Anweisung für den Sprechfunkdienst in der DLRG

Anweisung
für den Sprechfunkdienst
in der DLRG

Impressum
Anweisung für den Sprechfunkdienst in der DLRG
Stand: 2006
1. Auflage 1982 2. überarbeitete Auflage 1984
3. überarbeitete Auflage 1986 4. überarbeitete Auflage 1987
5. überarbeitete Auflage 1989 6. überarbeitete Auflage 1992
7. überarbeitete Auflage 1998 8. überarbeitete Auflage 2003
9. überarbeitete Auflage 2006
Herausgeber:
Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. - Präsidium
Im Niedernfeld 2, 31542 Bad Nenndorf
Die in dieser Broschüre veröffentlichten Texte sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte sind vor-
behalten. Kein Teil dieser Ausgabe darf ohne schriftliche Zustimmung des Präsidiums der DLRG, Bad
Nenndorf, in irgendeiner Form - durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren - reproduziert
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Schadenersatz, der gerichtlich festzustellen ist. Nachdruck - auch auszugsweise - ist nur mit vorheriger
Zustimmung des Präsidiums der DLRG, Bad Nenndorf, gestattet.
Der Ausdruck für verbandsinterne Zwecke ist den Mitgliedern der DLRG erlaubt.
Bezugsquelle:
DLRG-Materialstelle
Im Niedernfeld 2
31542 Bad Nenndorf
Tel.: 05723/955600, Fax: 05723/955699
Bestell-Nr.: 25408180

Anweisung für den Sprechfunkdienst in der DLRG
Inhaltsverzeichnis
Seite
1 Allgemeines ....................................................................................................... 3
1.1 Geltungsbereich ................................................................................................ 3
1.2 Rufnamen ........................................................................................................... 3
1.3 Frequenzen ......................................................................................................... 4
2 Rechtliche Vorgaben .......................................................................................... 5
2.1 Unterscheidungen ............................................................................................. 5
2.2 Frequenzzuteilung ............................................................................................. 5
2.3 Gebührenpflicht ................................................................................................. 6
2.4 Jahresmeldung .................................................................................................. 6
3 Betrieb ................................................................................................................ 7
3.1 Betriebsleitung .................................................................................................. 7
3.2 Durchführung des Funkbetriebs ....................................................................... 7
3.2.1 Funknetz ............................................................................................................. 7
3.2.2 Funkstellen ......................................................................................................... 8
3.2.3 Verschwiegenheitspflicht .................................................................................. 8
3.2.4 Arten der Sprechfunknachrichten .................................................................... 8
3.2.5 Vorrangstufen .................................................................................................... 9
3.2.6 Verkehrsarten ..................................................................................................... 9
3.2.7 Verkehrsformen ................................................................................................10
3.3 Einsatz von Funkgeräten ..................................................................................10
3.3.1 Allgemeine Hinweise .......................................................................................10
3.3.2 Wartung .............................................................................................................11
3.3.3 Reparatur ..........................................................................................................11
1

4 Verkehrsabwicklung ....................................................................................... 11
4.1 Allgemeine Hinweise .....................................................................................11
4.2 Gesprächseröffnung .......................................................................................11
4.3 Gesprächsdurchführung ............................................................................... 12
4.4 Gesprächsende .............................................................................................. 13
4.5 Betriebshinweise ........................................................................................... 13
4.6 Übungsfunkverkehr ....................................................................................... 14
4.7 Dokumentation .............................................................................................. 14
5 Aus- und Fortbildung .................................................................................... 14
Anlage 1: Belehrung ............................................................................................ 15
Anlage 2: Verpflichtung ....................................................................................... 17
Anlage 3: Funktagebuch ....................................................................................... 19
Anlage 4: Buchstabier- und Zahlentafel .............................................................. 21
2

1 Allgemeines
Diese Anweisung legt unter Berücksichtigung der Vorschriften der
Bundesnetzagentur (BNetzA) sowie entsprechend der Satzung der
Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) den Aufbau und
den Betrieb der Funkverbindungen zur Durchführung der übertragenen
Aufgaben fest. Nimmt die DLRG an anderen Funkdiensten (BOS,
Seefunk und Binnenschifffahrtsfunk) teil, so gelten deren Vorschriften.
