Soziale Ungleichheit und Mundgesundheit - Gesundheit Berlin eV
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Sebastian Ziller<br />
<strong>Soziale</strong> <strong>Ungleichheit</strong> <strong>und</strong> M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit<br />
1. Einleitung<br />
Das Deutsche Ärzteblatt vom Oktober 2007 stand ganz im Zeichen der Armut <strong>und</strong> belegte<br />
eindrucksvoll, dass das Thema soziale <strong>Ungleichheit</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit weltweite Bedeutung<br />
hat. Es handelte sich um ein Schwerpunktheft über den Zusammenhang von sozialer <strong>und</strong><br />
ges<strong>und</strong>heitlicher Lage <strong>und</strong> war Teil einer gemeinsamen Aktion von über 230 internationalen<br />
medizinischen Zeitschriften, die in ihren Herbstausgaben über die Zusammenhänge von Ar-<br />
mut <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit berichteten (Baethge 2007).<br />
Der nachfolgende Beitrag stellt nun für den Bereich der M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit dar, wie sich der<br />
Sozialgradient in der oralen Ges<strong>und</strong>heit widerspiegelt. Nach einführenden epidemiologischen<br />
Ergebnissen aus nationalen <strong>und</strong> regionalen Surveys werden die Beziehungen <strong>und</strong> Parallelen<br />
zur Allgemeinmedizin aufgezeigt, denn die Probleme der Zahnmedizin unterscheiden sich<br />
hinsichtlich Risikofaktoren <strong>und</strong> Zusammenhängen nur unwesentlich von der Medizin, wenn es<br />
um Ges<strong>und</strong>heitszustand <strong>und</strong> Sozialstatus geht. Abschließend wird auf wesentliche Public-<br />
Health- Strategien verwiesen, die zur Verringerung der sozialen <strong>Ungleichheit</strong> bei M<strong>und</strong>ge-<br />
s<strong>und</strong>heitschancen einen Beitrag leisten können.<br />
Allgemeiner Hintergr<strong>und</strong>: Wie groß ist das Problem in Deutschland?<br />
In Deutschland leben ca. 10% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze, besondere ge-<br />
sellschaftliche Relevanz hat die Armut unter Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen (Klocke <strong>und</strong> Lampert<br />
2005). Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
(SVR) führt in seinem Gutachten aus dem Jahr 2005 im Kapitel „Sozioökonomischer Status<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit“ aus: Wenn die in Deutschland lebende Bevölkerung nach den Merkmalen<br />
Einkommen, Bildung <strong>und</strong> Stellung im Beruf in fünf gleich große Schichten (Quintile) aufge-<br />
teilt wird, dann haben Menschen aus dem untersten Fünftel in jedem Lebensalter – von der<br />
Geburt bis zum Tode – ein ungefähr doppelt so hohes Risiko zu tragen, ernsthaft zu erkran-<br />
ken oder zu sterben, wie Menschen aus dem obersten Fünftel. Diese Beobachtung gilt für<br />
alle großen Erkrankungen, auch Zahnerkrankungen sowie für Unfälle, mit Ausnahmen von<br />
Brustkrebs, Alkoholismus <strong>und</strong> Allergien. Auch leben Menschen aus dem obersten Schicht-<br />
Fünftel im Durchschnitt fünf bis sieben Jahre länger im Vergleich zu Menschen aus dem un-<br />
tersten Fünftel. Die sozial bedingten <strong>Ungleichheit</strong>en von Ges<strong>und</strong>heitschancen, Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> Lebenserwartung erhöhen sich kontinuierlich, je weniger Einkommen <strong>und</strong> Bildung vor-<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>Berlin</strong> (Hrsg.): Dokumentation 13. b<strong>und</strong>esweiter Kongress Armut <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, <strong>Berlin</strong> 2007<br />
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Sebastian Ziller: <strong>Soziale</strong> <strong>Ungleichheit</strong> <strong>und</strong> M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit<br />
handen sind <strong>und</strong> je niedriger der soziale Status eines Menschen ist (SVR 2005). Als aktuelles<br />
