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für Gesundheitsförderung - Gesundheit Berlin eV

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Soziale, gesunde Stadt Info_Dienst <strong>für</strong> <strong><strong>Gesundheit</strong>sförderung</strong> 4_09<br />

Handlungsfeldern sowie ausführliche Darstellungen<br />

guter Praxisbeispiele – von „Ernährung“<br />

über „Finanzierung“ bis hin zu „Wohnumfeld“<br />

und „<strong>Gesundheit</strong>shäuser“. Diese Arbeitshilfe<br />

kann über das Difu oder den Buchhandel<br />

bezogen werden.<br />

Wie gelingen Partnerschaften im Quartier?<br />

Die „Regionalkonferenzen“ haben gezeigt,<br />

dass sich viele Akteure im Stadtteil engagieren<br />

und an einer Zusammenarbeit in kommunalen<br />

Netzwerken interessiert sind. Dazu gehören<br />

Kitas, Schulen, Wohnungsbauunternehmen,<br />

Sportvereine und viele mehr. Auf die Quartiersmanagements<br />

zuzugehen gelingt besonders<br />

gut, wenn die Koordinierungsstrukturen der<br />

Sozialen Stadt auf Landesebene das Anliegen<br />

mit tragen, wie etwa in Hessen die Koordinierungsstelle<br />

HEGISS. Auch die „Landesarbeitsgemeinschaften<br />

Soziale Stadtentwicklung und<br />

Gemeinwesenarbeit“ sind vielfach zu wertvollen<br />

Partner/innen geworden.<br />

Die Förderung des Settings Stadtteil wird den<br />

gesetzlichen Krankenkassen durch den Leitfaden<br />

ihres Spitzenverbandes von 2008 ausdrücklich<br />

empfohlen. Zwar wird insgesamt bislang<br />

wenig gefördert, doch sind einige Kassen<br />

wie die Techniker Krankenkasse oder der BKK<br />

Bundesverband hier mittlerweile aktiv.<br />

Der Difu-Arbeitshilfe zufolge sind folgende Kriterien<br />

wesentlich <strong>für</strong> ein gutes Gelingen von<br />

Partnerschaften und Netzwerken im Stadtteil:<br />

■ Kooperation in einem möglichst breiten Kreis<br />

von Akteuren und Einrichtungen<br />

■ Aktive Teilsettings, etwa Kitas und Schulen<br />

■ Gemeinsame Strategieentwicklung<br />

■ Erfahrungsaustausch und Verständigung<br />

über gute lokale Praxis<br />

■ Beteiligungskultur, zum Beispiel Bürgerjurys<br />

oder Zukunftswerkstätten<br />

Weiterentwicklung in den Bundesländern<br />

In einigen Bundesländern wurden im Nachgang<br />

der „Regionalkonferenzen“ gemeinsame Modellvorhaben<br />

der <strong><strong>Gesundheit</strong>sförderung</strong> initiiert.<br />

Diese Projekte werden etwa durch Mittel<br />

aus IN FORM, der GKV und dem Programm<br />

„Stärken vor Ort“ (früher: LOS) finanziert.<br />

Für fast alle Regionalen Knoten des Kooperationsverbundes<br />

ist das Thema „<strong><strong>Gesundheit</strong>sförderung</strong><br />

im Stadtteil“ derzeit einer der<br />

Schwerpunkte.<br />

So ist in Brandenburg <strong>für</strong> 2010 in einer Kooperation<br />

der Ministerien <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> und<br />

<strong>für</strong> Raumordnung die modellhafte Förderung<br />

gesundheitsförderlicher Aktivitäten in ausgewählten<br />

Kommunen geplant. In Sachsen-Anhalt<br />

arbeitet das Netzwerk „Mehr <strong>Gesundheit</strong><br />

in die Stadt“, das aus Akteuren der Sozialen<br />

und Gesunden Städte besteht. Die sieben<br />

Stadtteile, in denen 2008 regionale <strong>Gesundheit</strong>skonferenzen<br />

stattfanden, werden nun<br />

durch den Regionalen Knoten in verschiedenen<br />

<strong>Gesundheit</strong>saktionen unterstützt. In Hamburg<br />

stellt der Regionale Knoten die zentrale Kompetenzstelle<br />

<strong>für</strong> den Themenbereich <strong>Gesundheit</strong><br />

innerhalb des neu aufgelegten Landesprogramms<br />

zur „Integrierten Stadtteilentwicklung“<br />

dar. In Nordrhein-Westfalen findet am 30.<br />

November die zweite landesweite „Regionalkonferenz“<br />

zu diesem Thema statt. Die Lokalen<br />

Aktionsbündnisse <strong>für</strong> Bewegungsförderung<br />

ermöglichen die Initiierung von Modellen. Ein<br />

Beispiel hier<strong>für</strong> ist das <strong>Berlin</strong>er und Brandenburger<br />

