MBZ Ausgabe 04/2013 - Zahnärztekammer Berlin
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Beruf & Politik<br />
Koordinierungskonferenz Öffentlichkeitsarbeit<br />
Risikogruppen erreichen – ein gesamt<br />
Ziel der Veranstaltung<br />
war es,<br />
möglichst konkrete<br />
Vorstellungen<br />
darüber zu entwickeln,<br />
welchen gemeinsamen<br />
Beitrag die Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit der<br />
zahnärztlichen Organisationen<br />
bei der Ansprache<br />
zahnmedizinischer Risikogruppen<br />
und der Verbesserung<br />
ihrer Mundgesundheit<br />
leisten kann und soll.<br />
Wie wir wissen, gibt es<br />
Bevöl kerungs gruppen,<br />
die deutlich häufiger und<br />
schwerere Zahn-, Mund-<br />
und Kiefererkrankungen<br />
aufweisen als der Durchschnitt.<br />
Die Gründe dafür<br />
sind vielfältig, und dies<br />
liegt nicht nur an medizinischen,<br />
sondern auch an<br />
psychischen und sozialen<br />
Faktoren. Defizite bei der<br />
(Zahn-)Gesundheit treten<br />
oft in Verbindung mit wirtschaftlichen<br />
und sozialen<br />
Problemen auf. Schlechte<br />
Gesundheit, eine schwierige finanzielle<br />
Lage und ein Mangel an Partizipation<br />
gehen oft Hand in Hand. Sie sind dann<br />
unterschiedliche Facetten eines Armutsphänomens<br />
und damit eine gesamtgesellschaftliche<br />
Herausforderung.<br />
Problem: unterschiedlichste<br />
Risiken<br />
In einem Impulsreferat erfolgte durch<br />
die Kollegen Jürgen Fedderwitz und<br />
Dietmar Oesterreich die Einordnung der<br />
Risikogruppenproblematik in die politische<br />
Strategie der Zahnärzteschaft. Dabei<br />
spielt die von der KZBV initiierte<br />
„Agenda Mundgesundheit“ eine wesentliche<br />
Rolle. Argumentationsbasis ist die<br />
wissenschaftliche Erkenntnislage, Problematisch<br />
sind die Vielzahl von unter-<br />
22 <strong>MBZ</strong> <strong>04</strong> <strong>2013</strong><br />
Die Koordinierungskonferenz Öffentlichkeitsarbeit tagte am 01./02.03.<strong>2013</strong> im Hotel Victor’s Residenz in Saarbrücken.<br />
schiedlichen Risiken und die vorhandenen<br />
Systemdefizite in der GKV in Bezug<br />
auf die Prävention. Daraus resultieren<br />
System- bzw. Versorgungsdefizite bei<br />
Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen<br />
mit erhöhter Karieslast sowie Pflegebedürftigen<br />
und Menschen mit Behinderungen.<br />
Hauptziel ist die Erhaltung gesunder<br />
Zähne bis ins hohe Alter, flankiert<br />
durch eine kontinuierliche Anpassung<br />
der zahnärztlichen Betreuung mit dem<br />
Hauptaugenmerk auf die Prävention.<br />
Im Anschluss nahm Privatdozenten Dr.<br />
Andreas Rainer Jordan (IDZ) eine epidemiologische<br />
und sozialmedizinische<br />
Bestandsaufnahme bezüglich der Risikogruppen<br />
in der Zahnmedizin vor. Risiko<br />
definiert Jordan als Unsicherheit mit<br />
Auswirkungen auf Ziele. Insbesondere<br />
widmete er sich in seinem Vortrag der<br />
Risikogruppe der Kinder mit frühkindlicher<br />
Karies. Er unterstrich dabei den<br />
Zusammenhang zwischen frühkindlicher<br />
Karies und einer erhöhten Karieslast<br />
im Erwachsenenalter. Eine adäquate<br />
und systematische zahnärztliche Prävention<br />
muss deshalb auch bereits vor dem<br />
30. Lebensmonat (Beginn der frühkindlichen<br />
Untersuchungen – FU) einsetzen,<br />
teilweise schon vor der Geburt durch<br />
Aufklärung der werdenden Eltern.<br />
Versorgungsproblem im<br />
Pflegeheim<br />
Einen weiteren Schwerpunkt setzte Jordan<br />
bei der Risikogruppe der älteren und<br />
pflegebedürftigen Menschen. Er wies<br />
ausdrücklich darauf hin, dass in Pflegeheimen<br />
ein zahnärztliches Versorgungs-<br />
Fotos: Jana Zadow-Dürr/LZK Brandenburg