Wohngruppen und Pflege Teilhabetag 2010 - Lebenshilfe Waltrop
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Das <strong>Lebenshilfe</strong> journal Seite 14<br />
Von Tina Hassel<br />
45 Achter, die Königsklasse des<br />
Rudersports, waren am 19. Juni<br />
zu Gast am traditionellen<br />
Schiffshebewerk in <strong>Waltrop</strong>. Mit<br />
an Bord des Achters vom<br />
Ruderverein Rauxel war Stefan<br />
Teschlade, Mitarbeiter der<br />
Außenwohngruppe (AWG) der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> in <strong>Waltrop</strong>.<br />
Von Kerstin Schweinsberg<br />
Bei der Epilepsie handelt es sich um<br />
eine lang anhaltende Veränderung<br />
des Gehirns, die sich in immer wieder<br />
auftretenden epileptischen Anfällen<br />
äußert. Eine Epilepsie kann lebenslang<br />
bestehen bleiben oder nach<br />
kürzerer oder längerer Zeit ausheilen.<br />
Viele im Kindesalter auftretenden<br />
Epilepsien heilen im Laufe der<br />
Kindheit aus.<br />
Was passiert beim epileptischen<br />
Anfall in unserem Gehirn? Beim<br />
Ges<strong>und</strong>en ist die Tätigkeit der<br />
Milliarden von Nervenzellen unseres<br />
Gehirns durch elektrische <strong>und</strong><br />
chemische Signale genau aufeinander<br />
abgestimmt. Beim Epilepsiekranken<br />
ist dieses Gleichgewicht<br />
zeitweilig gestört. Plötzlich entladen<br />
sich viele Nervenzellen gleichzeitig.<br />
Diese nicht normalen Entladungen<br />
breiten sich im Gehirn aus <strong>und</strong> reizen<br />
in unnatürlicher Weise einzelne<br />
Gehirngebiete oder das ganze<br />
Gehirn. Den betroffenen Gehirngebieten<br />
entsprechend ist die<br />
Erscheinungsform der epileptischen<br />
Anfälle ganz unterschiedlich ausgeprägt.<br />
Was verursacht die Epilepsien?<br />
Zwei Faktoren tragen entscheidend<br />
zum Auftreten einer Epilepsie bei,<br />
wobei diese Faktoren einzeln<br />
wirksam sein können oder auch<br />
zusammenwirken:<br />
- eine ererbte Bereitschaft zu<br />
epileptischen Anfällen<br />
- eine angeborene oder erworbene<br />
Hirnschädigung.<br />
Darüber hinaus spielen Umwelteinflüsse<br />
<strong>und</strong> die Lebensumstände<br />
eine wichtige Rolle.<br />
Epilepsie ist keine Erbkrankheit im<br />
engeren Sinn, denn es werden nicht<br />
Ruder-B<strong>und</strong>esliga zu Gast am Schiffshebewerk<br />
Fünf mal am Tag müssen die<br />
Sportler auf einem Wettkampf an<br />
den Start gehen <strong>und</strong> 350 m Gas<br />
geben. Der Ruderverein Rauxel<br />
(RVR) mit Stefan Teschlade ist<br />
hervorragend gerudert an diesem<br />
Tag, denn sie haben den vierten<br />
Platz belegt von immerhin 16<br />
Booten in der ersten Liga. So gut<br />
waren die Männer vom Rhein-<br />
Herne-Kanal noch nie. Auch wenn<br />
das Wetter nicht ganz so<br />
mitgespielt hat, wie wir uns<br />
gewünscht haben, die Regatta war<br />
ein voller Erfolg. Viele Zuschauer<br />
<strong>und</strong> Fans schauten sich die<br />
spannenden Rennen an <strong>und</strong><br />
jubelten das Boot vom RVR nach<br />
vorne. Es war sogar ein Fernsehteam<br />
vor Ort. Sie haben von einem<br />
Boot aus <strong>und</strong> mit einem Kamerawagen<br />
am Streckenrand tolle<br />
