Fasnet wie sie früher war - Geschichts- und Heimatverein eV ...
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<strong>Fasnet</strong> <strong>wie</strong> <strong>sie</strong> <strong>früher</strong> <strong>war</strong><br />
19.01.2013 Von STEFAN HEIMPEL<br />
Tolle Stimmung herrscht im Museumsgasthaus „Arche“ bei einem Abend des <strong>Geschichts</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Heimatverein</strong>s mit Erinnerungen an <strong>früher</strong>e Büttenreden. Bild: Heimpel<br />
Die Alte Jungfer Christel Besenfelder hat in ihrem Archiv gekramt <strong>und</strong> trägt eine ihrer Büttenreden<br />
von 1978 vor.
Bernhard Kuner tritt mit der Original-Kappe als Mitglied des Furtwanger Elferrates in den sechziger<br />
Jahren auf.<br />
Erneut volles Haus im Museumsgasthaus „Arche“: Zum zweiten Mal hatte der <strong>Geschichts</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Heimatverein</strong> zu einem historischen Fasnachtabend eingeladen. Neben fröhlicher Stimmung bei<br />
Schunkel-Musik gab es Erinnerungen an die Fasnacht der vergangenen Jahrzehnte <strong>und</strong> vor allem<br />
auch Proben aus den <strong>früher</strong>en Büttenreden.Nachdem die Premiere im vergangenen Jahr bereits<br />
sehr gut angekommen <strong>war</strong>, hatte der Verein dieses Mal durch Eintrittskarten die Zahl der Besucher<br />
bereits im Vorfeld begrenzt.<br />
Wieder <strong>war</strong> die „Arche“ voll besetzt, als Vorsitzender Günter Besenfelder die Gäste begrüßte.<br />
Zuvor hatte allerdings bereits Helmut Winterhalder mit Schunkelr<strong>und</strong>en <strong>und</strong> dem Narrenmarsch für<br />
entsprechende Stimmung im Saal gesorgt.<br />
Günter Besenfelder gab zu Beginn einen kleinen Rückblick auf die Furtwanger <strong>Fasnet</strong> <strong>und</strong> vor<br />
allem auf die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg. So haben Walter Diehr <strong>und</strong> Karl Rieber am<br />
11.11.1948 zur Wahl eines neuen Narrenrates eingeladen, Oskar Mahler wurde der erste<br />
Vorsitzende. Bernhard Kuner präsentiert an diesem Abend im Übrigen eine der damals üblichen<br />
Karnevalisten-Kappen.<br />
Er nannte auch einige Daten aus dieser Zeit, beispielsweise die Hauptversammlung der<br />
Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte in Furtwangen 1961 <strong>und</strong> 1971. Eine ganze<br />
Reihe der Besucher <strong>war</strong> an diesem Abend im närrischen Gewand erschienen. Besonders stark<br />
vertreten <strong>war</strong>en die Alte Jungfere. Allerdings, so Günter Besenfelder, sei diese Gruppe 1961 noch<br />
wesentlich stärker gewesen: 100 Alte Jungfere seien in der Versammlung der Vereinigung<br />
einmarschiert. Zwischen den nun folgenden Programmpunkten wurde Publikum selbst kräftig zum<br />
mitmachen aufgefordert, wenn beispielsweise das Lied von der Bregtalbahn mit seinen 17<br />
Strophen erklang.<br />
Etwas Besonderes <strong>war</strong>en einige Tonaufnahmen von Büttenreden an der Furtwanger <strong>Fasnet</strong> vor
<strong>und</strong> 50 Jahren. So konnte man <strong>wie</strong> im Vorjahr Helmut Böhler im Originalton hören, wenn er von<br />
einer „Wildwest-Weihnacht im Bad“ berichtete oder seinen „Ostertraum“ vortrug mit seinen<br />
haarsträubenden Erlebnissen im Himmel.<br />
Und dann gab es natürlich <strong>wie</strong>der Live-Vorträge. So trug Bernhard Kuner neben verschiedenen<br />
Anekdoten <strong>und</strong> Anmerkungen zur <strong>früher</strong>en <strong>Fasnet</strong> auch eine Büttenrede von Karl Eckert vor, die<br />
dieser 1976 im Rößle gehalten hatte, <strong>und</strong> ebenso einen Vortrag von Helmut Böhler von 1971 über<br />
„Mainz <strong>wie</strong> es singt <strong>und</strong> lacht“.<br />
Die Höhepunkte <strong>war</strong>en aber zwei Büttenreden, an diesem Abend erneut gehalten von ihren<br />
Autoren: Christel Besenfelder philosophierte dabei in einer Büttenrede von 1978 aus der Elfimess<br />
über ihre Ehe, in der <strong>sie</strong> ganz brav die beste Ehefrau von allen ist. Und Ehrenzunftmeister Gerhard<br />
Stoll trug eine seiner beliebten Büttenreden aus dem Jahr 1970 vor, in der er sein Leid als Lehrer<br />
beklagte. Der Abend <strong>war</strong> <strong>wie</strong>der ein voller Erfolg, <strong>und</strong> auch Günter Besenfelder hofft, dass im<br />
kommenden Jahr <strong>wie</strong>der einige ehemalige Büttenredner etwas vortragen werden.<br />
Elfimess<br />
19.01.2013<br />
Zum Artikel "<strong>Fasnet</strong> <strong>wie</strong> <strong>sie</strong> <strong>früher</strong> <strong>war</strong>".<br />
Ein Höhepunkt bei der Furtwanger <strong>Fasnet</strong> <strong>war</strong> schon immer die Narrenmesse am <strong>Fasnet</strong>-Mendig<br />
im Rößle. Die Elfimess ist ein Relikt aus der Zeit, als in Furtwangen Karneval <strong>und</strong> nicht <strong>Fasnet</strong><br />
gefeiert wurde.<br />
Doch dieses Relikt will kein Furtwanger mehr missen. Bis 1974 fand die Elfimess im Rößle statt.<br />
Nachdem das Rößle die Besucherscharen nicht mehr fassen konnte, wurde die Elfimess in die<br />
städtische Festhalle verlegt. (hei)