Themenschwerpunkt: Was ist Marketing? - Marketing Club Berlin
Themenschwerpunkt: Was ist Marketing? - Marketing Club Berlin
Themenschwerpunkt: Was ist Marketing? - Marketing Club Berlin
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no 4 : 2007<br />
das magazin des<br />
marketing club berlin e.v.<br />
schutzgebühr 7€<br />
<strong>Themenschwerpunkt</strong>: <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Marketing</strong>?<br />
Standortmarketing<br />
Warum <strong>ist</strong> Brandenburg<br />
Deutschlands Chancenregion?<br />
USP<br />
menschen im marketing<br />
Hochschulmarketing<br />
Warum wird das zu einer<br />
Hauptaufgabe?<br />
Neuromarktforschung<br />
Warum <strong>ist</strong> die Hirnforschung<br />
so wichtig?
no 4 : 2007<br />
das magazin des<br />
marketing club berlin e.v.<br />
schutzgebühr 7€<br />
<strong>Themenschwerpunkt</strong>: <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Marketing</strong>?<br />
Standortmarketing<br />
Warum <strong>ist</strong> Brandenburg<br />
Deutschlands Chancenregion?<br />
USP<br />
menschen im marketing<br />
Hochschulmarketing<br />
Warum wird das zu einer<br />
Hauptaufgabe?<br />
Neuromarktforschung<br />
Warum <strong>ist</strong> die Hirnforschung<br />
so wichtig?
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
Michael T. Schröder<br />
Präsident des <strong>Marketing</strong> <strong>Club</strong> <strong>Berlin</strong> e. V.<br />
Liebe Mitglieder und Freunde,<br />
angesichts der Vielzahl und Unübersichtlichkeit<br />
neuer Trends im <strong>Marketing</strong> wird es<br />
für Sie als <strong>Marketing</strong>verantwortliche zunehmend<br />
schwerer, rechtzeitig die für Sie<br />
Erfolg versprechenden Zukunftsthemen zu<br />
identifizieren und individuell zu gestalten.<br />
Gleichzeitig nimmt in den heutigen stark<br />
umkämpften Märkten jedoch das Bedürfnis<br />
zu, jeweils auf das „richtige Zukunftspferd“<br />
zu setzen, „im Trend“ zu liegen oder „up<br />
to date“ zu sein, um nicht den Anschluss<br />
an den Wettbewerb und die Konkurrenten<br />
zu verlieren. Fraglich <strong>ist</strong> daher, wie die<br />
Unternehmen und Sie als Verantwortliche<br />
in dieser Situation des „Information-Overload“<br />
mit neuen <strong>Marketing</strong>-Trends erfolgreich<br />
umgehen können. Wie gelingt Ihnen<br />
also die erfolgreiche Verarbeitung von<br />
neuem <strong>Marketing</strong>-Wissen im Unternehmen?<br />
Fiel es Ihnen auf? Mindestens fünf zentrale<br />
<strong>Marketing</strong>begriffe im ersten Absatz, die<br />
alle aus dem Englischen kommen. Auch ein<br />
Trend!!!<br />
Nicht selten stehen die Entscheidungsträger<br />
dieser Fülle von Neuem relativ ratund<br />
hilflos gegenüber und versuchen<br />
daher häufig, sich an ihren direkten<br />
Konkurrenten zu orientieren. Doch dieses<br />
eher opportun<strong>ist</strong>ische und «politische»<br />
editorial 003<br />
Editorial<br />
Verhalten gegenüber neuen <strong>Marketing</strong>-<br />
Trends greift vielfach zu kurz. Dies bedeutet,<br />
dass der erfolgreiche Umgang mit<br />
neuem <strong>Marketing</strong>-Wissen offenbar vielmehr<br />
von der Gestaltung und dem Durchlaufen<br />
eines unternehmens-individuellen<br />
Prozesses, als von einem standardisierbaren<br />
Verfahrensablauf abhängt. So sind<br />
eben z. B. eingekaufte CRM-Maßnahmen<br />
und Instrumente weder Ausdruck noch<br />
Garant eines erfolgreichen <strong>Marketing</strong>s. Es<br />
geht am Ende doch sehr stark um individuelle<br />
Strategien im eigenen Unternehmensmarketing,<br />
die wiederum in<br />
Anlehnung und Antizipation von Markt und<br />
Trends erarbeitet und umgesetzt werden.<br />
Also doch um die Wichtigkeit, Trends zu<br />
beobachten und für den eigenen Nutzen zu<br />
analysieren und modifizieren.<br />
Deshalb haben Sie keine Angst: Virus-<strong>Marketing</strong><br />
<strong>ist</strong> keine Grippe, Ethno-<strong>Marketing</strong><br />
kein Abend beim Chinesen und Lovemarks<br />
nichts Unanständiges.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen<br />
über neue Trends in der vorliegenden Ausgabe<br />
von USP.<br />
Ihr<br />
Michael T. Schröder
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
Michael T. Schröder<br />
Präsident des <strong>Marketing</strong> <strong>Club</strong> <strong>Berlin</strong> e. V.<br />
Liebe Mitglieder und Freunde,<br />
angesichts der Vielzahl und Unübersichtlichkeit<br />
neuer Trends im <strong>Marketing</strong> wird es<br />
für Sie als <strong>Marketing</strong>verantwortliche zunehmend<br />
schwerer, rechtzeitig die für Sie<br />
Erfolg versprechenden Zukunftsthemen zu<br />
identifizieren und individuell zu gestalten.<br />
Gleichzeitig nimmt in den heutigen stark<br />
umkämpften Märkten jedoch das Bedürfnis<br />
zu, jeweils auf das „richtige Zukunftspferd“<br />
zu setzen, „im Trend“ zu liegen oder „up<br />
to date“ zu sein, um nicht den Anschluss<br />
an den Wettbewerb und die Konkurrenten<br />
zu verlieren. Fraglich <strong>ist</strong> daher, wie die<br />
Unternehmen und Sie als Verantwortliche<br />
in dieser Situation des „Information-Overload“<br />
mit neuen <strong>Marketing</strong>-Trends erfolgreich<br />
umgehen können. Wie gelingt Ihnen<br />
also die erfolgreiche Verarbeitung von<br />
neuem <strong>Marketing</strong>-Wissen im Unternehmen?<br />
Fiel es Ihnen auf? Mindestens fünf zentrale<br />
<strong>Marketing</strong>begriffe im ersten Absatz, die<br />
alle aus dem Englischen kommen. Auch ein<br />
Trend!!!<br />
Nicht selten stehen die Entscheidungsträger<br />
dieser Fülle von Neuem relativ ratund<br />
hilflos gegenüber und versuchen<br />
daher häufig, sich an ihren direkten<br />
Konkurrenten zu orientieren. Doch dieses<br />
eher opportun<strong>ist</strong>ische und «politische»<br />
editorial 003<br />
Editorial<br />
Verhalten gegenüber neuen <strong>Marketing</strong>-<br />
Trends greift vielfach zu kurz. Dies bedeutet,<br />
dass der erfolgreiche Umgang mit<br />
neuem <strong>Marketing</strong>-Wissen offenbar vielmehr<br />
von der Gestaltung und dem Durchlaufen<br />
eines unternehmens-individuellen<br />
Prozesses, als von einem standardisierbaren<br />
Verfahrensablauf abhängt. So sind<br />
eben z. B. eingekaufte CRM-Maßnahmen<br />
und Instrumente weder Ausdruck noch<br />
Garant eines erfolgreichen <strong>Marketing</strong>s. Es<br />
geht am Ende doch sehr stark um individuelle<br />
Strategien im eigenen Unternehmensmarketing,<br />
die wiederum in<br />
Anlehnung und Antizipation von Markt und<br />
Trends erarbeitet und umgesetzt werden.<br />
Also doch um die Wichtigkeit, Trends zu<br />
beobachten und für den eigenen Nutzen zu<br />
analysieren und modifizieren.<br />
Deshalb haben Sie keine Angst: Virus-<strong>Marketing</strong><br />
<strong>ist</strong> keine Grippe, Ethno-<strong>Marketing</strong><br />
kein Abend beim Chinesen und Lovemarks<br />
nichts Unanständiges.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen<br />
über neue Trends in der vorliegenden Ausgabe<br />
von USP.<br />
Ihr<br />
Michael T. Schröder
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
008 Wer wäscht<br />
(sich) reiner?<br />
Chr<strong>ist</strong>oph Berdi, Chefredakteur der absatzwirtschaft,<br />
über Glaubwürdigkeit in der<br />
Werbung<br />
010 <strong>Marketing</strong> auf<br />
neuen Wegen<br />
Mit sechs Geländewagen zu den spektakulärsten<br />
Zielen in Europa und Asien –<br />
als Projektleiter <strong>Marketing</strong> plant Enrico<br />
Kieschnick die XWORLD Tour 2008/2009<br />
020 Profi-Training für<br />
Verkaufs-Profis<br />
Karsten Hourticolon und Joachim Wittig,<br />
die Gründer und Geschäftsführer von<br />
PraxisTraining live – Profis trainieren Profis,<br />
bieten Live-Trainings in Echtsituationen<br />
Porträts<br />
inhalt 005<br />
Inhalt<br />
Enrico Kieschnick, HANSA-FLEX<br />
<strong>Marketing</strong> auf neuen Wegen .................................................................................. 010<br />
PraxisTraining live<br />
Profi-Training für Verkaufs-Profis ............................................................................ 020<br />
<strong>Marketing</strong> & Unternehmen<br />
<strong>Marketing</strong> <strong>ist</strong> nicht alles, aber ohne <strong>Marketing</strong> <strong>ist</strong> alles nichts<br />
Gastkolumne von Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus E. Goehrmann ...................................... 007<br />
Von Schlitzaugen und Langnasen<br />
Kolumne von Oliver Hickfang .................................................................................. 015<br />
<strong>Was</strong> gibt's Neues?<br />
Neuigkeiten aus den Unternehmen des MC <strong>Berlin</strong>.................................................. 030<br />
<strong>Marketing</strong>wissen<br />
Wer wäscht (sich) reiner?<br />
Chr<strong>ist</strong>oph Berdi ........................................................................................................ 008<br />
Hirnforschung im <strong>Marketing</strong> – nur ein Hype?<br />
Michael Pusler ........................................................................................................ 012<br />
<strong>Marketing</strong> Relaunch<br />
Dr. Harald Münzberg .............................................................................................. 016<br />
Brandenburg – Deutschlands Chancenregion<br />
Dr. Detlef Stronk ...................................................................................................... 018<br />
<strong>Marketing</strong> wird zu einer Hauptaufgabe der Hochschulen<br />
Dr. Hans Georg Helmstädter .................................................................................... 022<br />
<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Marketing</strong>?<br />
Mirko Düssel ............................................................................................................ 024<br />
Kundenwissen und <strong>Marketing</strong><br />
Prof. Dr. Brigitte Stieler-Lorenz & Mag. Klemens Keindl ........................................ 026<br />
<strong>Club</strong>leben<br />
Who is Who?........................................................................................................ 006<br />
Herzlich Willkommen!<br />
Neue Mitglieder ........................................................................................................ 032<br />
Buchempfehlung ................................................................................................ 033<br />
Impressum ............................................................................................................ 033<br />
MC-Fotoimpressionen<br />
Menschen im <strong>Marketing</strong> bei MC-Veranstaltungen .................................................. 034
006<br />
clubleben :: who is who?<br />
Who is Who?<br />
Auf dieser Seite stellen wir Ihnen Mitglieder des <strong>Marketing</strong>-<strong>Club</strong> vor<br />
<strong>Was</strong> bringt Sie herzhaft zum Lachen?<br />
Politiker, wenn sie über Reformen reden. Aber mal im Ernst: Ich<br />
lache herzhaft über den Wikinger 'Hägar der Schreckliche'.<br />
Seine Führungs- und Kommunikationsprobleme sind bis heute<br />
unverändert aktuell.<br />
<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> Ihre schönste Erinnerung?<br />
Bei heißem <strong>Berlin</strong>er Sommerwetter nachmittags in meinem<br />
Lieblingsbiergarten am Schöneberger Rathaus im Schatten vor<br />
einem großen kühlem Bier zu sitzen.<br />
Haben Sie ein „Motto fürs Leben“?<br />
Fast alles <strong>ist</strong> für etwas gut.<br />
Sie denken an die Zukunft; was macht Ihnen Angst?<br />
Ein Ausbruch der gefühlten und tatsächlichen Ungerechtigkeit<br />
im Land, hervorgerufen durch Politiker, die in ihrem imaginären<br />
Raumschiff in der Komfortzone um die Erde kreisen.<br />
Andererseits: <strong>Was</strong> macht Ihnen Hoffnung auf die Zukunft?<br />
Immer mehr Menschen werden selbstbestimmt und kooperativ<br />
leben, respektvoll mit sich, anderen und der Umwelt umgehen;<br />
Scharf auf <strong>Marketing</strong>?<br />
Wolfgang R. Schmidt<br />
Kommunikations-Coach<br />
SKE SchmidtKommunikationsEntwicklung<br />
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
sie erkennen, dass Politik und Religion (vor allem in Kombination<br />
aus beiden) ihnen me<strong>ist</strong> Nachteile und Unheil brachten.<br />
Welche Träume haben Sie?<br />
Den Zustand GRAZ zu erreichen (Gesundheit-Reichtum-Anerkennung-Zufriedenheit).<br />
Welche Wünsche erfüllen Sie sich mit einem 6er im Lotto zuerst?<br />
Eine Reise zweimal um die Welt, ein Jahr lang - mit meiner Frau.<br />
Gibt es für Sie Vorbilder im <strong>Marketing</strong>?<br />
Die chr<strong>ist</strong>liche Kirche: Das einzige Unternehmen, das es<br />
geschafft hat, über 2000 Jahre zu bestehen.<br />
Erkennen Sie Zuhören als eine Form der Kommunikation?<br />
Es <strong>ist</strong> die Meta-super-hyper-giga-Form der Kommunikation.<br />
Entwicklungspsychologisch war Zuhören wahrscheinlich ein<br />
Hauptgrund für die Entwicklung des Homo sapiens.<br />
Nennen Sie uns Ihre größten „Zeitdiebe“ im Berufsalltag.<br />
Ich selbst in vielfältiger Form, wenn ich intrinsisch deaktiviert<br />
bin.<br />
Vertrauen und Respekt: Hat das heute noch einen Wert?<br />
Es kommt auf die Situation an! Werden Vertrauen und Respekt<br />
missbraucht, so sind waches Misstrauen und gezielte Respektlosigkeit<br />
nützlicher. Ansonsten haben Vertrauen und Respekt<br />
denselben hohen und unabdingbaren Stellenwert wie Zuhören.<br />
Wo möchten Sie leben?<br />