1.1 Geltungsbereich
Diese Anweisung ist für alle Gliederungen der DLRG bindend. Die Landesverbände
(LV) können für ihren Bereich auf Grundlage dieser Anweisung
zusätzliche Bestimmungen erlassen.
1.2 Rufnamen
Alle Funkstellen werden durch einen Funkrufnamen entsprechend dem
nachfolgenden Schema eindeutig gekennzeichnet. Der Funkrufname
besteht aus:
l dem bundeseinheitlichen Kennwort der DLRG
− im DLRG-Betriebsfunk: ”Adler”
− im Funkverkehr der Behörden und Organisationen mit
Sicherheitsaufgaben (BOS): ”Pelikan”, im 2-m-BOS-Funkverkehr
kann nach landesrechtlicher Regelung das Kennwort „Adler“
verwendet werden,
l dem Namen / der Kennzahl des Einsatzbereiches,
l einer bis zu dreiteiligen Kennzahl
− zur Kennzeichnung einer Untergliederung des oben genannten
Einsatzbereiches (z.B. Wasserrettungsbereich)
− zur Kennzeichnung der Funkstellenart (z.B. Boot, Kfz)
− zur Angabe einer laufenden Nummer.
Durch landesrechtliche Rufnamenzuordnungen sind im BOS-Bereich
andere Kennzahlen und Teilkennzahlen vorhanden und können vom
3

4
BOS-Bereich in den Betriebsfunkbereich übernommen werden. Daher
wird auf eine einheitliche Festlegung verzichtet.
Hinweis:
Das Rufnamenschema gemäß Anlage 3 der alten Anweisung für den
Sprechfunkdienst in der DLRG kann noch weiterverwendet werden,
sofern keine Mitwirkungen im Wasserrettungsdienst / Rettungsdienst
bzw. Katastrophenschutz vorliegen.
Das Schema ist über einen Link im Bereich IUK der DLRG Homepage
abzurufen.
1.3 Frequenzen
In den Verwaltungsvorschriften für Frequenzvorschriften im nichtöffentlichen
mobilen Landfunk (VVnömL) sind unter Ziffer 1.10 der DLRG die
Frequenzen 155,91 MHz, 155,93 MHz und 155,89 MHz zugeteilt:
Die DLRG bezeichnet die Frequenz 155,91 MHz als Kanal 1,
die Frequenz 155,93 MHz als Kanal 2,
die Frequenz 155,89 MHz als Kanal 3.

2 Rechtliche Vorgaben
2.1 Unterscheidungen
Die DLRG betreibt ausschließlich Betriebsfunkgeräte. Je nach
Verwendungszweck werden diese unterschieden in:
Betriebsfunk:
Betrieb von Funkgeräten auf den Betriebsfunkfrequenzen der
DLRG ohne weitergehende Gebührenregelung, die aufgrund einer
Frequenzzuteilung betrieben werden.
DLRG-BOS-Betriebsfunk:
Betrieb von Funkgeräten auf den Betriebsfunkfrequenzen der
DLRG mit weitergehender Gebührenregelung, die aufgrund einer
Frequenzzuteilung betrieben werden.
BOS-Funk:
Betrieb von Funkgeräten, die aufgrund landesrechtlicher Vorschriften
von der DLRG als Bedarfsträger auf den BOS-Frequenzen betrieben
werden.
2.2 Frequenzzuteilung
Zur Nutzung einer Frequenz bedarf es einer Frequenzzuteilung durch
die Bundesnetzagentur (BnetzA). Antragsberechtigt ist ausschließlich
der zuständige Landesverband der DLRG.
Die Untergliederungen beantragen ausschließlich auf dem Dienstweg
die Frequenzzuteilung für ein Funknetz auf dem entsprechenden
Vordruck des Landesverbandes.
In Abhängigkeit des Vorliegens von Genehmigungsvoraussetzungen
entscheidet der Landesverband über die Beantragung einer
Frequenzzuteilung als Betriebsfunk oder DLRG-BOS-Betriebsfunkanlage.
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2.3 Gebührenpflicht
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Die Frequenzzuteilung für den Betriebsfunk ist grundsätzlich gebührenpflichtig.