Aufnahmen gemacht. Bald werden<br />
die Aufnahmen im Fernsehen<br />
zu sehen sein.<br />
Die Ruder-B<strong>und</strong>esliga gibt es<br />
übrigens seit zwei Jahren. Letztes<br />
Jahr startete Stefan mit seiner<br />
Epilepsie - 1. Teil Gr<strong>und</strong>legende Informationen<br />
die epileptischen Anfälle an die<br />
Nachkommen vererbt, sondern nur die<br />
Neigung zu solchen Anfällen.<br />
Die angeborene oder erworbene<br />
Hirnschädigung überwiegt als<br />
Ursachen bei weitem, wobei es viele<br />
sehr unterschiedliche Möglichkeiten<br />
der Hirnschädigung gibt. Weitaus am<br />
häufigsten handelt es sich um<br />
schädigende Einflüsse, welche das<br />
Gehirn während seiner Entwicklung<br />
getroffen haben, also bereits vor der<br />
Geburt, während der Geburt <strong>und</strong> in<br />
den ersten Lebensjahren. Bei Kindern<br />
spielen vor allem vorübergehender<br />
starker Sauerstoffmangel (z.B. bei der<br />
Geburt), Infektionen, Hirnfehlbildungen<br />
<strong>und</strong> Stoffwechselstörungen<br />
eine Rolle. Hirnverletzungen durch<br />
Unfälle, Infektionen, Hirntumoren <strong>und</strong><br />
Durchblutungsstörungen können in<br />
jedem Lebensalter zu epileptischen<br />
Anfällen führen. Es ist wichtig zu<br />
wissen, dass in der ganz überwiegenden<br />
Zahl der symptomatischen<br />
Epilepsien kein fortschreitendes<br />
Hirnleiden besteht, sondern dass die<br />
Narbe einer längst abgelaufenen<br />
Hirnschädigung für das Auftreten der<br />
Anfälle verantwortlich ist.<br />
Nach wie vor ist es auch heute noch<br />
so, dass es trotz aller zur Verfügung<br />
stehenden Untersuchungsmethoden<br />
nur bei etwa 50% aller Kinder <strong>und</strong><br />
Jugendlichen mit Epilepsien gelingt,<br />
eine Ursache herauszufinden.<br />
Etwa 0,5-1% der Bevölkerung in<br />
Europa <strong>und</strong> den USA leidet an einer<br />
Epilepsie. Epilepsie ist die häufigste<br />
chronische Krankheit des Nervensystems<br />
im Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter.<br />
Wie wird die Diagnose einer Epilepsie<br />
gestellt?<br />
Die Diagnose der Epilepsie ruht auf<br />
Acht Männer <strong>und</strong> ein Steuermann sitzen in einem Boot. Nur eine knappe<br />
Minute brauchen die Männer für 350m.<br />
Mannschaft direkt mit in der 1.<br />
Liga, den 16 schnellsten Achtern<br />
Deutschlands. Es gibt auch noch,<br />
wie im Fußball, eine zweite Liga<br />
der Männer. Auch Frauen kämpfen<br />
um die Podiumsplätze. 12<br />
Damenmannschaften gehen in<br />
einer Liga an den Start.<br />
zwei Säulen: 1. auf der möglichst<br />
genauen Beschreibung der Anfallsereignisse<br />
<strong>und</strong> 2. auf dem charakteristischen<br />
EEG-Bef<strong>und</strong>, der anzeigt,<br />
dass eine erhöhte Bereitschaft zu<br />
epileptischen Anfälle besteht.<br />
Bei der Anfallsbeschreibung ist der<br />
Arzt in der Regel auf die Beobachtung<br />
anderer Personen angewiesen, die<br />
den Anfall bei dem Patienten beobachtet<br />
haben. Zur Einordnung des<br />
Anfalls ist es wichtig, möglichst viele<br />
Einzelheiten des Anfalls festzuhalten.<br />
Um feststellen zu können, ob jemand<br />
an Epilepsie leidet, ist das EEG das<br />