Beispiel aus Deutschland sei hier auf die Ergebnisse der Kinder- <strong>und</strong> Jugendges<strong>und</strong>heitsstu-<br />
die (KIGGS) des RKI verwiesen (RKI 2007). Wissenschaftliche Studien liefern jedoch keine<br />
Belege für eine generelle ges<strong>und</strong>heitliche Verelendung der unteren sozialen Schichten in un-<br />
serer Gesellschaft. Vielmehr zeigt sich, dass auch die unterste Sozialschicht von der pro De-<br />
kade im Gesamtdurchschnitt um etwas mehr als ein Jahr wachsender Lebenserwartung pro-<br />
fitiert <strong>und</strong> auch davon, dass die in diesem Umfang alternde Bevölkerung immer gesünder alt<br />
wird. Diese sogen. Ges<strong>und</strong>heitsgewinne sind in der Bevölkerung aber ungleich verteilt <strong>und</strong><br />
die sozial bedingte <strong>Ungleichheit</strong> nimmt in den meisten europäischen Ländern weiterhin zu<br />
(Rosenbrock 2006).<br />
2. Ursachen: Die sozialen Determinanten von Ges<strong>und</strong>heit (SDOH)<br />
Der Ges<strong>und</strong>heitszustand der Bevölkerung wurde lange Zeit hauptsächlich mit der Bereitstel-<br />
lung <strong>und</strong> Finanzierung von medizinischer Versorgung erklärt. Wissenschaftliche Untersu-<br />
chungen zeigen jedoch, dass auch in hochentwickelten Industriestaaten diejenigen Gruppen<br />
der Bevölkerung das größte Risiko zu erkranken oder vorzeitig zu sterben, tragen, die über<br />
• das geringste Einkommen,<br />
• den geringsten Bildungsstand,<br />
• die geringsten Gestaltungsmöglichkeiten,<br />
• die schwächste soziale Unterstützung durch kleine soziale Netze <strong>und</strong><br />
• den geringsten politischen Einfluss, sowohl individuell als auch als Gruppe verfügen (Mielck<br />
<strong>und</strong> Bloomfield 2001).<br />
Diese Erkenntnis hat bewirkt, dass sich Wissenschaft <strong>und</strong> Politik zunehmend für die Tatsache<br />
interessieren, dass die Ges<strong>und</strong>heit sehr stark auf soziale Umwelteinflüsse, die sogenannten<br />
social determinants of health (SDOH) reagiert. Die wichtigsten SDOH mit lebenslanger Be-<br />
deutung für die (M<strong>und</strong>)Ges<strong>und</strong>heit sind (WHO, 2004):<br />
• Bildung <strong>und</strong> Fürsorge im Kindesalter,<br />
• <strong>Soziale</strong> Teilhabe/Nichtteilhabe,<br />
• Arbeitsplatzsicherheit <strong>und</strong> Arbeitsbedingungen,<br />
• Einkommensunterschiede,<br />
• Stress,<br />
• <strong>Soziale</strong> Unterstützung,<br />
• Zugang zum Ges<strong>und</strong>heitssystem,<br />
• Wohn- <strong>und</strong> Ernährungssituation,<br />
• Umweltbedingungen.<br />
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Sebastian Ziller: <strong>Soziale</strong> <strong>Ungleichheit</strong> <strong>und</strong> M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit<br />
Es sind also die sozioökonomischen Bedingungen, welche die Ges<strong>und</strong>heit der Menschen glei-<br />
chermaßen beeinflussen, wie individuelles Verhalten <strong>und</strong> medizinische Versorgung. Aber es<br />
geht nicht nur um die objektiven Belastungen eines Menschen, sondern auch um seine Mög-<br />
lichkeiten, mit diesen Belastungen umzugehen. Wichtig ist also nicht die ges<strong>und</strong>heitliche Be-<br />
lastung per se, sondern die Bilanz aus ges<strong>und</strong>heitlicher Belastung <strong>und</strong> Bewältigungsressour-<br />
ce.<br />
Eine umfangreiche <strong>und</strong> empfehlenswerte Erörterung der SDOH wurde vom Marmot <strong>und</strong> Wil-<br />
kinson (1999) vorgelegt.<br />
Deutlich zeigt sich: Sozial bedingte <strong>Ungleichheit</strong> hat einen Einfluss auf die Ges<strong>und</strong>heit. Je<br />
geringer der sozioökonomische Status eines Menschen ist, desto anfälliger ist er für Krank-<br />
heiten, desto geringer sind seine Ges<strong>und</strong>heitschancen <strong>und</strong> desto kürzer ist seine Lebenser-<br />
wartung. Es ist eine vielfach belegte Tatsache, dass Unterschiede beim Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />
in enger Beziehung zum Sozialstatus stehen. Dass dies auch für die M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit gilt,<br />