Ohne Wenn und Aber: <strong>Berlin</strong> <strong>ist</strong> meine Stadt.<br />
20. Nationale Juniorentagung des Deutschen <strong>Marketing</strong>-Verbandes e. V. vom 28.2. bis 1.3.2008 in <strong>Berlin</strong>. www.njt-berlin.de
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
Neue Produkte, Rabattaktionen, Kundenkarten,<br />
Fernsehspots, Online Shops, Anzeigenwerbung,<br />
Beilagen, Product Placement,<br />
Sponsoring – das alles <strong>ist</strong> <strong>Marketing</strong>. Täglich<br />
und überall, wohin wir schauen, ob wir<br />
das Fernsehgerät anschalten, den Computer<br />
oder das Radio oder eine Zeitschrift in<br />
die Hand nehmen, eine Werbebotschaft <strong>ist</strong><br />
immer dabei. Das <strong>ist</strong> kein Zufall, sondern<br />
gewollt. Werbung <strong>ist</strong> Kommunikation und<br />
damit ein Teil des <strong>Marketing</strong>, aber noch<br />
nicht alles.<br />
In der klassischen Definition der Betriebswirtschaftslehre<br />
klingt das alles sehr viel<br />
sachlicher. Da spricht man von „marktorientierter<br />
Unternehmensführung“, von „Planung<br />
und Koordination aller Aktivitäten<br />
des Unternehmens bezogen auf die Anforderungen<br />
des Marktes“, wenn man neue<br />
Begriffsdefinitionen sieht. Aber was bedeutet<br />
das konkret?<br />
<strong>Marketing</strong> durchzieht Wirtschaft und<br />
Gesellschaft wie ein Lebensnerv und wirkt<br />
als Impulsgeber und Werttreiber zugleich.<br />
Wir wissen, dass die Industrie, die Wirtschaft<br />
auf <strong>Marketing</strong> nicht verzichten kann.<br />
Aber auch Kultur, öffentliche Verwaltungen<br />
und Non Profit-Organisationen und auch<br />
die Politik setzen ganz bewusst das Wissen<br />
von markt- und kundenorientiertem<br />
Management ein, um daraus Erfolge zu<br />
generieren. Ohne Zweifel, <strong>Marketing</strong> hat in<br />
den letzten Jahrzehnten einen erfolgreichen<br />
Siegeszug durch alle Branchen und<br />
Unternehmensgrößen gemacht. Heute gibt<br />
es keine Branche, keine Unternehmensgröße,<br />
in der man auf <strong>Marketing</strong> verzichten<br />
kann. Die Regeln sind dabei für alle gleich:<br />
<strong>Marketing</strong>regel Nr. 1:<br />
<strong>Marketing</strong> geht alle im Unternehmen an.<br />
Wichtig <strong>ist</strong> die klare Entscheidung für das<br />
<strong>Marketing</strong>. Ganz konkret bedeutet das,<br />
dass jeder im Unternehmen das „M“ für<br />
<strong>Marketing</strong> im Kopf haben muss, das für<br />
<strong>Marketing</strong> steht und Markt und damit Kunden<br />
meint. Es gilt, dass jeder im Unternehmen<br />
<strong>Marketing</strong> lebt und seine Aufgabe im<br />
Kundenauftrag sieht und erkennt. Vom<br />
Chef bis zum Pförtner. Alle Abteilungen<br />
sind damit angesprochen, nicht nur die im<br />
direkten Kundenkontakt. Entwicklung, Produktion,<br />
Einkauf, aber auch Verwaltung<br />
wären nicht erforderlich ohne Kunden.<br />
<strong>Marketing</strong>regel Nr. 2: Den Markt kennen.<br />
Das bedeutet, zu wissen, was die Kunden<br />
wollen, und was der Wettbewerb tut. Nicht<br />
zuletzt sich selbst zu kennen, seine eigenen<br />
Stärken und Schwächen. Das <strong>ist</strong> auch<br />
wichtig für ein Benchmarketing. Nur so<br />
kann man Veränderungen frühzeitig erkennen<br />
und entsprechend reagieren oder besser<br />
noch, selbst die Initiative ergreifen und<br />
Trends setzen.<br />
<strong>Marketing</strong>regel Nr. 3:<br />
Ziele und Strategien planen.<br />
Nur wer ein Ziel vor Augen hat, weiß,<br />
wohin er gehen soll. <strong>Marketing</strong>ziele sind<br />
nicht nur Umsatzziele, sondern auch Ziele<br />
für Märkte und Marktanteile, für Produkte<br />
und Sortimente. Eintritt in neue Märkte<br />
oder auch Ausweitung von Produktlinien<br />
oder Reduzierung. Nicht zuletzt Fragen der<br />
Positionierung und damit Qualitätsziele<br />
sind hier anzusprechen. Dann müssen<br />
Strategien entwickelt werden, wie die Ziele<br />
zu erreichen sind.<br />
<strong>Marketing</strong>regel Nr. 4:<br />
Maßnahmen gestalten.<br />
Die Elemente des <strong>Marketing</strong>-Mix sind die<br />
Schalthebel des <strong>Marketing</strong>. Hier fallen die<br />
zentralen instrumentellen Entscheidungen,<br />
welche Produkte man anbietet, zu welchem<br />
Preis, mit welchen Vertriebsmaßnahmen<br />
und welche Kommunikationsmittel<br />
man einsetzt. Die Abstimmung der Instrumente<br />
macht den <strong>Marketing</strong>erfolg aus.<br />
Messgrößen und damit die harte Währung<br />
marketing & unternehmen :: gastkolumne 007<br />
<strong>Marketing</strong> <strong>ist</strong> nicht alles, aber<br />
ohne <strong>Marketing</strong> <strong>ist</strong> alles nichts<br />
Ein Plädoyer für das <strong>Marketing</strong><br />
von Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus E. Goehrmann<br />
des <strong>Marketing</strong> sind Umsätze bzw. Gewinn,<br />
Marktanteile, aber auch Kundenzufriedenheit<br />
und -bindung.<br />
<strong>Marketing</strong>regel Nr. 5:<br />
<strong>Marketing</strong> auf den Prüfstand stellen.<br />
Das heißt, geplante und tatsächlich<br />
erreichte Ziele abzugleichen und Ergebnisse<br />
zu analysieren mit dem Ziel, daraus<br />
Handlungsempfehlungen für die nächsten<br />
Schritte zu erhalten.<br />
Diese Regeln sind die Leitlinien und Orientierungsgrößen,<br />
quasi der Fahrplan. Der<br />
gilt für alle Unternehmen gleichermaßen.<br />
Das <strong>ist</strong> <strong>Marketing</strong>-Handwerk – nicht mehr,<br />
aber auch nicht weniger. Jeder muss sie<br />
beherrschen, das trifft für große Unternehmen<br />
gleichermaßen zu wie für kleine.<br />
Jeder, der auf dem <strong>Marketing</strong>-Highway<br />
unterwegs <strong>ist</strong>, muss dieses Know-how des<br />
<strong>Marketing</strong> beherrschen. Führungskräfte im<br />
<strong>Marketing</strong> sind damit nicht alleingelassen.<br />
<strong>Marketing</strong>-<strong>Club</strong>s des Deutschen <strong>Marketing</strong>-<br />
Verbandes sind an 66 Standorten vertreten<br />
und verstehen sich als Kompetenzzentren<br />
vor Ort. Sie bieten ihren Mitgliedern aktuelles<br />
<strong>Marketing</strong>wissen und Erfahrungsaustausch<br />
mit anderen <strong>Marketing</strong>profis vor<br />
Ort. Ein Erfolgsmodell, das seit mehr als<br />
50 Jahren am deutschen Markt etabliert <strong>ist</strong><br />
und weiter wächst. Wir sind die <strong>Marketing</strong>-<br />
Community.<br />
Präsident Deutscher <strong>Marketing</strong>-Verband<br />
www.marketingverband.de<br />
Prof. Dr. Dr. h.c.<br />
Klaus E.<br />
Goehrmann
008 marketingwissen :: wer wäscht (sich) reiner?<br />
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
Wer wäscht (sich) reiner?<br />
von Chr<strong>ist</strong>oph Berdi<br />
Kreative Suche nach der Balance zwischen<br />
Ethik und Ökonomie: Im <strong>Marketing</strong>-Lab<br />
von absatzwirtschaft und Grey Global<br />
Group diskutierten <strong>Marketing</strong>-Experten<br />
über Glaubwürdigkeit in der Werbung. Vor<br />
allem das Internet zwingt zu offener und<br />
transparenter Kommunikation.<br />
Die Flut von Anzeigenmotiven zum Thema<br />
Klimaschutz, Umweltverantwortung und<br />
CO2-Reduktion reißt nicht ab. Kein Wunder,<br />
verlangen doch Politik, die Mitarbeiter<br />
und die Verbraucher Antworten. Aufgeschreckt<br />
von den UN-Klimaberichten und<br />
Friedensnobelpre<strong>ist</strong>räger Al Gore, möchten<br />
sie wissen, wie ernst es die Unternehmen<br />
mit Klima- und Umweltschutz meinen. Auch<br />
gesellschaftlich wird die Wirtschaft in<br />
Pflicht genommen.<br />
Unter dem Schlagwort „Corporate Social<br />
Responsibility” steigt die Erwartungshaltung<br />
an die Unternehmen, ihre Wirtschaftskraft<br />
auch in soziales Engagement münden<br />
zu lassen. Und so zeigen die Unternehmen<br />
Flagge, bewerben die CO2-Reduktion ihrer<br />
Automobile, den geringen Stromverbrauch<br />
ihrer Geräte, mündend in großen Worten<br />
wie diesen von Fujitsu Siemens: „Verantwortung<br />
leben. Das <strong>ist</strong> unser Antrieb.“<br />
Dazu legt sich eine väterliche Hand auf die<br />
Schulter eines Kindes Die Menschen<br />
sehen und hören die Botschaft wohl. Aber<br />
glauben sie sie auch? Wie urteilen sie?<br />
Glauben sie, dass sich die Unternehmen<br />
mit ihren eco- und social campaigns lediglich<br />
reinwaschen? Oder bekommen sie Achtung<br />
vor den kommunizierten Werte und<br />
Absichten? Für wen senkt sich mangels<br />
Glaubwürdigkeit der Daumen des Verbrauchers<br />
nach unten, für wen dreht er sich<br />
zustimmend nach oben?<br />
Natürlich brauchen die Unternehmen Glaubwürdigkeit<br />
nicht nur aus der hohen Warte<br />
von CSR und Klimaschutz, sondern auch für<br />
ihre Marken, Produkte und Dienstle<strong>ist</strong>ungen.<br />
Doch wie entsteht sie überhaupt? Wie<br />
müssen Unternehmen kommunizieren,<br />
damit sie nicht ins Glaubwürdigkeits-<br />
Abseits geraten?<br />
Glaubwürdigkeit und Vertrauensaufbau<br />
sind derzeit Top-Themen im <strong>Marketing</strong>.<br />
Das <strong>Marketing</strong>-Lab, ein mit hochkarätigen<br />
<strong>Marketing</strong>-Experten besetzter Workshop<br />
von absatzwirtschaft und Grey Global<br />
Group, ging kürzlich der Frage auf den<br />
Grund, wie ein Unternehmen sich aufstellen<br />
und verhalten muss, damit sein <strong>Marketing</strong><br />
nicht unter Vertrauensmangel leidet. Zwei<br />
<strong>Marketing</strong>-Lab 2007: Martina Sandrock, President Germany/Austria, Sara Lee Deutschland, Michael Bohn,<br />
Geschäftsführer der Media-Agentur Zenith Moremedia, Prof. Dr. Peter Littmann, Geschäftsführer der Firma<br />
Brandinsider, Brigitte Pfeiffer, Geschäftsführerin Deutscher <strong>Marketing</strong>verband (DMV), Peter Würtenberger,<br />
Verlagsgeschäftsführer Welt-Gruppe/Morgenpost, Uli Veigel, CEO der Grey Global Group Germany und<br />
Manager Uwe Bergheim suchten Antworten.<br />
Fragestellungen beschäftigten die Runde<br />
intensiv:<br />
Welche Trends beeinflussen die öffentliche<br />
Meinungsbildung von Unternehmen?<br />
Wie müssen sie künftig werben und<br />
kommunizieren, um nicht in Glaubwürdigkeitsfallen<br />
zu tappen?<br />
Die folgenden Antworten darauf spiegeln<br />
den Konsens im <strong>Marketing</strong>-Lab wider.<br />
Das Unternehmen als Medium<br />
„Man kann nicht nicht kommunizieren“, hat<br />
der im März dieses Jahres in Kalifornien<br />
verstorbene Kommunikationswissenschaftler<br />
und Philosoph Paul Watzlawick einmal<br />
gesagt, und für Unternehmen gilt das auch.<br />
Oder sogar: mehr denn je. Denn die Öffentlichkeit<br />
hat sich gewandelt, vor allem durch<br />
die digitalen Medien, und stellt an die<br />
Kommunikation und Werbung neue Ansprüche.<br />
Das Bild, das sich die Welt von einem<br />
Unternehmen und seinen Le<strong>ist</strong>ungen<br />
macht, <strong>ist</strong> nur noch eingeschränkt kontrollierbar.<br />
Das Internet sorgt für eine Transparenz,<br />
die ganz im Sinne des /der Verbraucher<br />
<strong>ist</strong>. Er kann sich Informationen<br />
beschaffen, diese mit anderen austauschen<br />
und sich im Diskurs eine eigene Meinung<br />
bilden. Die Meinungsbildung im Web <strong>ist</strong><br />
rasant und effektiv. Gut für die Verbraucher,<br />
für die Unternehmen je nach Interessenlage<br />
mal hilfreich und mal schädlich.<br />
Unternehmen, die in in der großen Internet-<br />
Communities („Myspace“) vertreten sind<br />
oder in der virtuellen Welt „Second Life“<br />
ihr Glück versuchen, kommen Meinungsströmungen<br />
schnell auf die Spur. Das allein<br />
reicht aber nicht. Glaubwürdige Kommunikation<br />
benötigt eine Grundhaltung und Vorarbeiten.<br />
Gut aufgestellte Unternehmen wissen, dass<br />
sie selber wie ein Medium funktionieren<br />
müssen.<br />
Sie betreiben deshalb eine aktive Kommunikation<br />
und reagieren nicht nur. Wenn<br />
eine Reaktion nötig <strong>ist</strong>, kommt sie schnell.<br />
Mattel war kürzlich nach dem Fund von Blei<br />
in seinen Spielzeugen sofort mit Stellungnahmen<br />
und Entschuldigungs-Anzeigen<br />
draußen. Solche Unternehmen bemühen<br />
sich um Offenheit und Transparenz. Ihre
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
Werbung zeichnet sich durch belastbare<br />
Aussagen aus, zaubert also keine Fragezeichen<br />
in die Augen und Zweifel in die Hirne<br />
der Verbraucher. Sie unterhalten direkte<br />
Drähte zu Behörden und starken, auch<br />
ihnen gegenüber kritisch eingestellten,<br />
Organisationen.<br />
Es werden vor allem die Unternehmen<br />
glaubwürdig kommunizieren können, die<br />
über ein Set klar definierter, gelebter<br />
Werte verfügen und diese auch als Maxime<br />
der Geschäftstätigkeit betrachten. Auch<br />
starke Marken bieten den Stoff für ideenreiche<br />
Kommunikation mit dem Verbraucher<br />
-und Möglichkeiten zur Vernetzung<br />
mit ihnen. Umgekehrt entsteht daraus eine<br />
Verpflichtung: Unglaubwürdige Kommunikation<br />
kann das Markenkapital und die<br />
Reputation eines Unternehmens nachhaltig<br />
vernichten – und damit Investitionen.<br />
Skandale leben ewig<br />
Das Risiko <strong>ist</strong> größer als viele denken. Oft<br />
wird vergessen, dass das Internet keineswegs<br />
nur eine Kommunikationsplattform<br />
<strong>ist</strong>. Die Abermillionen verbundenen Server<br />
sind auch ein riesiger Wissensspeicher.<br />
Das Internet vergisst nicht. Skandale, aber<br />
auch Erfolge, leben ewig. Nichts „versendet“<br />
sich mehr wie in Zeiten der flüchtigen<br />
Medien Radio und Fernsehen, von Printmedien<br />
ganz zu schweigen.<br />
Google und andere Suchmaschinen finden<br />
fast alles. Und in Blogs, Social Networks<br />