Es werden zudem laufende jährliche Frequenznutzungsgebühren
und weitere Beiträge seitens der BNetzA erhoben.
Für die BOS-Funknetze besteht aufgrund der Nutzung dieser Netze im
öffentlichen Auftrag bundesweit eine vollständige Gebührenbefreiung.
Für die DLRG-BOS-Betriebsfunknetze besteht, sofern seitens der
zuständigen Behörde „eine den BOS vergleichbare Nutzung festgestellt
wird, auch wenn sie andere Frequenzen für Aufgaben nutzen, die
ihnen durch Gesetz, auf Grund eines Gesetzes oder durch öffentlichrechtliche
Vereinbarung übertragen worden sind“, die Möglichkeit zur
Gebührenbefreiung auf besonderen Antrag.
Dieses Antragsverfahren wird von der Bundesgeschäftsstelle zentral für
alle aus den Landesverbänden vorliegenden Anträge durchgeführt.
2.4 Jahresmeldung
Für alle im Rahmen des besonderen Antragsverfahrens von den
Gebühren befreiten Betriebsfunkgeräte ist von den Landesverbänden
mit Stand vom 31. Dezember des Jahres bis zum 31.01. des Folgejahres
eine Jahresmeldung an die Bundesgeschäftsstelle abzugeben.
Für die BOS-Funkanlagen erfolgt die Jahresmeldung gemäß den landesrechtlichen
Bestimmungen.

3 Betrieb
3.1 Betriebsleitung
Dem Fachreferenten IuK des Landesverbandes obliegt die Betriebsleitung.
Diese umfasst insbesondere
l die Einhaltung dieser Anweisung und alle einschlägiggen
fernmelderechtlichen Bestimmungen;
l den Erlass von Zusatzregelungen für ihren Bereich; Bestimmungen
dieser Anweisung dürfen dadurch nicht aufgehoben oder geändert
werden;
l die Einteilung nachgeordneter Betriebsleitungen;
l das Erstellen von Funkruf-/Kommunikationsplänen und sonstigen
Übersichten;
l die Festlegung der Funkrufnamen und die Kanalplanung/-zuteilung
für die Betriebsfunkfrequenzen;
l die Festlegung von Rufnamen/Rufzeichen und Kanalverteilung
sowie Codierungen für das Funkmeldesystem (FMS);
l die Überwachung des Fernmeldebetriebes.
In jedem Sprechfunknetz kann eine nachgeordnete Betriebsleitung
eingesetzt werden. Ihre Aufgaben können an eine mit der Leitung des
Sprechfunkverkehrs beauftragte Sprechfunkbetriebsstelle übertragen
werden.
3.2 Durchführung des Funkbetriebs
3.2.1 Funknetz
Ein Funknetz besteht aus einer oder mehreren ortsfesten und/oder
mobilen Funkstellen auf dem gleichen Betriebskanal.
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3.2.2 Funkstellen
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Unter einer Funkstelle versteht man einen oder mehrere Sender
oder Empfänger oder eine Gruppe von Sendern und Empfängern
einschließlich der Zusatzeinrichtungen, die zur Wahrnehmung eines
Funkdienstes an einem bestimmten Ort erforderlich sind.
l Mobile Funkstellen
sind Funkstellen, die in Bewegung oder während des Haltens
betrieben werden können.
l Bewegbare Funkstellen
sind Funkstellen, die transportiert werden können, aber
ausschließlich ortsfest betrieben werden dürfen. Bewegbare
Funkstellen sind keine mobilen Funkstellen.
l Ortsfeste Funkstellen
sind Funkstellen, deren Standort durch die Angabe eindeutiger
Koordinaten definiert werden können.
l Relaisfunkstellen
sind Funkstellen, die unmittelbar oder mit einer gewissen
Verzögerung ein Signal weitersenden, das die gleiche Information
wie das empfangene Signal enthält.
3.2.3 Verschwiegenheitspflicht
Alle Teilnehmer am Sprechfunkverkehr unterliegen der Verschwiegenheitspflicht.
