24.04.2013 Aufrufe

Programm: Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger ... - Habewind.de

Programm: Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger ... - Habewind.de

Programm: Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger ... - Habewind.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2<br />

Ampelregelung auf <strong>de</strong>r<br />

Sternplatzkreuzung?<br />

Wenn sich für eine Gemein<strong>de</strong>ratssitzung<br />

Themen ankündigen, die einen außergewöhnlichen<br />

Beratungs- und Diskussionsbedarf<br />

erwarten lassen, wird meist<br />

eine Son<strong>de</strong>rsitzung anberaumt, die eine<br />

Tagesordnung mit nur einem o<strong>de</strong>r sehr<br />

wenigen Punkten aufweist. Obwohl <strong>de</strong>r<br />

23. November 2009 als regulärer Sitzungstermin<br />

im Kalen<strong>de</strong>r stand, hatte die<br />

Zusammenkunft <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>rates an<br />

diesem Tag doch <strong>de</strong>n Charakter einer<br />

Son<strong>de</strong>rsitzung. Denn die Abendstun<strong>de</strong>n<br />

ab 19 Uhr waren im Wesentlichen <strong>de</strong>r<br />

Klärung nur einer Frage vorbehalten und<br />

<strong>de</strong>r Rest <strong>de</strong>r Agenda sehr kurz. Die Frage<br />

lautete, ob es künftig auf <strong>de</strong>r Sternplatzkreuzung<br />

eine Ampelanlage geben<br />

wird und wie die Lichtzeichenregelung<br />

wohl aussehen könnte.<br />

1. Bgm. Korn führte kurz in das Thema<br />

ein und betonte, dass das Problem einer<br />

Fußgängerfurt über die Bahnhofstraße<br />

<strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>rat schon längere Zeit<br />

und wie<strong>de</strong>rholte Male beschäftigt habe<br />

und heute die Möglichkeiten im Brennpunkt<br />

<strong>de</strong>s Interesses stün<strong>de</strong>n, die es im<br />

Bereich <strong>de</strong>r Sternplatzkreuzung gebe.<br />

Wie interessant das Thema ist, zeigte<br />

<strong>de</strong>r Besuch von Bürgerinnen und Bürgern,<br />

<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n meisten Sitzungen eher<br />

als spärlich und zurückhaltend bezeichnet<br />

wer<strong>de</strong>n darf, diesmal allerdings mit<br />

<strong>de</strong>m Wort „rege“ umschrieben wer<strong>de</strong>n<br />

konnte. Denn es mussten sogar zusätzlich<br />

Stühle herangeschafft wer<strong>de</strong>n, um<br />

<strong>de</strong>n Zuhörern an <strong>de</strong>r rd. eineinhalbstün-<br />

digen Debatte wenigstens bequeme<br />

Logenplätze zu verschaffen.<br />

Gleich vom Start weg war für Unterhaltung<br />

gesorgt. Denn <strong>de</strong>r Nutzen und die<br />

verschie<strong>de</strong>nen Lösungsansätze für eine<br />

Ampelanlage wur<strong>de</strong>n nicht nur mit sprö<strong>de</strong>n<br />

Worten erläutert, son<strong>de</strong>rn anhand<br />

computeranimierter Simulationen sehr<br />

anschaulich vorgetragen. Und so wuselten<br />

für die Betrachter Comic-Autos und<br />

Fußgänger aus Baumwipfelperspektive<br />

über die Kreuzung. Um zu <strong>de</strong>monstrieren,<br />

wie sich beampelte Fußgängerü-<br />

berwege auswirken wür<strong>de</strong>n, waren zusätzlich<br />

zur vorhan<strong>de</strong>nen Furt in <strong>de</strong>r<br />

Hauptstraße auch Querungen über die<br />

Bahnhof- und Reuther Straße in die Filmchen<br />

eingebaut.<br />

Was sich <strong>de</strong>n Augen <strong>de</strong>s Publikums so<br />

niedlich im Spielzeugformat präsentierte,<br />

ging auf klare Fakten zurück, die das<br />

Straßenbauamt bei Zählungen erhoben<br />

und sogar auf das Jahr 2020 vorausberechnet<br />

hatte. Da alle Bewegungsvorgänge<br />

in dreifacher Geschwindigkeit abliefen,<br />

konnte man schnell ausmachen, wie<br />

sich die Verkehrsströme zu unterschiedlichen<br />

Tageszeiten verhalten, wo die<br />

Ampelanlage einen Fortschritt verspricht<br />

und wo die Ten<strong>de</strong>nz zum Rückstau von<br />

Fahrzeugen besteht. Die erste <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />

vorgestellten Varianten zeigte die<br />

klassische Vollsignalisierung, bei <strong>de</strong>r<br />

reihum je<strong>de</strong>r mal fahren o<strong>de</strong>r laufen darf.<br />

