Kindergesundheit, Kinderrechte, Kinderinteressen ...
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Raimund Geene<br />
<strong>Kindergesundheit</strong>, <strong>Kinderrechte</strong>, <strong>Kinderinteressen</strong>.<br />
Kindheitswissenschaften als multidisziplinärer Ansatz<br />
Kinder und Kinderförderung sind wieder öffentliches Thema. Dabei zeigen sich Politik und<br />
Öffentlichkeit durchaus bemüht, die Situation von Kindern zu verbessern. Problematisch ist<br />
aber, wie sehr <strong>Kinderinteressen</strong> und <strong>Kinderrechte</strong> in der gegenwärtigen Diskussion funk-<br />
tionalisiert werden.<br />
Um die Diskussion aus den engen Logiken und Fesseln der einzelnen Fachdisziplinen zu lö-<br />
sen, wird nun – erstmals in Deutschland – an der Hochschule Magdeburg-Stendal der mul-<br />
tidisziplinäre Ansatz der „Childhood Studies“ entwickelt.<br />
Wenn selbst die Steuerung über das Geld misslingt<br />
Es sind nicht nur die Finanzen der öffentlichen Kinder- und Familienförderung, die vollkom-<br />
men aus dem Ruder zu laufen scheinen. Um wie viel Geld geht es eigentlich? Es kursieren<br />
unterschiedliche Summen von 80, 130 oder auch 200 Milliarden Euro pro Jahr, die es sich<br />
der bundesdeutsche Staat kosten lässt: Kindergeld und Ehegattensplitting, Baukindergeld<br />
und kostenlose Bahnfahrten, Familienmitversicherung und Witwenrenten – die Liste ließe<br />
sich beliebig verlängern. Um Licht in den Förder- und Zuwendungsdschungel zu erhalten, hat<br />
die Politik zunächst ein Gutachten in Auftrag gegeben, das bis Herbst 2007 die genauen Zah-<br />
lungsströme rekonstruieren soll. Doch der Befund ist schon vorab klar: trotz der hohen In-<br />
vestitionen liegt der Grad der Kinderfreundlichkeit niedrig, unterschiedliche Zielvorgaben he-<br />
ben sich gegenseitig auf, Kinderpolitik in Deutschland ist inkonsistent!<br />
Benachteiligung von Kindern und ihren Familien<br />
Kinder sind heute zunehmend marginalisiert und auch für ihre Eltern – insbesondere ihre<br />
Mütter – Grundlage vielfacher Benachteiligung. Kinder statt Job und daher Armutsrisiko oder<br />
Karrierehindernis, Übergewicht von Kindern wegen Bewegungsmangel in der autogerechten<br />
Stadt, Probleme von Gewalt und Vernachlässigung und zu guter Letzt die Bildungsmisere<br />
sind Schlagworte einer Diskussion darüber, wie die schlimmsten Folgen abgeschwächt wer-<br />
den könnten. Geführt wird die Debatte nicht nur in den kleiner werdenden Kreisen der Eltern<br />
und Familien, sondern auch darüber hinaus – ist sie doch auch im Interesse der kinderlosen<br />
Generation der mutmaßlich „kinderentwöhnten Gesellschaft“, fürchtet diese doch um die<br />
eigenen Rente.<br />
Mit Maßnahmen wie dem neuen Elterngeld, besserer Kleinkindbetreuung und Bildungsförde-<br />
rung schon im Vorschulalter soll die Lage von Kindern und Eltern verbessert werden. Ob dies<br />
Gesundheit Berlin (Hrsg.): Dokumentation 12. bundesweiter Kongress Armut und Gesundheit, Berlin 2007<br />
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Raimund Geene: <strong>Kindergesundheit</strong>, <strong>Kinderrechte</strong>, <strong>Kinderinteressen</strong>. Kindheitswissenschaften als multidisziplinärer<br />
Ansatz<br />
jedoch Wirkung zeigt, kann bislang nur bedingt beantwortet werden aus der Perspektive<br />
einzelner Fachdisziplinen wie der Pädagogik (die für ein Mehr an Pädagogik eintritt), der Pä-<br />
diatrie (die für lückenlose Vorsorgeuntersuchungen plädiert) oder der Psychologie (die in der<br />
Entwicklungspsychologie den Schlüssel sieht). Doch wie steht es um die Selbstwahrnehmung<br />