Im Rahmen der Ausbildung zum DLRG-Sprechfunker erfolgt
eine Belehrung (Anlage 1). Bei der Sprechfunkausbildung BOS ist die
Verpflichtung durch eine Verhandlung mit Niederschrift im Rahmen der
Ausbildungsveranstaltung durchzuführen (Anlage 2). Hierbei sind die
jeweiligen landesrechtlichen Bestimmungen zu beachten.
3.2.4 Arten der Sprechfunknachrichten
l Gespräch
ist ein formloser, unmittelbarer Informationsaustausch.
l Durchsage
ist eine formlose Nachricht in eine Richtung.

l Spruch
ist eine formgebundene, schriftlich festgelegte Nachricht, bestehend
aus Kopf, Anschrift, evtl. Vermerke, Inhalt und Absender.
Der Spruch ist die Ausnahme im Sprechfunkverkehr und findet
Anwendung in Führungsstäben.
3.2.5 Vorrangstufen
l Einfach-Nachrichten
werden in der zeitlichen Reihenfolge abgefertigt, z. B. Meldungen
über den aktuellen Fahrzeugstand.
l Sofort-Nachrichten
sind Meldungen, nach denen unverzüglich Maßnahmen einzuleiten
sind. Sie sind wegen ihrer Eilbedürftigkeit vor den Einfach-
Nachrichten abzusetzen.
l Blitz-Nachrichten
dürfen nur aufgegeben werden, wenn
- Menschen in Gefahr sind
- dringendes Interesse der öffentlichen Sicherheit und Ordnung
dies verlangt.
Bestehender Funkverkehr niedrigerer Vorrangstufen ist zu unterbrechen.
3.2.6 Verkehrsarten
Die Verkehrsarten sind abhängig von den technischen Möglichkeiten der
Funkanlagen.
l Beim Richtungsverkehr kann nur gesendet oder empfangen
werden (z.B. Funkalarmierung).
l Beim Wechselverkehr kann abwechselnd gesendet und empfangen
werden. Dies ist die Verkehrsart im Betriebsfunk der DLRG.
l Beim Gegenverkehr kann, wie beim Telefonieren, gleichzeitig
gesendet und empfangen werden.
l Der Relaisverkehr ist der Funkbetrieb über eine zur Vergrößerung
der Reichweite oder zur Verbindung verschiedener Funknetze
(Kanäle) zwischengeschalteten Relaisfunkstelle.
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3.2.7 Verkehrsformen
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Die Verkehrsformen bestimmen das betriebliche Zusammenwirken von
Funkstellen. Sie werden nach taktisch-betrieblichen Erfordernissen
festgelegt.
l Im Linienverkehr sind am Nachrichtenaustausch nur zwei
Funkstellen beteiligt.
l Beim Sternverkehr tauschen mehrere Funkstellen (z.B. Motorrettungsboote
oder Einsatzfahrzeuge) mit einer gemeinsamen
Gegenstelle mit Leitfunktion (Sternkopf) Nachrichten aus.
l Im Kreisverkehr dürfen mehrere Funkstellen gleichberechtigt
Nachrichten austauschen.
l Beim Querverkehr findet ein Nachrichtenaustausch zwischen
Funkstellen verschiedener Funknetze (Kanäle) statt.
3.3 Einsatz von Funkanlagen
3.3.1 Allgemeine Hinweise
l Antenne stets hoch, frei und senkrecht!
l Betrieb nur bei angeschlossener Antenne!
l Bei schlechter Verständigung an der Reichweitengrenze Rauschsperre
probeweise ausschalten, Standortwechsel 0,5 m bis 1 m
vornehmen oder andere Funkstellen zur Übermittlung auffordern!
l Handfunkgeräte nach Gebrauch abschalten, um Tiefentladung der
Akkus zu vermeiden!
l Entladene Akkus unverzüglich laden!
l Vor und nach Dienst Vollzähligkeit und Funktionsfähigkeit der
Funkgeräte überprüfen sowie außerhalb der Dienstzeit unter
Verschluss nehmen!
l Funkgeräte, insbesondere Handsprechfunkgeräte, gegen Diebstahl,
missbräuchliche Verwendung, vor übermäßiger Sonneneinstrahlung
sowie Wasser schützen!
l Auf dauerhafte Kennzeichnung der Geräte mit Funkrufnamen und
Frequenzzuteilungsnummer achten!

