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0312 - Klinikum Saarbrücken

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Gesund bis in die Rente<br />

Wie das <strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong> sich darauf einstellt, dass das<br />

Durchschnittsalter der Belegschaft steigt<br />

OOb Industrie, öffentliche Verwaltung oder Krankenhaus<br />

– für alle gilt: das Durchschnittsalter<br />

der Belegschaften steigt. Dies hat mehrere Ursachen,<br />

so zum Beispiel, dass die so genannten<br />

geburtenstarken Jahrgänge inzwischen in<br />

die Altersgruppe der 50- bis 65-Jährigen hereinwachsen.<br />

Aber die Altersstruktur wird sich<br />

in den nächsten Jahren in den Betrieben noch<br />

stärker nach oben verschieben, denn mit der<br />

Abschaffung der gesetzlichen Regelungen zur<br />

Altersteilzeit und mit der Einführung der Rente<br />

ab 67 schlagen schon bald gleich zwei Änderungen<br />

in die Altersstruktur durch.<br />

Auf diese Tatsachen machte auch die Zeitschrift<br />

„Arbeitnehmer“ in ihrer November-<br />

Ausgabe 2012 aufmerksam. Fast 30 Prozent<br />

der Beschäftigten im Saarland sei heute schon<br />

über 50 Jahre alt. Laut einer Befragung unter<br />

Arbeitgebern mangele es im Saarland<br />

„schlichtweg“ an konkreten betrieblichen Maßnahmen<br />

für Ältere. Der „Arbeitnehmer“ warnt<br />

in seinem Schwerpunkt zum Thema „Alter(n)<br />

sgerechtes Arbeiten“ die Betriebe und die Personalvertretungen<br />

davor, nicht unvorbereitet in<br />

die betriebliche Altersfalle zu schlittern: „Denn<br />

trotz der hohen Dringlichkeit ist es den meisten<br />

Unternehmen nicht bewusst, wie notwendig alters-<br />

und alternsgerechtes Arbeiten ist.“<br />

Auch im <strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong> ist bereits ein<br />

steigendes Durchschnittsalter der Beschäftigten<br />

zu verzeichnen. So geht aus dem Personalbe-<br />

Aus der Präambel zur Betriebsvereinbarung<br />

zur Förderung der Arbeits- und<br />

Beschäftigungsfähigkeit von älteren Beschäftigten:<br />

„In einer immer älter werdenden Gesellschaft<br />

muss mit steigender Zahl chronischer<br />

Erkrankungen, zunehmender Multimorbidität<br />

und dauerhafter Pflegebedürftigkeit<br />

gerechnet werden. Aber auch die Beschäftigten<br />

im Gesundheitswesen selbst sind Teil<br />

des demografischen Wandels. Aufgrund<br />

der demografischen Entwicklung werden<br />

die Beschäftigten bis zu einem höheren Lebensalter<br />

arbeiten müssen. Es ist daher nicht<br />

nur eine Verpflichtung, sondern auch eine<br />

Notwendigkeit, Beschäftigten den arbeitslebenslangen<br />

Erhalt und die Förderung ihrer<br />

Gesundheit und beruflichen Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit<br />

zu ermöglichen.“<br />

richt für das Jahr 2011 hervor, dass erstmals<br />

die Gruppe der Beschäftigten zwischen 50<br />

und 59 Jahren mit 33 Prozent die stärkste<br />

Altersklasse stellt. Beim Pflegedienst liegt das<br />

Durchschnittsalter bei 44,31 (2010: 43,61);<br />

lediglich das Durchschnittsalter der Ärzte liegt<br />

mit 39,05 Jahren (2010: 39,27) noch im Bereich<br />

„Bivi“ (bis Vierzig).<br />

Im Unterschied zu vielen anderen Unternehmen<br />

ist man sich im <strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong><br />

schon länger dieser Thematik bewusst. So gibt<br />

es schon seit einiger Zeit eine Arbeitsgruppe,<br />

die sich damit befasst, wie die im Durchschnitt<br />

älter werdenden Arbeitnehmer ihre Gesundheit<br />

bis in die Rente erhalten können. Mehrere<br />

Maßnahmen sollen ältere ArbeitnehmerInnen<br />

im Betrieb unterstützen:<br />

• Das <strong>Klinikum</strong> <strong>Saarbrücken</strong> hat für seine Mit-<br />

arbeiterinnen und Mitarbeiter eine soge-<br />

nannte „Wahlarbeitszeit“ eingeführt. Vollzeit-<br />

kräfte können ihre Arbeitszeit ohne Angaben<br />

von Gründen mit einer dreimonatigen Vor-<br />

laufzeit (mindestens für ein halbes Jahr, aber<br />

auch länger) von 100 auf 80 Prozent redu-<br />

zieren, um sie später wieder zu erhöhen. Die<br />

Wahlarbeitszeit kommt allen Mitarbeiterin-<br />

nen und Mitarbeitern zu Gute, die aus per-<br />

sönlichen, gesundheitlichen oder familiären<br />

Gründen mal eine Zeitlang kürzer treten<br />

wollen.<br />

• Beschäftigte aus dem stationären Pflege-<br />

dienst und Hebammen, die älter als 55<br />

sind, können laut einer Betriebsvereinbarung<br />

jederzeit beantragen, dass sie nicht an mehr<br />

als zwei Nächten pro Monat im Nachtdienst<br />

eingesetzt werden.<br />

• In einem Ruheraum wird demnächst Mitar-<br />

beiterInnen die Möglichkeit gegeben, zwi-<br />

schendurch in der Pause mal zu entspan-<br />

nen.<br />

Übrigens ist im <strong>Klinikum</strong> nicht nur die durchschnittliche<br />

Altersstruktur gestiegen, sondern<br />

auch die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit:<br />

Sie liegt jetzt bei 14,5 Jahren. Fast jeder<br />

dritte Beschäftigte im <strong>Klinikum</strong>, nämlich 29<br />

Prozent, ist bereits länger als 20 Jahre im Unternehmen.<br />

Darüber freuen wir uns, ist es doch<br />

ein Zeichen, dass die Mitarbeiter<br />

sich bei uns wohl fühlen.<br />

9<br />

<strong>Klinikum</strong> aktuell<br />

Die Wahlarbeitszeit<br />

ist ein Instrument,<br />

mit dem sowohl die<br />

Mitarbeiterzufriedenheit<br />

erhöht als auch<br />

Fehlzeiten gesenkt<br />

werden können.<br />

Foto: Personaldirektor<br />

Edwin Pinkawa.

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