der Eltern und insbesondere auch der Kinder? Welche Interessen verfolgen sie, welche<br />
Schwerpunkte setzen sie?<br />
Kinderarmut und bildungsbürgerliches Paradigma<br />
Schon im Ansatz zeigt sich hier die Problematik, dass eine gebündelte Perspektive nicht nur<br />
fehlt, ihr wird sogar implizit die Berechtigung abgesprochen. Denn wie alle Fachdisziplinen<br />
ihren eigenen Gesetzen folgen, so sehen auch die kindheitsbezogenen sich selbst als Maß-<br />
stab. Pädagogische, psychologische oder medizinische Anforderungen werden als Parameter<br />
der Beschreibung des Zustandes der Kinder und Jugendlichen genommen. Kinder werden<br />
noch immer kaum als selbstständige Personen wahrgenommen, sondern als zu betreuende.<br />
Solch wohlmeinender Paternalismus übersieht aber die Vielfalt kindlicher Sozialisationspro-<br />
zesse und die unterschiedlichen Möglichkeiten, sich dieser zu stellen. Sie geht aus von einem<br />
eher mittelständischen Blick, der die subjektiven Rationalismen von Kindern oder auch El-<br />
tern, gerade in sozial benachteiligten Lebenslagen, oft nicht zu verstehen mag.<br />
Dabei stößt diese Wahrnehmung auf ein besonderes Paradox: gerade die Mittel- und Ober-<br />
schichten, die die (ver)öffentlich(t)e Meinung repräsentieren, leiden unter dieser von Frank<br />
Schirrmacher beschriebenen „Kinderentwöhnung“. Doch gleichzeitig prägen sie die Bilder<br />
und Anforderungen einer Kindheit, der sie sich in ihren eigenen Lebenswelten bereits weit-<br />
gehend entledigt haben. Den sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen, die – wie bei-<br />
spielsweise türkische Familien oder auch die aus Russland ausgesiedelten – weiterhin Kinder<br />
bekommen und dies in fast unveränderter Anzahl, wird das bildungsbürgerliche Kindheitsbild<br />
hingegen übergestülpt. Diese Diskrepanz zwischen erlebter Realität und bürgerlichem An-<br />
spruch setzt nicht nur die sozial benachteiligten Eltern, sondern auch die Kinder unter enor-<br />
me Spannung und ist letztendlich kaum auflösbar.<br />
<strong>Kinderrechte</strong> und <strong>Kinderinteressen</strong><br />
Dennoch artikuliert sich die Forderung nach verstärkter „Förderung“ der Kinder als Vertre-<br />
tung von <strong>Kinderinteressen</strong>. Doch sind Pflichtbesuche in Kitas, gesundheitliche Reihenunter-<br />
suchungen oder frühere Einschulungen gleichbedeutend mit <strong>Kinderinteressen</strong>? Gibt es ein<br />
„Kinderrecht“ auf bildungsbürgerliche Sozialisation?<br />
Befragt man Kinder nach ihren Rechten, erntet man zumeist ein Stirnrunzeln: sie hören be-<br />
reits „die Pflichten“ als Wortergänzung, schon in jungen Jahren gespeist aus der Erfahrung,<br />
dass ihnen im Zuge ihrer mutmaßlichen Rechte vor allem erwachsenenopportunes Verhalten<br />
abverlangt wird.<br />
Gesundheit Berlin (Hrsg.): Dokumentation 12. bundesweiter Kongress Armut und Gesundheit, Berlin 2007<br />
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Ansatz<br />
Ob es also Sinn macht, <strong>Kinderrechte</strong> dadurch zu stärken, dass sie ins Grundgesetz aufge-<br />
nommen werden? Natürlich ja – den Schutz von Tieren verfassungsmäßig zu verankern, aber<br />
Kinder nicht als eigenständige Rechtssubjekte zu führen, ist eine Groteske. Aber es droht<br />
hier ein weiterer Zielkonflikt, wenn ein neu etabliertes Kinderrecht künftig als Einfallstor für<br />
eine Aushöhlung des Elternrechtes missbraucht wird. Schon heute wird die immer wieder<br />
anzutreffende Konkurrenz zwischen den primären, sekundären und tertiären Sozialisations-<br />
ebenen Familie, Kita/Schule und der Jugend- und Sozialarbeit auf dem Rücken der Kinder<br />
