Managementplan für das FFH-Gebiet 8221-342 - Landesanstalt für ...
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Natura 2000-<strong>Managementplan</strong><br />
<strong>8221</strong>-<strong>342</strong> „Bodenseehinterland zwischen Salem und Markdorf“ 2.3 Ziele und Maßnahmen<br />
räumen. Eine bedeutende Rolle spielt hierbei die forstwirtschaftliche Nutzung, durch die<br />
regelmäßig neue geeignete Kleingewässer entstehen können (z. B. Fahrspuren oder Schleifrinnen<br />
in Waldgebieten im Zuge forstwirtschaftlicher Maßnahmen) oder ggf. künstlich<br />
geschaffen werden. Die Maßnahmen sollen zur Sicherstellung eines Gewässermosaiks mit<br />
ausreichender Sonneneinstrahlung im Bereich von Laichgewässern innerhalb der gesamten<br />
Lebensstätte dienen, insbesondere kann da<strong>für</strong> der Rückschnitt von Gehölzaufwuchs<br />
erforderlich sein.<br />
Bechsteinfledermaus [1323]<br />
Eine kleine Kolonie der Bechsteinfledermaus lebt im Bermatinger Unterwald sowie im<br />
angrenzenden Waldgebiet „Gehau“ südlich von Markdorf, einzelne Tiere konnten darüber<br />
hinaus auch im Waldgebiet NSG Lipbachsenke nachgewiesen werden. Ziel ist die Sicherstellung<br />
unzerschnittener, störungsarmer und strukturreicher Laub- und Mischwaldbestände<br />
mit möglichst hohem Alt- und Totholzanteil, was im Wesentlichen durch eine entsprechend<br />
gestaltete forstwirtschaftliche Nutzung erfolgen sollte, die auch auf Störungsfreiheit zur Fortpflanzungszeit<br />
achtet. Von Bedeutung ist weiterhin, <strong>das</strong>s die beiden benachbarten Waldgebiete<br />
Gehau und Bermatinger Unterwald im Verbund <strong>für</strong> die Fledermäuse nutzbar sind, da<br />
sie auf beide Flächen angewiesen sind.<br />
Großes Mausohr [1324]<br />
Die Nachweise des Großen Mausohrs aus dem Waldgebiet „Gehau“ südlich von Markdorf<br />
sowie aus dem NSG Lipbachsenke gehen auf Tiere zurück, die aus einer 400 Individuen umfassenden<br />
Wochenstube in Oberuhldingen, und somit von außerhalb des <strong>FFH</strong>-<strong>Gebiet</strong>s,<br />
stammen. Sie kommen von dort in <strong>das</strong> <strong>FFH</strong>-<strong>Gebiet</strong> hinein und nutzen es als Nahrungshabitat,<br />
so <strong>das</strong>s sämtliche Waldgebiete, Wiesen, Weiden und Brachland im Umkreis von<br />
mindestens 10 km um <strong>das</strong> Wochenstubenquartier zur Lebensstätte der Kolonie gehören.<br />
Die Mausohr-Kolonie in Oberuhldingen ist aufgrund ihrer Größe landesweit bedeutsam. Ziel<br />
ist die Sicherung des Bestandes durch die Erhaltung geeigneter Habitate. Eine aktuelle<br />
Gefährdung besteht derzeit nicht. Die Maßnahmen des vorliegenden <strong>Managementplan</strong>es<br />
beschränken sich daher auf den Schutz des Wochenstubenquartiers in Oberuhldingen sowie<br />
auf die Sicherung der Kolonie durch Erhöhung des Angebots geeigneter Ausweich-<br />
Quartiere. Wichtig ist ebenso die Sicherung bzw. Wiederherstellung geeigneter Winterquartiere<br />
in der Umgebung.<br />
Grünes Besenmoos [1381]<br />
Für die Art liegt ein Nachweis im Gewann „Gehau“ südwestlich Markdorf vor. Als Lebensstätte<br />
wurden alle Waldbestände mit einem Bestandesalter ab 80 Jahren unter Ausschluss<br />
reiner Nadelbaumbestände erfasst, Im Bereich des Privatwaldes wurden alle „strukturreichen“<br />
Waldbestände abgegrenzt. Da derzeit ein Verbreitungsschwerpunkt in über 120<br />
Jahre alten Beständen zu verzeichnen ist, ist eine Erhöhung von deren Anteil wünschenswert.<br />
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