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Gute Arbeit Pilotauswertung von Tatjana Fuchs 2006 - ver.di ...

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Die wahrgenommene <strong>Arbeit</strong>squalität steht teilweise in einem starken Kontrast zu der subjekti-<br />

ve Bedeutung, <strong>di</strong>e Beschäftigten den <strong>ver</strong>schiedenen Dimensionen für „gute <strong>Arbeit</strong>“ einräumen:<br />

Aus Sicht der Beschäftigten sind insbesondere Einkommens- und Beschäftigungssicherheit,<br />

der Sinngehalt der <strong>Arbeit</strong> sowie eine gesundheitsförderliche <strong>Arbeit</strong>sgestaltung herausragende<br />

Garanten für gute <strong>Arbeit</strong>. Derzeit wird le<strong>di</strong>glich der Sinngehalt der aktuellen <strong>Arbeit</strong> auch aus-<br />

gesprochen positiv beurteilt. Im Bereich der Einkommens und der Beschäftigungssicherheit<br />

aber auch im Bereich der körperlichen Belastungen klafft eine große Lücke zwischen der Be-<br />

deutung, <strong>di</strong>e <strong>Arbeit</strong>nehmer/innen <strong>di</strong>esen Aspekten beimessen und deren Realisierung. Diese<br />

Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit ist mit Ausnahme des Sinngehalts der <strong>Arbeit</strong> und der<br />

Beurteilung des sozialen Klimas für das ganze Spektrum charakteristisch: Auch der hohen Be-<br />

deutung, <strong>di</strong>e Beschäftigte den Aufstiegschancen und einem ausbalancierten <strong>Arbeit</strong>spensum<br />

beimessen, wird in der Realität kaum Rechnung getragen. Ebenso müssten <strong>di</strong>e vorhandenen<br />

Qualifizierungs- und Entwicklungsmöglichleiten, <strong>di</strong>e Betriebskultur sowie der betriebliche In-<br />

formationsfluss <strong>ver</strong>bessert werden, denn auch <strong>di</strong>esen Bereichen wird ein hoher Stellenwert im<br />

Hinblick auf <strong>di</strong>e <strong>Arbeit</strong>squalität eingeräumt, der <strong>von</strong> den realen <strong>Arbeit</strong>sbe<strong>di</strong>ngungen derzeit<br />

nicht erfüllt wird.<br />

Es wurde bereits eingangs erwähnt, dass sich eine indexbasierte Berichterstattung insbeson-<br />

dere für Vergleiche <strong>ver</strong>schiedener Beschäftigtengruppen eignet. Abbildung 6 demonstriert ei-<br />

nen Vergleich der wahrgenommen <strong>Arbeit</strong>squalität zwischen den Beschäftigten aus unter-<br />

schiedlichen Betrieben. Selbst<strong>ver</strong>ständlich sind auch Gegenüberstellungen <strong>von</strong> Männern und<br />

Frauen oder <strong>von</strong> Müttern und Vätern, <strong>von</strong> Beschäftigten <strong>ver</strong>schiedener Altersgruppen, <strong>von</strong> Zu-<br />

friedenen und Unzufriedenen, usw. denkbar.<br />

Im Vergleich der 3 Betriebe aus unterschiedlichen Branchen schneidet insgesamt der Che-<br />

miebetrieb am besten ab: Der DGB-Index erreicht einen weit überdurchschnittlichen Wert <strong>von</strong><br />

79,8. Die <strong>Arbeit</strong>squalität in den beiden anderen Betrieben (Metall<strong>ver</strong>arbeitung und Dienstleis-<br />

tung) ist liegt mit 59,8 und 65,7 unter dem Durchschnitt (68,9).<br />

Auch mit Blick auf <strong>di</strong>e einzelnen Dimensionen der <strong>Arbeit</strong>, beurteilen <strong>di</strong>e Beschäftigten des<br />

Chemiebetriebs ihre <strong>Arbeit</strong>sbe<strong>di</strong>ngungen fast durchgängig erheblich besser als <strong>di</strong>e Beschäftig-<br />

ten aus dem Metall- bzw. Dienstleistungsbetrieb: Insbesondere <strong>di</strong>e Einkommenssituation, <strong>di</strong>e<br />

Beschäftigungssicherheit, <strong>di</strong>e Qualifizierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten, aber auch <strong>di</strong>e Ar-<br />

beitsintensität sowie <strong>di</strong>e Betriebskultur werden <strong>von</strong> den Chemiebeschäftigten auffallend positiv<br />

bewertet. Demgegenüber schneiden besonders mangelnde Beschäftigungssicherheit, Auf-<br />

stiegschancen, betrieblicher Informationsfluss und <strong>Arbeit</strong>sintensität im Urteil der Dienstleis-<br />

tungsbeschäftigten schlecht ab. Die Metallbeschäftigten empfinden zudem <strong>di</strong>e Betriebs- und<br />

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