Managementplan für das FFH-Gebiet 8221-342 - Landesanstalt für ...
Managementplan für das FFH-Gebiet 8221-342 - Landesanstalt für ...
Managementplan für das FFH-Gebiet 8221-342 - Landesanstalt für ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Natura 2000-<strong>Managementplan</strong><br />
<strong>8221</strong>-<strong>342</strong> „Bodenseehinterland zwischen Salem und Markdorf“ 3.4 Naturschutzfachliche Bedeutung<br />
3.4 Weitere naturschutzfachliche Bedeutung des <strong>Gebiet</strong>s<br />
Im <strong>FFH</strong>-<strong>Gebiet</strong> existieren drei Naturschutzgebiete, die im Hinblick auf die naturschutzfachliche<br />
Bedeutung des <strong>Gebiet</strong>s besonders zu erwähnen sind.<br />
Natur- und Landschaftsschutzgebiet Hepbacher-Leimbacher Ried<br />
Die Riedflächen des Hepbacher-Leimbacher Rieds stellen den letzten größeren Niedermoorkomplex<br />
im Bodenseekreis dar. Das Naturschutzgebiet dient der Erhaltung der Reste von<br />
Hepbacher und Leimbacher Ried sowie Unterried und Großes Ried mit seinen Schilfbereichen,<br />
den Streuwiesenresten und Hochstaudenrieden sowie den Weihern mit ihren Verlandungsbereichen<br />
als naturnaher Brut-, Rast- und Nahrungsraum <strong>für</strong> viele seltene und gefährdete<br />
Tierarten, darüber hinaus als Standort einer vielfältigen und artenreichen, typischen<br />
Flora.<br />
Die beiden Raderacher Weiher (Nord- und Südweiher) wurden in <strong>das</strong> "Aktionsprogramm zur<br />
Sanierung oberschwäbischer Seen und Weiher" aufgenommen. Ziel ist unter anderem, den<br />
Nährstoffeintrag zu verringern, den Nordweiher zu sanieren und die Verlandung des<br />
Südweihers zu verlangsamen. Viele vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen haben<br />
hier einen Rückzugsraum gefunden.<br />
In den letzten Jahren wurden im Rahmen eines Grunderwerbprogramms viele Grundstücke<br />
<strong>für</strong> Naturschutzzwecke aufgekauft und Maßnahmen zur Wiedervernässung und Renaturierung<br />
z. B. auch der Brunnisaach durchgeführt. Ziele sind insbesondere die Wiederherstellung<br />
eines <strong>für</strong> Niedermoor-Komplexe und Pfeifengras-Streuwiesen typischen Wasserhaushalts<br />
durch Aufstauung von Entwässerungsgräben sowie die Etablierung einer angepassten<br />
Nutzung bzw. Pflege zur Erhaltung von Streu- und Nasswiesen sowie zur Zurückdrängung<br />
der Sukzession.<br />
In vielen Teilflächen bereitet die Sukzession Probleme, sei es durch Schilf, durch autochtone<br />
Gehölze (Faulbaum etc.) oder durch invasive neophytische Arten wie Riesen- und Kanadische<br />
Goldrute. Auf einer Teilfläche wird die Offenhaltung durch großflächig eingezäunte<br />
Heckrinder praktiziert. An vielen Stellen im <strong>Gebiet</strong> wurden Biotopteiche angelegt, die allerdings<br />
durch unerlaubtes Aussetzen von Fischen (auch von nicht heimischen Arten) als<br />
Amphibiengewässer weitgehend ausgefallen sind.<br />
Natur- und Landschaftsschutzgebiet Markdorfer Eisweiher<br />
Wesentlicher Schutzzweck des Naturschutzgebiets ist die Erhaltung und Entwicklung der<br />
Reste des Niedermoorkomplexes als Lebensraum seltener, zum Teil vom Aussterben<br />
bedrohter Tier- und Pflanzenarten sowie als Standort einer typischen, artenreichen<br />
Streuwiesenflora. Mit seinem reich strukturierten Mosaik verschiedener Feuchtgebietstypen<br />
ist er als Element im Biotopverbundsystem von besonderer Bedeutung. Im Naturschutzgebiet<br />
hat die Biotopfunktion Vorrang. Abgesehen von der Streuwiesennutzung sollte keine<br />
landwirtschaftliche Nutzung stattfinden.<br />
Das angrenzende Landschaftsschutzgebiet umfasst die Randbereiche und dient der Vermeidung<br />
nachteiliger Einflüsse auf <strong>das</strong> Naturschutzgebiet durch störende oder den Naturhaushalt<br />
beeinträchtigende Veränderungen der Umgebung (LSG-Verordnung vom 11.02.1992).<br />
61