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EMF-Messprojekt Berlin - Informationszentrum Mobilfunk

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wird der Einsatzbereich von Breitbandmesssystemen auf Orte, an denen ausreichend hohe<br />

Feldstärkewerte herrschen, beschränkt.<br />

Im Rahmen des <strong>EMF</strong>-<strong>Messprojekt</strong>es <strong>Berlin</strong> wurden breitbandige Immissionsmessungen an<br />

drei Punkten (Messpunkte 07b, 09b und 23a) über jeweils 24 Stunden, sowie an einem Messpunkt<br />

(Messpunkt 25a) über 7 Tage mit dem Feldstärkemessgerät EMR 300 von Narda STS<br />

durchgeführt (Frequenzbereich: 100 kHz bis 3 GHz).<br />

Vorteile der frequenzselektiven Messung:<br />

Der große Vorteil frequenzselektiver Messsysteme liegt in der frequenzaufgelösten Messung<br />

der Immissionen, so dass alle am Messpunkt vorhandenen Signale separat erfasst und richtig<br />

mit dem jeweiligen Grenzwert bewertet werden können. Eine Summation ergibt anschließend<br />

die Größe der am Messpunkt herrschenden Gesamtimmission. Es lassen sich also Mess- und<br />

Interpretationsfehler, wie sie bei dem Einsatz von Breitbandsonden entstehen können, verhindern.<br />

Zusätzlich besitzt das frequenzselektive Verfahren eine deutlich niedrigere Empfindlichkeitsschwelle<br />

(typisch unter 0,01 Volt/m bzw. 80 dBµV/m).<br />

Nachteile der frequenzselektiven Messung:<br />

Der gerätetechnische Aufwand für frequenzselektive Messeinrichtungen ist im Vergleich zum<br />

breitbandigen Verfahren höher. Der Stromverbrauch derartiger Systeme ist größer, so dass ein<br />

netzunabhängiger Betrieb in der Regel nur über kurze Zeiträume möglich ist.<br />

Das System erzeugt eine wesentlich größere Zahl an Messdaten als eine Breitbandmesseinrichtung,<br />

die mittels der Steuersoftware geeignet aufbereitet und gespeichert werden müssen.<br />

Die Festplattengröße handelsüblicher Notebooks lässt dennoch eine permanente Messung<br />

inklusive Messdatenspeicherung für Zeiträume bis zu mehreren Monaten prinzipiell zu. Anzumerken<br />

ist noch, dass das betrachtete Spektrum sukzessiv abgetastet wird, so dass die einzelnen<br />

Signale nur in mehr oder weniger großen zeitlichen Abständen gemessen werden können.<br />

Die Erfassung sehr kurzzeitiger Schwankungen der Immission bei gleichzeitiger Überwachung<br />

eines großen Spektralbereiches wird hierdurch eingeschränkt. Auch ergeben sich<br />

dadurch Probleme bei der korrekten Messung von Immissionen, verursacht durch Anlagen,<br />

die mit schnell wechselnden Sendefrequenzen arbeiten (z.B. GSM-Basisstationen in der Betriebsart<br />

"frequency-hopping").<br />

Die für die frequenzselektive Erfassung notwendige isotrope Breitbandantenne kann nicht mit<br />

der Präzision in Bezug auf Wandlungsmaß und Isotropie hergestellt werden, wie dies bei den<br />

Feldstärkesensoren von Breitbandmesssystemen der Fall ist. Zusätzlich besteht die Möglichkeit<br />

einer starken Wechselwirkung zwischen der Antenne und dem Messkabel, so dass z.B.<br />

auf einen definierten Messaufbau besonders Wert gelegt werden muss. Die Antenne stellt<br />

derzeit noch einen großen Schwachpunkt bei der frequenzselektiven Langzeitmessung dar.<br />

Mit frequenzselektiven Systemen können also vielfältigere Messaufgaben erfüllt werden, als<br />

mit breitbandigen Geräten möglich sind. Im Rahmen des hier beschriebenen Projektes wurden<br />

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