3.3.2 Wartung
Alle Funkgeräte sind jährlich einmal technisch überprüfen zu lassen.
3.3.3 Reparatur
Bei Geräteausfall überprüfen, ob Fehler im Zubehör liegt (Antenne,
Mikrofon, Kabel, Akku und Steckverbindungen)!
Geräte nicht eigenmächtig öffnen!
Zettel mit Beanstandung anhängen und dem zuständigen Beauftragten
zuführen!
4 Verkehrsabwicklung
4.1 Allgemeine Hinweise
Sicherheit der Übermittlung ist oberstes Gebot!
Der Sprechfunkverkehr ist so kurz wie möglich, aber so umfassend wie
nötig abzuwickeln. Folgende Grundsätze sind zu beachten:
l strenge Funkdisziplin halten
l Höflichkeitsformen weglassen
l deutlich und nicht zu schnell sprechen
l nicht zu laut sprechen
l Abkürzungen vermeiden
l Zahlen unverwechselbar aussprechen (gemäß Anlage 4)
l Personennamen nur in begründeten Fällen nennen
l Eigennamen und schwer verständliche Wörter buchstabieren
(nach dem Inlandalphabet)
l Teilnehmer mit „Sie“ anreden
4.2 Gesprächseröffnung
Der Sprechfunkverkehr wird durch den Anruf eröffnet; er besteht aus:
l dem Rufnamen der Gegenstelle(n)
l dem Wort „von”
l dem eigenen Rufnamen
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l ggf. der Ankündigung von besonderen Hinweisen
l der Aufforderung „kommen”
Der Anruf ist sofort durch die Anrufantwort zu bestätigen; sie besteht aus:
l dem Wort „hier”
l dem eigenen Rufnamen
l der Aufforderung ”kommen”
Danach ist mit der Durchgabe der Nachricht zu beginnen.
Der Anruf an alle oder mehrere Funkstellen erfolgt mit dem Sammelruf
l „An alle“, bzw. „An alle außer“, bzw. „An alle im Bereich ...“
l dem Wort „von”
l dem eigenen Rufnamen
Die angerufenen Funkstellen werden einzeln zur Anrufantwort aufgefordert.
Der erweiterte Anruf ist anzuwenden, wenn eine Verbindung
nicht sofort zustande kommt. Dabei ist der Rufname der angerufenen
Stelle bis zu dreimal zu wiederholen.
Kann die angerufene Funkstelle die Nachricht nicht sofort aufnehmen,
ist in der Anrufantwort „kommen” durch „warten” zu ersetzen. Ist sie
nicht in der Lage, die Nachrichten aufzunehmen, beantwortet sie den
Anruf mit „Ich rufe wieder”.
Bei der Gesprächseröffnung mittels Tonrufverfahren gilt der ausgesandte
Tonruf als Anruf; die angerufene Funkstelle meldet sich dann
mit
l dem Wort „hier”
l dem eigenen Rufnamen
l der Aufforderung „kommen”
Die rufende Funkstelle nennt darauf ihren Rufnamen: „Hier Adler ...”
und beginnt mit der Gesprächsdurchführung.
4.3 Gesprächsdurchführung
Muss bei Durchgabe einer Nachricht buchstabiert werden, ist dies
mit „Ich buchstabiere” einzuleiten. Es werden grundsätzlich das
Inlandalphabet und die Zahlentafel (siehe Anlage 4) verwendet.

Sprech- oder Durchgabefehler sind sofort mit der Ankündigung „Ich
berichtige” zu korrigieren. Es ist mit dem letzten richtigen Wort zu
beginnen. Die aufnehmende Stelle hält bei Unklarheiten Rückfrage mit
den Worten ”Wiederholen Sie”.
Jede Frage ist mit dem Wort „Frage: ...” einzuleiten.
Eine Nachricht ist zu übermitteln, wenn eine direkte Verbindung nicht
zustande kommt. Unbeteiligt mithörende Funkstellen haben sich zur
Übermittlung anzubieten.
