PDF, 1,34 MB - Deutsches Filminstitut
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seinem Debütfilm la te r r a m a d r e, der auf der vergangenen Berlinale<br />
im Jungen Forum des Internationalen Films lief. Ein sizilianisches<br />
Dorf – Palma di Montechiaro – wird mit seinen Bewohnern in pittoresken<br />
Bildkompositionen porträtiert, mit Heimatliebe und Heimatverlust<br />
setzt sich der Regisseur intensiv auseinander und macht kein<br />
Hehl daraus, dass sein Vorbild Viscontis la t e r r a t r e m a gewesen ist.<br />
Tatsächlich spielt der Film an legendären filmhistorischen Orten und<br />
ist aus einer längeren Beschäftigung mit der sizilianischen Stadt<br />
Palma di Montechiaro entstanden, aus der die Familie des Schriftstellers<br />
Tomasi di Lampedusa (de r le o p a r d, 1958) stammte.<br />
Weiter haben wir mit va l z e r von Salvatore Maira einen Film, der dank<br />
einer technischen Performance zwei ganz unterschiedliche Parallelgeschichten<br />
mit Originalität erzählt, die in einem Luxushotel spielen.<br />
Vergangenheit und Gegenwart verflechten sich miteinander in<br />
einer einzigen Einstellung ohne Schnitte. Bemerkenswert sind auf<br />
dem Festival auch einige Debütfilme, wie la s C I a p e r d e r e, Joh n n y!, der<br />
erste Film von Fabrizio Bentivoglio als Regisseur, einem der vielseitigsten<br />
italienischen Schauspieler. Der angenehme und witzige Film<br />
erzählt die Geschichte der „kleinen“ Suche des Erfolgs eines jungen<br />
Musikers, die im armen, aber würdevollen italienischen Süden der<br />
1970er Jahre spielt. Eine innovative Komödie von einem jungen Debütanten,<br />
Daniele Marengo, ist no t t u r n o bus, ein leicht inszenierter<br />
Thriller, der in den nächtlichen Straßen Roms spielt. Ein Busfahrer,<br />
der auch im Leben die Welt stets wie aus dem Rückspiegel betrachtet<br />
hat, trifft eine verführerische und komplizierte Frau, die ihn zwingen<br />
wird, der Realität endlich direkt in die Augen zu schauen.<br />
Von den sozialen Konflikten unserer Zeit bis zu der Inszenierung von<br />
alltäglichen oder besonderen Geschichten, steht im Zentrum des<br />
besten italienischen Kinos die Auseinandersetzung mit der Gegen-<br />
Davide Marengo No t t u r N o bu s Italien 2007<br />
Einleitung Verso Sud 14<br />
wart. Die neuen Filme, die bei Verso Sud zu sehen sind, jenseits ihrer<br />
verschiedenen Beurteilungen und ihrer unterschiedlichen Ausdrucksmittel,<br />
bestätigen die aktuelle Vitalität des italienischen Kinos,<br />
das sich von den lauten Hollywood-Standardmustern unterscheiden<br />
will. Sicher. Wie das gesamte europäische Kino erlebt<br />
auch der italienische Film eine schwierige Phase zwischen Schatten<br />
und Licht, aber ihm gelingt es, Augeblicken von Nachdenklichkeit<br />
und Unterhaltung zu bieten. Dieses ist ein positives Signal für<br />
all diejenigen, die das Kino lieben.<br />
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