ausgetragen. Eine Verrechtlichung kann sich hier eher verschärfend als beruhigend auswir-<br />
ken.<br />
Wie kann diesem Dilemma begegnet werden?<br />
Sozialmanagement für Kinder im anwaltschaftlichen Sinne<br />
Das Ziel muss sein, dass sich in der professionellen Arbeit mit und für Kinder ein empathi-<br />
sches, Empowerment förderndes Konzept etabliert, das den fachlichen Ansprüchen der För-<br />
derung des Kinder- und Elternwohls gerecht wird.<br />
Ausgehend von einem solchen modernen Verständnis des Sozialmanagement haben sich<br />
bereits in den 80er und 90er Jahren an Hochschulen in Skandinavien, Großbritannien, Kana-<br />
da oder Australien sog. Childhood studies etabliert. Sie knüpfen daran an, dass sich die<br />
Schulen der Sozialarbeit und Sozialpädagogik in diesen Ländern längst zu einem Fall-<br />
Management weiterentwickelt haben, in dem nicht die nachsorgende Unterstützung des Ein-<br />
zelnen im Vordergrund steht, sondern die aktive Integration in Teilhabeprozesse.<br />
Mit dem Studiengang „Angewandte Kindheitswissenschaften“ (Applied Childhood Studies)<br />
wird dieses Sozialmanagement-Konzept für kindliche Lebenswelten nun auch in Deutschland<br />
angewendet.<br />
Die neue Multidisziplin „Kindheitswissenschaften“<br />
Der Studiengang der Kindheitswissenschaften wird seit 2005 an der Hochschule Magdeburg-<br />
Stendal (FH) am Standort Stendal angeboten. Er ist der erste dieser Art in Deutschland.<br />
Kindheitswissenschaften umfassen als Querschnittsfach Erkenntnisse aller Disziplinen und<br />
Fächer, die für die Altersgruppe Kinder und Jugendliche relevant sind. Dazu zählen neben<br />
Pädagogik und Psychologie, Soziologie und Gesundheitswissenschaften auch Betriebswirt-<br />
schaft, Sozialmanagement, Genetik und Neurowissenschaften sowie fundierte Kenntnisse der<br />
<strong>Kinderrechte</strong>, der nationalen und europäischen Kinder-, Familien-, Sozial-, Bildungs- und Ge-<br />
sundheitspolitiken, ferner der Organisation und Praxis von Erziehungs-, Bildungs- und Ge-<br />
sundheitsinstitutionen.<br />
Eine besondere Bedeutung kommt dem Wissen um die Eigenart und Eigengesetzlichkeit von<br />
Kinderwelten zu, den geschlechtsspezifischen und ethnischen Aspekten des Aufwachsens<br />
und dem Verständnis für die interkulturelle Differenz und den historischen Wandel der Kind-<br />
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Ansatz<br />
heit. Vermittelt werden Kompetenzen zur Beratung und Kommunikation von und mit Famili-<br />
en, zur Bildungs- und Gesundheitsförderung im Kindes- und Jugendalter, nicht zuletzt auch<br />
zur Stärkung der Mitwirkungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen.<br />
Gestaltung von Kinderwelten<br />
Ausgestattet mit einem solchen Querschnittswissen und erforderlichen Schlüsselkompeten-<br />
zen im Bereich Kommunikation, Management, Moderation und Mediation werden Kindheits-<br />
wissenschaftler/innen zukünftig in allen Bereichen der Gesellschaft für die Belange von Kin-<br />
dern und Familien tätig; der Schwerpunkt liegt dabei in Einrichtungen für Kinder und Jugend-<br />
liche, insbesondere im Bildungs-, Erziehungs- und Gesundheitsbereich.<br />
Beim Studiengang „Angewandte Kindheitswissenschaften“ handelt es sich um einen grund-<br />
ständigen Studiengang, der nach sechs Semestern zu einem ersten berufsqualifizierenden<br />
Abschluss mit dem Grad eines Bachelor of Arts (B.A.) führt.<br />
Ein abgeschlossenes Bachelorstudium qualifiziert zur Berufstätigkeit oder zu einem Master-<br />
studium an einer Universität oder Fachhochschule. Es ist geplant, längerfristig auch einen<br />
