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Wohngruppen und Pflege Teilhabetag 2010 - Lebenshilfe Waltrop

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Von Alina Finke<br />

Vom 16. bis 19.6.<strong>2010</strong> fand der 15.<br />

Weltkongress von INCLUSION<br />

INTERNATIONAL im Berliner Estrel<br />

Convention Center in der Sonnenallee<br />

statt. Der Name der Straße<br />

könnte bei der Wahl des Kongressortes<br />

durchaus eine Rolle gespielt<br />

haben: Möge die Sonne auf alle<br />

gleichermaßen scheinen! Inklusion ist<br />

das große Schlagwort seit der<br />

Verabschiedung der UN-Konvention<br />

über die Rechte behinderter<br />

Menschen. Jeder benutzt es,<br />

mancher schmückt sich damit. Aber<br />

wie sieht die Realität aus? Wie wirkt<br />

Inklusion im Leben in der Gemeinde?<br />

Darüber diskutierten mehr als 2300<br />

Teilnehmer <strong>und</strong> Teilnehmerinnen aus<br />

72 Ländern in Arbeitskreisen,<br />

Fokussitzungen, Vollversammlungen<br />

<strong>und</strong> sehr vielen individuellen<br />

Gesprächen auf diesem Kongress.<br />

Ausrichter waren die B<strong>und</strong>esvereinigung<br />

<strong>Lebenshilfe</strong>, INCLUSION<br />

INTERNATIONAL <strong>und</strong> inclusion<br />

europe.<br />

Auch die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Waltrop</strong> e.V. zog<br />

es zu diesem besonderen Ereignis<br />

nach Berlin. 11 hauptamtliche <strong>und</strong><br />

ehrenamtliche Mitarbeiter <strong>und</strong><br />

Mitarbeiterinnen aus verschiedenen<br />

Bereichen haben sich dort mit dem<br />

Thema Inklusion <strong>und</strong> der neuen UN-<br />

Konvention über die Rechte von<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

auseinandergesetzt.<br />

Die Konvention trat in Deutschland<br />

bereits 2009 in Kraft <strong>und</strong> ist somit<br />

geltendes Recht für alle Menschen<br />

mit <strong>und</strong> ohne Behinderung. B<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

Länder verpflichten sich hiermit, die<br />

Menschenrechte für alle Menschen<br />

sicherzustellen. Die Konvention<br />

umfasst viele Lebensbereiche wie<br />

z.B. Arbeit, Wohnen, Freizeit <strong>und</strong><br />

vieles mehr. Menschen mit<br />

Behinderungen haben dieselben<br />

Rechte wie alle anderen auch. Das<br />

Motto lautet: Dabei sein von Anfang<br />

an! Heute haben bereits über 70<br />

Länder der ganzen Welt die<br />

Konvention ratifiziert.<br />

Zu der Eröffnungsfeier des<br />

Kongresses waren viele Ehrengäste<br />

geladen. Die Präsidentin von<br />

INCLUSION INTERNATIONAL,<br />

Diane Richler aus Kanada eröffnete<br />

diese erste Vollversammlung mit<br />

herzlichen Worten. Es folgten weitere<br />

Begrüßungen zum Beispiel von der<br />

Ministerin für Arbeit <strong>und</strong> Soziales,<br />

Frau von der Leyen, dem B<strong>und</strong>esvorsitzenden<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong>, Herrn<br />