wichtigste diagnostische Hilfsmittel.<br />
Mit Hilfe des EEG kann beim Patienten<br />
die Bereitschaft zu epileptischen<br />
Anfällen festgestellt werden, manchmal<br />
gelingt es auch, während eines<br />
Anfalls ein EEG zu schreiben. Zur<br />
Darstellung von Hirnschäden bedient<br />
man sich der sog. bildgebenden<br />
Verfahren, wozu die zerebrale<br />
Computer-Tomographie (CT) <strong>und</strong> die<br />
Magnet-Resonanz-Tomographie<br />
(MRT) gehören. Aber erst durch den<br />
Einsatz der sog. hochauflösenden<br />
MRT wird erkennbar, dass kleinere<br />
umschriebene Fehlbildungen in der<br />
Hirnrinde (z.B. verbreiterte, falsch<br />
aufgebaute Hirnwindungen) eine<br />
häufigere Ursache schwer behandelbarer<br />
Epilepsien sind.<br />
Wenn alle Angaben bezüglich der<br />
Familiengeschichte, des Entwicklungsverlaufs<br />
des Kindes, der Anfallsform,<br />
des EEG-Bef<strong>und</strong>es <strong>und</strong> die<br />
Ergebnisse der bildgebenden Verfahren<br />
vorliegen, kann die Diagnose<br />
einer bestimmten Epilepsieform bzw.<br />
eines bestimmten Epilepsiesyndroms<br />
entsprechend der ILAE-Klassifikation<br />
(ILAE = Internationale Liga gegen<br />
Epilepsie) gestellt werden.<br />
Die Ruderb<strong>und</strong>esliga findet dieses<br />
Jahr noch in Hamburg, in Hannover<br />
<strong>und</strong> in Münster statt.<br />
Wer sich informieren möchte über<br />
die Ruder-B<strong>und</strong>esliga, kann dies<br />
tun unter:<br />
www.ruder-b<strong>und</strong>esliga.de<br />
Wann, womit <strong>und</strong> wie sollte man<br />
epileptische Anfälle behandeln?<br />
Treten innerhalb eines Jahres zwei<br />
oder mehr epileptische Anfälle auf<br />
<strong>und</strong> zeigt das EEG eine erhöhte<br />
Neigung zu epileptischen Anfällen<br />
(letzteres ist allerdings nicht unbedingt<br />
erforderlich), so ist die Behandlung<br />
mit speziellen Medikamenten,<br />
den sog. Antiepileptika, angebracht,<br />
da sonst die Gefahr besteht,<br />
dass die Anfälle noch häufiger<br />
auftreten. Ziel der Behandlung ist die<br />
Anfallsfreiheit ohne unerwünschte<br />
Wirkungen oder mit erträglichen<br />
Nebenwirkungen. Die optimale<br />
Behandlung von PatientenInnen mit<br />
Epilepsien erfordert aber nicht nur die<br />
Medikamenteneinnahme, sondern<br />
auch die Beachtung der vielfältigen<br />
psychischen <strong>und</strong> sozialen Auswirkungen.<br />
Oberstes Ziel ist, dass die<br />
soziale Integration des/der PatientenIn<br />
in Familie, Schule oder Beruf<br />
erhalten bleibt. Dieses wird u.a.<br />
dadurch erreicht, dass die Betroffenen<br />
bzw. ihre Familien <strong>und</strong><br />
BetreuerInnen über die Eigenschaften<br />
<strong>und</strong> Auswirkungen der<br />
Epilepsie ganz genau informiert<br />
werden.<br />
Für jeden Betroffenen bedarf es aber<br />
einer ganz individuellen Entscheidung.<br />
Alle aufgezeigten Aspekte der<br />
Behandlung müssen berücksichtigt<br />
werden.<br />
Quelle:<br />
www.epilepsie-informationen.de<br />
In der nächsten Ausgabe der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong>-Zeitung folgt der 2. Teil<br />
zum Thema „Epilepsie": Ein Überblick<br />
über die verschiedenen Anfallsformen