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X213 110530 01 Klinikum Journal 1 2011 - Klinikum Ingolstadt

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Aktuelles<br />

werden kann. „Wer sich gerne darüber hinaus<br />

informieren wollte, war bei unserem Herztag<br />

richtig.“ Ab 17 Uhr konnten die Besucher der<br />

Vortragsreihe im Veranstaltungsraum des <strong>Klinikum</strong>s<br />

beiwohnen. Dort wurden auch alle Fragen<br />

zu den verschiedenen Themen beantwortet.<br />

„Wir wollten, dass Fragen gestellt werden und<br />

haben gerne geholfen“, versichert Seidl.<br />

Anschließend wurde eine Pulmonalvenenisolation<br />

simuliert. Außerdem wurden die Besucher<br />

über den neuesten Stand der Schrittmachertechnologie<br />

und der Laienreanimation informiert.<br />

Schwerpunktthema des Herztages waren die<br />

Rhythmusstörungen. Darüber hinaus aber<br />

wurde auch die Thematik „Ohnmacht − ein Alltagsproblem“<br />

angesprochen. Dazu Seidl: „Ein<br />

Drittel der Bevölkerung erleidet in seinem Leben<br />

einmal einen Ohnmachtsanfall.“ Die Ursachen<br />

hierfür seien mannigfaltig und müssten<br />

auf jeden Fall abgeklärt werden. „Auch hier unterscheiden<br />

wir zwischen lebensbedrohlichen<br />

und zum Teil harmlosen Ursachen, wie zum<br />

Beispiel einem Ungleichgewicht im vegetativen<br />

Nervensystem.“ So mannigfaltig die Ursachen<br />

einer Ohnmacht seien, so vielseitig seien auch<br />

die Therapiemöglichkeiten, so Seidl. „Das Behandlungsspektrum<br />

reicht von Medikamenten<br />

bis hin zum Schrittmacher und implantierten<br />

Defibrillator.“<br />

Im Rahmen der Herzwochen 2<strong>01</strong>0 der Deutschen<br />

Herzstiftung fand am Freitag, den 26. November<br />

2<strong>01</strong>0, im <strong>Klinikum</strong> <strong>Ingolstadt</strong> ein Herztag<br />

statt. Das Motto lautete „Aus dem Takt −<br />

Herzrhythmusstörungen“.<br />

Ästhetische Chirurgie<br />

im <strong>Klinikum</strong> <strong>Ingolstadt</strong><br />

Wer „Botox“ hört, denkt vor allem an Hollywood-„Schönheiten“,<br />

die es mit der Schönheit<br />

so übertreiben, dass die Mimik auf der Strecke<br />

bleibt. Botox soll Falten glätten. Botox, das Nervengift.<br />

Auf Botox-Partys feiern ältere Semester<br />

die Rückkehr der Jugend. So viel zu den<br />

Vorurteilen.<br />

„Tatsächlich ist Botulinumtoxin, wie der Name<br />

ja schon sagt, ein Nervengift, das sich muskelschwächend<br />

auswirkt, indem es die Reizweiterleitung<br />

vom Nervenende an den Muskel unterbindet.“<br />

Dr. Jan Zinndorf ist Facharzt für<br />

Plastische und Ästhetische Chirurgie und ordentliches<br />

Mitglied der Deutschen Gesellschaft<br />

der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen<br />

Chirurgen (DGPRÄC). Der Chirurg kennt<br />

die Wirkungsweise von Botox sehr genau und<br />

verteufelt die Spritze nicht grundsätzlich. „Es<br />

kommt sehr auf die Dosierung an.“ Und er erzählt<br />

aus der Geschichte des Nervengifts: „In<br />

den 70ern und 80ern wurde Botulinumtoxin gegen<br />

das Schielen eingesetzt. Einem amerikanischen<br />

Arzt fiel dabei auf, dass die Stirn der<br />

Patienten nach der Behandlung glatter erschien.“<br />

Ende der 80er und in den 90ern boomte<br />

dann die Faltenbehandlung. Und auch die Übertreibung.<br />

Mancher Filmstar bot kein gutes<br />

Vorbild.<br />

Botulinumtoxin wird unter anderem in folgenden<br />

medizinischen Bereichen verwendet: „Das<br />

Medikament wird gegen übermäßige Schweißbildung,<br />

die sogenannte Hyperhidrosis, eingesetzt.“<br />

Betroffen sind dabei meist die Achselhöhlen,<br />

die Handflächen und die Füße. „Kleine<br />

Injektionen in das betroffene Hautareal, wie<br />

beispielsweise in die Handflächen, verringern<br />

die Schweißproduktion deutlich. Die Behandlung<br />

wirkt sechs bis zwölf Monate und muss<br />

dann wiederholt werden.“ Gespritzt wird mit einer<br />

äußerst dünnen Nadel mit einem Durchmesser<br />

von nur 0,3 Millimetern. Durch die vorherige<br />

Verwendung von betäubenden Salben ist<br />

die Behandlung nahezu schmerzfrei. „Bei extremen<br />

Fällen übernehmen die Krankenkassen<br />

die Behandlung.“ Das müsse in jedem Fall einzeln<br />

geklärt werden.<br />

Ganz neu ist der Einsatz von Botox bei der Therapie<br />

von Migräne. „Vor allem Patienten mit<br />

chronischen Migräneanfällen erfahren durch<br />

die Injektion von Botulinumtoxin in den Hinterkopf,<br />

die Seiten und in den Stirnbereich häufig<br />

Linderung.“ Was die Erleichterung auslöse, sei<br />

noch nicht eingehend erforscht, so Zinndorf.<br />

„Aber es muss wohl mit dem Abkoppeln der<br />

Reizleitung vom Muskel zu tun haben.“ Oft würden<br />

Muskelverspannungen die Migräne noch<br />

verstärken. Die Muskeln reizen dann die Nerven.<br />

Diese Triggerfunktion löse möglicherweise<br />

den Schmerz aus oder verstärke ihn. In England<br />

sei das Mittel zur Migränebehandlung bereits<br />

als Therapieversuch zugelassen. Der Wirkungszeitraum<br />

einer Behandlung liegt laut<br />

Zinndorf bei sechs bis zwölf Monaten.<br />

Der dritte Anwendungsbereich von Botulinumtoxin<br />

ist die Glättung von Falten. Geglättet werden<br />

können sogenannte „mimische Falten“,<br />

also beispielsweise die berühmte Zornesfalte<br />

auf der Stirn. „Optimal wirkt die Therapie bei<br />

<strong>Klinikum</strong><strong>Journal</strong> 1 I 2<strong>01</strong>1

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