Beim blinden Befördern ist der erweiterte Anruf anzuwenden und die
Nachricht zweimal durchzugeben, wenn die gerufene Gegenstelle
keine Anrufantwort gibt, Empfangsbereitschaft aber vermutet wird. Der
Absender der Nachricht ist über die Unsicherheit der Übermittlung zu
informieren.
4.4 Gesprächsende
Das Funkgespräch wird von der gesprächsleitenden Funkstelle mit dem
Wort „Ende” abgeschlossen. Gesprächsleitend ist, wer Informationen
erfragt oder Lagemeldungen abgibt; das ist meistens die eröffnende
Funkstelle. Es ist zweckmäßig, dazu noch den Rufnamen zu nennen, z.B.
„Hier Adler ... . Ende.”. Bei Gesprächen mit der Leitstelle hat diese das
Ende zu bestätigen.
4.5 Betriebshinweise
Beim Beginn der Wachtätigkeit, einer Fahrt mit einem Einsatzfahrzeug
oder einem Motorrettungsboot ist das Funkgerät einzuschalten und der
Leitstelle die Betriebsbereitschaft zu melden (ggf. mit Einsatzziel und
Art des Auftrages). Danach ist die Funkstelle ununterbrochen besetzt
zu halten. Bei Fahrtende ist eine Abmeldung (ggf. mit Standortangabe)
erforderlich, und nach Bestätigung ist das Funkgerät auszuschalten.
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4.6 Übungsfunkverkehr
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Zur Förderung des Ausbildungsstandes soll Übungsfunkverkehr durchgeführt
werden. Hierbei ist in Absprache mit der Betriebsleitung/nachgeordneten
Betriebsleitung möglichst ein nicht genutzter Kanal zu
verwenden. Eine Absprache mit benachbarten DLRG-Gliederungen ist
erforderlich.
Übungsnachrichten sind mit der Ankündigung „Übung” zu beginnen.
Dies ist in regelmäßigen Abständen zu wiederholen. Weitergehende
Regelungen sind durch die Übungsleitung im Einzelfall festzulegen.
Tatsachenmeldungen während einer Übung sind durch das Stichwort
”Tatsache” anzukündigen. Die Übung wird dadurch unterbrochen. Die
Fortsetzung der Übung wird durch die Übungsleitung bestimmt.
4.7 Dokumentation
Die Betriebsleitungen haben die Dokumentation des Funkverkehrs
sicherzustellen.
Die Dokumentation kann in handschriftlicher oder elektronischer Form
erstellt werden und ist in Papierform mindestens ein Jahr lang aufzubewahren.
Die Dokumentation muss nachfolgende Angaben enthalten (siehe
Muster – Anlage 3):
l 1. Betriebsbeginn und Betriebsende
l 2. Besetzung und Ablösung
l 3. Aufnahme und Abgabe von Meldungen mit Uhrzeit
l 4. Vorkommnisse und Maßnahmen
l 5. Einsatzrelevante Telefonate
Diese Dokumentation dient zur Nachvollziehbarkeit und dem
Eigenschutz.
5 Aus- und Fortbildung
Die Aus- und Fortbildung richtet sich nach der jeweils gültigen
Prüfungsordnung der DLRG.

Belehrung Anlage 1
Belehrung
Name der Gliederung (Bezirk / Ortsgruppe), die die Belehrung durchführt
Ich, bin heute belehrt worden,
(Name des / der Belehrten in Druckbuchstaben)
dass ich über alle Angelegenheiten des Fernmeldedienstes, auch nach meinem
Ausscheiden aus dem Dienst der DLRG, strengstes Stillschweigen zu wahren
habe. Mir ist bekannt, dass die Sprechfunkanlagen ausschließlich für die Übermittlung
eigener Mitteilungen der DLRG bestimmt sind. Übermittlungen für
andere sind weder entgeltlich noch unentgeltlich zugelassen.
Es ist verboten, die Sprechfunkanlage zum Abhören des nicht öffentlich gesprochenen
Wortes eines anderen zu benutzen.
Die Aufnahme von Übermittlungen, die nicht für die Funkanlage bestimmt
sind, ist unzulässig. Unbeabsichtigt aufgefangene Übermittlungen dürfen weder
aufgezeichnet noch anderen mitgeteilt werden. Nicht einmal die Tatsache
solcher Übermittlungen darf irgendwie zur Kenntnis anderer gebracht werden.
