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Managementplan für das FFH-Gebiet 8221-342 - Landesanstalt für ...

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Natura 2000-<strong>Managementplan</strong><br />

<strong>8221</strong>-<strong>342</strong> „Bodenseehinterland zwischen Salem und Markdorf“ 3.3 Lebensstätten von Arten<br />

3.3 Lebensstätten von Arten<br />

Hinweis: Eine Übersicht über die im <strong>Gebiet</strong> vorkommenden Arten gibt Kapitel Flächenbilanzen<br />

2.2 (Kurzfassung).<br />

3.3.1 Bauchige Windelschnecke [1016]<br />

Ökologie<br />

Anzahl Erfassungseinheiten 6<br />

Fläche (ha) 19,20<br />

Flächenanteil am <strong>FFH</strong>-<strong>Gebiet</strong> 4 %<br />

Erhaltungszustand soweit die Art<br />

bewertet wird<br />

A: 0%, B: 50%, C: 50%<br />

Die Bauchige Windelschnecke (Vertigo moulinsiana) bewohnt hauptsächlich sumpfige<br />

Verlandungsbereiche stehender Gewässer, sie kommt darüber hinaus auch in Bruchwäldern<br />

vor. Im <strong>FFH</strong>-<strong>Gebiet</strong> lebt sie vor allem auf Großseggen wie beispielsweise Sumpfsegge<br />

(Carex acutiformis), Ufersegge (Carex riparia) oder Rispensegge (Carex paniculata) sowie<br />

auf Schwaden (Glyceria ssp.), seltener im Schilfröhricht (Phragmites australis). Typische<br />

Standorte weisen einen nährstoffreichen Boden mit oberflächennahem Wasser auf, zudem<br />

muss ausreichend Kalk verfügbar sein. Die Bauchige Windelschnecke ist nachtaktiv, tagsüber<br />

ruht sie festgeklebt an den Blättern der Pflanzen bzw. an den Stängeln von Schilf.<br />

Sie ist ein typischer Weidegänger, ihre Nahrung besteht aus Pilzen, die auf diesen Gräsern<br />

leben, ebenso wie aus Pollen und anderen pflanzlichen Partikeln. Aufgrund ihrer geringen<br />

Größe ist sie auf eine passive Verbreitung insbesondere durch Wasservögel angewiesen. So<br />

werden am Gefieder haftende Eier oder Jungtiere über einige Kilometer in neue, geeignete<br />

Lebensräume transportiert. Eine Verbreitung durch Wind, vergleichbar mit Pollen, kommt<br />

hingegen nicht in Frage, da die Bauchige Windelschnecke nicht die <strong>für</strong> einen solchen verlustreichen<br />

Weg erforderliche Menge an Eiern produzieren kann. Innerhalb sowie zwischen<br />

angrenzenden Habitaten ist auch eine Wasserverfrachtung möglich.<br />

In den Monaten Juni und Juli sind vorwiegend adulte Individuen zu finden, im Oktober und<br />

November überwiegt der Anteil juveniler Exemplare. Im Winter, <strong>das</strong> zeigten eigene Beobachtungen,<br />

befinden sich sowohl adulte Individuen als auch etliche Jungtiere über dem Boden<br />

am niederliegenden Gras. In dieser Grasschicht bzw. Streu sind die Tiere auch bei Schnee<br />

und Bodenfrost vor Kälte geschützt. Nichtsdestotrotz können harte Winter Populationen<br />

erheblich dezimieren (JUEG 2004).<br />

Verbreitung im <strong>Gebiet</strong><br />

In Baden-Württemberg konzentrieren sich die aktuellen Fundmeldungen auf den Hegau, <strong>das</strong><br />

Oberrheintal und <strong>das</strong> Schönbuchgebiet. Eine flächendeckende Erhebung fehlt bislang. In der<br />

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