Antretter <strong>und</strong> der Selbstvertreter <strong>und</strong><br />

Selbstverterterin der ausrichtenden<br />

Organisationen Mia Farah (Libanon),<br />

Andrew Doyle (Großbritannien) <strong>und</strong><br />

Bernd Frauendorf (Deutschland).<br />

B<strong>und</strong>eskanzlerin Angela Merkel<br />

sendete ihre Grüße <strong>und</strong> Erfolgswünsche<br />

per Videobotschaft an die<br />

Kongressteilnehmer <strong>und</strong> -teilnehmerinnen.<br />

Insgesamt gab es 66 Plenum-,<br />

Fokussitzungen <strong>und</strong> Workshops im<br />

Laufe des Kongresses. Ein besonderer<br />

Aspekt waren die unterschiedlichen<br />

Levels der Zugänglichkeit.<br />

Das heißt, dass Einheiten, die mit<br />

AAA gekennzeichnet waren, eine<br />

hohe Zugänglichkeit für die Teilnehmer<br />

<strong>und</strong> Teilnehmerinnen ermög-<br />

lichen sollten. Diese Veranstaltungen<br />

waren unter anderem mit leicht<br />

verständlichem Wortschatz, mehr Zeit<br />

für Diskussionen <strong>und</strong> der Verwendung<br />

von grafischen Elementen <strong>und</strong><br />

Bilder gestaltet. Einheiten mit einem A<br />

hatten einen niedrigen Zugänglichkeitsgrad,<br />

da man fachspezifisches<br />

Vokabular benutzte. Einheiten mit AA<br />

lagen dazwischen. Um eine höhere<br />

Zugänglichkeit zu ermöglichen,<br />

wurden unter anderem die Plenumsitzungen<br />

in Gebärdensprache <strong>und</strong><br />

ein Großteil aller anderen Veranstaltungen<br />

simultan in mehrere<br />

Sprachen übersetzt.<br />

Allen Teilnehmern <strong>und</strong> Teilnehmerinnen<br />

wurden Signalkarten ausgehändigt,<br />

die diese während der<br />

Vorträge nutzen konnten. Die grüne<br />

Karte bedeutete: alles in Ordnung, ich<br />

stimme zu. Die Gelbe: bitte langsamer<br />

sprechen. Die Rote: die letzten<br />

Ausführungen waren unverständlich<br />

<strong>und</strong> sollten näher erläutert werden.<br />

Moderiert <strong>und</strong> inhaltlich gefüllt wurden<br />

die Einheiten von Experten <strong>und</strong><br />

Expertinnen, Angehörigen <strong>und</strong><br />

Selbstvertretern <strong>und</strong> Selbstvertreterinnen<br />

mit unterschiedlichen<br />

Behinderungen.<br />

Thematisch ging es in den Veranstaltungen<br />

z.B. um Entstehung,<br />

Bedeutung, Überprüfung <strong>und</strong> Umsetzung<br />

der UN-Konvention, Beispiele<br />

aus den Ländern zu "Arbeit",<br />

"Freizeit", "Wohnen" <strong>und</strong> Familienstärkung.<br />

Parallel dazu gab es auch<br />

immer Kreativworkshops.<br />

In vielen Belangen konnten wir<br />

feststellen, dass wir in unserer<br />

Ortsvereinigung schon recht gut<br />

Teilhabe, Selbstbestimmung <strong>und</strong><br />

auch zum Teil Inklusion in unseren<br />

Gedanken haben. Viele Bereiche<br />

müssen aber noch weiter bearbeitet<br />

werden: Inklusion müssen wir vorantreiben<br />

<strong>und</strong> diese in konkreten<br />

Projekten umsetzen. Aber vor allem<br />

dürfen wir das Wort Inklusion nicht als<br />

leere Worthülse stehen lassen,<br />

sondern müssen dies gerade im Alltag<br />

leben <strong>und</strong> verinnerlichen! Wichtig ist<br />

auch, dass wir immer mehr Menschen<br />

mit <strong>und</strong> ohne Behinderung in Kontakt<br />

bringen. Nur so kann Inklusion<br />

gelingen.<br />

Neben den vielen Denkanstößen <strong>und</strong><br />

Impulsen des Kongresses durften<br />

kulturelle Aspekt in Berlin natürlich<br />

nicht fehlen. So gestalteten die<br />