und Foren werden die Geschichten munter<br />
weiter gedreht. Das von Nutzern zusammengestellte<br />
Online-Lexikon Wikipedia <strong>ist</strong><br />
für viele Menschen schon eine ständig<br />
genutzte Informationsquelle. Interessant <strong>ist</strong><br />
dabei, dass die Selbstreinigungsmechanismen<br />
des Internet tatsächlich zu funktionieren<br />
scheinen. Bei Wikipedia fliegen immer<br />
wieder Unternehmen auf, die versucht<br />
haben, Lexikoneinträge über sich, ihre Marken<br />
oder Manager in ihrem Sinne zu verändern.<br />
Es macht also wenig Sinn, nicht kommunizieren<br />
zu wollen, wenn man einen gewissen<br />
Einfluss wahren möchte. Dafür muss<br />
die Kommunikation früh in den Unternehmensprozess<br />
eingebettet werden. Es dürfte<br />
künftig zu wenig sein, sich erst mit der<br />
Produktwerbung in der Öffentlichkeit zu<br />
melden. Besser scheint, in einen ständigen<br />
Dialog mit Einzelnen (Kunden, Verbrauchern)<br />
und organisierten Gruppen (Politik,<br />
Verbände, Organisationen) zu stehen. Auch<br />
für den Fall der Fälle sollten Unternehmen<br />
gewappnet sein: Wenn Krisen-Kommunika-<br />
tion notwendig <strong>ist</strong>, sollten die Prozesse<br />
dafür definiert sein, damit man der entbrennenden<br />
Diskussion hinterher laufen zu<br />
müssen.<br />
Virtuelle Mund-zu-Mund-Propaganda<br />
Schon immer war der Einfluss von Freunden,<br />
Bekannten und Familienmitgliedern<br />
groß auf die Meinungsbildung bezüglich<br />
Marken und Produkten. Über Special-Interest-<br />
und Testzeitschriften sind Verbraucher<br />
häufig so gut informiert, dass Verkäufer<br />
nur noch staunen können. Durch das Internet<br />
bekommt die Konsumintelligenz einen<br />
weiteren Schub. Über Foren und Communities<br />
erhält der Verbraucher Informationen<br />
noch schneller und präziser. Die Vernetzung<br />
sorgt für Speed und Effizienz des<br />
Austauschs. Unternehmen, so die Ansicht<br />
des <strong>Marketing</strong>-Labs, dürfen kein Risiko<br />
mehr eingehen. Wer nicht authentisch<br />
wirbt oder die Fakten beugt, wird in dieser<br />
virtuellen Meinungsbildungsmaschine<br />
wahrscheinlich schnell entlarvt. Nicht von<br />
Tests oder Journal<strong>ist</strong>en, sondern von den<br />
Nutzern.<br />
Die Reisebranche kann bereits ein Lied<br />
davon singen. Von Kunden gefütterte<br />
Hotelbewertungssysteme sind für viele<br />
Konsumenten eine wichtige Informationsquelle<br />
vor der Buchung eines Urlaubs. Die<br />
„Sternevergabe“ auf amazon.com oder in<br />
anderen Shops beeinflusst Kaufentscheidungen<br />
schon jetzt. Niemand darf darauf<br />
hoffen, dass diese Kritiken auf die Internetwelt<br />
beschränkt bleiben. Klassische<br />
Medien greifen die Informationen längst<br />
auf und tragen sie auch zu jenen Menschen,<br />
die nicht online sind. Zu erwarten<br />
<strong>ist</strong>, dass dieser Effekt noch weiter verstärkt<br />
wird, denn bei aller Popularität der neuen<br />
Möglichkeiten im Web: die Entwicklung<br />
geht jetzt erst richtig los.<br />
<strong>Was</strong> tun? Es liegt auf der Hand, dass die<br />
durch Vernetzung erzeugte Transparenz die<br />
Unternehmen fast zwingt, nur mit Aussagen<br />
und Informationen zu werben, die sie<br />
guten Gewissens vertreten können. Das<br />
Risiko eines Backlashes der neu organisierten<br />
Öffentlichkeit <strong>ist</strong> zu groß, als dass<br />
sich ein Risiko lohnen würde. Das <strong>Marketing</strong><br />
muss noch offener, schneller und auch<br />
indvidueller werden. Erforderlich <strong>ist</strong> ein<br />
State-oft-the-art-Knowhow über die Wirkmechanismen<br />
und Möglichkeiten in der<br />
digitalen Welt. Dazu bedarf es intensiver<br />
Schulungen. um auf dem neusten Stand zu<br />
bleiben. Die Online-Auftritte der Unternehmen<br />
müssen jederzeit aktuell sein. Zu prü-<br />
marketingwissen :: wer wäscht (sich) reiner? 009<br />
fen <strong>ist</strong>, ob eine Firma nicht selbst im Sinne<br />
des Web 2.0 Kommunikationsangebote<br />
wie Blogs oder Communities machen sollte.<br />
Sie können Inspiration fürs <strong>Marketing</strong><br />
sein, aber auch frühzeitig auf kritische<br />
Punkte hinweisen.<br />
Bei all diesen Bemühungen darf eines<br />
nicht vergessen werden: Die Angebote und<br />
auch die Werbung müssen „attraktiv und<br />
sexy“ für den Verbraucher bleiben, wie es<br />
ein Mitstreiter im Lab formulierte, Glaubwürdigkeit<br />
ja, Selbstaufgabe nein.<br />
Die ganze Welt des <strong>Marketing</strong><br />
Gerechnet nach Abonnements, <strong>ist</strong> die absatzwirtschaft<br />
mit mehr als 24.300 Exemplaren<br />
Marktführer im Feld der Fachzeitschriften für<br />
<strong>Marketing</strong>. Sonderausgaben zum Deutschen-<br />
<strong>Marketing</strong>-Tag, zum Marken-Award und zu Vertriebsthemen<br />
bieten vertiefende Informationen.<br />
In 2007 wurde das Angebot für Entscheider in<br />
<strong>Marketing</strong> und Vertrieb um wichtige Internetdienste<br />
ergänzt:<br />
absatzwirtschaft.de: Die Website präsentiert<br />
nach sich nach einem Relaunch in einem kompakten,<br />
schnell zugänglichen Layout. Competence<br />
Center zur Marke & Strategie, CRM & Vertrieb,<br />
Communication, e-<strong>Marketing</strong> und <strong>Marketing</strong>-Recht<br />
bieten jedem Nutzer Zusatznutzen für<br />
sein Fachgebiet (www.absatzwirtschaft.de).<br />
<strong>Marketing</strong>-Search: Eine Suchmaschine nur fürs<br />
<strong>Marketing</strong>! <strong>Marketing</strong>-Search sucht nur auf relevanten<br />
Seiten im Themenumfeld von Management,<br />
Werbung <strong>Marketing</strong> und Vertrieb. Die<br />
Ergebnisse sind auf den Punkt. Betreiber geeigneter<br />
Sites können sich reg<strong>ist</strong>rieren und so ihren<br />
Traffic erhöhen (www.marketing-search.de).<br />
absatzwirtschaft-Biznet: die Internet-Community<br />
für <strong>Marketing</strong>-Dienstle<strong>ist</strong>er aller Disziplinen bietet<br />
Zugriff auf exklusive <strong>Marketing</strong>-Informationen.<br />
Das Highlight: Mitglieder können ihr<br />
Knowhow über Gastbeiträge ausweisen, die<br />
unter anderem auf absatzwirtschaft.de veröffentlicht<br />
werden (www.absatzwirtschaft-biznet.de).<br />
Chefredakteur der absatzwirtschaft –<br />
Zeitschrift für <strong>Marketing</strong><br />
c.berdi@fachverlag.de<br />
Chr<strong>ist</strong>oph Berdi
010 porträt :: enrico kieschnick, hansa-flex<br />
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
<strong>Marketing</strong> auf neuen Wegen<br />
... und plötzlich steckt man mitten in einem Abenteuer<br />
von Claudia Mattheis<br />
Kunden-Events gibt es viele. Aber was<br />
Enrico Kieschnick als Projektleiter<br />
<strong>Marketing</strong> für den Hydraulikdienstle<strong>ist</strong>er<br />
HANSA-FLEX jetzt plant, sprengt alle bisher<br />
bekannten Dimensionen: Im März<br />
2008 startet die XWORLD Tour 2008/2009<br />
in Bremen. Sechs speziell ausgestattete<br />
Geländewagen fahren in 43 Etappen<br />
150.000 Kilometer zu den spektakulärsten<br />
Zielen in Europa und Asien. Rechtzeitig zu<br />
den Olympischen Spielen wird Peking<br />
erreicht. Nach der Durchquerung des südlichen<br />
Asiens geht es retour. An Bord sind<br />
Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter. Aber<br />
auch als USP-Leser mit Abenteuerlust können<br />
Sie teilnehmen! Vorausgesetzt, Sie<br />
melden sich schnell an.<br />
Enrico Kieschnick <strong>ist</strong> Offroad-Fan. Zahlreiche<br />
Trainings und Touren in die entlegensten<br />
Gebiete der Welt hat er bereits absolviert.<br />
Dass er dieser Leidenschaft jetzt aber<br />
Enrico Kieschnick<br />
sogar im Auftrag seines Arbeitgebers nachgehen<br />
kann, verdankt er einer unpünktlichen<br />
Fluglinie. Ein kleiner Rückblick: Es war<br />
September 2005 auf dem Flughafen<br />
Amsterdam, als HANSA-FLEX Geschäftsführer<br />
Thomas Armerding und Enrico Kieschnick<br />
während einer Dienstreise hier „strandeten“.<br />
Der Anschlussflug hatte Verspätung<br />
und so gab es genügend Zeit, um über Dies<br />
und Das zu sprechen. Und irgendwann<br />
schwärmte Thomas Armerding von seiner<br />
persönlichen (noch nicht realisierten)<br />
Traumreise mit einem Jeep durch Tibet und<br />
Nepal. Enrico Kieschnick, der diese Region<br />
einst im Rahmen eines einmonatigen Aufenthalts<br />
bere<strong>ist</strong> hatte, erzählte von seinem<br />
damaligen Abenteuer und stellte prompt<br />
die Frage: „Warum nicht einmal eine solche<br />
Tour mit HANSA-FLEX organisieren?“<br />
Das Konzept für eine private Offroad-Tour<br />
trug Kieschnick schon längere Zeit mit sich<br />
umher. Er kombinierte es mit Ideen für<br />
neue <strong>Marketing</strong>-Projekte und brachte so<br />
einen modifizierten Entwurf für HANSA-<br />
FLEX hervor, der nach wenigen Tagen auf<br />
dem Tisch lag und kurz darauf bege<strong>ist</strong>ert<br />
im Gesellschafterkreis diskutiert wurde.<br />
Denn: Die Globalisierung schreitet voran,<br />
als Ausdruck dieser Entwicklung entstehen<br />
kontinuierlich auch im Ausland neue<br />
HANSA-FLEX Niederlassungen.<br />
Das Unternehmen wächst und betreut<br />
inzwischen mehr als 220.000 Kunden.<br />
Internationale Kontakte und Beziehungen<br />
entstehen im Rahmen der Zusammenarbeit,<br />
Menschen aus verschiedenen Ländern<br />
begegnen sich. Die Idee XWORLD war<br />
geboren; mit dem Ziel, gemeinsam andere<br />
Länder und Menschen kennen zu lernen,<br />
getreu der Firmen-Philosophie: Weltweit für<br />
seine Partner verfügbar zu sein.<br />
Ein Projektleiter<br />
<strong>Marketing</strong> auf Tour<br />
Über zwei Jahre intensive Vorbereitung<br />
waren nötig bis die Tourplanung stand.<br />
Unterstützt wurde Enrico Kieschnick dabei<br />
von einer Spezialagentur für Abenteuerreisen.<br />
Zwei erfahrene Tourbegleiter führen<br />
den Reise-Konvoi und sind während der<br />
ganzen XWORLD Tour dabei. Diese Globetrotter<br />
werden vor Ort teilweise von örtlichen<br />
Guides unterstützt. Aber natürlich<br />
wird auch Enrico Kieschnick auf einzelnen<br />
Etappen an Bord sein. Und auf dieses<br />
„Selbst mit anpacken“ freut er sich ganz<br />
besonders: „Wer mitfährt, <strong>ist</strong> kein Passagier,<br />
dem alles vorgesetzt wird, sondern <strong>ist</strong><br />
selbst mitverantwortlich für das Erreichen<br />
der Reiseziele. Im kleinen Konvoi aus sechs<br />
le<strong>ist</strong>ungsstarken, geländegängigen Fahrzeugen,<br />
die alle von den Teilnehmern selbst<br />
gesteuert werden, können dabei auch Ziele<br />
besucht werden, an denen große Reisegruppen<br />
eher stören würden, bzw. zu denen<br />
sie gar nicht erst gelangen. Jeder Teilnehmer<br />
samt seiner Mitfahrer erhält bei Start „sein“<br />
Fahrzeug, für das er während der gesamten<br />
Etappe zuständig <strong>ist</strong>. Auch die Pflege des<br />
Equipments liegt in den Händen der Teilnehmer,<br />
ebenso wie der Aufbau der Camps.<br />
Zupacken <strong>ist</strong> also gefragt!“
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
Etappe für Etappe<br />
ein Erlebnis<br />
Ein einmaliges Erlebnis wird der Besuch<br />
von HANSA-FLEX Niederlassungen entlang<br />
der Route sein. Für Enrico Kieschnick <strong>ist</strong><br />
der Kulturaustausch besonders wichtig<br />
„Diese Besuche verdeutlichen am besten<br />
die Völker verbindende Idee, die hinter<br />
XWORLD steckt. Schon jetzt bereiten die<br />
Mitarbeiter der HANSA-FLEX Auslandsniederlassungen<br />
sich darauf vor, den internationalen<br />
Gästen tolle Strecken durch die<br />
jeweiligen Regionen zu zeigen oder ihnen<br />
mit kleinen Events in Form kulinarischer<br />
Abende oder folklor<strong>ist</strong>ischer Kulturangebote<br />
Land und Leute näher zu bringen.“ Auch<br />
auf dem Tourplan steht das indonesische<br />
XWORLD Tour 2008/2009<br />
Am 08. März 2008 startet HANSA-FLEX<br />
die XWORLD Tour 2008/2009. In 43<br />
Etappen führt die XWORLD ihre Teilnehmer<br />
ab Bremen zu den spektakulärsten<br />
Zielen Europas und Asiens. Mit sechs<br />
Spezialfahrzeugen geht es auf die rund<br />
150.000 km lange Tour. Die XWORLD<br />
bietet allen Abenteuerlustigen die Möglichkeit,<br />
mit erfahrenen Tourguides im<br />
selbst gefahrenen Offroad-Fahrzeug die<br />
eindrucksvollsten Schauplätze zweier<br />
Kontinente zu erkunden.<br />
Die Tour<br />
Die erste Etappe der XWORLD führt vom<br />
HANSA-FLEX-Stammsitz in Bremen Richtung<br />
Istanbul. Zu den Höhepunkten<br />
zählen die Passage des Pamirgebirges,<br />
des Himalayas und der Wüste Gobi.<br />
Zurück führt die XWORLD von Indonesien<br />
über China durch die Weiten Sibiriens<br />
bis ans Nordkap Europas. Im<br />
Oktober 2009 wird die XWORLD Bremen<br />
erreichen.<br />
Dorf Suake Nie. HANSA-FLEX half dort<br />
durch Spenden mit, das nach der Tsunami-<br />
Katastrophe zerstörte Dorf wieder aufzubauen.<br />
Schon vor dem Start<br />
ein Erlebnis<br />
Erklärtes Ziel der Expedition XWORLD <strong>ist</strong><br />
für Enrico Kieschnick, dass HANSA-FLEX auf<br />
originelle und noch nie erlebte Art ins<br />
Bewusstsein seiner Kunden rückt. Um dies<br />
zu erreichen, läuft die Werbung für das<br />
Event seit Monaten auf Hochtouren. Riesige<br />
Bege<strong>ist</strong>erung herrschte schon kurz nach<br />
der ersten XWORLD-Präsentation auf den<br />
Messeständen in Hannover und München.<br />
Die Fahrzeuge<br />
Der Fahrzeugpark besteht aus sechs<br />
XWORLD Toyota Land Cruisern für je<br />
zwei Personen. Die höhergelegten Tourfahrzeuge<br />
wurden mit speziellem Offroad<br />
Equipment ausgerüstet: Schorchel,<br />
Suchscheinwerfer und Seilwinde gehören<br />
genauso dazu wie Funk und GPS-<br />