wird im Folgenden dargelegt.<br />
3. Spezifischer Hintergr<strong>und</strong>: <strong>Soziale</strong> <strong>Ungleichheit</strong> <strong>und</strong> M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit<br />
Daten <strong>und</strong> Fakten<br />
Untersuchungen zur Verteilung von M<strong>und</strong>erkrankungen in der Bevölkerung liegen sowohl für<br />
Deutschland als auch international in zahlreicher Form vor, wobei die Zahnkaries die am in-<br />
tensivsten untersuchte Erkrankung ist, v. a. bei Kindern- <strong>und</strong> Jugendlichen. So zeigen ver-<br />
gleichende Querschnittsstudien in den industrialisierten Ländern Westeuropas <strong>und</strong> in den<br />
USA seit den 1970-er Jahren einen kontinuierlichen Rückgang der Erkrankungshäufigkeit von<br />
Zahnkaries (caries decline). Für Deutschland repräsentativ <strong>und</strong> aktuell ist die vierte Deutsche<br />
M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heitsstudie (DMS IV) des Institutes der Deutschen Zahnärzte mit Daten aus dem<br />
Jahr 2005 (IDZ 2006).<br />
Besonders eindrucksvoll sind die Erfolge bei der Entwicklung der M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit bei den<br />
12-Jährigen in Deutschland. Das ist eine Erfolgsstory der zahnmedizinischen Präventionsbe-<br />
mühungen bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen. Die wissenschaftlichen Studien zeigen aber auch,<br />
dass es neben dem Zusammenwirken von ungünstigen Ernährungsgewohnheiten sowie<br />
Zahnbelagsbildung <strong>und</strong> Bakterien (mangelnde M<strong>und</strong>hygiene) für die Entstehung von Karies<br />
eine Reihe weiterer biopsychosozialer <strong>und</strong> verhaltensabhängiger Erkrankungsrisiken gibt. Die<br />
soziale <strong>Ungleichheit</strong> hat einen erkennbaren Einfluss auf die Verteilung der Zahnkaries inner-<br />
halb der Bevölkerung. So führen unter anderem soziale Umfeldrisiken wie geringe Bildung<br />
<strong>und</strong> niedriges Einkommen dazu, dass die Zahnges<strong>und</strong>heit in Deutschland, wie in vergleichba-<br />
ren Industrieländern, in unteren sozialen Schichten erheblich schlechter ist als in den oberen.<br />
Am Beispiel der 12-Jährigen zeigt sich für Deutschland, dass sich die Hauptlast der beobach-<br />
teten Karies auf eine verhältnismäßig kleine Personengruppe konzentriert. Im Jahr 2005 ent-<br />
fielen 61% aller DMF- Zähne der 12-Jährigen auf nur 10% der Kinder dieser Altersgruppe<br />
(DMF-T: Weltweit gebräuchlich dient der Index besonders bei Bevölkerungsuntersuchungen<br />
zur Dokumentation der Ausprägung des Kariesbefalls bei einer Person. Dabei werden alle<br />
wegen Karies erkrankten (Decayed), fehlenden (Missing) <strong>und</strong> mit einer Füllung versehenen<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>Berlin</strong> (Hrsg.): Dokumentation 13. b<strong>und</strong>esweiter Kongress Armut <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, <strong>Berlin</strong> 2007<br />
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Sebastian Ziller: <strong>Soziale</strong> <strong>Ungleichheit</strong> <strong>und</strong> M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit<br />
(Filled) Zähne (Teeth) beziehungsweise Zahnflächen (Surfaces) summiert). Für Dental Public<br />
Health haben diese Erkenntnisse eine erhebliche präventions- <strong>und</strong> versorgungspolitische Be-<br />
deutung, da vor allem Kinder <strong>und</strong> Jugendliche der unteren Sozialschichten überproportional<br />
von dieser Schieflage der Kariesverteilung (Kariespolarisierung) betroffen sind. Das heißt auf<br />
der anderen Seite aber auch, 70% aller Kinder dieser Altersgruppe sind kariesfrei (IDZ<br />
2006). Die Kariespolarisierung ist nicht nur bei Kindern- <strong>und</strong> Jugendlichen zu beobachten.<br />
Dieses sozialmedizinische Problem ist über alle Altersgruppen in unterschiedlicher Ausprä-<br />
gung vorhanden. Auch die zweite große M<strong>und</strong>erkrankung, die Zahnbettentzündung (Paro-<br />
