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Zum Download - Deutsches Institut für Ärztliche Mission eV

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Gesundheit und Ernährung<br />

Mangelernährung bekämpfen ist<br />

mehr als Nahrungsmittelhilfe<br />

Armut muss überwunden<br />

werden.<br />

© Difäm<br />

Für Salomon ist die Sorge um die tägliche Mahlzeit allzeit präsent. Die steigenden Nahrungs-<br />

mittelpreise im Zuge der Wirtschaftskrise und spürbare Folgen des Klimawandels sind in der kargen<br />

Wüstenregion Äthiopiens nur allzu deutlich zu spüren. Wie Salomons Familie leiden viele Menschen in<br />

wirtschaftlich armen Ländern verstärkt unter Hunger und Unterernährung. Da bleibt wenig Hoffnung,<br />

dass das Millenniumsentwicklungsziel „Halbierung des Anteils an Hungernden an der Weltbevölkerung“<br />

auch nur annähernd erreicht werden wird. Wer hungert, hat über einen längeren Zeitraum<br />

nicht genügend Nahrung, um ein gesundes und aktives Leben zu führen – auch wenn es zum nackten<br />

Überleben reicht. Schätzungen zufolge sind weltweit 923 Millionen Menschen betroffen – fast 150<br />

Millionen Kinder sind chronisch unterernährt.<br />

Ob ein Mensch gesund ist, ist unter<br />

anderem der Ernährung, der Verfügbarkeit<br />

sauberen Wassers, angemessener<br />

Unterkunft, einer erschwinglichen<br />

Gesundheitsversorgung und<br />

dem sozialen Umfeld geschuldet.<br />

Eine gesunde Ernährung trägt zu<br />

einem besseren Immunsystem,<br />

einer altersgemäßen Entwicklung<br />

von Kindern oder einem aktiven<br />

Arbeitsleben bei.<br />

Aber schauen wir nach Afrika südlich<br />

der Sahara: Dort hat nur ein<br />

Drittel der Bevölkerung ausreichend<br />

zu essen. Was bedeutet das <strong>für</strong> deren<br />

Gesundheitszustand? Zahlreiche<br />

Studien belegen den Zusammenhang<br />

zwischen Mangelernährung<br />

und Krankheit, der ganz besonders<br />

Mütter und Kinder trifft. Jedes dritte<br />

Kind, das jährlich weltweit stirbt,<br />

ist unterernährt. Besonders Vitamin<br />

A-, Zink-, Eisen- und Jodmangel setzen<br />

den Kindern unter fünf Jahren<br />

zu. Aufgrund des Mangels an Nahrung,<br />

Vitaminen und Mineralstoffen<br />

verzögert sich die körperliche und<br />

geistige Entwicklung und das heißt<br />

in der Konsequenz, dass Armut nur<br />

schwer überwunden werden kann.<br />

4 D I F Ä M • G E S U N D H E I T I N D E R E I N E N W E LT • 2 / 10<br />

Die Ernährung der Mutter während<br />

Schwangerschaft und Stillzeit beeinflusst<br />

die Gesundheit des Säuglings.<br />

Die Weltgesundheitsorganisation<br />

empfiehlt: ausschließliches<br />

Stillen in den ersten sechs Monaten,<br />

danach bis zu zwei Jahre mit<br />

adäquater Zusatznahrung. Stillen<br />

kann in armen Ländern lebensrettend<br />

sein, weil es z. B. Durchfall<br />

vorbeugt. Die Sterblichkeit im<br />

ersten Lebensjahr ist bei gestillten<br />

Kindern gut ein Fünftel niedriger<br />

als bei nicht gestillten. Doch: Viele<br />

Mütter sind von Blutarmut betroffen,<br />

denn beispielsweise Stillen und<br />

Malaria können zu Anämie führen,<br />

wenn zudem Gemüse und Fleisch<br />

auf dem Speiseplan fehlen. Abhilfe<br />

können Eisenpräparate oder eine<br />

richtige Ernährung schaffen, doch<br />

daran herrscht in vielen Regionen<br />

Mangel. Werden Frauen später und<br />

seltener schwanger, kann dies zu<br />

einem besseren Gesundheitszustand<br />

beitragen.<br />

Häufig wird Hunger mit Konflikt<br />

oder Vertreibung in Zusammenhang<br />

gebracht. Aber akute Unterernährung<br />

gibt es auch in politisch<br />

stabilen Ländern, in denen große<br />

Armut herrscht. Gewicht und Größe<br />

in Relation zum Alter sind international<br />

gültige Indikatoren zur Messung<br />

von Unterernährung. Chronische<br />

Unterernährung führt bei Kindern<br />

zu einer Wachstumshemmung, die<br />

ab einem Alter von etwa fünf Jahren<br />

irreversibel ist. Im Gegensatz dazu

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