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Gute Arbeit Pilotauswertung von Tatjana Fuchs 2006 - ver.di ...

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eine Pufferfunktion im Umgang mit gesundheitsgefährdenden Belastungen zugeschrieben.<br />

Dass <strong>Arbeit</strong>sgestaltung einen Beitrag zum Schutz der Gesundheit leisten soll, ist unbestritten.<br />

Dazu gehört, neben der Förderung <strong>von</strong> Ressourcen am <strong>Arbeit</strong>splatz, selbst<strong>ver</strong>ständlich auch<br />

ein Zurückdrängen bzw. Beseitigen der arbeitsbe<strong>di</strong>ngten Gefährdungen. Auch hier stellt sich<br />

<strong>di</strong>e Frage, wie <strong>di</strong>e befragten <strong>Arbeit</strong>nehmer/innen den aktuellen Stand in <strong>di</strong>esem Feld der Ar-<br />

beitsgestaltung beschreiben: In welchen Bereichen wird gehäuft <strong>von</strong> belastenden Faktoren be-<br />

richtet und wie vielfältig ist das gesamte Spektrum der erlebten Belastungen? Im Rahmen<br />

der Typisierung werden <strong>di</strong>ese drei Bereiche – das Bruttoeinkommen, das Spektrum der Res-<br />

sourcen und der erlebten Belastungen – aufeinander bezogen.<br />

2.2.2 Beispiel: Typisierung der <strong>Arbeit</strong>squalität im Rahmen der Pilotstu<strong>di</strong>e<br />

Die erste Dimension der Typenbildung: Einkommen aus Erwerbstätigkeit<br />

Im Rahmen der Pilotstu<strong>di</strong>e wurde das Bruttoeinkommen in Form <strong>von</strong> Einkommensklassen er-<br />

fasst. Darüber hinaus wurden <strong>di</strong>e Beschäftigten gebeten, das Verhältnis <strong>von</strong> Leistung und Ein-<br />

kommen zu bewerten. Letztere Angabe, <strong>di</strong>e in <strong>di</strong>e Bildung des DGB-Index eingeflossen ist,<br />

deutet auf eine sehr negative Bewertung der Einkommenssituation hin. Auch <strong>di</strong>e anderen Be-<br />

funde zielen in <strong>di</strong>ese Richtung: Einem festen, <strong>ver</strong>lässlichen und ausreichend hohen Einkom-<br />

men wird nicht nur ein hoher Stellenwert eingeräumt, sondern unzureichende Einkommen bil-<br />

den aus der Sicht <strong>von</strong> <strong>Arbeit</strong>nehmerinnen und <strong>Arbeit</strong>nehmern auch einen Brennpunkt ihrer ak-<br />

tuellen <strong>Arbeit</strong>ssituation. Ein Blick auf <strong>di</strong>e Angaben zu den durchschnittlichen Bruttomonatsein-<br />

kommen zeigt, dass <strong>di</strong>e hohe Unzufriedenheit auf einer nachvollziehbaren Grundlage fußt:<br />

11% aller befragten <strong>Arbeit</strong>nehmer/innen und 7% der Vollzeitbeschäftigten beziehen ein Brut-<br />

tomonatseinkommen <strong>von</strong> unter 1.500 €. 12% bzw. 11% der Befragten, <strong>di</strong>e Vollzeit arbeiten er-<br />

halten ein Einkommen zwischen 1.500 und 2.000 €. Zusammengefasst zeigen <strong>di</strong>e Ergebnisse<br />

der Pilotuntersuchung, dass das Einkommen <strong>von</strong> 23% aller Befragten und <strong>von</strong> 18% der voll-<br />

zeitbeschäftigten <strong>Arbeit</strong>nehmer/innen im prekären Einkommensbereich liegt 3 . Rund <strong>di</strong>e Hälfte<br />

beziehen ein mittleres Monatseinkommen zwischen 2.000 und 3.500 € und etwa ein Viertel er-<br />

halten Einkommen <strong>von</strong> 3.500 € oder mehr (vgl. Abb. 8). Im Vergleich zu den Ergebnissen re-<br />

präsentati<strong>ver</strong> Befragungen zeichnet sich <strong>di</strong>e Einkommenssituation in den Pilotbetrieben zwar<br />

durch eine sehr viel breitere Einkommensmitte aus, dennoch existiert auch in <strong>di</strong>esen Betrieben<br />

ein Niedrigeinkommensbereich.<br />

3 Zum Begriff des prekären Einkommens vgl. <strong>Fuchs</strong> <strong>2006</strong>.<br />

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