Besucher <strong>und</strong> Besucherinnen des<br />

Kongresses ihre Freizeit mit Besichtigungen,<br />

Spaziergängen <strong>und</strong><br />

Shopping-Touren innerhalb von<br />

Berlin. Den U- <strong>und</strong> S- Bahn Plan sollte<br />

nun ein jeder lesen können <strong>und</strong> beim<br />

nächsten Berlin-Besuch sicher zum<br />

Ziel finden. Auch die Fußball-<br />

Weltmeisterschaft brachte die Fans<br />

auf dem internationalen Kongress<br />

zusammen. Dieses Ereignis lud die<br />

Teilnehmer <strong>und</strong> Teilnehmerinnen ein,<br />

gemeinsam mitzufiebern <strong>und</strong> zu<br />

feiern. Außerdem luden die Veranstalter<br />

am vorletzten Abend zu<br />

einer großen Kongressparty ein.<br />

Die vielen Eindrücke aus den vier<br />

Kongresstagen nehmen wir mit in die<br />

Heimat <strong>und</strong> alle anderen Teilnehmer<br />

<strong>und</strong> Teilnehmerinnen mit in die ganze<br />

Welt. Es waren interessante Tage<br />

voller Begegnungen, Informationen<br />

<strong>und</strong> Erlebnisse.<br />

Berlin ist immer eine Reise wert! Vor<br />

allem bei so herrlichem Wetter in der<br />

Sonnenallee!<br />

Weitere Informationen gibt es unter<br />

www.inclusion<strong>2010</strong>.de <strong>und</strong> bei den<br />

TeilnehmerInnen Peter Leidig, Josef<br />

Das <strong>Lebenshilfe</strong> journal Seite 3<br />

15. Weltkongress von INCLUSION INTERNATIONAL in Berlin<br />

Eröffnungsfeier des 15. Weltkongresses von INCLUSION INTERNATIONAL<br />

15. Welt-Kongress in Berlin<br />

Schaper, Christoph Boelhauve,<br />

Martina Klems, Sonja Hornberger,<br />

Tamara Gmeiner, Vera Klementz,<br />

Alina Finke, Christoph Haßel-Puhl,<br />

Grazyna Wroblewski <strong>und</strong> Julia Kerker.<br />

In leichter Sprache<br />

Der Welt-Kongress war vom 16. bis zum 19. Juni <strong>2010</strong> in<br />

Berlin.<br />

Er hatte das Thema Inklusion.<br />

Inklusion ist ein englisches Wort.<br />

Es bedeutet Einbeziehung.<br />

Kein Mensch soll ausgeschlossen werden.<br />

Alle gehören überall dazu.<br />

Der Kongress war international.<br />

Das bedeutet, dass Menschen aus der ganzen Welt dabei<br />

waren.<br />

Auf dem Kongress waren über 2.500 Menschen mit <strong>und</strong><br />

ohne Behinderung.<br />

Ein großes Thema war die UN-Konvention.<br />

Das ist ein Vertrag.<br />

Darin stehen die Rechte für Menschen mit Behinderung.<br />

UN ist die Abkürzung für die englischen Wörter: United<br />

Nations.<br />

Auf deutsch heißt das: Vereinte Nationen.<br />

Bei den Vereinten Nationen machen die meisten Länder<br />

der Welt mit.<br />

In der UN-Konvention haben sich die Länder darauf<br />

geeinigt: Menschen mit <strong>und</strong> ohne Behinderung sollen die<br />

gleichen Rechte haben.<br />

Auf dem Kongress waren viele Selbstvertreter.<br />

Das sind Menschen mit Behinderung.<br />

Sie vertreten sich selbst.<br />

Zum Beispiel sagen sie ihre Meinung zu einem neuen<br />

Gesetz für Menschen mit Behinderung.<br />

11 Mitarbeiter der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Waltrop</strong> waren bei dem<br />

Kongress.<br />

Der Kongress war sehr interessant.<br />

Man hat erfahren, wie Menschen mit Behinderung in<br />

anderen Ländern leben.<br />

Alle haben viele neue Ideen bekommen <strong>und</strong> Eindrücke<br />

gesammelt.<br />

Das wichtigste: Alle Menschen haben die gleichen<br />

Rechte! Von Anfang an!

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