Navigationsgeräte sowie eine gut ausgestattete<br />
Bord-Apotheke.<br />
XWORLD Tour-Katalog<br />
Darin werden alle 43 Etappen der Abenteuertour<br />
tageweise genau beschrieben.<br />
Inkl. aller tour<strong>ist</strong>ischen Höhepunkte,<br />
detaillierten Zeitpläne und Ablaufplanungen.<br />
Suchen Sie sich Ihre Traum-Tour<br />
aus und buchen Sie schnell. Die Teilnehmerplätze<br />
sind begrenzt.<br />
Katalog-Bestellung und Buchung:<br />
Telefon-Hotline: 0661 440772770<br />
oder unter www.xworld.cc<br />
porträt :: enrico kieschnick, hansa-flex 011<br />
Spontan meldeten sich die Ersten noch vor<br />
Ort für dieses unvergessliche Erlebnis an.<br />
Über den aktuellen Stand der Vorbereitungen<br />
sowie über den Verlauf der Expedition<br />
informiert außerdem die XWORLD-Website,<br />
auf der auch direkt die Teilnahme an der<br />
Tour gebucht werden kann. Beiträge in<br />
Kundenmagazinen, PR-Artikel, Mailings und<br />
Flyer runden den Kommunikations-Mix ab.<br />
Und auch die HANSA-FLEX Regionalleiter<br />
und Geschäftsführung sind schon vom<br />
Offroad-Fieber gepackt: Als erste durften<br />
sie die umgebauten Tour-Fahrzeuge im ehemaligen<br />
Braunkohlentagebau Meuro und<br />
Lichterfeld unter Anleitung erfahrener Tourguides<br />
ausgiebig testen. Welch andere <strong>Marketing</strong>-Maßnahme<br />
bringt schon vor dem<br />
Start so viel Spaß?<br />
:: zur person enrico kieschnick::<br />
Geboren 1976<br />
Werdegang: Nach dem Pflichtpraktikum<br />
während des Studiums der Wirtschaftswissenschaften<br />
(Spezialisierung <strong>Marketing</strong>/<br />
Consulting) und Auslandsaufenthalt<br />
Aufnahme eines zusätzlichen Praktikums<br />
und Einstieg bei HANSA-FLEX.<br />
Klassische Reihenfolge: Praktikum<br />
(2000), Auslandsaufenthalt (2000),<br />
Diplomarbeit (2000/2001), Übernahme<br />
(2001). Anfänglich Verantwortung für<br />
Kundenzufriedenheitsanalysen, PR-<br />
Arbeit, Sponsoring (Kultur-, Sozial-,<br />
Sport-) Verbandsarbeit u.v.m., später<br />
Projektleiter für diverse Projekte.<br />
Mitglied im <strong>Marketing</strong>club Bremen<br />
seit 2001, Mitglied im <strong>Marketing</strong>club<br />
<strong>Berlin</strong> seit 2006<br />
Familienstand: ledig, keine Kinder<br />
Hobbys/Freizeit: Motorsport, Reisen<br />
Lebensmotto: Das einzig Beständige <strong>ist</strong><br />
der Wandel.<br />
:: unternehmensprofil ::<br />
HANSA-FLEX <strong>ist</strong> Europas führendes<br />
Unternehmen rund um die Hydraulik.<br />
Als Ersatzteillieferant für hydraulische<br />
Schlauchleitungen gestartet, hat sich<br />
HANSA-FLEX in mehr als 40 Jahren<br />
weltweit zu einem der führenden<br />
Systemanbieter gewandelt.<br />
HANSA-FLEX Hydraulik GmbH<br />
Zum Panrepel 44 · 28307 Bremen<br />
Tel.: 0421 489070 · Fax: 0421 4890748<br />
info@hansa-flex.com
012 marketingwissen :: neuromarktforschung<br />
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
Hirnforschung im <strong>Marketing</strong> –<br />
nur ein Hype?<br />
Medien- und Werbewirkung aus dem Blickwinkel der Neuromarktforschung<br />
von Michael Pusler<br />
Die Erwartungen bei vielen Vertretern der<br />
Forschungszunft sind groß: das verstärkte<br />
Aufgreifen der Neuromarktforschung innerhalb<br />
der Medienforschung könnte eine Art<br />
Paradigmenwechsel hervorbringen. Im<br />
Bereich der Werbeträger- und Werbewirkungsforschung,<br />
bei der es um die Le<strong>ist</strong>ung<br />
der Medien z. B. für Anzeigenwerbung<br />
geht, sollte die noch junge Disziplin<br />
Neuromarktforschung möglichst ganz neue<br />
Einblicke auch in die Funktionsmechanismen<br />
von Markenkommunikation bieten.<br />
Alles, was wir über den Leser, Seher, Hörer<br />
oder Online-Nutzer bislang mit den Methoden<br />
der empirischen Sozialforschung –<br />
überwiegend aus Befragungen – herausgefunden<br />
haben, kann nunmehr auf den<br />
Prüfstand gestellt werden. Mit Mitteln<br />
funktioneller Bildgebung (funktionelle<br />
Magnet-Resonanztomografie, kurz: FMRT)<br />
sind nun Möglichkeiten gegeben, in Interviews<br />
Geäußertes dem physiologisch<br />
gemessenen sensitiven Erleben gegenüber<br />
zu stellen. Ähnlich der Funktion eines<br />
Lügendetektors liegt der Gedanke nahe, z.<br />
B. Aussagen eines Befragten zur Wertigkeit<br />
oder Anmutung einer Zeitschrift mit dem<br />
sensitiven, physiologisch gemessenen Eindruck<br />
zu verifizieren.<br />
Doch zeigt eine Bewertung bisher durchgeführter<br />
(auch eigener) Untersuchungen 1 :<br />
zur Besorgnis, dass bisheriges Wissen<br />
über Kommunikationswirkung neu geschrieben<br />
werde müsse, besteht wenig<br />
Anlass. Bildgebende Methoden bestätigen<br />
häufig bestehende Erkenntnisse, die überwiegend<br />
klassisch per Fragebogen gewonnen<br />
wurden. Überhaupt <strong>ist</strong> mit dem Aufkommen<br />
neuer Messverfahren ja gar nicht<br />
angezeigt, ob und inwieweit zentrale Theorien<br />
der Informationsverarbeitung (wie z.<br />
B. dem Elaboration-Likelihood-Modell von<br />
Petty und Cacioppo 2 über „high vs. low<br />
involvement communication“) neu überdacht<br />
oder gar revidiert werden müssen.<br />
Der Grund für das (noch) ausbleibende<br />
Erkenntniswachstum: Es fehlt der Neuromarktforschung<br />
häufig an neuen marketingrelevanten<br />
Theorien der Informationsverarbeitung,<br />
die Bestehendes falsifizieren<br />
könnten. Schließlich wird auch ganz nebenbei<br />
die Lösung eines bereits Jahrhunderte<br />
anhaltenden Erkenntnisstreits nötig: im<br />
Leib-Seele-Problem geht es um die prinzipielle<br />
Vergleichbarkeit physiologischer<br />
Parameter mit psychologisch Erlebtem und<br />
deren gemeinsame Integration zu einem<br />
gesamthaften Verständnis menschlicher<br />
Ge<strong>ist</strong>estätigkeit.<br />
Ein Paradigmenwechsel ganz anderer Natur<br />
<strong>ist</strong> zudem möglich. Die Neuromarktforschung<br />
gibt dem Aspekt von der „Individualität<br />
des Verbrauchers“ wieder ein stärkeres<br />
Gewicht. Aktuelle eigene Untersuchungen<br />
im Bereich der Entscheidungsforschung<br />
mittels funktioneller Bildgebung<br />
zeigen, dass Verbraucher Informationen primär<br />
nach ihrer individuellen Relevanz – zur<br />
Erzielung von Belohnung – selektieren.<br />
Zentraler Befund dabei: Unabhängig von<br />
der Produktkategorie belohnen starke Marken<br />
ihre Nutzer.<br />
Doch <strong>ist</strong> der manchmal schwer zu verstehende<br />
Verbraucher kein Kosten-Nutzen-<br />
Optimierer, wie es das ökonomische Menschenbild<br />
lange Zeit vorgegeben hat. <strong>Was</strong><br />
aus Neuroforschung ebenso deutlich wird<br />
<strong>ist</strong> die Tatsache, dass Entscheidungen für<br />
oder gegen ein Produkt häufig spontan,<br />
aus dem „Bauch heraus“ 3 – man findet<br />
auch häufig die Umschreibung „implizit“ –<br />
gefällt werden, eine Begründung im Sinne<br />
einer rationalisierbaren Erklärung erst<br />
danach geliefert wird.<br />
Neuromarktforschung<br />
und <strong>Marketing</strong>erfolg<br />
Medien- und Werbewirkungsforschung<br />
Forschungen aus dem Bereich der Attributionstheorie<br />
konnten bereits in den 1970er<br />
Jahren zeigen, dass glaubwürdige Medien<br />
Vorteile für Werbung bieten, die – wenn als<br />
solche erkannt – zunächst zurückhaltend<br />
bewertet werden. Die glaubwürdige<br />
Medienquelle <strong>ist</strong> dann eine starke Medienmarke,<br />
wenn sie für einen persönlich von<br />
hoher Relevanz <strong>ist</strong>. Folglich müsste Werbung<br />
in einer starken Medienmarke mehr<br />
Erfolg haben als in einer schwachen. Neuere<br />
Untersuchungen 4 deuten an, dass dieses,<br />
als „Image-Transfer-Effekt“ bekannte –<br />
aber nie zwingend nachgewiesene – Phänomen<br />
tatsächlich mit neurowissenschaftlichen<br />
Methoden belegt werden kann.<br />
Zugleich verdichten sich die Erkenntnisse,<br />
dass Sequenzmodelle der Werbewirkung<br />
(wie die klassische AIDA-Formel) zugunsten<br />
von Simultan-Ansätzen (Wahrnehmung und<br />
Bewertung von Werbung erfolgen zeitgleich,<br />
nicht nacheinander) abgelöst werden<br />
müssen. Eine Anzeige trägt danach z.<br />
B. bereits ihren „individuellen Belohnungswert“<br />
in sich und steuert so die Wahrscheinlichkeit,<br />
erinnert zu werden 5 . Erfahrungswerte<br />
mit Marke bzw. Produkt bekommen<br />
dabei eine zentrale Rolle.<br />
Neuromarktforschung in der strategischen<br />
Mediaplanung<br />
Eine Möglichkeit zur Nutzung von Erkenntnissen<br />
der Neuroforschung in der operativen<br />
Praxis stellt z. B. die Bildung und Darstellung<br />
von Medienrezeptionstypen für die<br />
Mediaplanung dar.<br />
Der Medienforscher sieht sich der Frage<br />
gegenübergestellt „Wie kann man der
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
Targeting:<br />
Kommunikationsmodell<br />
über<br />
Medienrezeptions-<br />
Typen<br />
Hohe<br />
Kontakthäufigkeit<br />
Wirkungsintensität (I):<br />
Frequenzsteuerung<br />
Geringere Kontakt-<br />
Häufigkeit<br />
KommunikationszieleWerbungtreibender<br />
Zielführender<br />
Mediamix<br />
(Schwerpunkte)<br />
Planungsstrategie<br />
Zielgruppen-<br />
Medium (PZ)<br />
Komplexität mentaler Prozesse mit den<br />
Mitteln und Methoden der Medienwirkungsforschung<br />
Herr werden?“ Ausgangslage<br />
<strong>ist</strong> hier im Anwendungsbeispiel die<br />
strategische Planung (und anschließende<br />
Evaluation) einer Kommunikationsmaßnahme,<br />
die hinsichtlich der Medienrezeptionsqualitäten<br />
der <strong>Marketing</strong>zielgruppe im<br />
Hinblick auf die Bestimmung eines geeigneten<br />
Mediaeinsatzes mit Mitteln der Forschung<br />
optimiert wird.<br />
In der oben abgebildeten Grafik <strong>ist</strong> schematisch<br />
eine „Kartografie“ für eine solche strategische<br />
Vorgehensweise dargestellt. Die<br />
dargestellten Medienrezeptionstypen, die<br />
die Grundlage sowohl des Werbeträgereinsatzes<br />
als auch der Werbemittelgestaltung<br />
bilden, lassen sich aus Rezeptionssicht<br />
sinnvoll unter neurowissenschaftlichen<br />
Aspekten – unter Hinzuziehung neuester<br />
Untersuchungsergebnisse – weiter ausdifferenzieren.<br />
Hier kann wiederum auch auf das<br />
schon länger bekannte Konstrukt „Involvement“<br />
(hoch bei z. B. Experten) zurückgegriffen<br />
werden. Wichtig <strong>ist</strong>: Die zielgruppengenaue<br />
Optimierung des Media-Einsatzes<br />
(„Targeting“) muss sich immer an den<br />
Passive<br />
Prägnanz<br />
Humor<br />
Wirkungsqualitäten: Low<br />
Involvement<br />
besonderen Gegebenheiten des jeweiligen<br />
Marktes orientieren.<br />
Fazit und Ausblick<br />
Inwieweit die Medienforschung mittel- bis<br />
langfr<strong>ist</strong>ig von neuen Erkenntnissen aus<br />
der Neuromarktforschung profitieren wird,<br />
<strong>ist</strong> momentan noch nicht abzusehen. Insbesondere<br />
die Theorienbildung sowie die<br />
Integration der bildgebenden Verfahren in<br />
den Methodenkanon der Medienforschung<br />
werden künftig bestimmende Themen.<br />
Gegenwärtig besteht viel Optimismus, die<br />
Ergebnisse aus Untersuchungen z. B. mit<br />
funktioneller Bildgebung in marketingrelevante<br />
Anwendungen (z. B. Befragungsinstumente)<br />
überführen zu können. Ob aber<br />
tatsächlich auch fundamental Neues z. B.<br />
für die Markenführung dabei herauskommt,<br />
hängt nicht zuletzt davon ab,<br />
inwieweit die Erkenntnismöglichkeiten der<br />
„Brain Sciences“ insgesamt von <strong>Marketing</strong>entscheidern<br />
nachgefragt und weiter durch<br />
die Beauftragung von Projekten ausgeschöpft<br />
werden.<br />
Die Neuromarktforschung vermag die Kommunikationsforschung<br />
sicher nicht revolu-<br />
marketingwissen :: neuromarktforschung 013<br />
Aufmerksamkeit Orientierung Kundenbindung<br />
Bekanntheit Präferenz Relevant Set Top of mind<br />
Massenkommunikation Dialogkommunikation<br />
Hoher TV-Anteil Mix -TV -Print (PZ) Print Online Ergänzend Dialog<br />
Direktmarketing<br />
Pulsing<br />
Hoher Werbedruck<br />
Kreativkonzepte<br />
Überraschung<br />
Zurückhaltende<br />
Convenience<br />
Erlebnisnutzen<br />
Aktuelle Magazine<br />
Programmzeitschriften<br />
Differenzierung<br />
Aufgeschlossene<br />
Übersichtlichkeit<br />
Sachlichkeit<br />
(Recency Planning)<br />
Interessierte<br />
Special Interest<br />
Frauen: Monat., 14-tägl., Lifestyle<br />
wöchentliche Frauenzeitschriften<br />
Grund- und<br />
Zusatznutzen<br />
Hoher<br />
Informationsgehalt<br />
Akzentuierung<br />
Experten<br />
High<br />
Involvement<br />
Kontinuierlich<br />
Moderater Werbedruck<br />
Hoher Werbedruck<br />
erforderlich<br />
Wirkungsintensität (II):<br />
Werbedruck<br />
Moderater Werbedruck<br />
ausreichend<br />
© M. Pusler<br />
Hubert Burda Media<br />
tionär zu verändern, sie kann aber einen<br />
wichtigen Beitrag für eine evolutionäre Weiterentwicklung<br />
le<strong>ist</strong>en. Nicht zuletzt aufgrund<br />
eines hohen technischen und insbesondere<br />
finanziellen Aufwands bildgebender<br />
apparativer Untersuchungsverfahren (z. B.<br />
betragen Fallpreise bei Untersuchungen mit<br />
FMRT in Kliniken leicht 1.000,- € und mehr)<br />
<strong>ist</strong> hierbei nicht von einer Nutzung im Regelbetrieb<br />
der Marktforschung auszugehen.<br />
Es <strong>ist</strong> vielmehr – gerade auch für das Feld<br />
der Kommunikations- und Werbewirkungsforschung<br />
– von einer Wiederbelebung<br />
explorativer Forschungsmethoden wie z. B.<br />
„lautem Denken“ auszugehen, wobei aus<br />
Verbalisierungen, Visualisierungen oder<br />
anderen Ausdrucksformen durch Hinzunahme<br />
und Interpretation der Hirnscans nunmehr<br />
erweiterte Interpretationsspielräume<br />
