>, Gewerbe und Industrie sollten ebenfalls<br />
ohne größeren Aufwand feststellbar sein.<br />
Aber:<br />
Was genau ist Gewerbe (inkl. Kommunal?), was Industrie<br />
zuzuordnen? Unternehmensindividuelle Zuordnung?<br />
"Richtige" Zuordnung ist wesentlich wegen sehr unterschiedlicher<br />
Faktoren (Faktor Feuer-Industrie ist 18-mal so groß wie Faktor<br />
Wohngebäu<strong>de</strong>)!<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
√<br />
Storno<br />
Kat
Seite<br />
98<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
Feuer – Rechenvariante 2 – Anmerkungen<br />
Bei großem Feuer-Versicherer wird oftmals <strong>de</strong>r über Gesamt-VSU und<br />
Faktoren abgeleitete Bruttowert das Maximum sein, insbeson<strong>de</strong>re bei<br />
substanziellem Feuer-Industrie-Portefeuille.<br />
Bei kleineren Feuer-Portefeuilles, die aber namhafte Feuer-Industrie-<br />
Bruttozeichnungen beinhalten, wird oftmals <strong>de</strong>r PML <strong>de</strong>s größten<br />
Einzelrisikos ausschlaggebend sein.<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
√<br />
Storno<br />
Kat
Seite<br />
99<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
Feuer – Rechenvariante 2 – Rückversicherung<br />
Ist <strong>de</strong>r größte Brutto-PML maßgebend, kann die konkrete<br />
(Einzelscha<strong>de</strong>n-)Rückversicherung dieses Risikos genau abgebil<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Ist <strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>n Gesamt-VSU abgeleitete Wert maßgebend, müssen<br />
Pauschalansätze für die Abbildung <strong>de</strong>r RV <strong>zur</strong> Anwendung kommen, z.B.<br />
Mittlere RV-Quote für proportionale RV (d.h. Summenexze<strong>de</strong>nten<br />
wer<strong>de</strong>n im Zweifel "unter Wert" abgebil<strong>de</strong>t)<br />
Abzug einer XL-Haftung, soweit die Eintrittsbedingungen als erfüllt<br />
angenommen wer<strong>de</strong>n können<br />
Einzelscha<strong>de</strong>n: Mittlere VSU > Priorität / Plafond<br />
Kumulscha<strong>de</strong>n: Gesamt-VSU > Priorität / Plafond<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
√<br />
Storno<br />
Kat
Seite<br />
100<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
Feuer – Rechenvariante 2 – Rückversicherung<br />
Aber: Es wäre auch hier nicht angemessen, die Rückversicherung erst nach<br />
Feststellung <strong>de</strong>s Maximums aus größtem Einzelrisiko und Gesamt-VSU x<br />
Marktscha<strong>de</strong>nsätzen in Ansatz zu bringen!<br />
Entsprechen<strong>de</strong> Netto-Werte wer<strong>de</strong>n maßgebend sein!<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Falls <strong>de</strong>m so ist, wird (<strong>de</strong>r Netto-PML = SB für) das größte Einzelrisiko in<br />
<strong>de</strong>n seltensten Fällen maßgebend sein!<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
101<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
Katastrophen-Szenario Feuer – Fazit<br />
Standardszenario gemäß Rechenvariante 1 (VSU Radius 150 m) dürfte<br />
bei großen Feuer-Versicherern oftmals zu geringerem Wert als<br />
Rechenvariante 2 (Maximum aus größtem PML und Produkt Gesamt-VSU<br />
x Marktscha<strong>de</strong>nsätze) führen.<br />
<strong>Das</strong> gilt insbeson<strong>de</strong>re, falls Nettowerte für die Bestimmung <strong>de</strong>s<br />
Maximums gem. Variante 2 maßgebend sind:<br />
Der größte Netto-PML entspricht - bei richtiger RV-Ordnung - <strong>de</strong>m<br />