Da die Haupt- und Bahnhofstraße bereits<br />

jetzt <strong>de</strong>n vorfahrtsberechtigten Straßenzug<br />

bil<strong>de</strong>n, ging auch die Simulation<br />

davon aus, dass auf dieser Strecke<br />

jeweils alle Fahrzeuge eine gemeinsame<br />

Grünphase haben und nach <strong>de</strong>m<br />

Umschalten auf Rot bei<strong>de</strong> Fußgängerüberwege<br />

gleichzeitig für die Passanten<br />

freigegeben wer<strong>de</strong>n. Um Staus durch die<br />

Linksabbieger von <strong>de</strong>r Haupt- in die Reuther<br />

Straße zu vermei<strong>de</strong>n, die gegenüber<br />

<strong>de</strong>n KFZ aus <strong>de</strong>r Bahnhofstraße wartepflichtig<br />

sind, sah die Simulation einen<br />

kurzen Vor- o<strong>de</strong>r Nachlauf für die Grünphase<br />

in <strong>de</strong>r Hauptstraße vor. Die sog.<br />

Umlaufzeit hatte <strong>de</strong>r Fachingenieur mit<br />

70 Sekun<strong>de</strong>n berechnet. Das be<strong>de</strong>utet,<br />

dass das Schaltprogramm nach dieser<br />

Zeitspanne einmal voll durchgelaufen ist,<br />

so dass ein neuer Zyklus beginnt. In Zahlen<br />

ausgedrückt müssen die Fußgänger<br />

jeweils rund 1 Minute warten, bis ihnen<br />

für 10 Sekun<strong>de</strong>n ein Queren <strong>de</strong>r jeweiligen<br />

Fahrbahn ermöglicht wird. Das gilt<br />

allerdings nur während <strong>de</strong>r Tageszeiten<br />

mit starkem Autoverkehr. Davor und<br />

danach, während <strong>de</strong>r verkehrsärmeren<br />

Zeiten, reagieren die Fußgängerampeln<br />

nur auf Anfor<strong>de</strong>rung.<br />

Bereits bei <strong>de</strong>r Vorstellung dieser Variante<br />

wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m Gemein<strong>de</strong>rat <strong>de</strong>utliche<br />

Skepsis gegenüber einer Ampelanlage<br />

laut, vor allem hinsichtlich einer<br />

kreuzungsnahen Querung <strong>de</strong>r Bahnhofstraße,<br />

für die <strong>de</strong>r Bedarf angezweifelt<br />

wur<strong>de</strong>.<br />

An diesem Eindruck än<strong>de</strong>rte sich auch<br />

nichts als die Variante 2, eine sog. Lückenampel<br />

vorgestellt wur<strong>de</strong>. Auch hier<br />

wird die gesamte Kreuzung mit Ampeln<br />

ausgestattet. In <strong>de</strong>r Reuther Straße wird<br />

jedoch eine in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n eingelassene<br />

Induktionsschleife nur dann grünes Licht<br />

geben, wenn auch tatsächlich Fahrzeuge<br />

Bedarf für ein Durchfahren signalisieren.<br />

Dann tut sich die Lücke auf, die diesem<br />

Ampelsystem <strong>de</strong>n Namen gegeben<br />

hat. Während <strong>de</strong>r Grünphase in <strong>de</strong>r Reuther<br />

