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- 8 - Fahrerlaubnis. Ungeachtet der fehlenden Möglichkeit der Begleitung erfolgt jedoch keine Veränderung auf der Prüfungsbescheinigung. Nach dem Willen des Gesetzgebers ist ausschließlich der Fahranfänger als verantwortlicher Führer des Fahrzeugs für die Einhaltung seiner Auflagen verantwortlich. Die Nichteinhaltung geht zu seinen Lasten.
- 9 - 2. Im Bereich des Fahrerlaubniswesens: Vollzug durch die Fahrerlaubnisbehörden Führt ein Fahranfänger einen PKW, ohne von einer eingetragenen Person begleitet zu sein, ist die Fahrerlaubnis gem. § 49 Abs. 2 Nr. 2 VwVfG zu widerrufen (§ 6e Abs. 3 Satz 1 StVG). Eine Neuerteilung erfolgt gemäß den Regelungen des § 20 FeV, da nach § 6e Abs. 4 StVG die allgemeinen Vorschriften über die Neuerteilung der Fahrerlaubnis gelten. Zudem ist der Nachweis hinsichtlich der Teilnahme an einem Aufbauseminar gemäß § 2a Abs. 2 StVG erforderlich. Da eine Absenkung des Mindestalters im Falle des Modellversuchs – ohne Anwendung der Ermessensregelung des § 11 Abs. 3 Nr. 2 FeV zur Klärung von Eignungszweifeln – vom Verordnungsgeber nur unter der Begleitauflage vorgesehen ist, ist ein Fahren ohne Begleiter ein derart erheblicher Verstoß gegen verkehrsrechtliche Vorschriften, so dass, nach den Umständen des Einzelfalls, zusätzlich die Beibringung eines Gutachtens gemäß § 11 Abs. 3 Nr. 4 FeV zu prüfen ist, um nunmehr evtl. bestehende Zweifel an der Eignung auszuräumen. Ein Widerruf der Fahrerlaubnis umfasst gemäß § 6e Abs. 3 Satz 1 StVG eine nach § 48a FeV erteilte Fahrerlaubnis der Klassen B und BE sowie die damit gemäß § 6 Abs. 3 Nr. 3 FeV miterworbenen Klassen M, S und L. Eventuelle Klassen aus dem Vorbesitz bleiben jedoch erhalten. Es ist keine Regelung vorgesehen, dass nach einem Widerruf der Fahrerlaubnis wegen eines Auflagenverstoßes die erneute Erteilung erst nach einer gewissen Frist oder erst mit Vollendung des 18. Lebensjahres zulässig ist. In aller Regel müssen Aspiranten eines Aufbauseminars mehrere Wochen warten, bis ein Kurs genügend Teilnehmer hat und damit durchgeführt werden kann. Die Durchführung des Seminars sowie die Bearbeitung des Antrages auf Neuerteilung der Fahrerlaubnis beansprucht auch einen gewissen Zeitrahmen. Auf diese Weise ergibt sich automatisch eine Frist von ca. 1-2 Monaten. Da der Fahranfänger im Rahmen des Begleiteten Fahrens bis zum 18. Lebensjahr möglichst viel Fahrpraxis mit Begleiter sammeln soll, erscheint diese Unterbrechung als „pädagogischer Warnschuss“ in Kombination mit den Lernzielen des Aufbauseminars ausreichend. E. Sonstiges 1. Probezeit Da der Fahrerlaubnisbewerber eine Fahrerlaubnis der Klasse B bzw. BE erwirbt und gemäß § 6e Abs. 4 StVG die Regelungen für die Fahrerlaubnis auf Probe gelten, beginnt somit die Probezeit mit Erteilung der Fahrerlaubnis zu laufen, § 2a Abs. 1 Satz 1, 2. Halbsatz StVG. Eine Verlängerung der Probezeit erfolgt im Falle eines Auflagenverstoßes jedoch nicht, da hier das Aufbauseminar nicht gem. § 2 a Abs. 2 S.1 Nr. 1 StVG wegen einer Straftat oder Ordnungswidrigkeit angeordnet wird. Hat der 17-Jährige bereits an einem angeordneten Seminar nach § 2 a Abs. 2 Nr. 1 StVG wegen Verkehrsverstössen teilgenommen, muss er im Falle des Widerrufs wegen Fahrens ohne Begleiter nochmals ein Aufbauseminar absolvieren. 2. Niedersächsischer Modellversuch und Bundesmodell des bF17: Unterschiedliche Regelungen hinsichtlich der Anforderungen an die Begleitpersonen Mit der Umstellung auf die bundesrechtlichen Rahmenbedingungen zum begleiteten Fahren wird es für einen begrenzten Zeitraum dazu kommen, dass in Niedersachsen sowohl Teilnehmer des nds. Modellversuchs als auch des Bundesmodells Inhaber jeweils unterschiedlicher Prüfungsbescheinigungen mit jeweils unterschiedlichen Anforderungen an die Begleitpersonen sein werden. Der niedersächsische Modellversuch basierte auf Einzelausnahmen vom Mindestalter nach § 74 Abs. 1 Nr. 1 der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) in Verbindung mit § 10 Abs 1 Nr. 3 FeV. Die im Rahmen des nds. Modellversuchs begonnene wissenschaftliche Begleitung wird unabhängig von der Evaluation des Bundesmodells weitergeführt. Der nds. Modellversuch zielt auf das Erreichen von Fahrpraxis in einer "geschützten" Umgebung durch die Begleitung durch Erziehungsberechtigte ab. Diese Voraussetzung ist mit der bundes-
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