Zum Download - Deutsches Institut für Ärztliche Mission eV
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kann eine akute Unterernährung,<br />
die durch den Indikator Körpergewicht-zu-Größe<br />
ausgewiesen wird,<br />
bei einem sonst gesunden Kind<br />
binnen einiger Wochen durch Nahrungsmittelzufuhr<br />
wieder ausgeglichen<br />
werden.<br />
Mangel an Nahrung führt zu extremer<br />
Müdigkeit, Apathie und Anfälligkeit<br />
<strong>für</strong> Infektionen. So ist es nicht<br />
verwunderlich, dass 50 Prozent der<br />
Todesfälle im Kindesalter in armen<br />
Ländern mit von einer Mangel- oder<br />
Unterernährung ausgelöst sind.<br />
Wie können wir das Problem<br />
lösen?<br />
Die Behandlung der Unterernährten<br />
ist ein wichtiger Aspekt, und deshalb<br />
braucht es Zentren, die sich<br />
besonders unterernährter Kinder<br />
annehmen. Die Behandlung ist<br />
nicht leicht und der Weg, bis diese<br />
Kinder wieder essen können und<br />
schließlich zunehmen, ist mühsam.<br />
Aber das Problem ist bedeutend<br />
komplexer. Die Ursachen von Man-<br />
gelernährung und auch die der Fehl-<br />
ernährung müssen wir auf allen<br />
Ebenen angehen.<br />
Das beginnt im Rahmen von Basisgesundheitsprogrammen,<br />
die<br />
das Ziel haben, den Familien<br />
Kenntnisse über Ernährung<br />
zu vermitteln. Es<br />
geht weiter über ländliche<br />
Entwicklungsprogramme,<br />
die die Ernten der Kleinbauern<br />
verbessern, bis hin zur<br />
politischen Arbeit, die sich <strong>für</strong><br />
ein Recht auf Nahrung einsetzt,<br />
<strong>für</strong> einen gerechteren Handel<br />
und eine gerechtere Verteilung<br />
der Güter.<br />
Mangelernährung ist kein<br />
medizinisches Problem,<br />
sondern vielmehr ein gesellschaftliches,<br />
und gerade als<br />
Christen/-innen sind wir aufgerufen,<br />
die Not vor Ort zu lindern und uns<br />
darüber hinaus <strong>für</strong> die Nahrungsmittelversorgung<br />
aller Menschen<br />
einzusetzen.<br />
Dr. Ramona Gresch-Bruder<br />
Hunger ist ein Warnsignal des Körpers, das als Reaktion auf<br />
einen leeren Magen und einen sinkenden Blutzuckerspiegel<br />
folgt. Bleibt der Magen längere Zeit leer, bleibt das Signal<br />
aus. Ist das Warnsignal des Hungers einmal verschwunden,<br />
funktioniert der Körper anders, um weniger Energie zu verbrauchen.<br />
Das Resultat der Körperanpassung ist die Unterernährung.<br />
Mangelernährung kann durch Unterernährung oder durch<br />
Fehlernährung, d. h. Unterversorgung mit Vitaminen und<br />
Mineralstoffen, verursacht werden. In den wirtschaftlich<br />
armen Ländern ist die Unterernährung, d. h. eine zu geringe<br />
Nahrungsaufnahme, weit verbreitet. Der Energiebedarf wird<br />
durch die Nahrung nicht gedeckt, und die Betroffenen leiden<br />
unter Eiweiß-, Fett-, Vitamin- und Mineralmangel. Dauerhaft<br />
unterernährten Menschen fehlen die Nährstoffe, die sie <strong>für</strong><br />
ihre Gesundheit und Entwicklung benötigen.<br />
Chronische Unterernährung kann, besonders im Kindesalter,<br />
zum Zurückbleiben im Wachstum und in der Entwicklung,<br />
zu schweren Krankheiten und im Extremfall zum Tod<br />
führen.<br />
Akute Unterernährung tritt auf, wenn die Energiereserven<br />
aufgebraucht sind. Der Körper beginnt eigene Muskel-<br />
und Fettreserven zu verbrennen, um die Nahrungsstoffe zu<br />
erhalten, die er zum Überleben braucht.<br />
Gesundheit und Ernährung<br />
Verminderte<br />
Erwerbsfähigkeit<br />
Beeinträchtigung<br />
der Gesundheit<br />
von Mutter und<br />
Kind<br />
Erschwerter<br />
Zugang zu Markt<br />
und Ressourcen<br />
Mangelernährung<br />
Schwächung des<br />
Immunsystems,<br />
Anstieg der<br />
Kindersterblichkeit<br />
Als Übergewicht wird eine über das normale Maß hinausgehende<br />
Vermehrung des Körperfettes verstanden. Als<br />
Berechnungsgrundlage dient der Body Mass Index (BMI), der<br />
das Körpergewicht (Masse in Kilogramm) in Relation zur<br />
Körpergröße (Quadrat der Körperlänge in Metern) setzt.<br />
Fettleibigkeit bzw. Adipositas (schweres Übergewicht;<br />
auch: Fettsucht, Obesitas) ist eine Gesundheitsstörung, bei<br />
der die Person zu viel Fettgewebe besitzt. Adipositas ist eine<br />
chronische Krankheit, die Risiken <strong>für</strong> weitere Erkrankungen<br />
wie Diabetes oder Herz-Kreislauf- Erkrankungen birgt.<br />
Ursachen der Fettleibigkeit sind in seltenen Fällen durch<br />
Stoffwechselerkrankungen, mehrheitlich durch Überernährung<br />
bedingt. Letztere Fettleibigkeit nimmt weltweit zu und<br />
gilt nach der WHO als die am meisten unterschätzte und<br />
vernachlässigte Gesundheitsstörung unserer Zeit.<br />
Übergewicht wird wie folgt differenziert:<br />
• Präadipositas: BMI 25 - 29.9 (Übergewicht im engen Sinne)<br />
• Adipositas Grad I: BMI 30 - 34.9<br />
• Adipositas Grad II: BMI 35 - 39.9<br />
• Adipositas Grad III: BMI > 40<br />
Der BMI (body mass index) berechnet sich aus dem<br />
Körpergewicht (kg) dividiert durch das Quadrat der<br />
Körpergröße (m 2 ).<br />
D I F Ä M • G E S U N D H E I T I N D E R E I N E N W E LT • 2 / 10<br />
5<br />
Seltener<br />
Schulbesuch und<br />
beeinträchtigte<br />
Lernfähigkeit<br />
Riskante Überlebensstrategien,<br />
Anfälligkeit<br />
<strong>für</strong> HIV, Malaria<br />
u.a.