Masterstudiengang „Angewandte Kindheitswissenschaften“ aufzubauen. Weil für die Etablie-<br />
rung dieses Verständnisses ein umfassender Prozess des Change Managements notwendig<br />
ist, können über ein Masterstudium auch gezielt Nachwuchswissenschaftler/innen in diesem<br />
Sinne (als „Agenten des Wandels“/„Change Agents“) qualifiziert werden.<br />
Aus internationalen Erfahrungen lernen …<br />
Internationalität, Erwerb von interkulturellen Kompetenzen und gute Fremdsprachenkennt-<br />
nisse werden immer wichtiger für das Berufsleben, insbesondere in einem Tätigkeitsfeld wie<br />
den Kindheitswissenschaften, das sich stark auf die Vorreiter in anderen Ländern bezieht. Im<br />
Rahmen des Studiums absolvieren die Studierenden drei Praktika, mindestens eines davon<br />
im Ausland.<br />
Auch im Inland geht es um eine enge Verzahnung mit Praxisstellen, die von Beratungsstellen<br />
für Familien und Kinder über Kitas, Schulen, Jugend-, Sozial- und Gesundheitsämter, Kran-<br />
kenhäuser bis hin zu Ministerien, Interessensverbänden und Parteien reicht oder auch kin-<br />
der- und familienbezogene Angebote aus der Wirtschaft zum Ausgangspunkt von Projekt-<br />
entwicklung und Change Management nimmt.<br />
… und in bundesdeutscher Praxis anwenden<br />
Das Studium der Angewandten Kindheitswissenschaften befähigt dazu, in direktem Kontakt<br />
mit Kindern und ihren Familien sowie in einschlägigen Trägereinrichtungen des Bildungs-,<br />
Erziehungs-, Sozial- und Gesundheitswesens bzw. entsprechenden Planungsgremien auf<br />
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Ansatz<br />
kommunaler, Länder- oder Bundesebene zu arbeiten und gegenüber zuständigen politischen<br />
Instanzen die Belange und Bedürfnisse der Kinder.<br />
Aber auch neben den Projektaktivitäten im Rahmen der Praktika arbeitet der Studiengang<br />
eng zusammen mit Einrichtungen für Kinder und Jugendliche und deren Trägern, sowohl<br />
überregionale als auch vor Ort, in der Region. Dabei wurden bereits gemeinsame For-<br />
schungs- und Praxisprojekte unterstützt und initiiert, so zur Armutssituation in der Altmark,<br />
zur Betreuung von Kleinkindern und Elternarbeit in Kitas in sozial benachteiligten Stadtteilen<br />
oder zur Bewegungs- und Ernährungssituation von Kindern im ländlichen Raum.<br />
Netzwerkbildung<br />
Der Studiengang konnte sich auch bereits aktiv einbringen in bundesweite Diskussionen um<br />
aktuelle kinder- und familienpolitische Fragestellungen. In diesem Rahmen wurden wir u.a.<br />
eingeladen zu fachlichen Stellungnahmen im Rahmen des Deutschen Präventionspreises, des<br />
Kongresses „gesund von Anfang an“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, der<br />
Anhörung der SPD-Bundestagsfraktion zur Problematik von Kindervernachlässigungen, des<br />
Kongresses „Besser essen. Mehr bewegen“ des Bundesministeriums für Ernährung, Land-<br />
wirtschaft und Verbraucherschutz, des Kongresses Armut und Gesundheit, der Fachtagung<br />
„Soziales Kapital für Gesundheit“ im Berliner Wissenschaftszentrum sowie weiteren Veran-<br />
staltungen des Deutschen Kinderhilfswerkes, des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverban-<br />
des, der Friedrich Ebert-Stiftung und vieler weiterer Partner. Mitwirken konnten wir auch an<br />
zahlreichen fachlichen Stellungnahmen für Institutionen, Verbände und Ministerien sowie an<br />
einer Expertise der Friedrich Ebert-Stiftung zum Präventionsgesetz.<br />
Exkursionen führten die Studierenden u.a. in das Bundesministerium für Familie, Frauen,<br />
Senioren und Jugend, zur Kinderkommission des Deutschen Bundestages, zum Bundesvor-<br />