dontitis), weist deutliche schichtspezifische Unterschiede in der Verbreitung in der Bevölke-<br />
rung auf (Micheelis 2001). Ein regionales Beispiel untersuchte die Häufigkeit der Nuckelfla-<br />
schenkaries bei Vorschulkindern (3-6J.) in Hannover in Abhängigkeit vom Sozialstatus. Robke<br />
<strong>und</strong> Buitkamp (2002) schildern, dass in Hannover die Prävalenz von Nuckelflaschenkaries in<br />
einigen Kindertagesstätten nahe Null, in anderen bei 35 % lag. Im Durchschnitt ergab sich<br />
ein über 20-facher Unterschied beim M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heitszustand der kleinen Kinder in Abhän-<br />
gigkeit von ihrem Sozialstatus. Das letzte epidemiologische Beispiel belegt, dass sich der<br />
Sozialgradient in der M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit durch alle Altersgruppen zieht. Erwachsenen mit ho-<br />
hem Sozialstatus fehlten im Jahr 2005 durchschnittlich ein Zahn, Erwachsenen mit niedrigem<br />
Status fehlten dagegen 4 Zähne (IDZ 2006).<br />
Es zeigt sich bei der Entwicklung der M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit dennoch deutlich, dass die unteren<br />
Sozialschichten von unseren zahnärztlichen präventiven Maßnahmen durchaus profitieren. So<br />
hat in den letzten 15 Jahren innerhalb der unteren sozialen Schicht der 12Jährigen der Anteil<br />
naturges<strong>und</strong>er Zähne durchaus zugenommen allerdings nicht so stark wie in der oberen so-<br />
zialen Schicht. Das bedeutet, diese Ges<strong>und</strong>heitsgewinne sind in der M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit weniger<br />
stark ausgeprägt, als in den oberen sozialen Bevölkerungsschichten.<br />
Common risk factor approach<br />
Die Probleme der Zahnmedizin unterscheiden sich hinsichtlich der Determinanten <strong>und</strong> Zu-<br />
sammenhänge nur unwesentlich von der Medizin, gerade wenn es um den M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>-<br />
heitszustand in Abhängigkeit vom Sozialstatus geht. Erkrankungen entstehen selten mono-<br />
kausal, sondern sind meist Ergebnis komplexer Prozesse. Durch einen Vergleich von Verhal-<br />
tensrisiken, sozialen Umfeldrisiken <strong>und</strong> somatischen Risiken lässt sich z. B. bei Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen <strong>und</strong> Karies/Parodontitis ein gemeinsamer „Risikofaktorenkanon oraler<br />
<strong>und</strong> allgemeinmedizinischer Erkrankungen“ extrahieren. Es wir deutlich, dass vielfach aus der<br />
gleichen Problemlage sowohl allgemeine als auch zahnmedizinische Ges<strong>und</strong>heitsstörungen,<br />
sogenannter common risk factor approach, resultieren, das sind v. a. soziale Umfeldrisiken,<br />
Ernährung, Alkohol, Tabak. Orale Erkrankungen stehen außerdem zunehmend in einem stär-<br />
keren medizinischen Zusammenhang – <strong>und</strong> umgekehrt (Beck <strong>und</strong> Offenbacher 2005). Das<br />
bedeutet auch, dass im Laufe des Lebens M<strong>und</strong>erkrankungen stärker durch somatische Risi-<br />
ken als durch Verhaltensrisiken beeinflusst werden.<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>Berlin</strong> (Hrsg.): Dokumentation 13. b<strong>und</strong>esweiter Kongress Armut <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, <strong>Berlin</strong> 2007<br />
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Sebastian Ziller: <strong>Soziale</strong> <strong>Ungleichheit</strong> <strong>und</strong> M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit<br />
Als kurzes Zwischenfazit lässt sich mit Sabbah et al. (2007) zusammenfassen:<br />
a) Bei den meisten oralen Erkrankungen ist ein sozialer Gradient nachweisbar <strong>und</strong> zwar über<br />
alle Altersgruppen.<br />
b) Bei den Determinanten von M<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Allgemeinges<strong>und</strong>heit gibt es eindeutige Gemein-<br />
samkeiten <strong>und</strong> Parallelen – Zahnmedizin ist integraler Bestandteil der Medizin.<br />