Projekt „BLiQ“ (siehe Artikel dazu in<br />

diesem Info_Dienst).<br />

Die „Arbeitshilfen <strong>für</strong> <strong><strong>Gesundheit</strong>sförderung</strong>“<br />

werden in den nächsten Monaten um die Themen<br />

„<strong><strong>Gesundheit</strong>sförderung</strong> bei sozial benachteiligten<br />

älteren Menschen im Quartier“<br />

und „Intersektorale Zusammenarbeit“ erwei-<br />

tert. Aus den Rückmeldungen von Nutzer/innen<br />

der Arbeitshilfen wird der Wunsch nach<br />

einer personellen Unterstützung, einer Hotline<br />

oder Schulungen vor Ort deutlich, damit die<br />

Werkzeuge aus den „Arbeitshilfen“ noch erfolgreicher<br />

benutzt werden können.<br />

Darüber hinaus werden Veranstaltungen, teilweise<br />

auf Landesebene, teilweise regionalisiert,<br />

folgen, um die bisher aufgebauten Kontakte<br />

auf Stadtteilebene zu intensivieren. Es<br />

steht an, das Thema <strong><strong>Gesundheit</strong>sförderung</strong> im<br />

Stadtteil stärker in den kommunalen Institutionen<br />

und Netzwerken zu verankern. Auf<br />

Quartiersebene bietet sich da<strong>für</strong> das im<br />

Konsens zu erstellende Integrierte Handlungskonzept<br />

an.<br />

Stefan Bräunling<br />

Stimmen zum Kongress<br />

Birgit Sowade, Selbsthilfe-,<br />

Kontakt- und Beratungs -<br />

stelle (SHK) <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />

Wie schätzen Sie die<br />

Bedeutung des<br />

Kongresses „Armut<br />

und <strong>Gesundheit</strong>“ ein?<br />

Geht es um Ethik, geht<br />

es oft darum, dass<br />

Starke ihre Stärke den<br />

Schwachen gegenüber<br />

nicht ausnutzen. Es<br />

geht um Verantwortung und als Grundlage<br />

davon um Bewusstheit. Im Sozialstaat<br />

bedeutet diese Verantwortung in erster Linie<br />

den Blick über den Tellerrand der Sozialstaatsgenügsamkeit.<br />

Es braucht das<br />

Bewusstsein, dass eben nicht alles <strong>für</strong> alle<br />

gut geregelt ist. In der SHK Mitte machen<br />

wir immer wieder die Erfahrung, dass<br />

<strong>Gesundheit</strong> auf der Liste täglicher Überlebensstrategien<br />

nicht eben die ersten<br />

Plätze belegt. Um in sie zu investieren<br />

fehlen häufig Zeit, Kraft und Geld. Wir freuen<br />

uns darauf, uns im Rahmen des Kongresses<br />

über diese Erfahrungen mit anderen austauschen<br />

zu können und dabei klarer zu<br />

fassen, in welchen Bereichen der Alltagsgestaltung<br />

hier dringend Handlungsbedarf<br />

besteht.<br />

Die Thematik der Angehörigenarbeit im<br />

Kontext des Messie-Syndroms wird uns in<br />

diesem Zusammenhang in einem eigenen<br />

Workshop beschäftigen. Dabei spielt es eine<br />

besondere Rolle, wie überforderte oder<br />

schlecht informierte Strukturen des sozialrechtlichen<br />

Zusammenhangs einer angemessenen<br />

Umgangsweise mit der Erkrankung<br />

entgegenwirken. Der Blick über den<br />

Tellerrand hat <strong>für</strong> die Starken auch mit<br />

Bildung im <strong>Gesundheit</strong>sbereich zu tun.

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