PDF, 1,34 MB - Deutsches Filminstitut
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mio C o g N a t o<br />
Mein ungeliebter Schwager<br />
Toni ist ein leichtlebiger, gestresster, halbseidener<br />
Kleinunternehmer in Bari, Vito ist mit<br />
Tonis Schwester verheiratet, ein Angestellter<br />
mit geregeltem Leben. Die beiden kommen<br />
schlecht miteinander aus, doch als Vitos Auto<br />
gestohlen wird, bietet ihm Toni schweren Herzens<br />
seine Hilfe an. Die Suche nach dem Wagen<br />
entwickelt sich in einer unheimlich langen<br />
Nacht zu einer Reise durch die Stadt, die Vito<br />
auf einmal mit ganz anderen Augen sieht und<br />
erlebt..<br />
„Ich erzähle von dem italienischen Süden, der<br />
Stadt Bari und ihren kleinbürgerlichen Bewohnern...<br />
ich zeige die Peripherien, die kleinen<br />
Piazzen, die Straßen, wo die Leute sich treffen,<br />
miteinander reden, leben... Toni ist ein<br />
Abenteurer, der der Partei seine Stimme gibt,<br />
die seine Interessen vertritt, ein Geschäftsmann,<br />
der keine Skrupel bei der Verfolgung<br />
seiner Ziele hat. Vito ist vergleichsweise bescheiden,<br />
aber nicht weniger beunruhigend.<br />
Durch die Annäherung an den Schwager kommen<br />
seine verborgenen Seiten zum Vorschein.<br />
Die Kulisse bildet eine Stadt, die mit ihrem<br />
schizophrenen Charakter zwischen Land und<br />
Metropole der Hölle gleicht: Eine Welt zwischen<br />
Realität und Groteske, Traum und Albtraum,<br />
die sich in dem ständigen Wechsel von<br />
Hell und Dunkel widerspiegelt.“<br />
Alessandro Piva<br />
In mIo C o g n a t o setzt Alessandro Piva auf den<br />
Kontrast zwischen den zwei gegensätzlichen<br />
Charakteren, Toni und Vito, im Stil des amerikanischen<br />
“buddy-movie“ und mit einem Augenzwinkern<br />
an das Kino von Nanny Loy, Ma-<br />
Regie Alessandro Piva<br />
Drehbuch Alessandro Piva, Salvatore De Mola,<br />
Andrea Piva<br />
Kamera Gian Enrico Bianchi<br />
Schnitt Thomas Woschitz<br />
Ausstattung Marianna Sciveres<br />
Produktion Giovanni Veronesi, Alessandro Piva<br />
für Rai Cinema, Dada Film Seminal Film<br />
rio Monicelli und Dino Risi. Sein Film ist eine<br />
bittere, nächtliche Komödie aber auch eine Art<br />
road-movie, in dem allmählich eine unbekannte,<br />
verführerische Realität zum Erscheinen<br />
kommt. Es handelt sich um den Süden, in dem<br />
nichts wirklich ist, wie es zunächst erscheint,<br />
eine düstere Welt, die von ungeschriebenen<br />
Gesetzen regiert wird. So gewährt mIo C o g n a t o<br />
einen tiefen Einblick in einen durch moralischen<br />
Verfall gezeichneten Teil Italiens.<br />
Domenico Barone, Vivilcinema<br />
Darsteller Sergio Rubini (Toni), Luigi Lo Cascio<br />
(Vito), Alessandra Sarno (Chicca, die Frau von<br />
Toni), Mariangela Arcieri (Anna, die Frau von Vito),<br />
Gigi Angelillo, Carolina Felline, Vito Cassano,<br />
Nicola Valenzano, Dino Loiacono<br />
Italien 2003, 90 Minuten, OmU<br />
Sergio Rubini<br />
Do 4.12. 18.00 Uhr<br />
Alessandro Piva, geboren 1966 in Salerno, arbeitete<br />
einige Zeit als Cutter. In den Jahren<br />
1992 und 1993 erhielt er den Drehbuchpreis<br />
„Premio Solinas“. 2000 debütiert Piva mit dem<br />
Film la Cap a gIr a.<br />
Spielfilme: l a Ca p a gI r a (2000), mIo C o g n a t o<br />
(2003)<br />
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