4. Sozialkompensatorische Strategien zur Verbesserung der M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit bei<br />
sozial Benachteiligten<br />
Von den vier Eckpfeilern der zahnmedizinischen Kariesprävention<br />
• Häusliche M<strong>und</strong>hygiene,<br />
• Regelmäßige zahnärztliche Kontrolle,<br />
• Ernährung <strong>und</strong><br />
• Fluoridierung<br />
eignen sich unter Public- Health- Gesichtspunkten insbesondere zwei Maßnahmen zur Ver-<br />
besserung der M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit bei sozial Benachteiligten, die Fluoridierung <strong>und</strong> die Ernäh-<br />
rung. Das ganze sollte idealerweise eingebettet sein in ges<strong>und</strong>heitsförderliche <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>-<br />
heitserzieherische Strategien auf Bevölkerungs- bzw. Kollektivebene.<br />
Ein eindrucksvolles Beispiel für die sozialkompensatorische Wirkung der Trinkwasserfluoridie-<br />
rung auf Populationsniveau offenbart eine Studie aus England aus dem Jahr 1997. Drei Ein-<br />
zugsgebiete wurden hinsichtlich der Entwicklung der M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit bei 5Jährigen beo-<br />
bachtet <strong>und</strong> zwar unter den Bedingungen<br />
• keine Fluoridierung des Trinkwassers <strong>und</strong><br />
• Trinkwasserfluoridierung (künstlich/natürlich).<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass die oberen sozialen Schichten, die bereits eine gute M<strong>und</strong>ge-<br />
s<strong>und</strong>heit haben, von der Trinkwasserfluoridierung wenig profitieren. Im Gegensatz zu den<br />
sozial benachteiligten Kindern. Bei diesen reduzierte sich die Karieslast nach Trinkwasserfluo-<br />
ridierung um über 50% (Jones et al. 1997)! Nun ist die Fluoridierung des Trinkwassers in<br />
Deutschland aus historischen Gründen (Stichwort Zwangsmedikalisierung) nicht erlaubt. Eine<br />
gute Alternative bietet jedoch die Verwendung fluoridierten Speisesalzes. Derzeit ist es nur<br />
über den Handel für Privathaushalte zu beziehen, aber dennoch mit beeindruckender<br />
Verbreitung, wie die Zahlen aus 2006 zeigen: der Marktanteil beträgt immerhin 68%.<br />
Aus Public- Health- Perspektive wäre zu fordern, dass das zuständige B<strong>und</strong>esministerium<br />
eine generelle Genehmigung zur Verwendung fluoridierten Speisesalzes in der Gemein-<br />
schaftsverpflegung <strong>und</strong> der Lebensmittelherstellung (z.B. Bäckereien) erteilt, damit diese<br />
effektive Präventionsstrategie ihre sozialkompensatorischen Effekte noch deutlicher entfalten<br />
kann, denn auf diese Weise wird die Zielgruppe präventiv erreicht, ohne dass bewusste Ver-<br />
haltensänderungen notwendig wären.<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>Berlin</strong> (Hrsg.): Dokumentation 13. b<strong>und</strong>esweiter Kongress Armut <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, <strong>Berlin</strong> 2007<br />
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Natürlich müssen auch die anderen Präventionsstrategien erwähnt werden, wenn auch nur<br />
kursorisch, die ihre Bedeutung haben, um das hohe Niveau der M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit in Deutsch-<br />
land zu halten. Insbesondere auf die Maßnahmen der Gruppenprophylaxe, wie der zielgerich-<br />
teten Fluoridlackapplikation, der Ges<strong>und</strong>heitserziehung, Ernährungsberatung sowie auf Set-<br />
tingansätze fokussieren die Autoren Grahlen <strong>und</strong> Uhlig im Rahmen dieser CD-ROM.<br />
Auf drei ges<strong>und</strong>heitspolitisch wichtige Aspekte – gewissermaßen verhältnispräventive Ansät-<br />
ze zur Verbesserung der M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit vor allem bei sozial Benachteiligten - möchte ich<br />
noch verweisen:<br />
Erstens bedarf auf Gr<strong>und</strong> der positiven Auswirkungen auf die M<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Allgemeinges<strong>und</strong>-<br />
heit der Kinder, die fehlende zahnärztliche Frühprävention bei Schwangeren einer dringen-<br />
