Wissenstransfer im Tandem: ein Praxisbeispiel - GPI
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Dokument: InfosFuerUnternehmen/<strong>Wissenstransfer</strong>Praxisbeisp.pdf<br />
• Für viele ältere, un- und angelernte Mitarbeiter ist Lernen eher etwas Ungewohntes. Ihr Arbeitsprozesswissen<br />
und ihre Einsatzflexibilität sollen jedoch erhöht werden.<br />
• Ältere Mitarbeiter können aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung als Experten des praktischen<br />
Tuns angesehen werden. Ein theoretisches Hintergrundwissen ist jedoch nur in geringem<br />
Umfang vorhanden.<br />
• Das wertvolle Erfahrungswissen der älteren Mitarbeiter soll bei ihrer Pensionierung dem<br />
Betrieb nicht verloren gehen.<br />
• Auf Arbeitsplatzbeschreibungen, die die Arbeitsschritte an den <strong>ein</strong>zelnen Aggregaten dokumentieren,<br />
kann nicht zurückgegriffen werden. Insbesondere die älteren Mitarbeiter sind die<br />
Wissensträger.<br />
Vor diesem Hintergrund wurden zur Vermittlung des notwendigen arbeitsplatzbezogenen Wissens<br />
Lerntandems gebildet:<br />
Die <strong>Tandem</strong>s setzten sich jeweils aus zwei Mitarbeitern mit unterschiedlichen Wissens- und Erfahrungshorizonten<br />
zusammen. Während der <strong>ein</strong>e, meist ältere Mitarbeiter <strong>ein</strong>en Arbeitsplatz<br />
mit allen Tricks und Kniffen beherrschte, verfügte s<strong>ein</strong> meist jüngerer <strong>Tandem</strong>partner über mehr<br />
theoretisches Grundlagenwissen. Der <strong>Wissenstransfer</strong> war als gegenseitiger Lern- und Lehrprozess<br />
angelegt.<br />
Bei der Auswahl der <strong>Tandem</strong>partner wurde auf persönliche Affinitäten - soweit es ging - Rücksicht<br />
genommen. Darüber hinaus hat sich auch gezeigt, dass Mitarbeiter, die z.B. bisher eher zu<br />
den „ruhigen“ Mitarbeitern zählten, in der neuen Lern-Situation <strong>ein</strong>e große auch persönliche<br />
Herausforderung erkannten und sich als äußerst geschickte Wissensvermittler erwiesen.<br />
Die <strong>Tandem</strong>s blieben über <strong>ein</strong>en mehrmonatigen Zeitraum zusammen, in dem sie systematisch<br />
gem<strong>ein</strong>sam das arbeitsplatzbezogene Wissen erschlossen haben. Die beiden Personen konnten<br />
sich auf <strong>ein</strong>ander <strong>ein</strong>stellen; mit der Zeit fällt es beiden Seiten <strong>im</strong>mer leichter Fragen zu stellen<br />
und gem<strong>ein</strong>sam nach Lösungen zu suchen bzw. sich diese zu erarbeiten.<br />
Erarbeitung <strong>ein</strong>er Arbeitsmappe<br />
Zur systematischen Wissensvermittlung wurden gem<strong>ein</strong>sam mit den an <strong>ein</strong>zelnen Arbeitsplätzen<br />
erfahrenen Mitarbeitern Einarbeitungsleitfäden entwickelt. Dies diente gleichzeitig zur Vorbereitung<br />
der Wissensvermittler. Zur Erarbeitung der Leitfäden fanden mehrere Treffen mit den Arbeitsplatzexperten<br />
statt, die in der ersten <strong>Tandem</strong>runde die Rolle der Lehrenden <strong>ein</strong>genommen<br />
haben. In <strong>ein</strong>em ersten Treffen ging es um <strong>ein</strong>en Perspektivwechsel für die Mitarbeiter. Ziel war,<br />
© GENERA: Die Jungen und die Alten – Belegschaftsintegration als Gestaltungsaufgabe<br />
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