Gute Arbeit Pilotauswertung von Tatjana Fuchs 2006 - ver.di ...

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Quelle: DGB-Erhebung 2006 zur Ermittlung der Arbeitsqualität; Berechnungen: Tatjana Fuchs, INIFES Auch unter Berücksichtigung der Arbeitszeit zeigt sich im Hinblick auf das Verhältnis von Res- sourcen und erlebter Belastung kein Effekt. Jedoch beziehen Vollzeitbeschäftigte häufiger ein existenzsicherndes Einkommen. Berücksichtigt man zusätzlich zu dem Verhältnis von Res- sourcen und negativen Beanspruchungen die dritte Dimension der Arbeitsqualität, das Ein- kommen, ändert sich das Bild nochmals geringfügig: 13% der Vollzeitbeschäftigten beziehen ein Bruttoeinkommen von mindestens 2.000 Euro und berichten gleichzeitig von einer sehr guten Arbeitsgestaltung. Und 31% der vollzeitbeschäftigten Arbeitsnehmer/innen in den Pilotbe- trieben berichten von Arbeitsplätzen die nahe an guter Arbeit sind: existenzsichernd, ressour- cenreich, jedoch sollte das Belastungsniveau reduziert werden. Abbildung 12: Die Verbreitung von guter Arbeit aus der Sicht von alle Arbeitnehmer/innen inkl. langfristig existenzsicherndes Einkommen Ausschließlich Vollzeitbeschäftigte inkl. langfristig existenzsicherndes Einkommen vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer/innen 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% 19% 11% 29% 19% 13% 31% 39% 39% 3% 3% 60% 56% 29% 30% Typ1 Typ2 Typ3 Typ4 Typ5 Quelle: INQA-Befragung „Was ist gute Arbeit? Anforderungen aus Sicht von Erwerbstätigen“; Berechnungen: T. Fuchs, INIFES 9% 9% 26
2.3 Formen der Arbeitszufriedenheit 2.3.1 Das Konzept Entscheidend für jede Form der Berichterstattung über wahrgenommene Arbeitsqualität ist die Frage nach ihren Wirkungen: Welche Konsequenzen haben gute oder schlechte Arbeitsquali- täten für den arbeitenden Menschen? Wie zufrieden sind Beschäftigte, die unter sehr guten Bedingungen arbeiten? Das Ziel, die Arbeitswelt so zu verändern und zu gestalten, dass die arbeitenden Menschen möglichst zufrieden mit ihrer Arbeitssituation sind, ist ein ethisches, da Arbeitszufriedenheit sich günstig auf das körperliche und psychische Wohlbefinden auswirkt (Bamberg, Ducki & Metz 1998). Aber was genau misst „Arbeitszufriedenheit“? Zunächst zeigen etliche Befragun- gen, dass die Zufriedenheit mit den verschiedenen Facetten der Arbeit bei einer Person durchaus unterschiedlich ausfallen kann, z. B. kann man mit seiner Tätigkeit sehr zufrieden und gleichzeitig mit der Bezahlung und der Unternehmenspolitik äußerst unzufrieden sein (Nerdinger 1995). Zweitens zeigen Befragungen regelmäßig enorm hohe Zufriedenheitswerte, die zu einem großen Teil mit den Angaben über die wahrgenommene Arbeitsqualität aber auch mit Angaben zu Frustration, Betriebswechselbereitschaft und anderen Bewertungen nicht in Einklang zu bringen sind. Wie sind solche Ergebnisse zu erklären? Bruggemann, Groskurth und Ulich (1975) sind dieser Frage nachgegangen und haben einen bis heute fruchtbaren Ansatz der Arbeitszufriedenheitstheorie entwickelt: Danach resultiert Ar- beitszufriedenheit oder -unzufriedenheit aus dem Verhältnis der Ansprüche, die Menschen an ihre Arbeit stellen, und den Erfahrungen, die sie machen. Man geht davon aus, dass sich das Anspruchsniveau mit den Erfahrungen, die im Unternehmen gemacht werden, verändern kön- nen: Je nach dem, ob Personen in der Lage sind bzw. in die Lage versetzt werden, Problemlö- sungsstrategien zu entwickeln oder aber eine Frustrationstoleranz zu entwickeln, bleibt das Anspruchsniveau konstant, sinkt oder steigt. Es lassen sich verschiedene Formen der Arbeitszufriedenheit und der -unzufriedenheit unter- scheiden: 27
Seite 1 und 2: Konzepttiion & Ausarrbeiittung:: Ta
Seite 3 und 4: Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Seite 5 und 6: 2. Grundlagen der DGB-Berichterstat
Seite 7 und 8: eitseinkommens und klassifiziert di
Seite 9 und 10: Beschreiben Beschäftigte ihre Arbe
Seite 11 und 12: Der DGB-Index beschreibt die Arbeit
Seite 13 und 14: Tabelle 2: Detaillierte Beschreibun
Seite 15 und 16: Abbildung 5: Arbeitsqualität aus S
Seite 17 und 18: Führungskultur als belastend. Abbi
Seite 19 und 20: eine Pufferfunktion im Umgang mit g
Seite 21 und 22: ich werde sehr gut davon leben kön
Seite 23 und 24: arbeitswissenschaftlichen Forderung
Seite 25: nommen (zur Begründung vgl. Fuchs
Seite 29 und 30: Abbildung 13: Formen der Arbeits(un
Seite 31 und 32: Abbildung 15: Arbeitsqualität aus
Seite 33 und 34: IV. Emotionales Erleben der Arbeit
Seite 35 und 36: 3. Literatur Badura, B.; Schellschm
Seite 37 und 38: Anh.Abb. 1: Die Bedeutung von Arbei
Seite 39 und 40: Anh.Abb. 4: Betriebsbindung nach Be
Seite 41 und 42: Die Pilotuntersuchung - ein kurzer

Gute Arbeit Pilotauswertung von Tatjana Fuchs 2006 - ver.di ...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?