24.04.2013 Aufrufe

Fahrdiensttauglich bis zur Rente. Fahrer reflektieren die ... - GPI

Fahrdiensttauglich bis zur Rente. Fahrer reflektieren die ... - GPI

Fahrdiensttauglich bis zur Rente. Fahrer reflektieren die ... - GPI

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Projekt AQUA: Trainingskonzept „<strong>Fahr<strong>die</strong>nsttauglich</strong> <strong>bis</strong> <strong>zur</strong> <strong>Rente</strong>.<br />

<strong>Fahrer</strong> <strong>reflektieren</strong> <strong>die</strong> Gestaltung ihres Arbeitsplatzes“ – Seite 2 von 7 –<br />

Zukunftsszenarien des Jahres 2020 vorweg, nicht zuletzt aufgrund der für einen Großteil der<br />

Belegschaft geltenden arbeitsvertraglichen Regelungen des öffentlichen Dienstes. Zudem<br />

werden sich <strong>die</strong> Bedingungen in den kommenden Jahren für <strong>die</strong> ÖPNV-Betriebe durch <strong>die</strong> bevorstehende<br />

Ausweitung einer regulierten Marktliberalisierung, <strong>die</strong> sich an der EU Rechtsverordnung<br />

Nr. 1191/ 69 orientiert, verändern. Für <strong>die</strong> ÖPNV-Betriebe gilt es daher mehr als für andere<br />

Unternehmen, eine zukunftsorientierte Personalstrategie zu entwerfen, <strong>die</strong> den demografischen<br />

Trend berücksichtigt und gleichzeitig auf eine Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit abzielt. Neben<br />

der Veränderung von Rechtsformen für Verkehrs<strong>die</strong>nstleister und der Aufhebung von Verpflichtungen<br />

des öffentlichen Dienstes wird der Erhöhung der Leistungsfähigkeit sowie dem Erhalt der<br />

Beschäftigungsfähigkeit der überwiegend älteren Belegschaft eine hohe Bedeutung zukommen.<br />

Insbesondere hat dabei <strong>die</strong> Entwicklung von Strategien <strong>zur</strong> betrieblichen Gesundheitsförderung<br />

eine Schlüsselrolle in <strong>die</strong>sem Prozess.<br />

Gesundheitliche Risiken und Ressourcen<br />

Die Berufsgruppe der Bus- und Bahnfahrer und -fahrerinnen sind vergleichsweise hohen gesundheitlichen<br />

Belastungen ausgesetzt wie eine Vielzahl von Stu<strong>die</strong>n <strong>zur</strong> physischen und psychischen<br />

Gesundheit belegen (vgl. Karazman/ Kloimüller/ Geissler/ Karazman-Morawetz 2000a u. 2000b;<br />

Kompier 1996; Kompier/ Aust/ van den Berg/ Siegrist 2000; Meijman/ Kompier 1998; Stadler/ Silo<br />

2004): Demnach entstehen relativ hohe physische und psychische Belastungen u.a. durch eine<br />

ungünstige Ergonomie der <strong>Fahrer</strong>sitze, ungünstige Temperaturverhältnisse und Lärm sowie<br />

geringer Aufgabenvielfalt, einem hohen Zeitdruck, geringer Kontrolle, geringer sozialer Unterstützung,<br />

einem hohen Maß an Verantwortung und geringer Anerkennung. Diese ungünstigen<br />

Tätigkeitsbedingungen und -merkmale und <strong>die</strong> relativ geringen Ressourcen können zu einer<br />

Reihe von gesundheitlichen Problemen führen. Zu den häufigsten negativen Beanspruchungsfolgen<br />

des Bus- und Bahnfahrens zählen:<br />

Muskel-Skelett-Erkrankungen (Low back pain, Nacken-, Schulter- und Knieschmerzen)<br />

psychische Erkrankungen (Ermüdung, Überforderung)<br />

Schlafstörungen, gastro-intestinale Erkrankungen<br />

relativ hoher Blutdruck, relativ hohe Urin-Adrenalin-Werte<br />

relativ hohe Kortisolwerte<br />

frühzeitige Fahruntauglichkeit (vgl. Kompier 1996, S. 5 ff.)<br />

In der arbeitspsychologischen Literatur gibt es vielfältige Modelle <strong>zur</strong> Klärung der Einflussfaktoren<br />

auf das gesundheitliche Wohlbefinden: Nach dem Gratifikationskrisen-Modell von Siegrist 1996<br />

spielt dabei das Gleichgewicht zwischen Verausgabung und Belohnung in der Tätigkeit <strong>die</strong><br />

Hauptrolle. Im Konzept des Psychologischen Arbeitsvertrages von Robinson und Rousseau 1994<br />

sind es <strong>die</strong> impliziten Erwartungen sowohl der Führungskräfte als auch der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter. Das Ressourcen-Modell schließlich verweist auf <strong>die</strong> Bedeutsamkeit der Arbeitsgestaltung<br />

im Sinne von hohen Tätigkeitsspielräumen, Aufgabenvielfalt, hohe Lernanforderungen<br />

der Arbeitstätigkeit <strong>bis</strong> hin <strong>zur</strong> sozialen Unterstützung durch Kollegen oder Führungskräfte und<br />

Bewältigungsstilen (Richter 2006).<br />

f-bb – Forschungsinstitut Betriebliche Bildung gGmbH, Nürnberg

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!