zu erwarten sind. Bei der Operationalisierung<br />
werden Parameter wie Markensympathie,<br />
Glaubwürdigkeit oder Relevanz künftig<br />
zu zentralen Wirkungsgrößen. Aufgrund der<br />
besonderen Rolle der „Relevanz“ für den<br />
Erfolg von Markenkommunikation werden<br />
psychologische Konstrukte wie „Ich-Nähe“<br />
bzw. „Ich-Ferne“ bedeutsam. Die Attributi-
014 marketingwissen :: neuromarktforschung<br />
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
ons- und Motivationsforschung darf mit<br />
einer ´Renaissance´ für die weitere Theorien-<br />
bzw. Modellbildung rechnen.<br />
Und was heißt das nun für<br />
den <strong>Marketing</strong>experten?<br />
Sicherlich nicht, dass in Zukunft alles anders<br />
laufen muss, Kundenansprache nur<br />
noch über Emotionen läuft oder gar, dass<br />
der Verbraucher bald mit all seinen (geheimen)<br />
Bedürfnissen völlig entschlüsselt werden<br />
könnte (die ethische Komponente in<br />
diesem Thema <strong>ist</strong> im Übrigen nicht unproblematisch).<br />
Vielmehr gilt es, dessen „rational<br />
choice“ zu erkennen, der ganz häufig<br />
auf Basis seiner Konsum-Biografie entstanden<br />
und gelernt worden <strong>ist</strong>. Dabei spielt der<br />
eigene Geldbeutel ebenso eine Rolle wie<br />
das „implizite Produkt- und Markenwissen“,<br />
also Emotionen, die mit Produkt- oder Markenerfahrungen<br />
assoziiert werden. Aber das<br />
wussten Sie vielleicht ja auch schon, bevor<br />
es Neuromarketing und -forschung gab ...<br />
... dennoch sollten Sie dranbleiben, denn<br />
die Zukunft des Neuromarketing hat erst<br />
begonnen!<br />
1 Einen aktuellen Überblick neuroökonomischer Untersuchungen<br />
bietet das FOCUS Jahrbuch 2007 (FOCUS Magazin<br />
Verlag). Eine gut lesbare Übersicht zum Thema für das <strong>Marketing</strong><br />
bietet auch: Kenning, P., Plassmann, H., Ahlert, D.;<br />
Consumer neuroscience – Implikationen neurowissenschaftlicher<br />
Forschung für das <strong>Marketing</strong>; <strong>Marketing</strong> ZFP 1/2007;<br />
S. 57-68<br />
2 Eine zusammenfassende Übersicht: Petty, R.E. & Cacioppo,<br />
J.T. (1986). Communication and persuasion: Central and<br />
peripheral routes to attitude change. New York: Springer.<br />
3 S. a. „Bauchentscheidungen. Die Intelligenz des Unbewussten<br />
und die Macht der Intuition“ von Gerd Gigerenzer<br />
und Hainer Kober (März 2007)<br />
4 Deppe, M. et al.; Evidence for a neural correlate of a framing<br />
effect: Bias-specific activity in the ventromedial prefrontal<br />
cortex during credibility judgements; Brain research<br />
Bulletin 67 (2005); S. 413-421.<br />
5 Ambler, T.; Burne, T. (1999); The Impact of Affect on Memory<br />
of Advertising. Journal of Advertising Research (03/04);<br />
S. 25-34.<br />
Michael Pusler<br />
Hubert Burda<br />
Media Research<br />
Michael Pusler hat Psychologie und<br />
Betriebswirtschaftslehre studiert. Seit<br />
2004 <strong>ist</strong> er stellvertretender Leiter der<br />
Konzernmarktforschung bei Hubert<br />
Burda Media und verantwortlich für die<br />
Entwicklung neuer Forschungsmethoden.<br />
Er <strong>ist</strong> Mitglied der technischen<br />
Kommission der Arbeitsgemeinschaft<br />
Media Analyse (ag.ma).<br />
Seine inhaltlichen Schwerpunkte liegen<br />
in der Konzeption und Durchführung<br />
von Markt-Media-Studien, der Marken-,<br />
Medienrezeptions- und Werbewirkungsforschung<br />
sowie der Neuromarktforschung.<br />
Activities in <strong>Berlin</strong>? Construction in Dresden? Equity fund in Frankfurt?<br />
Gain sharing in Holland? Investing in Juwels? Known risks in Liability?<br />
Mastercover for New supsidiary? Office space in Palma? Quick buy in<br />
Rome? Solarpower in Tasmania? Unsecured bonds in Valencia?<br />
Wide open opportunities in XL-movers? Yield curve risk in Zurich?<br />
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usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
Das USP hat jetzt einen Kolumn<strong>ist</strong>en in<br />
China: MC-Mitglied Oliver Hickfang berichtet<br />
künftig von den großen und kleinen<br />
Besonderheiten im asiatischen <strong>Marketing</strong>.<br />
Standesgemäß werde ich gemeinsam mit<br />
dem deutschen Konsul im silbernen Mercedes<br />
zur internationalen Autoshow auf das<br />
Messegelände chauffiert. Mit einem Orchideenarrangement<br />
am Hemdkragen stolziere<br />
ich freundlich winkend – beobachtet<br />
von einem halben Dutzend Fernsehkameras<br />
– über den roten Samtteppich und<br />
durch die Hallen, um die mit posierenden<br />
Damen reichlich garnierten Neuwagen zu<br />
inspizieren.<br />
Fast wäre alles wie bekannt: Messe halt als<br />
PoS-Veranstaltung. Wären da nicht die<br />
abgeklebten Teppiche mit den „wunderschönen“<br />
<strong>Was</strong>serflecken, die stinkenden<br />
Örtlichkeiten, der Ohren betäubende Lärm<br />
und die abertausenden durcheinander<br />
wuselnden Asiaten in ihren dunklen Anzügen<br />
und mit ihren weißen Sportsocken.<br />
Ohne jeden Zweifel: Das <strong>ist</strong> China, das <strong>ist</strong><br />
Chengdu: eine stark expandierende 10 Millionen-Metropole<br />
auf dem Eroberungsfeldzug<br />
nach Europa. Vielfach jedoch vorerst<br />
nur gedanklich.<br />
Zwei Wochen später sitze ich beim Abendessen<br />
in der Villa des Präsidenten von Pailifood,<br />
einem Unternehmen für ökologisch<br />
biologische Nahrungsmittel mit rund 700<br />
Mitarbeitern, und diskutiere Kommunikationsstrategien<br />
für den Markteintritt in<br />
Deutschland.<br />
Meine Fragen an den <strong>Marketing</strong>chef in<br />
Richtung <strong>Marketing</strong>kampagnen, Brandmanagement<br />
und dem margenstärksten Produkt<br />
lösen lediglich Achselzucken und ein<br />
nettes Lächeln aus, allerdings keine – wie<br />
von mir erwartet – konkreten Antworten.<br />
Diese erhalte ich später – asiatisch korrekt,<br />
nämlich indirekt – auf dem gemeinsamen<br />
Spaziergang durch den privaten Park in<br />
Form einer Gegenfrage: Liebe Langnase,<br />
können Sie Brücken bauen zwischen<br />
Deutschland und China? Also werde ich<br />
Brückenbauer in Sachen <strong>Marketing</strong>:<br />
kolumne :: von schlitzaugen und langnasen 015<br />
Von Schlitzaugen<br />
und Langnasen<br />
von Oliver Hickfang<br />
Deutschland wird gesünder und China<br />
erwachsen.<br />
Fortsetzung folgt ...<br />
Oliver Hickfang<br />
Studium Politik-/Verwaltungswirtschaft<br />
(Universität Potsdam), Abschluss Dipl.-<br />
Politikwissenschaftler; parallel Studium<br />
Kultur- und Medienmanagement (Hochschule<br />
für Musik „Hans Eisler“) mit<br />
Diplom; 05/00 bis 05/04 Senior Consultant,<br />
BearingPoint GmbH (früher KPMG<br />
Consulting); bis 09/2007 Bereichsleiter<br />
<strong>Marketing</strong> beim BITKOM; jetzt Senior<br />
Manager <strong>Marketing</strong> & Strategy Development<br />
bei Allianz China Life
016 marketingwissen :: marketing relaunch<br />
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
<strong>Marketing</strong> Relaunch<br />
Hersteller und Handel leiden unter Reformstau<br />
von Dr. Harald Münzberg<br />
Das <strong>Marketing</strong> gehört, wie z. B. die Finanzabteilung<br />
oder auch das Supply Chain<br />
Management, zu den Querschnittfunktionen<br />
in einem Unternehmen. Doch anders<br />
als diese Abteilungen hat es sich – zugegeben<br />
etwas überspitzt ausgedrückt –seit<br />
15 Jahren in der Arbeitsweise und Methode<br />
nicht mehr weiterentwickelt.<br />
<strong>Was</strong> muss also geändert werden, damit<br />
das Primat des <strong>Marketing</strong>s wieder erlebbar<br />
wird. Nehmen wir als Beispiel die Konsumgüterindustrie<br />
und den Handel.<br />
Nicht selten hat man den Eindruck, dass<br />
die <strong>Marketing</strong>verantwortlichen, fast schon<br />
mit einem Vorwurf gepaart, den Siegeszug<br />
der Discounter auf der einen und den der<br />
Handelsmarken auf der anderen Seite, mit<br />
Unverständnis kommentieren. Eigentlich<br />
kann es gar nicht sein, was sich im Markt<br />
abzeichnet. Der Konsument scheint das<br />
<strong>Marketing</strong> nicht mehr zu verstehen, <strong>ist</strong><br />
nicht mehr bereit, einen Premiumaufschlag<br />
für die Marke zu bezahlen.<br />
Doch zum Glück, es gibt sie noch, die<br />
erfolgreichen Marken - keine Frage: Eben<br />
solche, die entweder emotional oder von<br />
ihrem Le<strong>ist</strong>ungsumfang her den Markt<br />
dominieren. Allerdings gilt dies auch für<br />
den Handel. Formattypen haben schon<br />
lange ein Markenprofil. Aldi, Tesco, Wal-<br />
Mart sind eindrucksvolle Beispiele. Bei<br />
anhaltender Entwicklung werden die Formatmarken,<br />
im Kaufentscheidungsprozess<br />
die Hersteller-Marken, zumindest solche,<br />
die nicht klar im Markt differenziert sind,<br />
dominieren. Die Formatmarke wird zum<br />
eigentlichen Qualitätsversprechen für den<br />
Konsumenten.<br />
<strong>Marketing</strong> neu „erfinden“<br />
Welche Entwicklungen könnte das <strong>Marketing</strong><br />
im Vergleich zum Supply Chain<br />
Management oder Finance im Sinne des<br />
Eingangsstatements versäumt haben? Wo<br />
könnten die Hebel einer evolutionären oder<br />
sogar revolutionären Entwicklung liegen?<br />
Folgende fünf Entwicklungsrichtungen werden<br />
voraussichtlich das <strong>Marketing</strong> prägen:<br />
Das Management des Markenportfolios<br />
rückt noch stärker in den Mittelpunkt.<br />
In einer Welt des Überangebotes an Produkten<br />
und Informationen muss fokussiert<br />
werden. Marken, die im Portfolio Wert- und<br />
Wachstumsmotor darstellen, werden auch<br />
die Markenbudgets auf sich vereinen müssen.<br />
Eine bloße Allokation der <strong>Marketing</strong>budgets<br />
nach den Umsatzanteilen wird in<br />
den Hintergrund treten. Der Barwert, den<br />
Marken erwirtschaften müssen, rückt in<br />
den Vordergrund. Investitions-, „Melk“- und<br />
Desinvestitionsstrategien werden das Portfolio-Management<br />
zukünftig verstärkt prägen.<br />
Diese vielleicht auf den ersten Blick<br />
vermögensdominierte Sichtweise wird den<br />
Blick für notwendig zutreffende Entscheidungen<br />
frei machen. Facetten dieser Entscheidungen<br />
sind beispielsweise, die <strong>Marketing</strong>budgets<br />
zu den Innovationsprozessen<br />
zu verlagern, um die Markenprofile<br />
auch stärker produktseitig zu differenzieren.<br />
Oder die Stärkung des Trade-<strong>Marketing</strong><br />
in einem hol<strong>ist</strong>ischen Sinne, um das Machtzentrum<br />
Handel noch gestalten zu können,<br />
<strong>ist</strong> eine zentrale Herausforderung. Die Rolle<br />
des Consumer-Advertisement wird dann als<br />
eine Folge neu dimensioniert werden müssen.<br />
Verzahnung der Markenwelt.<br />
Als eine Konsequenz der immer stärker<br />
werdenden Markenwelt des Handels muss<br />
die Channel-Welt mit der Welt der Herstellermarken<br />
stärker verzahnt werden. Eine<br />
Marke, die nicht hinreichend auf die kunden-<br />
und kanalspezifischen Bedingungen<br />
ausgerichtet und positioniert wurde und<br />
nicht das Profil der Formatmarke unterstützt,<br />
wird sich immer schwerer behaupten<br />
können.<br />
Die Diskussion um die Discounter verdeutlicht<br />
dies. Bei einem europäischen Marktanteil<br />
von durchschnittlich nahezu 20 Prozent,<br />
in Deutschland liegt er bei 35 Prozent,<br />
kann eigentlich kein Markenartikler<br />
den Discountkanal ignorieren. Häufig sind<br />
noch Entscheidungen über discountspezifische<br />
Sortimentskonzepte zu fällen: Zum<br />
Beispiel eine discount-spezifische Marke<br />
oder Verpackungsgröße (z.B. Haribo) oder<br />
spezifische, auch limitierte Produktkombinationen<br />
(z.B. Knorr) oder saisonale Angebote<br />
können Ausprägungen von Discount-<br />
Kanalkonzepten sein.<br />
Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass<br />
viele Handelskunden in ihrem Portfolio<br />
sowohl Vollsortimenter, wie z. B. SB-Warenhäuser,<br />
als auch Discounter führen, kann<br />
die voreilige Entscheidung in die eine oder<br />
andere Richtung für einzelne Hersteller ex<strong>ist</strong>enziell<br />
werden. Auf der einen Seite <strong>ist</strong> die<br />
Transparenz über die Auswirkungen der<br />
Entscheidung, das Markenportfolio, eindeutig<br />
auf „Premium“, „preisle<strong>ist</strong>ungsgeprägte<br />
Positionierung“ oder „kostendominierte<br />
und auf Volumen getrimmte Privatelabel“<br />
auszurichten, nicht immer gegeben. Auf der<br />
anderen Seite sind bei kurzfr<strong>ist</strong>igem<br />
Erfolgsdruck die Produktions- und log<strong>ist</strong>ischen<br />
Kapazitäten nicht schnell genug,<br />
oder zumindest nicht ohne schmerzhafte<br />
Schritte, an „nur“ eine der aufgezählten<br />
Strategien auszurichten.<br />
Die Prozessanforderungen des Handels in<br />
der operativen <strong>Marketing</strong>arbeit berücksichtigen.<br />
Die Positionierung der Vertriebslinie, die<br />
daraus abzuleitende Ansprache des Verbrauchers<br />
am Point of Sales, Platzierungsentwürfe,<br />
Preisempfehlungen innerhalb der<br />
Category gehören genauso dazu, wie in<br />
noch entscheidenderem Maße die log<strong>ist</strong>ischen<br />
und admin<strong>ist</strong>rativen Anforderungen<br />
des Handels, die in die <strong>Marketing</strong>welt der<br />
Hersteller einziehen müssen.<br />
Versteht man diese Aufl<strong>ist</strong>ung als einen<br />
ersten, aber keineswegs vollständigen<br />
Anforderungskatalog an die Zusammenarbeit<br />
mit den Handelskunden, dann wird<br />
man, je nachdem, mit welchem Funktionsträger<br />
man spricht, „das erfüllen wir schon<br />
lange“ als Antwort erhalten. Spricht man<br />
