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Egon Schiele, Blinde Mutter - Bundesministerium für Unterricht ...

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Tsugouharu Foujita. Am 17. April 1926 folgte dann in der Potsdamer Straße 113 die<br />

Eröffnung der <strong>Egon</strong> <strong>Schiele</strong>-Retrospektive. Gezeigt wurden 28 Ölgemälde, die im vier-<br />

seitigen Katalog einzeln angeführt werden sowie Zeichnungen und Aquarelle, die jedoch nur<br />

als „Zeichnungen und Aquarelle“ erwähnt, aber nicht näher ausgeführt werden. Das<br />

Ölgemälde „Die Eremiten“ wurde auf Seite 3 abgebildet. Das Bild „<strong>Blinde</strong> <strong>Mutter</strong>“, welches<br />

damals noch im Eigentum von Adolf Neufeld respektive der Neuen Galerie stand, war auf<br />

dieser Retrospektive nicht zu sehen. 51<br />

Die beiden Ausstellungen wurden im Mai-Heft des „Cicerone. Halbmonatsschrift <strong>für</strong> Künstler<br />

Kunstfreunde und Sammler“ des Jahres 1926 kunsthistorisch gewürdigt. 52<br />

2.) Die Verbindlichkeiten Wolfgang Gurlitts<br />

Bereits vor der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten hatte sich Wolfgang Gurlitt als<br />

Kunsthändler und Verleger einen Namen gemacht: Laut Hilde Herrmann, Biographin der<br />

Familie Gurlitt, „kämpfte“ er nun nicht mehr wie sein Vater <strong>für</strong> Thoma und Böcklin, sondern<br />

setzte sich <strong>für</strong> Barlach und Kokoschka, Kubin, Pechstein und Bernhard Hoetger, Corinth und<br />

Cesar Klein ein, der ihm seine Galerie in einer beispielhaft modernen Weise ausgestaltete. 53<br />

Walter Schuster nennt noch die Namen Max Slevogt, Edvard Munch, Henri Matisse und Paul<br />

Gauguin. Zudem interessierte sich Gurlitt früh <strong>für</strong> die Werke der Österreicher Gustav Klimt,<br />

<strong>Egon</strong> <strong>Schiele</strong>, Alfred Kubin und Oskar Kokoschka. Mit den beiden letzteren verband ihn eine<br />

lange Freundschaft. 54<br />

Schon in seinen ersten Geschäftsjahren geriet Wolfgang Gurlitt in geschäftliche<br />

Schwierigkeiten. 1925, ein Jahr vor oben erwähnter <strong>Schiele</strong>-Ausstellung, konnte er einen<br />

50.000 $ Kredit, den er <strong>für</strong> die Abdeckung kurzfristiger Überbrückungskredite benötigt hatte,<br />

nicht zurückzahlen und musste stattdessen die <strong>für</strong> diesen Kredit zur Sicherstellung<br />

gegebenen Pfandobjekte hergeben. 55 Die weiteren Geschäftsverhältnisse wurden als<br />

„verworren und unklar“ dargestellt: 1926 gründete Gurlitt nämlich noch ein weiteres<br />

Unternehmen, die „Kunsthandlung Fritz Gurlitt GmbH“, schied aber – nach seinen eigenen<br />

51<br />

Katalog zur Ausstellung „Tsugouharu Foujita, Paris, Eröffnung 11. April 1926, Friedrich-Ebert-Straße 7. <strong>Egon</strong><br />

<strong>Schiele</strong> + Wien, Eröffnung 17. April 1926, Potsdamer Straße 113“ der Kunsthandlung Fritz Gurlitt.<br />

52<br />

Der Cicerone. Halbmonatsschrift <strong>für</strong> Künstler Kunstfreunde und Sammler, 1926, 18. Jhg., Mai-Heft 9, S. 295f.<br />

53<br />

Hilde Herrmann, Die Gurlitts, in: Ulrich Schulte-Wülwer / Bärbel Hedinger (Hrsg.), Louis Gurlitt 1812 – 1897.<br />

Porträts europäischer Landschaften in Gemälden und Zeichnungen, München 1997, S. 184.<br />

54<br />

Walter Schuster, Archiv der Stadt Linz, Die „Sammlung Gurlitt“ der Neuen Galerie der Stadt Linz, ungedruckter<br />

Bericht, Linz 1999. S. 6.<br />

55<br />

Landesarchiv Berlin, Bestand Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin, Mikrofilm aus den<br />

Beständen des Bundearchivs Berlin (ehem. Berlin Document Center), BA R, Sig. F 0052, RA Dr. Hans Herrmann,<br />

in Vertretung von Wolfgang Gurlitt, an den Landesleiter der Reichskammer der bildenden Künste, 15. Februar<br />

1937.<br />

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