unter <strong>de</strong>n RV-Abgaben <strong>de</strong>finierten (Höchst-) Selbstbehalt.<br />
<strong>Das</strong> Produkt aus Gesamt-VSU x Marktscha<strong>de</strong>nsätze kann nur mit Hilfe<br />
pauschaler Ansätze für die RV-Entlastung für Netto ermittelt wer<strong>de</strong>n.<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
√<br />
Storno<br />
Kat
Seite<br />
102<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
Katastrophen-Szenario Feuer – Fazit<br />
Standardszenario gemäß Rechenvariante 1 sollte für die meisten<br />
Versicherer machbar sein.<br />
Bei genauer I<strong>de</strong>ntifikation <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n Risiken sollte die Abbildung<br />
<strong>de</strong>r konkreten Rückversicherung als Optimum möglich sein.<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
√<br />
Storno<br />
Kat
Seite<br />
103<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
SCR<br />
Feuer<br />
SCR<br />
Terrorismus<br />
SCR<br />
Kraftfahrt-Haftpfl.<br />
SCR<br />
Man Ma<strong>de</strong><br />
√<br />
SCR<br />
Haftpflicht<br />
hier nicht diskutiert<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
SCR<br />
Luftfahrt<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
hier nicht diskutiert<br />
SCR<br />
Kredit/Bürgschaft<br />
hier nicht diskutiert<br />
SCR<br />
Marine<br />
hier nicht diskutiert<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
104<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
SCR<br />
Feuer<br />
SCR<br />
Terrorismus<br />
SCR<br />
Kraftfahrt-Haftpfl.<br />
SCR<br />
Man Ma<strong>de</strong><br />
√<br />
SCR<br />
Haftpflicht<br />
hier nicht diskutiert<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
SCR<br />
Luftfahrt<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
hier nicht diskutiert<br />
SCR<br />
Kredit/Bürgschaft<br />
hier nicht diskutiert<br />
SCR<br />
Marine<br />
hier nicht diskutiert<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
105<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
Katastrophen-Szenario Kraftfahrt-Haftpflicht<br />
Die folgen<strong>de</strong> Katastrophen-Szenarien illustrieren in QIS5 mögliche<br />
Szenarien für Versicherer mit KH-Geschäft :<br />
Beispielszenario – Selby<br />
Unterstellt sei ein Fahrzeug, welches von einer Brücke auf eine Bahntrasse<br />
fällt und die Kollision zweier Züge verursacht. Es gebe 10 To<strong>de</strong>sopfer und 80<br />
Verletzte. Auto, Brücke und bei<strong>de</strong> Züge wer<strong>de</strong>n schwer beschädigt.<br />
Beispielszenario – Mont Blanc Tunnel<br />
In einem Tunnel von 500m Länge stoßen zwei LKWs zusammen. Bei<strong>de</strong> LKWs<br />
beginnen zu brennen. Durch die schnelle Bran<strong>de</strong>ntwicklung und <strong>de</strong>n Rauch<br />
sterben 40 Personen, 40 weitere wer<strong>de</strong>n verletzt. Tunnel und Fahrzeuge<br />
wer<strong>de</strong>n schwer beschädigt. Da Lieferketten unterbrochen wer<strong>de</strong>n, entstehen<br />
BU-Schä<strong>de</strong>n.<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
106<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
Katastrophen-Szenario Kraftfahrt-Haftpflicht<br />
Beispielszenario – Extremunfall<br />
Unterstellt sei ein heftiger Zusammenstoß eines Fahrzeuges mit einem<br />
Reisebus. An Bord <strong>de</strong>s Reisebus befin<strong>de</strong>n sich Fußballspieler <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sliga.<br />