Jede Verletzung des Fernmeldegeheimnisses wird strafrechtlich verfolgt.
Ort und Datum der Belehrung Unterschrift des / der Belehrten
Ausfertigung
q Gliederung
q Belehrte(r)
Siegel
Name in Druckbuchstaben und
Unterschrift des / der Belehrenden
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Muster Anlage 2
Verpflichtungsniederschrift
Niederschrift
Über die förmliche Verpflichtung nach § 1 Abs. 1 bis 3 des Verpflichtungsgesetzes
vom 02.03.1974 (BGBI. I S. 469, 547) in der jeweils gültigen Fassung.
Frau / Herr geb. am
Mitglied der
wird auf die gewissenhafte Erfüllung ihrer / seiner Obliegenheiten im
Fernmeldedienst der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben
verpflichtet und erklärt: „Mir wurde der Inhalt der folgenden
Strafvorschriften des Strafgesetzbuches bekannt gegeben:
- § 201 Abs. 3 StGB (Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes)
- § 203 Abs. 2 StGB (Verletzung von Privatgeheimnissen)
- § 331 StGB (Vorteilsnahme)
- § 332 StGB (Bestechlichkeit)
- § 353 b StGB (Verletzung des Dienstgeheimnisses und
einer besonderen Geheimhaltungspflicht)
- § 358 StGB (Nebenfolgen)
Ich bin darauf hingewiesen worden, dass es verboten ist, dienstliche
Aufzeichnungen für nicht dienstliche Zwecke zu fertigen oder in persönlichem
Gewahrsam zu haben.
Mir ist eröffnet worden, dass ich bei Verletzung meiner Pflichten im
Fernmeldedienst strafrechtliche Verfolgung zu erwarten habe.
Ich habe eine Ausfertigung der Niederschrift und der vorstehenden
Strafvorschriften erhalten.“
………………………… , den ………………… …………………………………
(Ort) (Datum) (Unterschrift)
Verpflichtet durch: ……………………………………
(Unterschrift)
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Muster eines Funktagebuches Anlage 3
Funktagebuch
Betriebsbeginn: _____________ Name des Funksprechers: __________
Datum: ___________________ Betriebsende: _______________ Name der Ablösung: _______________
Uhrzeit von Adler an Adler Kanal Text
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Anlage 4 Buchstabier- und Zahlentafel
Buchstabier- und Zahlentafel
A Anton
Ä Ärger
B Berta
C Cäsar
CH Charlotte
D Dora
E Emil
F Friedrich
G Gustav
H Heinrich
I Ida
J Julius
K Kaufmann
L Ludwig
M Martha
N Nordpol
O Otto
Ö Ökonom
P Paula
Q Quelle
R Richard
S Samuel
SCH Schule
T Theodor
U Ulrich
Ü Übermut
V Viktor
W Wilhelm
X Xanthippe
Y Ypsilon
Z Zacharias
0 = nuhl
1 = einss
2 = zwoh
3 = drrei
4 = fieärr
5 = fünneff
6 = sechs
7 = siebähn
8 = acht
9 = noihn
10 = zähn
11 = älf
12 = zewwölff
13 = drreizähn
14 = fierärrzähn
15 = fünneffzähn
16 = sechszähn
17 = siebähnzähn
18 = achtzähn
19 = noihnzähn
20 = zwanzich
21 = einssund-
zwanzich
22 = zwohund
wanzich
30 = drreisich
33 = drreiund-
drreissich
40 = fierärrzich
44 = fierärrund-
fierärrzich
50 = fünneffzich
55 = fünneffund-
fünneffzich
60 = sechzich
66 = sechsund-
sechzich
70 = siebännzich
77 = siebänund-
siebbännzich
80 = achtzich
88 = achtund-
achtzich
90 = noihnzich
99 = noihnund-
noihnzich
100 = einsshundärrt
200 = zwohhundärrt
250 = zwohhun-
därrtund-
fünneffzich
900 = noihnhun-
därrt
1000 = einsstausend
2000 = zwohtausend
9133 = noihn einss
drrei drrei
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