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Gartenlust April 2013

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Ein Lehrmeister der Natur<br />

Der Garten des 21. Jahrhunderts<br />

Der Mensch gestaltet, der<br />

Hund setzt Duftmarken, die<br />

Katzen fangen Mäuse und<br />

die Vögel säen mit Kot die<br />

Samen ... so erklärt Botanikprofessor<br />

Georg Grabherr<br />

den ökologischen Kreislauf<br />

seines Gartens.<br />

Das Wasser ist die Lebensgrundlage von Fauna und Flora.<br />

10 Garten<br />

Eigentlich wollte Georg Grabherr nie<br />

einen Garten haben. Mittlerweile<br />

nennt der in Niederösterreich lebende<br />

Bregenzer nicht nur ein nach ökologischen<br />

Prinzipien aufgebautes idyllisches Grün sein<br />

eigen. Denn der 66-jährige Universitäts-Professor<br />

gilt als Doyen der Gartenkultur des 21.<br />

Jahrhunderts und hat dies auch in Buchform<br />

(Ein Garten für das 21. Jahrhundert) niedergeschrieben.<br />

Im Vorjahr wurde der Ökologe<br />

zum Wissenschaftler des Jahres in Österreich<br />

gekürt und <strong>2013</strong> mit dem Vorarlberger Wissenschaftspreis<br />

ausgezeichnet. Im Gespräch<br />

mit der „<strong>Gartenlust</strong>“ gewährt Grabherr tiefe<br />

Einblicke in seine Gartenphilosophie.<br />

Wie sieht der Garten der Zukunft aus?<br />

GEORG GRABHERR: Der Garten der Zukunft<br />

ist ein sehr persönlicher Garten, der einerseits<br />

hilft, die realen Lebensbedingungen zu<br />

bewältigen, andererseits wilde Pflanzen und<br />

Tiere einbindet und als Lehrmeister genutzt<br />

wird. Er lässt Zuversicht entstehen, dass die<br />

vielen Probleme des Jahrhunderts wie Naturentfremdung,<br />

Orientierungslosigkeit, Klima-<br />

und Gesellschaftswandel und Überbevölkerung<br />

lösbar sind. Pflanzen wachsen, blühen<br />

und fruchten zu sehen und den Kreislauf der<br />

Natur zuzulassen, schafft Vertrauen in die<br />

Kraft der Natur.<br />

Können die Abertausenden privaten Gärten<br />

zum Erhalt der Biodiversität beitragen? Und<br />

sind sie Archen für die Rettung gefährdeter<br />

Arten?<br />

GEORG GRABHERR: Kulturpflanzen und ihre<br />

unzähligen Sorten sind ein Schatz für die<br />

Zukunft. Man muss kein Sortenzüchter sein,<br />

um die Vielfalt zu nutzen. Da dürfen durchaus<br />

auch moderne Sorten dabei sein, die schädlingsresistenter<br />

sind, attraktiver oder produktiver<br />

als die ursprünglichen.

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