den <strong>und</strong> konsequenten Lösung. Die Mutterschaftsrichtlinien sollten ergänzt werden mit der<br />
Forderung nach zahnmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen der werdenden Mutter im 3.<br />
<strong>und</strong> 8. Monat, um deren M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit zu gewährleisten <strong>und</strong> um dabei auch gezielt über<br />
die Kariesvermeidung beim Säugling <strong>und</strong> Kleinkind aufzuklären.<br />
Zweitens sollte die bisherige Beschränkung der zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchung<br />
für Kleinkinder auf den Zeitraum nach dem 30. Lebensmonat aufgehoben <strong>und</strong> zahnärztliche<br />
Kontrolluntersuchungen ab dem 6. <strong>und</strong> 20. Monat vorverlegt werden, weil frühkindliche Ka-<br />
ries bereits kurz nach dem Durchbruch der Oberkieferfrontzähne ab dem 6. Monat einsetzen<br />
kann. Das Kind gehört dem Zahnarzt vorgestellt.<br />
Und drittens sieht das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz, das 2007 in Kraft getreten ist, für<br />
den Zeitraum ab 2009 mit der Einführung des so genannten Ges<strong>und</strong>heitsfonds u. a. eine<br />
veränderte, eine gewollt ausgabenbezogene Wettbewerbssituation unter den Kassen vor. Es<br />
besteht die Möglichkeit, dass die Finanzierung der Krankenkassen aus dem geplanten Ge-<br />
s<strong>und</strong>heitsfonds die Gefahr mit sich bringt, dass sich die GKV aus der anteiligen Finanzierung<br />
der Gruppenprophylaxe nach SGB V § 21 zurückziehen werden, um wettbewerbsfähig zu<br />
bleiben. Man stelle sich unter den neuen Finanzierungsbedingungen eine Kasse vor, die mit<br />
dem gesetzlich zugeteilten Beitrag das Leistungsaufkommen der Versicherten nicht abdecken<br />
kann ohne dafür verantwortlich zu sein. Dies kann sich für Kassen ergeben, die aufgr<strong>und</strong><br />
ihrer Versichertenstruktur mehr Beiträge benötigen. Oder das kann Kassen betreffen, die für<br />
die gleichen Leistungen höhere Vergütungen leisten müssen. Den Kassen wird nichts ande-<br />
res übrig bleiben, als im Zuge des harten Kostenmanagements in den Bereichen einzuspa-<br />
ren, in denen das Gesetz eine Leistungsverpflichtung in bestimmter Höhe nicht vorsieht. Die<br />
Maßnahmen der Gruppenprophylaxe könnten hiervon durchaus betroffen sein, da im Gesetz<br />
nur eine Kostenbeteiligung in unbestimmter Höhe vorgesehen ist.<br />
Als Hauptfinanzier der Maßnahmen <strong>und</strong> Projekte im Prophylaxebereich kommt den gesetzli-<br />
chen Krankenkassen jedoch eine zentrale Bedeutung zu. Die erzielten Präventionserfolge<br />
beruhen auch auf dem finanziellen Aufwand der GKV – für die zahnmedizinische Individual-<br />
<strong>und</strong> Gruppenprophylaxe sowie die Kinder-Früherkennungsuntersuchungen waren es im Jahr<br />
2006 immerhin mehr als 450 Mio. €. Diese Finanzmittel müssen zum Erhalt <strong>und</strong> zum weite-<br />
ren effektiven Ausbau der Prophylaxe auch in Zukunft bereit stehen. Wirklich sicher dürfte<br />
dies nur noch für das kommende Jahr 2008 sein.<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>Berlin</strong> (Hrsg.): Dokumentation 13. b<strong>und</strong>esweiter Kongress Armut <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, <strong>Berlin</strong> 2007<br />
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5. Fazit<br />
Der kurze Exkurs zum Thema „<strong>Soziale</strong> <strong>Ungleichheit</strong> <strong>und</strong> M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit“ stellt dar, dass bei<br />
Karies <strong>und</strong> ihren Folgen immer auch soziale Erkrankungsrisiken berücksichtigt werden müs-<br />
sen <strong>und</strong> Zahnmedizin deshalb immer auch soziale Medizin ist.<br />
Vielfach resultieren aus den gleichen Problemlagen sowohl allgemeine als auch zahnmedizi-<br />
nische Ges<strong>und</strong>heitsstörungen (common risk factor approach). Wenn M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit geför-<br />