stand des Deutschen Gewerkschaftsbundes, in die Kinderklinik des Universitätsklinikums<br />
Magdeburg oder auch zur Kinderstadt Halle.<br />
Im Rahmen der Bundesarbeitsgemeinschaft Elementare Pädagogik und des Modellverbundes<br />
der Robert Bosch-Stiftung konnten sich die Kindheitswissenschaften auch in die bundesweite<br />
Diskussion um eine Stärkung der Elementarpädagogik einbringen.<br />
Bereits dieser kleine Ausschnitt zeigt das wachsende Bewusstsein von Politik und Fachöffent-<br />
lichkeit darüber, welche Potenziale und Lösungskompetenzen ein intersektorales, multidiszi-<br />
plinäres Verständnis bietet. Mit einem behutsamen, aber gezielten Aufbau von Kapazitäten<br />
können die Kindheitswissenschaften zukünftig multidisziplinäre Praxis- und Forschungspro-<br />
jekte anstoßen und perspektivisch zum Aufbau einer neuen Fachdisziplin und eines veränder-<br />
ten Verständnisses von Kindern und Kinderwelten beitragen.<br />
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Raimund Geene: <strong>Kindergesundheit</strong>, <strong>Kinderrechte</strong>, <strong>Kinderinteressen</strong>. Kindheitswissenschaften als multidisziplinärer<br />
Ansatz<br />
Geene, Raimund<br />
geboren 1963 in Attendorn (NRW), ledig, in Partnerschaft mit 5 Kindern, Dr. rer.pol., Diplom-<br />
Politologe, Master Public Health<br />
seit 1997 Lehrbeauftragter u. a. am Otto-Suhr-Institut und am Institut für psychosoziale Prä-<br />
vention und Gesundheitsforschung der Freien Universität Berlin sowie im Reformstudiengang<br />
Medizin an der Charité, Humboldt-Universität zu Berlin, vom 1.1.1998 bis zum 31.3.2006<br />
Geschäftsführer von Gesundheit Berlin, Landesarbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförde-<br />
rung, seit 16.11.2005 Vertretungsprofessor an der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH),<br />
Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften, Studiengang Angewandte Kindheitswissen-<br />
schaften, Lehrgebiet Kindliche Entwicklung und Gesundheit<br />
Publikationen<br />
• Geene, R. (2000). AIDS-Politik. Ein Krankheitsbild zwischen Politik, Medizin und Gesund-<br />
heitsförderung. Frankfurt: Mabuse.<br />
• Geene, R., Graubner, S., Papies-Winkler, I., Stender, K.P. (2002). Netzwerke für Lebens-<br />
qualität – Ansätze für eine integrierte Stadtpolitik. In R. Geene, S. Graubner, I. Papiers-<br />
Winkler, K.P. Stender (Hg.), Gesundheit – Umwelt – Stadtentwicklung: Netzwerke für Le-<br />
bensqualität (S. 12-16). Berlin: b_books.<br />
• Geene, R. & Rosenbrock, R. (2004). Gesundheitsförderung im Setting als Beitrag zum Ab-<br />
bau sozial ungleicher Gesundheitschancen. In E. Göpel & V. Schubert-Lehnhardt (Hg.),<br />
Gesundheit gemeinsam gestalten: Kommunale Gesundheitsförderung (S. 221-243). Frank-<br />
furt: Mabuse.<br />
• Geene, R. (2005). Gesundheitsförderung als Schlüsselstrategie. In R. Geene & J. Steinküh-<br />
ler (Hg.), Mehr Gesundheit für Alle (S. 19-25). Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW.<br />
• Geene, R. (2006). Evidenz, Evaluation, Qualitätsorientierung und Good Practice – Beiträge<br />
zu einer partizipativen Qualitätsentwicklung in der Gesundheitsförderung. In R. Geene, H.<br />
Kilian, L. Ryl, C. Schütte (Hg.), Qualitäten der Gesundheitsförderung (S. 15-26). Berlin:<br />
Gesundheit Berlin.<br />
Kontakt<br />
Hochschule Magdeburg-Stendal (FH), Osterburger Str. 25, 39576 Stendal<br />
Tel. (03931) 21874866<br />
Mail: raimund.geene@hs-magdeburg.de<br />
Internet: www.hs-magdeburg.de<br />
Gesundheit Berlin (Hrsg.): Dokumentation 12. bundesweiter Kongress Armut und Gesundheit, Berlin 2007<br />
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