Alle Passagiere sterben.<br />
Die Kapitalanfor<strong>de</strong>rung für <strong>de</strong>n Versicherer hängt nur von <strong>de</strong>n<br />
Jahreseinheiten und Län<strong>de</strong>r-Deckungslimiten ab, alle an<strong>de</strong>ren<br />
Parameter sind von CEIOPS vorgegeben.<br />
Auf eine Darstellung <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llierung wird verzichtet, da es sich<br />
dabei um einen aufwändig konzipierten Formelapparat ohne<br />
Rücksicht auf weitere Unternehmensspezifika han<strong>de</strong>lt.<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
√<br />
Storno<br />
Kat
Seite<br />
107<br />
3.3 Katastrophenrisiko<br />
3.3.2 Standardszenarien (Metho<strong>de</strong> 1)<br />
SCR<br />
Feuer<br />
SCR<br />
Terrorismus<br />
SCR<br />
Kraftfahrt-Haftpfl.<br />
SCR<br />
Man Ma<strong>de</strong><br />
√<br />
erledigt! erledigt!<br />
SCR<br />
Haftpflicht<br />
hier nicht diskutiert<br />
SCR Gesamt<br />
Adjustierung Basis-SCR<br />
Op-Risiko<br />
Markt Kranken Ausfall Leben Nicht-Leben immat. WG<br />
SCR<br />
Luftfahrt<br />
SCR<br />
Marine<br />
Prämien-/<br />
Reserve<br />
hier nicht diskutiert<br />
SCR<br />
Kredit/Bürgschaft<br />
hier nicht diskutiert<br />
hier nicht diskutiert<br />
Storno<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011<br />
∑<br />
√<br />
√<br />
Kat
Seite<br />
108<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einführung<br />
2 For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko<br />
3 Zeichnungsrisiko Nicht-Leben<br />
4 Fazit und Ausblick<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
109<br />
Fazit und Ausblick<br />
Fazit – Struktur <strong>de</strong>s <strong>Standardmo<strong>de</strong>ll</strong>s<br />
<strong>Das</strong> <strong>Standardmo<strong>de</strong>ll</strong> unterschei<strong>de</strong>t drei Varianten.<br />
Allgemein setzt die Nutzung von Vereinfachungsmöglichkeiten ein tiefes<br />
Verständnis <strong>de</strong>r Risiken und stichhaltige aktuarielle Argumente voraus.<br />
Vorteil: Vereinfachung hilft kleinen Versicherern.<br />
Nutzung<br />
vereinfachter<br />
<strong>Berechnung</strong>en<br />
Standardformel<br />
"Standard"<br />
Verwendung unternehmensspezifischer<br />
Parameter (USP)<br />
Nachteil: Vereinfachung kann zu unrealistischen Resultaten führen.<br />
Die <strong>Berechnung</strong> unternehmensspezifischer Parameter ist aufwändig und<br />
kompliziert; <strong>de</strong>ren Verwendung unterliegt <strong>de</strong>r Genehmigung <strong>de</strong>r Aufsicht.<br />
Die markteinheitliche Parametrisierung <strong>de</strong>s <strong>Standardmo<strong>de</strong>ll</strong>s verhin<strong>de</strong>rt die<br />
Ableitung von Steuerungsimpulsen für die Unternehmensführung.<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
110<br />
Fazit und Ausblick<br />
Fazit – For<strong>de</strong>rungsausfallrisiko<br />
Wie die veröffentlichten QIS5-Ergebnisse zeigen, ist das Ausfallrisiko<br />
für die Gesamt-Kapitalanfor<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Versicherer nach wie vor nicht<br />
von Be<strong>de</strong>utung.<br />
Die Komplexität <strong>de</strong>r <strong>Berechnung</strong> ist mit QIS5 nicht reduziert wor<strong>de</strong>n.<br />
Die Kapitalanfor<strong>de</strong>rung für Typ 1-Exponierungen ist unabhängig<br />
von <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Geschäftspartner und hängt ausschließlich von<br />