Straße wird <strong>de</strong>r Verkehr auf <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />

an<strong>de</strong>ren Straßen angehalten und die<br />

Fußgänger in <strong>de</strong>r Bahnhof- und Hauptstraße<br />

dürfen gleichzeitig die Fahrbahn<br />

queren. Lei<strong>de</strong>r liegt die Umlaufzeit bei<br />

dieser Variante noch höher, nämlich bei<br />

eineinhalb Minuten, so dass die Fußgänger<br />

eine Wartezeit von 80 Sekun<strong>de</strong>n in<br />

Kauf nehmen müssten.<br />

Auch wenn mehrere Ratsmitglie<strong>de</strong>r die<br />

Vorteile einer Ampelanlage für <strong>de</strong>n Fußgängerverkehr<br />

unterstrichen und <strong>de</strong>n<br />

Zugewinn an Sicherheit hervorhoben,<br />

mochte doch keine rechte Begeisterung<br />

für eine Lichtzeichenregelung auf <strong>de</strong>r<br />

Sternplatzkreuzung aufkommen. Und<br />

schnell war mit einem Satz auf <strong>de</strong>n Punkt<br />

gebracht, was die Mehrzahl <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>ratsmitglie<strong>de</strong>r<br />

empfand: „Auf <strong>de</strong>r Kreuzung<br />

nichts machen und eine Fußgängerampel<br />

bei <strong>de</strong>r Fahrschule einrichten“.<br />

Mit „Fahrschule“ war natürlich nichts an<strong>de</strong>res<br />

gemeint, als eine Fußgängerfurt<br />

in <strong>de</strong>r Verlängerung <strong>de</strong>s Rottlersgässchens<br />

über die Bahnhofstraße, nahe <strong>de</strong>r<br />

Zufahrt zum SB-Markt an <strong>de</strong>r Riegelgasse<br />

zu schaffen. Denn dort besteht augenfällig<br />

mehr Bedarf für eine Fahrbahnquerung<br />

als im Kreuzungsbereich. Der bei<br />

<strong>de</strong>r Sitzung anwesen<strong>de</strong> Vertreter <strong>de</strong>s<br />

Straßenbauamtes wies zwar darauf hin,<br />

dass die in <strong>de</strong>r Bahnhofstraße durchgeführten<br />

Zählungen und Erhebungen zu<br />

keiner klaren Empfehlung für einen einzelnen,<br />

optimalen Ampelstandort geführt<br />

hätten. Den Wunsch <strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>rates<br />

wer<strong>de</strong> das Amt aber respektieren.<br />

Allerdings müsse die Gemein<strong>de</strong> ihrerseits<br />

akzeptieren, dass es dann am<br />

Sternplatz, in nur rd. 100 m Entfernung,<br />

keine zweite Fußgängerquerung geben<br />

wird.<br />

1. Bgm. Korn zeigte sich mit <strong>de</strong>r Entscheidung<br />

zufrie<strong>de</strong>n, da nach einem langen<br />

Hin und Her nun ein klares Votum für eine<br />

Ampel im Verlauf <strong>de</strong>r Bahnhofstraße und<br />

für eine Übergangsstelle gefallen ist, die<br />

von bei<strong>de</strong>n Seiten aus gut eingesehen<br />

wer<strong>de</strong>n kann und daher übersichtlich ist.<br />

Auch habe <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>rat seine Entscheidung<br />

auf einer profun<strong>de</strong>n Grundlage<br />

treffen können. Ob für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r<br />

Sternplatzkreuzung noch zusätzlich<br />

Handlungsbedarf besteht, bleibt weiteren<br />

Beratungen vorbehalten.<br />

Entscheidungen zur<br />

Freiflächen-Fotovoltaikanlagen<br />

zurückgestellt<br />

Unter <strong>de</strong>m zweiten größeren Tagesordnungspunkt<br />

ging es gleich um drei Freiflächen-Fotovoltaikanlagen,<br />

die verschie<strong>de</strong>ne<br />

Investoren südlich Geichsenhof, in<br />

<strong>de</strong>r Flur zwischen Haag und Reuth sowie<br />

nordwestlich Watzendorf anlegen<br />

wollen. Zu einer Sachentscheidung kam<br />

es in keinem Fall, da die Stromerzeugung<br />

auf landwirtschaftlichen Fel<strong>de</strong>rn in Form<br />

von baulichen Anlagen erst seit kurzem<br />

an die Gemein<strong>de</strong>n herangetragen wird<br />

und es an Erfahrungen im Umgang mit<br />

diesen Vorhaben fehlt. Auch wenn je<strong>de</strong>r<br />

Fall an<strong>de</strong>rs liegt und für sich zu beurteilen<br />

ist, verständigte sich <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!