X213 110530 01 Klinikum Journal 1 2011 - Klinikum Ingolstadt
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Aktuelles<br />
Fall.“ Neben der Verbrennungschirurgie ist die<br />
Ästhetische Chirurgie ein weiterer wichtiger<br />
Pfeiler. Bei der Ästhetischen Chirurgie gehe es<br />
oft um die Psyche des Patienten, so Zinndorf.<br />
Das Wohlergehen der Patienten hänge oft von<br />
ihrem äußeren Erscheinungsbild ab. „Dazu gehört<br />
der Wiederaufbau einer Brust nach einer<br />
Brustkrebs-OP genauso wie die Verkleinerung<br />
von übergroßen Brüsten oder die Verbesserung<br />
der Form der Brust nach einer Schwangerschaft<br />
durch eine straffende Operation.“<br />
Wer zu Jan Zinndorf kommt, erhält in eingehenden<br />
Gesprächen erst einmal viel Information.<br />
Und auch der Plastische Chirurg muss viel<br />
über den Patienten und dessen Motivation für<br />
einen operativen Eingriff wissen.<br />
Die ästhetischen Operationen finden meist ambulant<br />
statt. „Wir achten auf ein hohes Maß an<br />
Privatsphäre.“ Deshalb befinden sich die Praxisräume<br />
außerhalb des <strong>Klinikum</strong>s im neu errichteten<br />
ÄrzteHaus in direkter Nachbarschaft.<br />
Wenn doch ein stationärer Aufenthalt nötig ist,<br />
wird der Patient in der KomfortPlus-Station untergebracht.<br />
In ausführlichen Beratungsgesprächen<br />
klärt Zinndorf nicht nur über Operation<br />
oder Behandlung auf. Er hilft auch bei der<br />
Klärung der Frage, welche Kosten von den<br />
Krankenkassen übernommen werden. Mögliche<br />
Risiken und Komplikationen werden besprochen,<br />
aber auch die Möglichkeit einer Folgekostenversicherung<br />
erörtert.<br />
Europäischer Förderpreis für<br />
Ingolstädter Schlafforschung<br />
Alle zwei Jahre treffen sich die europäischen<br />
Wissenschaftler, die in einer im wahrsten Sinne<br />
des Wortes „traumhaften“ Branche tätig sind:<br />
Auf dem Europäischen Schlafforschungskongress<br />
in Lissabon kamen vor Kurzem Schlafforscher<br />
aus Europa und der ganzen Welt zusammen,<br />
um sich über die neuesten Erkenntnisse<br />
der Schlafforschung auszutauschen und<br />
die Entwicklung dieses medizinischen Fachbereichs<br />
voranzutreiben. Auch die beiden Ingolstädter<br />
Schlafforscher Prof. Dr. Thomas Pollmächer,<br />
Direktor des Zentrums für psychische<br />
Gesundheit im <strong>Klinikum</strong> <strong>Ingolstadt</strong>, und PhD-<br />
Studentin Marietta Keckeis waren nicht nur dabei<br />
und aktiv beteiligt, sondern kamen am Ende<br />
sogar mit einem Preis in den Händen wieder<br />
nach Hause.<br />
Die Schlafforschung hat in den letzten Jahren<br />
eine enorme Weiterentwicklung erfahren:<br />
Während man Schlafstörungen vor Jahren<br />
noch als eine Art Lifestyle-Problem betrachtet<br />
hat, das von Angehörigen und Bekannten häufig<br />
mit den Worten „Stell dich nicht so an!“<br />
abgetan worden ist, hat man inzwischen verstanden,<br />
dass Schlafstörungen erhebliche<br />
Auswirkungen nicht nur auf das Wohlbefinden,<br />
sondern auch auf die Gesundheit eines Menschen<br />
haben können. „Das wird durch die<br />
Schlafforschung immer klarer“, sagt Prof. Dr.<br />
Thomas Pollmächer, Leiter des Zentrums für<br />
psychische Gesundheit im <strong>Klinikum</strong> <strong>Ingolstadt</strong>,<br />
das mit seinem Schlaflabor nicht nur in der<br />
Behandlung, sondern auch in der Erforschung<br />
der Geheimnisse des Schlafs großes Renommee<br />
genießt.<br />
Das zeigt nicht nur die lobende Erwähnung eines<br />
Schlafforschungsprojektes am Zentrum<br />
durch die EU als „Success Story“, also als eines<br />
der besten Forschungsprojekte junger Forscher<br />
im vergangenen Jahr, sondern auch der<br />
aktuelle Preis, den das Zentrum und die junge<br />
Forscherin Marietta Keckeis, die gerade ihren<br />
Doktortitel bei Pollmächer macht, für ihre Arbeit<br />
bekommen haben. Der mit 15.000 Euro dotierte<br />
Preis wird alle zwei Jahre an vier Nachwuchswissenschaftler<br />
vergeben, die sich im<br />
Bereich der Schlafforschung besondere Verdienste<br />
erworben haben und interessante Projekte<br />
durchführen. Wenn man diesen Preis bekomme,<br />
heiße das schon etwas, sagt Pollmächer<br />
lobend über Keckeis’ engagierte Arbeit<br />
und erhofft sich auch von dem Anschlussprojekt<br />
in Sachen Schlafforschung ähnlich spannende<br />
Ergebnisse wie bei der Vorgängerstudie<br />
im letzten Jahr.<br />
Ungesunder Schlaf fördert Diabetes<br />
Die Analyse der Studiendaten hatte ergeben,<br />
dass Menschen mit Schlafstörungen offenbar<br />
ein weit höheres Risiko haben, Diabetes zu bekommen,<br />
als Menschen, die gesund durchschlafen.<br />
„Die Ergebnisse deuten klar darauf<br />
hin, dass hier ein signifikanter Zusammenhang<br />
besteht“, sagt Pollmächer. Es deute sich an,<br />
dass Schlafstörungen nicht nur zu Unwohlsein<br />
und Konzentrationsschwierigkeiten sowie allgemeiner<br />
Schlaffheit führen, sondern auch ursächlich<br />
für schwerwiegende Krankheiten wie<br />
Diabetes sein könnten. Man hat festgestellt,<br />
dass es umso wahrscheinlicher ist, dass man<br />
Schwierigkeiten hat, den Zucker zu „verstoffwechseln“,<br />
je unruhiger man schläft und je öfter<br />
man aufwacht. Dadurch bestehe eine höhere<br />
Gefahr, dass man irgendwann eine Zuckerkrankheit<br />
entwickle, so Pollmächer.<br />
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