mit den <strong>Marketing</strong>verantwortlichen im<br />
engeren Sinne, dann „erntet“ man allerdings<br />
allenfalls ein Achselzucken. Die Welt<br />
des operativen Handelns, die in den tagtäglichen<br />
Problemen mit den Kunden mündet,<br />
scheint außerhalb des <strong>Marketing</strong>s zu<br />
liegen. Die Gründe lassen sich im Kern auf<br />
fragmentierte Verantwortlichkeiten zurückführen:<br />
Die in funktionalen Teilprozessen<br />
gegliederten Verantwortlichkeiten von Markenführung<br />
und -weiterentwicklung, Kundenführung<br />
und Verhandlungen bezie-
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
hungsweise Jahresgespräche, Outlet-<br />
Betreuung vor Ort, Trade-<strong>Marketing</strong>, Auftragsabwicklung<br />
und schließlich die physische<br />
Abwicklung der Log<strong>ist</strong>ik liegen in der<br />
Regel in getrennten Verantwortlichkeiten.<br />
Und zwar in der Regel von Produkt-<br />
Management, Key-Account-Management,<br />
Category-Management, Fieldforce, Auftragsannahme<br />
und Log<strong>ist</strong>ik. Freilich <strong>ist</strong><br />
diese Form der Arbeitsteilung auch mit Vorteilen<br />
verbunden und oftmals auch als ein<br />
Kompromiss zu werten, der der kritischen<br />
Größe „Kundenausrichtung“ versus „Funktionalkompetenz“<br />
zum Opfer fällt.<br />
In vielen Unternehmen <strong>ist</strong> das funktionale<br />
Teilen der Arbeit als Problem schon lange<br />
erkannt. Als „prozessuale Brücke“ zu den<br />
Handelskunden hin wurde dort das Category-Management<br />
neben das Key-Account-<br />
Management und das Produkt-Management<br />
gestellt. Mit diesem Schritt konnten<br />
die operativen Aufgaben des Trade-<strong>Marketing</strong>,<br />
wie zum Beispiel die Regalplatzierung,<br />
Trade-Promotion, Point of Sales-<br />
Kommunikation dann auch effizienter<br />
gelöst werden. Und gerade wegen dieses<br />
Erfolges scheint das Category-Management,<br />
nicht nur wegen des Anstiegs der<br />
Ausstattung mit Personal, auch in seiner<br />
Kompetenz der Problemlösungsfähigkeiten<br />
zum Kunden hin, dem Konzept „Produkt-<br />
Management“, Konkurrenz zu machen. Die<br />
zunehmende internationale Ausrichtung<br />
der Handelskunden bei zu erwartenden<br />
zentralen Einkaufsverhandlungen „zwingt“<br />
die Industrie, noch stärker als zur Zeit<br />
schon neben einem markenzentrierten<br />
auch einen kundenzentrierten Fokus einzunehmen.<br />
Strategische Aufgaben des <strong>Marketing</strong>s<br />
werden von Routinetätigkeiten der operativen<br />
Marktbearbeitung getrennt.<br />
Die operativen und „Verwaltungsaufgaben“<br />
des Markenmanagements sind in<br />
hochspezialisierten Prozessteams zusammenzuführen.<br />
Capgemini nennt die Prozessteams<br />
in Analogie zu Finance „Brand<br />
Service Center“ (BSC). Dies <strong>ist</strong> schon deshalb<br />
notwendig, um Kreativitätspotenziale<br />
bei den <strong>Marketing</strong>verantwortlichen freizusetzen.<br />
Die Strategieentwicklung und die<br />
Adaption der Markenpositionierung auf die<br />
Formattypen müssen zur Hauptaufgabe<br />
werden. Dabei wird das zukünftige Berufsbild<br />
des <strong>Marketing</strong>s noch stärker Projektorientiert<br />
sein als heute. An definierten<br />
Projekten arbeiten dann „Cross Functional<br />
Teams“, die in Abhängigkeit<br />
des Projektes<br />
bzw. -status einem<br />
permanenten Wandel<br />
unterzogen sind. Das<br />
„<strong>Marketing</strong>-Kompetenzzentrum“<br />
wird<br />
damit auch in seiner<br />
Größe neu orientiert.<br />
Es wird in seiner<br />
Grundausrichtung<br />
fokussierter und noch<br />
qualifizierter werden.<br />
Das oder die Kompetenzzentren<br />
können<br />
losgelöst von Landes-<br />
marketingwissen :: marketing relaunch 017<br />
Portfolio<br />
Management<br />
Journey to ...<br />
Brand-/Channel<br />
Management<br />
strukturen angesiedelt werden. Dies gilt<br />
vom Grundsatz her auch für die Bündelung<br />
und Ansiedlung der Verwaltungs- bzw.<br />
Routineaufgaben im <strong>Marketing</strong>. Diese können<br />
ihre Le<strong>ist</strong>ungen auf Basis definierter<br />
Standards für mehrere lokale Märkte oder<br />
auch in Kooperation mit Dritten erbringen.<br />
Informations-Management<br />
im <strong>Marketing</strong> neu entdecken.<br />
Alle in einem BSC gebündelten Prozesse<br />
richten ihren Le<strong>ist</strong>ungsstandard nach definierten<br />
und messbaren Service Level<br />
Agreements aus. Zentrales Element eines<br />
BCS <strong>ist</strong> ein an den Entscheidungstypen<br />
ausgerichtetes Datenmodell, das in real<br />
time alle Steuerungs- und entscheidungsrelevanten<br />
Daten bereitstellt. Durch Workflow-Systeme<br />
und (Bild-)Archivierungssysteme<br />
können die Arbeitsabläufe im <strong>Marketing</strong><br />
wie die <strong>Marketing</strong>-Planung, die<br />
Agentursteuerung, Promotion-Abwicklung<br />
effizienter ausgerichtet werden. Neue Software,<br />
wie zum Beispiel „Product-Lifecycle-<br />
Management“, hält integriert alle Daten,<br />
seine H<strong>ist</strong>orie und Veränderung über Produkte,<br />
Modellreihen etc. bereit und erleichtert<br />
damit nachhaltig die Koordination im<br />
Produkt-Management.<br />
Innovationsoffensive nötig<br />
Das <strong>Marketing</strong> der Industrie steht unter<br />
Zugzwang. Es muss eine Antwort auf den<br />
Siegeszug der Discounter finden und die<br />
damit verbundene fehlende Bereitschaft<br />
der Verbraucher, einen „Premiumaufschlag“<br />
für die Instrumente des <strong>Marketing</strong>s<br />
zu zahlen.<br />
Im <strong>Marketing</strong> muss auch organisatorisch<br />
die Voraussetzung zum Portfolio-Management<br />
gelegt werden. Operative und Routinetätigkeiten<br />
müssen von den strategischen<br />
wert- und vermögenssteigernden<br />
· Value Management<br />
· Invest-Deinvest<br />
· <strong>Marketing</strong>-Spent-Effectiveness<br />
· Transformation Map<br />
· Visions<br />
· Process excellence<br />
· Data Map<br />
· Business Case<br />
· ...<br />
Brand-Service<br />
Center BSC<br />
„New“ <strong>Marketing</strong><br />
· Integrated <strong>Marketing</strong><br />
· Enabling Strategic<br />
· Leadership<br />
· Measurable SLA‘s<br />
· Brand-/Channel Dashboard<br />
· Focus on Core Skills<br />
Market-/Brand-<br />
Information-<br />
Management<br />
Der Transformationspfad <strong>ist</strong> unternehmensspezifisch<br />
Entwicklungsarbeiten des <strong>Marketing</strong> getrennt<br />
werden. Prozessuale Kompetenzzentren<br />
schaffen die differenzierenden Voraussetzungen<br />
zu Kunden hin. Jede <strong>Marketing</strong>investition<br />
muss sich im Barwert des Unternehmenswertes<br />
niederschlagen. Schließlich<br />
darf erwartet werden, dass Teile der verwaltungsorientierten<br />
Tätigkeiten zentral<br />
gebündelt werden. Und in der Folge sogar<br />
in Kooperation mit Partnern erbracht werden<br />
– eine Entwicklung, die sich im Finance<br />
und im Supply Chain Management<br />
schon lange abzeichnet. Da allerdings die<br />
Rahmenbedingungen der Märkte jeweils<br />
spezifisch zu berücksichtigen sind, gibt es<br />
immer nur einen individuellen Weg, das<br />
<strong>Marketing</strong> innovativer auszurichten. Diesen<br />
Transformationspfad muss jedes Unternehmen<br />
für sich (neu) definieren.<br />
Dr. Harald<br />
Münzberg<br />
Example<br />
Dr. Harald Münzberg verantwortet als<br />
Vice President bei Capgemini Consulting<br />
das Beratungsfeld Konsumgüterindustrie<br />
und Handel. Seine Arbeitsgebiete<br />
umfassen unter anderen Unternehmenstransformationen,<br />
<strong>Marketing</strong>- und<br />
Vertriebsstrategien sowie Komplexitätssenkungsprogramme<br />
unter Berücksichtigung<br />
der produktivitätssteigernden<br />
Effekte der Informationstechnologie. Er<br />
<strong>ist</strong> Autor zahlreicher Veröffentlichungen<br />
und berät führende Markenartikel- und<br />
Handelsunternehmen.<br />
TIME
018 marketingwissen :: standortmarketing<br />
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
Brandenburg –<br />
Deutschlands Chancenregion<br />
von Dr. Detlef Stronk<br />
Die ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH<br />
(ZAB) <strong>ist</strong> erster Ansprechpartner für Unternehmensansiedlungen,<br />
Entwicklung eines<br />
innovativen Mittelstandes und bei technologieorientierten<br />
Ex<strong>ist</strong>enzgründungen.<br />
Die ZAB <strong>ist</strong> im Land Brandenburg zentrale<br />
Anlaufstelle für alle Fragen der Wirtschafts-,<br />
Innovations- und Außenwirtschaftsförderung,<br />
der Energieberatung,<br />
des Technologietransfers sowie für das<br />
Clustermanagement.<br />
Die Gesellschaft hat seit ihrer Gründung im<br />
Jahre 2001 bis 2006 521 Firmen angesiedelt,<br />
mit einer Investitionssumme von<br />
1,363 Mrd Euro verbunden mit 21.061<br />
Arbeitsplätzen. 71 internationale Investoren<br />
wurden in das Land geholt. Damit <strong>ist</strong><br />
die ZAB einer der Spitzenreiter für Wirtschaftsförderung<br />
in Deutschland.<br />
Die ZAB arbeitet als One-Stop-Agency projekt-<br />
und kundenorientiert und ermöglicht<br />
durch ihre RegionalCenter eine kundennahe<br />
Vor-Ort-Beratung.<br />
Die ZAB <strong>ist</strong> als „Partner für die Zukunft“<br />
eng verbunden mit der InvestitionsBank<br />
des Landes Brandenburg (ILB) und der<br />
Brandenburg Capital GmbH (BC). Diese<br />
Partnerschaft sichert eine schnelle und fachlich<br />
qualifizierte Beratung zu allen Finanzierungsfragen<br />
und Fördermöglichkeiten.<br />
Die Verantwortung des Standortmarketings<br />
für das Land Brandenburg im Auftrag der<br />
Landesregierung <strong>ist</strong> wesentlicher Bestandteil<br />
des Konzeptes der one-stop-agency.<br />
Standortmarketing <strong>ist</strong> die zentrale Aufgabe<br />
im Wettbewerb der Standorte, welche<br />
durch alle Bundesländer betrieben wird.<br />
Der Wirtschaftsstandort Deutschland wird<br />
in enger Abstimmung der Bundesländer<br />
mit der Organisation der Bundesregierung<br />
dem IIG (Invest in Germany) international<br />
vermarktet.<br />
Politische<br />
Rahmenbedingungen<br />
Damit <strong>ist</strong> die Arbeit der ZAB, wo das Land<br />
immerhin 74,9 Prozent der Gesellschaftsanteile<br />
innehat, stark von den politischen<br />
Rahmenbedingungen und -vorgaben abhängig.<br />
„Die wichtigste Aufgabe im Land <strong>ist</strong> die<br />
Steigerung des Wirtschaftswachstums für<br />
mehr Beschäftigung.<br />
Den Zielen:<br />
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der<br />
Unternehmen, Handwerksbetriebe, Gewerbetreibenden<br />
und Selbständigen,<br />
Stabilisierung der Wirtschaftsstrukturen,<br />
Herausbildung von Branchenschwerpunkten<br />
und Förderung innovativer<br />
Kompetenzen und<br />
Verbesserung des Wirtschaftsimages<br />
des Landes<br />
verpflichten sich alle Politikbereiche.“<br />
Mit dieser Zielvorgabe beginnt die Koalitionsvereinbarung<br />
für die 4. Wahlperiode.<br />
Mit der Neuausrichtung der Wirtschaftsförderung<br />
wurde in 2005 diese Zielvorgabe<br />
umgesetzt. Mit „Stärken stärken – Wachstum<br />
fördern“ wird die Investitionsförderung<br />
seit 2006 auf 16 Branchenkompetenzfelder<br />
konzentriert. Zudem sollen Ansiedlungen in<br />
bestehenden Schwerpunktorten bevorzugt<br />
werden.<br />
Das Landesinnovationskonzept 2006 ordnet<br />
zudem die Innovationspolitik in die<br />
Neuausrichtung der Brandenburger Wirtschaftsförderung<br />
ein.<br />
Ziel von Standortmarketing<br />
Ziel des Standortmarketing <strong>ist</strong> es, die Wettbewerbsposition<br />
Brandenburgs im internationalen<br />
Kampf um attraktive Zielgruppen<br />
zu stärken. Für die Positionierung bedarf es<br />
eines unverwechselbaren, wettbewerbsfä-<br />
higen und nach Möglichkeit einzigartigen<br />
Images und Profils. Dafür <strong>ist</strong> erforderlich:<br />
Standortanalyse, Erarbeitung der Standortfaktoren,<br />
Konkurrenzanalyse, Standortstärken<br />
und -schwächen, Handlungsempfehlungen<br />
Operatives Standortmarketing<br />
Kundenbeziehung<br />
Kommunikationspolitik<br />
Im Einzelnen bedeutet dies:<br />
Allgemeine Bewerbung und Präsentation<br />
des Wirtschaftsstandortes Brandenburg,<br />
ausgerichtet auf Branchenkompetenzfelder<br />
und Schwerpunktorte.<br />
Darstellung der Alleinstellungsmerkmale<br />
(Standort-USP) Brandenburgs im Vergleich<br />
zu Westdeutschland, aber auch zu<br />
den Staaten Mittel- und Osteuropas.<br />
Akquisition bzw. Unterstützung bei der<br />
Akquisition von potentiellen Investoren<br />
(z. B. im Rahmen von Messen und Veranstaltungen).<br />
Stärkung Brandenburger KMU für den<br />
globalen Wettbewerb und Unterstützung<br />
bei der Erschließung neuer Märkte durch<br />
Teilnahme an Messen und Veranstaltungen<br />
sowie Beratungen.<br />
Bewerbung und Präsentation der ZAB,<br />
Darstellung der Le<strong>ist</strong>ungen und des Serviceangebotes<br />
der ZAB bei Brandenburger<br />
Unternehmen und Ex<strong>ist</strong>enzgründern<br />
sowie auf nationaler und internationaler<br />
Ebene.<br />
Zunehmende Zusammenarbeit auf allen<br />
Ebenen mit <strong>Berlin</strong> Partner GmbH zur<br />
gemeinsamen Umsetzung des Kabinettsbeschlusses<br />
vom 13.12.2005.<br />
Zur Realisierung der Ziele werden in enger<br />
Abstimmung mit den Branchenteams regelmäßig<br />
Publikationen und Infomaterial in<br />
unterschiedlichster Form aufgelegt.<br />
Ein corporate Auftritt im Internet unter<br />
www.zab-brandenburg.de dient zunehmend<br />
auch der Investoren- und Kundenansprache<br />
und nicht mehr nur der reinen<br />
Informationsweitergabe.
