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AMTSBLATT für die Gemeinde Seddiner See

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38 37 <strong>See</strong>-Kurier<br />

Projektwoche:<br />

„Kunst<br />

hat viele<br />

Gesichter“<br />

Traditionell findet an der<br />

Wildenbrucher Grundschule<br />

jährlich eine einwöchige<br />

Projektwoche statt, <strong>die</strong> immer<br />

unter einem bestimmten Motto<br />

steht.<br />

Das aktuelle lautete: „Kunst<br />

hat viele Gesichter“. Aus verschiedenen<br />

Angeboten wählen<br />

sich Schüler ein Thema,<br />

welches sie interessiert. Unseres<br />

lautete: „Kunst und Künstler<br />

rund um den <strong>Seddiner</strong><br />

<strong>See</strong>s“.<br />

Klar, dass da ein Anlaufpunkt<br />

der Findlingsgarten in<br />

Kähnsdorf war. Mit dem Fahrrad<br />

angekommen, nahmen<br />

uns dort Herr Ruhnke und<br />

Herr Vollstädt in Empfang.<br />

Zuerst berichtete uns Herr<br />

Ruhnke als Galerist, der im<br />

Findlingsgarten Kunstobjekte<br />

ausstellt, Wissenswertes über<br />

einige Kunstwerke und beantwortete<br />

alle neugierigen<br />

Schülerfragen.<br />

Besonders hat uns der Steinbutt<br />

gefallen. Toll, was man<br />

alles aus Steinen machen<br />

kann!<br />

Anschließend erklärte uns Pr.<br />

Dr. Vollstädt, wie Findlinge<br />

nach Seddin gelangten,<br />

sprach über <strong>die</strong> Zusammensetzung<br />

von Granit sowie anderer<br />

Steine und verriet uns,<br />

wie man künstliche Diamanten<br />

herstellt.<br />

Die Begeisterung kannte keine<br />

Grenzen, als er jedem von<br />

uns eine Karte mit einem kleinen<br />

Industriediamanten<br />

schenkte! Überhaupt, wären<br />

wir nicht mit dem Fahrrad gekommen,<br />

hätte so manch einer<br />

von uns noch <strong>die</strong> ein oder<br />

andere Natursteinplatte mitgenommen.<br />

Auf jeden Fall haben<br />

einige ihr Sammelinteresse<br />

<strong>für</strong> Mineralien entdeckt.<br />

Danke an Herrn Vollstädt und<br />

Herrn Ruhnke <strong>für</strong> <strong>die</strong>sen sehr<br />

interessanten und lehrreichen<br />

Vormittag!<br />

Die Projektgruppe und<br />

Frau Burmeister<br />

Trommelgeräusche, mal dumpf<br />

und dann wieder hell. Sie empfangen<br />

mich, als ich den Paul-<br />

Gerhard-Saal betrete, dessen<br />

Name nicht so ganz zu der Atmosphäre<br />

passen will.<br />

Tief im Rhythmus versunken<br />

sitzt Elija Avital im Garten, seine<br />

Gedanken sind fern von hier,<br />

versunken in einer anderen Welt,<br />

an Orten seiner Heimat Israel.<br />

Kurze Zeit später gehen auch wir<br />

mit ihm auf <strong>die</strong>se Reise.<br />

Es ist heiß draußen, <strong>die</strong> Sonne<br />

knallt, gefühlte Temperaturen<br />

wie in der Wüste Negev.<br />

Einer Karawane gleich pilgern<br />

<strong>die</strong> Kinder in den Kirchenraum,<br />

gespannt auf das, was sie heute<br />

erwarten wird. Sie sitzen im<br />

Kreis, auf Kissen auf dem Boden.<br />

„Kommt näher“ spricht Herr<br />

Avital. Seine Stimme ist wie ein<br />

Wüstensturm, warm und gleichzeitig<br />

rau, mit einem deutlichen<br />

Akzent, der das ganze Geschehen<br />

noch exotischer wirken lässt.<br />

Seine Augen sind dunkel und<br />

tief, wie ein Wüstenbrunnen. Sie<br />

blicken einen an, durchdringen<br />

einen, sind gleichzeitig beängstigend,<br />

fremd aber auch freundlich.<br />

Trommeln. Sein Körper wippt im<br />

Takt hin und her. „Kommt, macht<br />

mit!“ fordert er uns auf. Singt mit<br />

mir in einer Sprache, <strong>die</strong> jeder<br />

versteht.“<br />

So beginnt unsere Reise, mit einem<br />

einprägsamen Rhythmus,<br />

der sich durch <strong>die</strong> ganze Geschichte<br />

zieht. Er führt uns hinaus<br />

aus unserem grauen Alltag in<br />

22. Juni 2011<br />

Ich möchte euch eine Geschichte erzählen...<br />

Religionskindertag in Neuseddin<br />