Rating / Qualität <strong>de</strong>r Exponierung ab!<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
111<br />
Fazit und Ausblick<br />
Fazit – Zeichnungsrisiko Nicht-Leben – Stornorisiko<br />
Generell wird <strong>de</strong>m Stornorisiko im Nicht-Leben-Segment in<br />
Deutschland keine Signifikanz beigemessen.<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
112<br />
Fazit – Zeichnungsrisiko Nicht-Leben – Prämien-/Reserverisiko<br />
POSITIV<br />
Fazit und Ausblick<br />
Im Volumenmaß Prämien sind Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r RV-Struktur nun<br />
symmetrisch abgebil<strong>de</strong>t, das 5%ige Min<strong>de</strong>stwachstum von QIS4<br />
entfällt.<br />
Die Verwendung von USP bedarf nach Einführung von SII generell<br />
<strong>de</strong>r Genehmigung <strong>de</strong>r Aufsicht.<br />
Im Vergleich zu QIS4 kann bei <strong>de</strong>r Nutzung von USP die individuelle<br />
Scha<strong>de</strong>nerfahrung stärker gewichtet wer<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m sind bei<br />
<strong>de</strong>r Ermittlung <strong>de</strong>r Netto-Risikofaktoren nicht die historischen,<br />
son<strong>de</strong>rn die für das kommen<strong>de</strong> Jahr zutreffen<strong>de</strong>n<br />
Risikomin<strong>de</strong>rungsmaßnahmen (u.a. Rückversicherung) relevant.<br />
In <strong>de</strong>r "Standardrechnung" verfügen die Versicherer durch <strong>de</strong>n NP-<br />
Anpassungsfaktor über eine explizite Möglichkeit <strong>zur</strong><br />
Berücksichtigung von pro Risiko XL-Rückversicherung.<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
113<br />
Fazit – Zeichnungsrisiko Nicht-Leben – Prämien-/Reserverisiko<br />
NEGATIV<br />
Fazit und Ausblick<br />
Für an<strong>de</strong>re Formen nicht-proportionaler Rückversicherung, z.B.<br />
Stop Loss, o<strong>de</strong>r komplexerer RV-Strukturen bietet das<br />
<strong>Standardmo<strong>de</strong>ll</strong> hingegen immer noch keine Hilfestellung.<br />
Der NP-Anpassungsfaktor weist die typischen Vor- und Nachteile<br />
einer Kompromisslösung auf. Unrealistische Annahmen wer<strong>de</strong>n<br />
zugunsten einfacher Handhabung in Kauf genommen:<br />
Zeitlich instabiler NP-Faktor, da von individueller<br />
Scha<strong>de</strong>nerfahrung abhängig.<br />
Anpassungsgüte <strong>de</strong>r Lognormalverteilung.<br />
Einfluss von Inflation nicht mo<strong>de</strong>lliert.<br />
As-If-Datengrundlage eventuell nicht verfügbar.<br />
Höhere Markt-Risikofaktoren aufgrund Finanzkrise.<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011
Seite<br />
114<br />
Fazit und Ausblick<br />
Fazit – Zeichnungsrisiko Nicht-Leben – Katastrophenrisiko<br />
Hinter <strong>de</strong>m wohlklingen<strong>de</strong>n Begriff Standardszenarien verbergen<br />
sich ebenfalls nur Faktoransätze (keine Stochastik / Dynamik).<br />
In <strong>de</strong>r einfachen Handhabung liegen z. T. schwerwiegen<strong>de</strong> Mängel:<br />
Keine Unterscheidung nach Bebauung, Alter, Höhe o<strong>de</strong>r<br />
Nutzungsart (Wohngebiet, Gewerbe- o<strong>de</strong>r Industriestandort).<br />
Eindimensionale Scha<strong>de</strong>nsbetrachtung ohne Unterscheidung<br />
nach Gebäu<strong>de</strong>-, Inhalt- und Betriebsunterbrechungs<strong>de</strong>ckung.<br />
Keine Anwendung von Höchstentschädigungen und<br />
Selbstbeteiligungen.<br />
Christian R. Meurer, Stand: 15.09.2011