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
Die ZAB spricht Unternehmern aus 15<br />
sogenannten Schwerpunktbranchen an,<br />
die z.T eine völlig unterschiedliche Zielrichtung<br />
verfolgen. Ein Medienunternehmer,<br />
der sich für den Medienstandort <strong>Berlin</strong>-<br />
Brandenburg interessiert, stellt ganz anderer<br />
Ansprüche als ein Log<strong>ist</strong>ikunternehmen,<br />
welches in der Nähe des BBI eine<br />
neue Filiale eröffnen will. Zunehmend<br />
erscheinen Publikationen und erfolgt die<br />
Akquise mit der <strong>Berlin</strong>er Wirtschaftsfördergesellschaft<br />
der <strong>Berlin</strong> Partner GmbH unter<br />
dem gemeinsamen Dach „The German<br />
Capital Region. More value for your investment“.<br />
Unterstützung findet die ZAB durch<br />
den Wirtschaftsförderverein „pro Brandenburg<br />
e.V.“. Dies <strong>ist</strong> ein Zusammenschluss<br />
von Unternehmen, Unternehmern und Persönlichkeiten,<br />
die sich neben ihrem Tagesgeschäft<br />
für die wirtschaftliche Fortentwicklung<br />
der Region einsetzen. Hierzu werden<br />
u.a. Vorträge und Veranstaltungen von<br />
pro Brandenburg e.V. organisiert.<br />
Weitere Instrumente sind die Vermarktung<br />
des Standortes und der Le<strong>ist</strong>ungen der<br />
Unternehmen auf nationalen und internationalen<br />
Messen.<br />
Hauptstadtregion<br />
<strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />
Das langfr<strong>ist</strong>ige <strong>Marketing</strong>ziel besteht<br />
darin, die „Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-Brandenburg“<br />
als eine der europäischen, wirtschaftlich<br />
prosperierenden Regionen zu<br />
etablieren. Dafür soll es eine engere<br />
Zusammenarbeit in der Wirtschaftsförderung<br />
geben. Um künftig intensiver und wirkungsvoller<br />
gemeinsam um Investoren für<br />
die Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />
werben zu können, werden die <strong>Marketing</strong>aktivitäten<br />
unter dem gemeinsamen Dach<br />
www.capital-region.de. Die Wirtschaftsfördergesellschaften<br />
<strong>Berlin</strong>s und Brandenburgs<br />
sprechen in gemeinsamen Teams<br />
Investoren aus Branchenschwerpunkten<br />
ansprechen. Darüber hinaus wird die<br />
Zusammenarbeit im Bereich der Außenwirtschaft<br />
ausgebaut.<br />
Neueste Entwicklungen<br />
Die Situation in Europa hat sich rasant verändert.<br />
Deutschland <strong>ist</strong> wieder ein begehrter<br />
Standort für Investitionen. Der Osten<br />
Deutschlands holt auf. Und das gilt vor<br />
allem auch für die deutsche Hauptstadtregion<br />
<strong>Berlin</strong>-Brandenburg. Insbesondere<br />
Brandenburg wird von immer mehr Unter-<br />
nehmen als interessanter Investitionsstandort<br />
erkannt. Die Prognos AG sieht<br />
Brandenburg als Aufsteigerland und setzt<br />
das Land bereits an Nummer zwei im<br />
Osten Deutschlands. Dr. Philip Steden von<br />
der Prognos AG wörtlich: „Brandenburg<br />
entwickelt sich zu einem Kraftzentrum Ost-<br />
Deutschlands“.<br />
Die besten Zeugen hierfür sind die Unternehmen.<br />
Untersuchungen des Ifo-Instituts<br />
aus <strong>Berlin</strong> und des <strong>Marketing</strong>lehrstuhls der<br />
Universität Potsdam belegen, dass der<br />
weit überwiegende Großteil der Investoren<br />
mit dem Standort Brandenburg hoch<br />
zufrieden sind und sich sofort wieder hier<br />
ansiedeln würden. Über diese Einrichtungen<br />
lassen wir auch unsere Arbeit überprüfen<br />
und immer wieder justieren. Kontrolle<br />
der erreichten und gesteckten Ziele, also<br />
ein Soll-Ist-Vergleich <strong>ist</strong> in modernem <strong>Marketing</strong>,<br />
insbesondere wenn man mit Steuermitteln<br />
arbeit, ein Muss.<br />
Chance Großflughafen <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />
International (BBI)<br />
Der neue Großflughafen <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />
International in Schönefeld am Stadtrand<br />
<strong>Berlin</strong>s <strong>ist</strong> gegenwärtig das größte<br />
Infrastrukturprojekt in Deutschland. Der<br />
neue Flughafen soll Ende 2011 startklar<br />
sein. Nach neuesten Studien bietet sich die<br />
Chance für Ansiedlungen im Umfeld dieses<br />
neuen Flughafens in einer Größenordnung<br />
von bis zu 40.000 neuen Arbeitsplätzen<br />
schon bis zum Jahre 2012.<br />
Die Länder <strong>Berlin</strong> und Brandenburg haben<br />
diese große Chance erkannt und eine zentrale<br />
Anlaufstelle für Investoren vorgesehen.<br />
Die beiden Wirtschaftsfördergesellschaften<br />
von <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />
haben ein gemeinsames Ansiedlungsteam<br />
hierfür gebildet, das „Take Off Team“. Es<br />
erarbeitet gegenwärtig eine systematische<br />
Akquisitions- und <strong>Marketing</strong>strategie und<br />
wird ab 2008 international den Standort<br />
bewerben. Günstige Ansiedlungsmöglichkeiten<br />
gibt es in Hülle und Fülle. Auf einer<br />
Achse von Stahnsdorf-Ludwigsfelde-Dahlewitz-Schönefeld<br />
bis Königs Wursterhausen<br />
und Erkner einerseits, andererseits vom<br />
Hauptbahnhof <strong>Berlin</strong> über Adlershof bis<br />
Schönefeld werden hervorragende Gewerbestandorte<br />
und Immobilien entwickelt<br />
und in Kürze angeboten. Ähnlich wie im<br />
Umfeld anderer moderner Flughafenprojekte<br />
in der Welt bietet sich die Chance,<br />
im Umfeld von BBI „Centers of Exellence“<br />
zu schaffen.<br />
marketingwissen :: standortmarketing 019<br />
<strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />
Für Investoren sind die Grenzen zwischen<br />
den Bundesländern <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />
fließend. Und so präsentiert sich der<br />
Wirtschaftsstandort <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />
auch als gemeinsame Region, als „German<br />
Capital Region“. Die Wirtschaftsfördergesellschaften<br />
von <strong>Berlin</strong> und Brandenburg,<br />
die <strong>Berlin</strong> Partner GmbH und die Zukunfts-<br />
Agentur Brandenburg GmbH, führen ihre<br />
Ansiedlungs- und Außenwirtschaftsaktivitäten<br />
sowie Projekte des Standortmarketings<br />
immer stärker gemeinsam durch.<br />
Ein gemeinsamer Internetauftritt –<br />
www.businesslocationcenter.de – wirbt als<br />
zentrales Wirtschaftsportal der Hauptstadtregion<br />
für die Standortvorteile. Es gibt eine<br />
gemeinsame Wirtschaftsrepräsentanz für<br />
<strong>Berlin</strong> und Brandenburg in Brüssel. Damit<br />
haben Unternehmen den Vorteil kurzer<br />
Wege ins Zentrum der Europäischen Union<br />
in Brüssel, wo bereits heute 80 % aller<br />
Entscheidungen im sozialen und wirtschaftlichen<br />
Bereich getroffen werden.<br />
Von der Zusammenarbeit und gemeinsamen<br />
Vermarktung des Wirtschaftsraumes profitieren<br />
beide Länder. Brandenburg von der<br />
urbanen Attraktivität einer internationalen<br />
Metropole und <strong>Berlin</strong> von einer landschaftlich<br />
reizvollen Umgebung. Diese Mischung<br />
aus pulsierender Wirtschaft und faszinierendem<br />
Umland macht die Hauptstadtregion<br />
<strong>Berlin</strong>-Brandenburg zu einer attraktiven<br />
Adresse zum Leben und Arbeiten.<br />
Ziel des <strong>Marketing</strong>s war und bleibt der<br />
Imagewandel und somit die Erhöhung der<br />
Attraktivität als Investitionsstandort. Natürlich<br />
müssen sich auch angesiedelte Unternehmen<br />
wohl fühlen und expandieren und<br />
sich in vielfältigster Form vernetzen. Denn<br />
jeder neu geschaffene Industriearbeitsplatz<br />
schafft in der Regel zwei weitere Arbeitsplätze<br />
und somit weniger Arbeitslose und<br />
mehr Steuereinnahmen. Bei höheren Steuereinnahmen<br />
kann man auch wieder mehr<br />
für das <strong>Marketing</strong> ausgeben. Es lohnt sich.<br />
Dr. Detlef<br />
Stronk<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH
020 firmenporträt :: prax<strong>ist</strong>raining live<br />
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
Profi-Training<br />
für Verkaufs-Profis<br />
von Ronald Batt<strong>ist</strong>ini<br />
„Wer im <strong>Marketing</strong> erfolgreich sein will,<br />
muss mit Leib und Seele Verkäufer sein<br />
und dies mit seiner ganzen Persönlichkeit<br />
auch vorleben.“ Joachim Wittig glaubt man<br />
auf Anhieb, was er als Leitfaden für den<br />
Erfolg postuliert. Der 44-Jährige weiß<br />
seine Zuhörer mit seiner Energie und persönlichem<br />
Charme zu bege<strong>ist</strong>ern. Er legt<br />
Wert auf eine kreative und prax<strong>ist</strong>augliche<br />
Verkäufer-Sprache.<br />
Vor vier Jahren gründete er mit seinem<br />
Geschäftspartner Karsten Hourticolon das<br />
Beratungsunternehmen „PraxisTraining live<br />
– Profis trainieren Profis“. Ihre Spezialität:<br />
Live-Trainings in Echtsituationen. Die Teilnehmer<br />
werden individuell in ihrer natürlichen<br />
Arbeitsumgebung beobachtet, beglei-<br />
Karsten Hourticolon & Joachim Wittig<br />
tet und geschult. „Das ganze theoretische<br />
Wissen nutzt wenig, wenn es im Berufsalltag<br />
nicht angewendet wird. Wir legen größten<br />
Wert darauf, dass unsere Kunden ihre<br />
neu erarbeiteten Fähigkeiten sofort einsetzen<br />
können“, erklärt Karsten Hourticolon<br />
(46).<br />
Vor allem das typengerechte Auftreten<br />
gegenüber dem Kunden liegt den Trainer-<br />
Profis am Herzen. Entsprechend präzise <strong>ist</strong><br />
ihr Trainings-Angebot. Da geht es darum,<br />
eigene Preise und Konditionen selbstbewusst<br />
zu verkaufen oder um neue und<br />
effektive Formen des Empfehlungsmarketings.<br />
Aber auch um die Rückgewinnung<br />
unzufriedener Kunden.<br />
Ein weiteres beliebtes Seminar trägt den<br />
Titel: „Anders als andere – Kunden am Telefon<br />
und persönlich erfolgreich ansprechen.“<br />
Hierbei sei es wichtig, „die Qualität<br />
der Kundenansprachen vor Ort und am<br />
Telefon zu verbessern sowie das Repertoire<br />
an Anspracheformulierungen zu erweitern“,<br />
erläutert Joachim Wittig. Schließlich sei nur<br />
derjenige bei der Akquisition erfolgreich,<br />
der verbindlich und seriös auftritt sowie mit<br />
Spaß und Freude auf die Kunden zugeht.<br />
„Wer im <strong>Marketing</strong><br />
erfolgreich sein<br />
will, muss mit Leib<br />
und Seele<br />
Verkäufer sein.“<br />
Joachim Wittig<br />
Auch Führungskräfte buchen gerne die<br />
Seminare bei PraxisTraining live. „Wer als<br />
Le<strong>ist</strong>ungsträger in seinem Unternehmen<br />
voran kommen möchte, muss in der Lage<br />
sein, anspruchsvolle und zugleich real<strong>ist</strong>ische<br />
Ziele zu formulieren und zu erreichen“,<br />
meint Karsten Hourticolon. Hierbei<br />
gebe es wirkungsvolle Möglichkeiten, den<br />
Mitarbeitern eine Orientierung zu geben<br />
und ihre Arbeit wertzuschätzen. Dies gilt<br />
insbesondere für die Zusammenarbeit in<br />
Teams, wo eine glaubwürdige Haltung Voraussetzung<br />
für Akzeptanz <strong>ist</strong>. „Wir zeigen,<br />
wie eine le<strong>ist</strong>ungsfördernde Feedback-Kultur<br />
aufgebaut werden kann. Mehr miteinander<br />
als übereinander reden, lautet die Devise“,<br />
so Hourticolon.<br />
Wer als leitender Angestellter durch die<br />
durchaus fordernde und anstrengende<br />
„Schule“ von PraxisTraining live geht, verändert<br />
in der Regel seine Einstellungen zu<br />
seinem Team und zu dessen Verkaufs- und<br />
Vertriebsaktivitäten nachhaltig. In den Live-<br />
Trainings werden klare, wertschätzende<br />
Rückmeldungen gegeben und konkrete<br />
Handlungsalternativen erarbeitet – mit<br />
positiven Wirkungen auf die Motivation<br />
und die Le<strong>ist</strong>ungskultur im Team.<br />
Durch die aktive Begleitung der Teilnehmer<br />
in der Führungspraxis, etwa in Mitarbeitergesprächen,<br />
können auch kurzfr<strong>ist</strong>ig bessere<br />
Ergebnisse erzielt werden. „Wir machen<br />
Führungskräfte selbst zum Vertriebscoach.<br />
Das bedeutet, dass sie ihren eigenen Führungsstil<br />
an den unterschiedlichen Persönlichkeitsstrukturen<br />
ihrer Verkäufer ausrich
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
ten können und dadurch tragfähige Beziehungen<br />
aufbauen, die unter dem Strich<br />
dann bessere Resultate liefern“, erklärt<br />
Joachim Wittig seinen Ansatz.<br />
Die Konzepte von PraxisTraining live stammen<br />
aus der unmittelbaren Erfahrung und<br />
sind in der Praxis seit Langem bewährt.<br />
Seit 1992 beraten und trainieren Wittig<br />
und Hourticolon Führungs- und Verkäuferpersönlichkeiten.<br />
Gemeinsam haben sie<br />
als Personal-Trainer bei der <strong>Berlin</strong>er Sparkasse<br />
begonnen und gemeinsam haben<br />
sie 2003 beschlossen, ihr Know-how fortan<br />
als selbstständige Unternehmer speziell<br />
der Finanzdienstle<strong>ist</strong>ungsbranche und<br />
auch allen anderen Wirtschaftszweigen<br />
anzubieten.<br />
Dabei haben sie schnell festgestellt, dass<br />
viele Unternehmen von ihrem Personal<br />
zwar erhebliche Eigeninitiative fordern,<br />
ihm aber gerade dafür zu wenig Handlungsspielraum<br />
lassen. Dies werde von<br />
den Mitarbeitern als mangelndes Vertrauen<br />
in die eigenen Fähigkeiten wahrgenommen<br />
und wirke sich le<strong>ist</strong>ungshemmend aus.<br />
„Oftmals stehen wir vor der Herausforderung,<br />
das dringend benötigte Selbstbe-<br />
:: unternehmensprofil ::<br />
PraxisTraining live – Profis trainieren Profis<br />
Joachim Wittig & Karsten Hourticolon GbR<br />
Aachener Straße 4a · 10713 <strong>Berlin</strong>-Wilmersdorf<br />
Tel.: 030 516548-15 · Fax: 030 516548-14<br />
info@prax<strong>ist</strong>raining-live.de<br />
www.prax<strong>ist</strong>raining-live.de<br />
Daten/Fakten:<br />
Gegründet im Frühjahr 2003 von den<br />
Geschäftsführern Joachim Wittig und Karsten<br />
Hourticolon<br />
Schwerpunkte: Training und Beratung von<br />
Führungs- und Verkäuferpersönlichkeiten,<br />
insbesondere bei Banken und Versicherungen<br />
sowie bei anderen Dienstle<strong>ist</strong>ern, die<br />
anspruchsvolle Produkte und Le<strong>ist</strong>ungen<br />
verkaufen.<br />
Mitarbeiter: 1 Mitarbeiterin; 3 Trainingsunternehmen<br />
als Kooperationspartner<br />
Produkte/Le<strong>ist</strong>ungen:<br />
Trainings und Coachings für Verkäufer, u.a.<br />
Empfehlungsmarketing, Preise und Le<strong>ist</strong>ungen<br />
selbstbewusst verkaufen<br />
Trainings und Coaching für Führungskräfte,<br />
u.a. Die Führungskraft als Vertriebscoach,<br />
Teamentwicklung<br />
Konzeption von Akquisitions- und Servicestrategien<br />
wusstsein des Mitarbeiters wieder zu aktivieren.<br />
Dazu müssen wir ihm die passenden<br />
Werkzeuge an die Hand geben“, weiß<br />
Wittig. Das bedeutet in erster Linie: Sich<br />
der eigenen Stärken bewusst werden und<br />
zeigen, wie man diese Stärken im Dialog<br />
mit dem Kunden nutzen kann. Dann stellen<br />
sich auch die Erfolgserlebnisse, etwa<br />
durch eine positive Kundenresonanz, ein.<br />
<strong>Was</strong> unterscheidet nun aber einen guten<br />
von einem weniger erfolgreichen Verkäufer?<br />
Sind es nur die nackten Umsatzzahlen<br />
und Ergebnisse? Joachim Wittig und Karsten<br />
Hourticolon bieten hierzu einen sehr<br />
detaillierten Verkäufer-Check.<br />
Starke Verkäuferpersönlichkeiten haben<br />
drei Grundtugenden besonders stark ausgeprägt,<br />
erklärt Hourticolon:<br />
:: zur person joachim wittig ::<br />
„Mehr miteinander<br />
als übereinander<br />
reden, lautet die<br />
Devise.“<br />
Karsten Hourticolon<br />
Geboren 1963 in <strong>Berlin</strong><br />
Werdegang: Vermögensberater bei der <strong>Berlin</strong>er<br />
Sparkasse, Sparkassenfachwirt, Sparkassenbetriebswirt,<br />
seit 1992 qualifizierter Berater<br />
und Trainer für Führungs- und Verkäufer-<br />
Persönlichkeiten, bis 2002 bei der <strong>Berlin</strong>er<br />
Sparkasse/Landesbank <strong>Berlin</strong>, seit 2003<br />
selbstständig als Geschäftsführer von<br />
PraxisTraining live.<br />
Stationen der Berater- und Trainerqualifizierung<br />
Qualifizierung zum Verkaufstrainer,<br />
Rheinische Sparkassenakademie Düsseldorf<br />
DISG-Persönlichkeitsprofil Lizenzierung,<br />
Voss und Partner<br />
DISG-Verkaufsstrategie Lizenzierung<br />
DISG-Managementstrategie Lizenzierung<br />
MBTI-Persönlichkeitsprofil Lizenzierung,<br />
Wildenmann Consulting<br />
Ausbildung zum internen Berater,<br />
Wildenmann Consulting<br />
„Interplace“ Belbin-Teamrollen Lizenzierung,<br />
Bergander Training<br />
Facetten seiner Persönlichkeit: bege<strong>ist</strong>erungsfähig,<br />
ergebnisorientiert, kontaktfreudig<br />
Familienstand: verheiratet, ohne Kinder<br />
Freizeit: Weinkenner, Fußballfan, Toskana-,<br />
Sylt- und Florida-Liebhaber<br />
Lebensmotto: Ein Optim<strong>ist</strong> <strong>ist</strong> ein Mensch,<br />
der alles halb so schlimm oder doppelt so<br />
gut findet. (Heinz Rühmann)<br />
firmenporträt :: prax<strong>ist</strong>raining live 021<br />
1. Sie haben den Willen, sich für Kunden<br />
und deren Ansichten, Erfahrungen und<br />
Bedürfnisse zu interessieren.<br />
2. Sie achten bewusst darauf, sich in der<br />
Gesprächsführung und in der Kundenansprache<br />
von anderen Verkäufern<br />
abzuheben und zu unterscheiden.<br />
3. Sie haben den unbedingten Willen,<br />
Geschäfte zu machen und neue Kunden<br />
zu gewinnen.<br />
Und Wittig ergänzt: „Sie wissen um den<br />
Wert und den Nutzen ihrer Arbeit! Und sie<br />
sind in der Lage, ihren Verkaufsstil an den<br />
individuellen Kaufstil ihres Kunden anzupassen.“<br />
Auf dem Weg dahin geben die Profis von<br />
PraxisTraining live gerne praktische Hilfestellungen.<br />
Ein Tipp: Verkäufer sollten trainieren,<br />
die eigene Persönlichkeit und hier<br />
besonders die Fachkompetenz und Serviceorientierung<br />
als Mehrwert zu verkaufen.<br />
Gleichzeitig sollten Unternehmen sich entscheiden,<br />
ob sie am Wettbewerb um den<br />
besten Preis teilnehmen oder um die beste<br />
Le<strong>ist</strong>ung und Qualität mitspielen wollen.<br />
Denn: „Konkurrenzlos <strong>ist</strong> immer der Verkäufer<br />
selbst“, weiß Joachim Wittig.<br />
:: zur person karsten hourticolon ::<br />
Geboren 1961 in <strong>Berlin</strong><br />
Werdegang: Privatkundenberater bei der<br />
<strong>Berlin</strong>er Sparkasse, Diplom-Betriebswirt, seit<br />
1992 qualifizierter Berater und Trainer für<br />
Führungs- und Verkäufer-Persönlichkeiten,<br />
bis 2002 bei der <strong>Berlin</strong>er Sparkasse/Landesbank<br />
<strong>Berlin</strong>, seit 2003 selbstständig als<br />
Geschäftsführer von PraxisTraining live.<br />
Stationen der Berater- und Trainerqualifizierung<br />
Moderatorenausbildung,<br />
Stiefel & Partner AG<br />
Ausbildung zum internen Berater,<br />
Wildenmann Consulting<br />
MBTI-Persönlichkeitsprofil Lizenzierung,<br />
Wildenmann Consulting<br />
DISG-Persönlichkeitsprofil Lizenzierung<br />
DISG-Verkaufsstrategie Lizenzierung<br />
„Interplace“ Belbin-Teamrollen Lizenzierung,<br />
Bergander Training<br />
Facetten seiner Persönlichkeit:<br />
ideenreich, qualitätsbewusst, ausdauernd<br />
Familienstand: ledig<br />
Freizeit: Tennis, Golf, Kabarett<br />
Lebensmotto: Genauigkeit geht vor<br />
Schnelligkeit.