den goldenen Wüstensand.<br />

Wenn ich <strong>die</strong> Augen schließe, bin<br />

ich dort. Wenn ich sie wieder öffne,<br />

blicke ich in <strong>die</strong> leuchtenden<br />

Augen der Kinder und des großen<br />

Mannes in Jeans und T-Shirt.<br />

Er erzählt uns eine Geschichte,<br />

sie handelt von Liebe, Verrat und<br />

Abenteuern. Es ist eine Geschichte<br />

aus der Bibel, aus dem Alten<br />

Testament. Es ist <strong>die</strong> Geschichte<br />

von Josef.<br />

Man kann <strong>die</strong>ses Buch kritisieren,<br />

aber spätestens seit <strong>die</strong>sem<br />

Vormittag bin ich mir des Potentials<br />

seiner Geschichten bewusst.<br />

Man braucht nicht den neusten<br />

Fernseher oder <strong>die</strong> aktuellste<br />

Spielkonsole um <strong>die</strong> heutige Jugend<br />

zu begeistern. Es reicht eine<br />

super gemachte Geschichten-<br />

Stunde wie aus alten Zeiten.<br />

Man hängt an den Lippen von<br />

Herrn Avital, möchte unbedingt<br />

wissen, wie es mit Josef weitergeht.<br />

Er bezieht sein Publikum in<br />

seine Erzählung ein, quasi ein<br />

interaktives Bibelerlebnis. Die<br />

Begeisterung <strong>für</strong> seine eigene<br />

Erzählung ist ihm anzumerken.<br />

Seine Erläuterungen sind<br />

bildlich und nachvollziehbar. Er<br />

erklärt alles sehr genau,<br />

manchmal vielleicht etwas zu<br />

genau und gibt Einblicke in familiäre<br />

sowie gesellschaftliche Hintergründe.<br />

Warum wird Josef bevorzugt?<br />

Warum wollen seine Brüder ihn<br />

umbringen und taten es<br />

schließlich doch nicht?<br />

Ein Blick auf <strong>die</strong> Uhr. In einer<br />

knappen Stunde hat Herr Avital<br />

es nicht geschafft, <strong>die</strong><br />

Josefsgeschichte zu Ende zu erzählen,<br />

es ist ja auch eine sehr<br />

lange Geschichte. Er endet mit<br />

Josefs Einzug in Ägypten. Fragen<br />

werden laut.<br />

„Wie geht es mit Josef weiter?“<br />

Nicht alle weiterführenden Fragen<br />

werden geklärt, aber einige.<br />

Sei es durch knifflige Rätsel über<br />

Josefs Leben oder durch ein klärendes<br />

Gespräch mit dem Geschichtenerzähler<br />

persönlich,<br />

oder durch <strong>die</strong> Erfahrung in einem<br />

(nachgebauten) Brunnen<br />

zu sitzen oder das Leporello zu<br />

lösen.<br />

Die Zeit verfliegt. Es wird gelacht,<br />

geschwatzt, gesungen und<br />

gespielt. Keiner langweilt sich,<br />

alle machen mit.<br />

Die Josefsgeschichte bleibt im<br />

Gedächtnis, genau wie <strong>die</strong> wunderschöne<br />

Karawane, <strong>die</strong> alle<br />

Kinder gemeinsam gebastelt haben.<br />

Nach einer köstlichen Kartoffelsuppe<br />

mit Wienerwürstchen, leckeren<br />

Brötchen und viel Götterspeise<br />

gab es noch eine leider viel<br />

zu kurze Spielstunde und der 1.<br />

Religionskindertag in Neuseddin<br />

war zu Ende.<br />

Die Kinder sagten später:<br />

– Der Religionskindertag war<br />

echt toll (Justine)<br />

– Es war echt toll und nächstes<br />

Jahr wollen alle nochmal.<br />

(Lina)<br />

– Der Geschichtenerzähler hat<br />

uns <strong>die</strong> Josefsgeschichte auf<br />

eine lustige Art erzählt.<br />

(Jonas)<br />

– Um 13.45 Uhr war leider der<br />

Religionstag zu Ende. (Lea)<br />

– Zu schnell war <strong>die</strong> Zeit vorbei<br />

und wir mussten zurück.<br />

(Lilly)<br />

– Als wir los mussten, sagten<br />

welche: „Ich will dort nächstes<br />

Jahr wieder hin und wir<br />

hatten alle sehr viel Spaß.“<br />

(Bastian)<br />

– Es war ein toller Tag (Larissa)<br />

– Wir alle fanden es schön und<br />

nächstes Jahr, wollen wir<br />

wieder einen Religionstag<br />

haben. (Tobias)<br />

– Jeder, der mit bei war, ging<br />

mit einem Lächeln im Gesicht<br />

nach Hause. (Anna)<br />

Praktikantin Elisabeth Fröhlich<br />

und Ute Baaske

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