dert werden soll, kommt man nicht umhin, diese Aspekte zu berücksichtigen <strong>und</strong> zu bearbei-<br />
ten.Orale Ges<strong>und</strong>heitsförderung muss bevölkerungs-, gruppen- <strong>und</strong> individualprohylaktische<br />
zahnmedizinische Konzepte vernetzen, um die schwer erreichbaren vulnerablen Gruppen zu<br />
erreichen. Gerade bevölkerungsweite Präventionsmaßnahmen, wie die Verbreitung fluoridier-<br />
ten Speisesalzes, erreichen einen Großteil der sozial benachteiligten Menschen – sie sind hier<br />
besonders effektiv.<br />
Auch eine verbesserte zahnärztliche Frühprävention bei Schwangeren <strong>und</strong> die zahnärztliche<br />
Frühuntersuchung für Kleinkinder ab dem 6. Lebensmonat sind wichtige Aspekte, um die<br />
sozial bedingte <strong>Ungleichheit</strong> von Ges<strong>und</strong>heitschancen zu verringern.<br />
Die Kariesrisikoanalyse sollte sozioökonomische <strong>und</strong> genetisch-morphologische Faktoren<br />
stärker berücksichtigen. Beide sind im Rahmen der Prophylaxe schwer zu modifizieren, aber<br />
sie beeinflussen die Motivation <strong>und</strong> Mitarbeit der Kinder in allen Prophylaxeparametern <strong>und</strong><br />
geben eine individuelle Ausgangssituation vor. Dem sollte ggf. durch eine Intensivierung der<br />
professionellen Prophylaxe Rechnung getragen werden.<br />
Zahnmedizinische Public Health fördert M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit natürlich auch durch organisierte<br />
Anstrengungen verschiedener gesellschaftlicher Bereiche: Wirtschafts-, Bildungs- <strong>und</strong> Sozial-<br />
politik seien hier exemplarisch genannt. Die Public Health- Forschung muss auf die gesell-<br />
schaftliche Verantwortung der Politik aufmerksam machen, dass mit einer Vielzahl von wirt-<br />
schaftlichen <strong>und</strong> sozialen Entscheidungen auch immer sehr gewichtige Entscheidungen über<br />
Ges<strong>und</strong>heit getroffen werden. Zum anderen müssen die Ges<strong>und</strong>heitsressourcen der Men-<br />
schen gestärkt werden. Die wichtigsten sind Selbstbewusstsein, Selbstwirksamkeit, Bildung,<br />
Einkommen, Partizipation, Einbindung in soziale Netzwerke <strong>und</strong> Erholungsmöglichkeiten.<br />
Jede Belastung <strong>und</strong> jede Ressourcen bildet einen möglichen Ansatzpunkt für Strategien zur<br />
Verminderung sozial bedingter <strong>Ungleichheit</strong> von Ges<strong>und</strong>heitschancen.<br />
Alle Politikbereiche, die explizite Ges<strong>und</strong>heitspolitik, die Primär- <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>ärprävention so-<br />
wie die Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> die Bereiche der Kuration <strong>und</strong> Rehabilitation sind von den<br />
Zusammenhängen zwischen sozialer Lage <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitszustand geprägt. Die Politik, die<br />
Public Health- Forschung, die Versorgungsforschung <strong>und</strong> die Institutionen der Prävention<br />
<strong>und</strong> Krankenversorgung in Deutschland müssen sich in diesem Sinne mit den sozialen De-<br />
terminanten von Ges<strong>und</strong>heit (SDOH) auseinandersetzen, um die Ursachen ges<strong>und</strong>heitlicher<br />
Defizite in der Gesellschaft zu analysieren <strong>und</strong> um Strategien für eine Gestaltung des sozialen<br />
Umfeldes im Sinne besserer Ges<strong>und</strong>heit zu entwickeln. Dies auch unter dem Aspekt sozialer<br />
Gerechtigkeit, denn das Problem der sozialen <strong>Ungleichheit</strong> ist in seinem Umfang von ge-<br />
samtgesellschaftlicher Bedeutung.<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>Berlin</strong> (Hrsg.): Dokumentation 13. b<strong>und</strong>esweiter Kongress Armut <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, <strong>Berlin</strong> 2007<br />
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Sebastian Ziller: <strong>Soziale</strong> <strong>Ungleichheit</strong> <strong>und</strong> M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit<br />
Und weil die Ges<strong>und</strong>heitsförderung bei sozial Benachteiligten von gesamtgesellschaftlicher<br />
Relevanz ist, weil sie so komplex <strong>und</strong> anspruchsvoll ist, engagiert sich die B<strong>und</strong>eszahnärzte-<br />
kammer u. a. im „Kooperationsverb<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung für sozial Benachteiligte“ <strong>und</strong><br />
in der B<strong>und</strong>esvereinigung für Prävention <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung. Hier ist der Erfahrungs-<br />
austausch von großer Bedeutung, sowohl fachübergreifend als auch zwischen Zahnärzten.<br />
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Sebastian Ziller: <strong>Soziale</strong> <strong>Ungleichheit</strong> <strong>und</strong> M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit<br />
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<strong>und</strong> professionelles Handeln. Vortrag AGFW, Hamburg, 15. Mai 2006<br />
SVR (Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Ges<strong>und</strong>heitswesen, Hrsg.)<br />
[2006]: Koordination <strong>und</strong> Qualität im Ges<strong>und</strong>heitswesen: Kooperative Koordination <strong>und</strong><br />
Wettbewerb, Sozioökonomischer Status <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, Strategien der Primärprävention.<br />
Gutachten 2005 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Ges<strong>und</strong>-<br />
heitswesen, Bd. I. Kohlhammer, Stuttgart<br />
Sabbah, W., Tsakos, G., Chandola, T., Sheiham, A., Watt, R.G. [2007]: Social Gradients in<br />
Oral and General Health. J Dent Res 86: 992<br />
World Health Organization (Hrsg.) [2004]: <strong>Soziale</strong> Determinanten von Ges<strong>und</strong>heit – Die Fak-<br />
ten. Kopenhagen, 7-37<br />
Ziller, Sebastian<br />
Ges<strong>und</strong>heitsfördernde Lebenswelten für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche, SA 11.00<br />
geboren 1967<br />
Dr. med. dent.; MPH<br />
Seit 2001 Leiter der Abt. Prävention, Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> Systemfragen der B<strong>und</strong>es-<br />
zahnärztekammer, <strong>Berlin</strong>. Zuvor wiss. Mitarbeiter am PH-Fachbereich der TU-<strong>Berlin</strong> (Abt.<br />
Epidemiologie, Aufbau des <strong>Berlin</strong>er Herzinfarktregisters)<br />
Publikationen:<br />
• Ziller, S. / Oesterreich, D. (2007) „Dental Public Health“ in Deutschland – eine Be-<br />
standsaufnahme. Prävention <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung 2, Springer Medizin Verlag, Hei-<br />
delberg: 31-38<br />
• Ziller, S. / Micheelis, W. / Oesterreich, D. / Reich, E. (2006) Goals for oral health in Ger-<br />
many 2020. International Dental Journal, No. 2 (56): 29-32<br />
• Oesterreich, D. / Ziller, S. (2005) Präventionsorientierte Zahn-, M<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Kieferheilkun-<br />
de – wichtige Krankheitsbilder <strong>und</strong> deren oralprophylaktischer Zugang. In: Prävention.<br />
Hrsg.: Kirch, W. <strong>und</strong> Badura B. Springer Medizin Verlag, Heidelberg, New York 2005, S.<br />
553-574<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>Berlin</strong> (Hrsg.): Dokumentation 13. b<strong>und</strong>esweiter Kongress Armut <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, <strong>Berlin</strong> 2007<br />
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Sebastian Ziller: <strong>Soziale</strong> <strong>Ungleichheit</strong> <strong>und</strong> M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit<br />
Kontakt:<br />
B<strong>und</strong>eszahnärztekammer, Chausseestraße 13, 10115 <strong>Berlin</strong><br />
Tel. 030 – 4000 5 125<br />
E-Mail: s.ziller@bzaek.de<br />
www.bzaek.de<br />
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Ges<strong>und</strong>heit <strong>Berlin</strong> (Hrsg.): Dokumentation 13. b<strong>und</strong>esweiter Kongress Armut <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, <strong>Berlin</strong> 2007<br />
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