022 marketingwissen :: hochschul-marketing<br />
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
<strong>Marketing</strong> wird zu einer<br />
Hauptaufgabe der Hochschulen<br />
von Dr. Hans Georg Helmstädter<br />
Es <strong>ist</strong> noch gar nicht so lange her, dass<br />
das Thema <strong>Marketing</strong> von der ganz überwiegenden<br />
Mehrzahl der Hochschulen in<br />
Deutschland vollkommen stiefmütterlich<br />
behandelt wurde. Dass eine Hochschule<br />
um Studierende werben müsste – ähnlich<br />
wie Unternehmen um Kunden –, war in<br />
Zeiten einer zentralen Studienplatzvergabe<br />
durch die ZVS in der Tat ein absurder<br />
Gedanke. Für die me<strong>ist</strong>en Hochschulen<br />
stand statt der Werbung um Studierende<br />
deren Abwehr durch den Numerus Clausus<br />
im Vordergrund. Allenfalls die privaten<br />
Hochschulen hatten das Hochschulmarketing<br />
nötig, mussten Sie doch die Studierenden<br />
von einem mit hohen Gebühren<br />
verbundenen Studienabschluss überzeugen,<br />
den diese anderswo kostenlos erwerben<br />
konnten. Diese Zeiten dürften bald<br />
endgültig vorbei sein. Auf allen Ebenen<br />
sind die Hochschulen inzwischen einem<br />
steigenden Wettbewerb ausgesetzt, der<br />
sie zu verstärkten <strong>Marketing</strong>-Anstrengungen<br />
zwingt. Für viele ostdeutsche Hochschulen<br />
wird ein erfolgreiches Hochschulmarketing<br />
in der Zukunft – angesichts der<br />
demographischen Entwicklung – gar zur<br />
Überlebensfrage.<br />
Ein grundsätzlicher Treiber für die zunehmende<br />
Bedeutung des Hochschulmarketings<br />
<strong>ist</strong> die Zunahme des Wettbewerbs<br />
zwischen den Hochschulen, für die wiederum<br />
mehrere Entwicklungen verantwortlich<br />
sind: Vom verstärkten Markteintritt der privaten<br />
Hochschulen, die den staatlichen<br />
Hochschulen vor allem die besten Studierenden<br />
(„high potentials“) abwerben wollen,<br />
über die Einführung von Studiengebühren,<br />
den Wettlauf um private Finanzierungsmittel<br />
bis hin zur Exzellenzinitiative.<br />
Sodann hat der Bologna-Prozess (also die<br />
Einführung eines zwe<strong>ist</strong>ufigen Studiensystems<br />
aus Bachelor- und Master-Studiengängen)<br />
zu einer zunehmenden Konvergenz<br />
und damit auch Konkurrenz zwischen<br />
Universitäten und Fachhochschulen ge-<br />
führt, da beide Hochschultypen nun grundsätzlich<br />
dieselben Abschlüsse vergeben<br />
können. Eine weitere, für das Hochschulmarketing<br />
relevante Folge des Bologna-<br />
Prozesses <strong>ist</strong>, dass die Hochschulen um<br />
dieselben Studierenden zweimal werben<br />
müssen, und zwar in unterschiedlichen<br />
Lebensphasen.<br />
All diese Faktoren haben zur Folge, dass<br />
die Profil- und Markenbildung, die genaue<br />
Analyse von Zielgruppen und die Ableitung<br />
von zielgruppenspezifischen <strong>Marketing</strong>maßnahmen<br />
nun auch von den staatlichen<br />
Hochschulen in einem Maße betrieben<br />
wird, wie es bislang nur von den privaten<br />
Hochschulen bekannt war.<br />
Um das wichtigste Aktionsfeld des Hochschulmarketings,<br />
nämlich das Werben um<br />
Studierende soll es im Weiteren gehen 1.<br />
Studierendenwerbung bedeutet für alle<br />
Hochschulen zunächst einmal die Gewinnung<br />
von Studienanfängern für die grundständigen,<br />
also Bachelor-Studiengänge.<br />
Diese Zielgruppe besteht im Wesentlichen<br />
aus Abiturienten, deren Studienbeginn –<br />
mehr oder weniger direkt – auf den Abgang<br />
vom Gymnasium folgt. Für die Fachhochschulen<br />
stellen die Absolventen der Oberstufenzentren<br />
und Fachoberschulen eine<br />
weitere Zielgruppe dar, ebenfalls me<strong>ist</strong><br />
direkt nach dem Schulabschluss. In beiden<br />
Fällen handelt es sich um weitgehend<br />
homogene Zielgruppen.<br />
Die Zahl der Hochschulzugangsberechtigen<br />
(HZB) <strong>ist</strong> in der Vergangenheit über Jahrzehnte<br />
kontinuierlich angestiegen. In einer<br />
solchen Situation stellt sich die Frage des<br />
Werbens um Studienanfänger und die<br />
ganze Thematik des Hochschulmarketings<br />
schlicht nicht. Die HZB-Zahl steigt in Ostdeutschland<br />
noch maximal weitere zwei<br />
Jahre, in Westdeutschland noch etwa bis<br />
zum Jahr 2020. Mit dieser absehbaren<br />
demographischen Entwicklung wird sich<br />
die Situation aber schon sehr bald im<br />
Osten, und zehn Jahre später auch im<br />
Westen, drastisch ändern.<br />
Nun kommt noch eine weitere Folge des<br />
Bologna-Prozesses hinzu: in der Vergangenheit<br />
lag die Verweildauer der Studierenden<br />
im System Hochschule bei durchschnittlich<br />
fünf bis sechs Jahren, und nach<br />
dem Studienabschluss erfolgte der – me<strong>ist</strong><br />
endgültige – Übergang in das System<br />
Berufstätigkeit.<br />
Der Bachelor-Abschluss, der zu einem<br />
Berufseinstieg qualifizieren soll, erfolgt<br />
aber bereits nach sechs oder sieben Semestern,<br />
so dass die Studierenden die Hochschulen<br />
im Durchschnitt sehr viel früher<br />
verlassen können und gegebenenfalls erst<br />
nach einer Phase der Berufstätigkeit für die<br />
Masterphase an die Hochschulen zurückkehren.<br />
Die dramatischsten Veränderungen für die<br />
Hochschulen, insbesondere für die Universitäten,<br />
sind daher bei der Gewinnung von<br />
Studierenden für die Masterphase zu<br />
erwarten, denn den Bachelor-Absolventen<br />
eröffnet sich eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Bildungspfade und für jeden dieser Bildungspfade<br />
müssen die Hochschulen überzeugende<br />
Angebote bereitstellen. Allerdings<br />
haben es die Hochschulen in dieser<br />
zweiten Werbungsphase nicht mehr mit<br />
Schulabgängern, sondern mit vergleichsweise<br />
Älteren und Erfahreneren, also mit<br />
deutlich inhomogeneren Zielgruppen, zu<br />
tun.<br />
Die unterschiedlichen Bildungspfade sind<br />
in der Abbildung schematisch dargestellt.<br />
Das (konsekutive) Weiterstudieren in demselben<br />
Fach (rechter Ast) <strong>ist</strong> dabei nur eine<br />
von drei Wahloptionen. Die Absolventen<br />
können alternativ direkt für ein Aufbaustudium<br />
in einem anderen Fach (mittlerer Ast)<br />
optieren (z. B. ein MBA-Programm) oder sie<br />
entscheiden sich zunächst für eine (me<strong>ist</strong><br />
mehrjährige) Phase der Berufstätigkeit (linker<br />
Ast) und danach erst zwischen weiterführendem<br />
und Aufbaustudium. In beiden<br />
Varianten <strong>ist</strong> das Studium dann wiederum<br />
zu differenzieren nach Vollzeit- und Teilzeitformat.<br />
Abb.
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
Insgesamt ergeben sich also durch diese<br />
unterschiedlichen Optionen eines Bachelor-Absolventen<br />
sieben verschiedene Zielgruppen<br />
(Nr. 2 bis 8), die sich für ein<br />
Masterstudium interessieren. Hinzu kommt<br />
noch Zielgruppe Nr. 1, die sich nicht für<br />
einen weiteren akademischen Abschluss<br />
interessiert, sondern nur für einen spezifischen<br />
Weiterbildungsinhalt.<br />
Diese Veränderung in den Zielgruppen<br />
stellt somit die Herausforderung für das<br />
Hochschulmarketing dar: Für unterschiedliche<br />
Zielgruppen gilt es, spezifische und<br />
überzeugende, also nachfrageorientierte<br />
Studienangebote und -formate zu formulieren.<br />
Das sind insbesondere berufsbegleitende<br />
und Teilzeit-Studienformate, bei<br />
denen die Deutschen Hochschulen der Entwicklung<br />
in den angelsächsischen und<br />
skandinavischen Ländern noch weit hinterherhinken.<br />
Viele staatliche Hochschulen setzen sich<br />
nach wie vor nur mit weniger als 50% dieser<br />
Zielgruppen systematisch auseinander.<br />
Viele Akteure, vor allem an Universitäten,<br />
unterliegen nämlich der Hoffnung, dass<br />
insbesondere „die guten“ Bachelor-Absolventen<br />
den konsekutiven Einstieg in die<br />
Masterphase präferieren und die „weniger<br />
guten“ den direkten Berufseinstieg. Vieles<br />
spricht aber dafür, dass wettbewerbsbedingt<br />
genau das Gegenteil eintritt, weil die<br />
guten Bachelor-Absolventen frühzeitig von<br />
Arbeitgebern umworben werden und erst<br />
nach einiger Zeit der Berufserfahrung oder<br />
lieber in einem berufsbegleitenden Format<br />
an die Hochschulen zurückzukehren wünschen.<br />
Beruf Aufbaustudium weiterführendes<br />
Studium<br />
Praxisorientierung<br />
Arbeitsplatznah<br />
Bachelor<br />
Beruf Aufbaustudium<br />
(z.B. MBA)<br />
Non-degree Teilzeit Teilzeit Vollzeit Vollzeit<br />
Hochschulpakt 2020<br />
Die zu erwartende demographische Entwicklung<br />
innerhalb der nächsten zehn<br />
Jahre hat zur Verabschiedung des Hochschulpakts<br />
2020 zwischen der Bundesregierung<br />
und den Ländern sowie zu einer<br />
Reihe von weiteren Pakten auf Länderebene<br />
geführt. Der Bund stellt dabei im Zeitraum<br />
2007 bis 2010 insgesamt 565 Mio.<br />
für die Einrichtung von rund 90.000<br />
zusätzlichen Studienplätzen zur Verfügung.<br />
Da die demographische Entwicklung in Ost<br />
und West unterschiedlich verlaufen wird,<br />
soll der Aufbau der zusätzlichen Studienplätze<br />
vorrangig im Westen erfolgen, während<br />
sich die ostdeutschen Länder dazu<br />
verpflichten, die Studienplatzzahl des Jahres<br />
2005 zu halten und hierfür fünfzehn<br />
Prozent der Gesamtmittel erhalten. In<br />
erster Näherung könnte man meinen, dass<br />
für den Erhalt der Studienplatzkapazitäten<br />
eigentlich keine zusätzlichen Mittel nötig<br />
sein sollten. Auf den zweiten Blick wird<br />
jedoch schnell deutlich, dass der Erhalt der<br />
Studienplatzzahl auf dem Niveau von 2005<br />
für die me<strong>ist</strong>en Hochschulen bedeutet,<br />
dass rund die Hälfte der Studienanfängerpopulation<br />
aus neu zu erschließenden Zielgruppen<br />
gewonnen werden muss. Im<br />
Ergebnis stellt der Hochschulpakt die ostdeutschen<br />
Hochschulen also vor eine <strong>Marketing</strong>aufgabe,<br />
die man nur als „riesig“<br />
bezeichnen kann.<br />
Zielgruppe 1 Zielgruppe 2 Zielgruppe 3 Zielgruppe 4 Zielgruppe 5 Zielgruppe 6 Zielgruppe 7 Zielgruppe 8<br />
Mögliche Ausbildungswege nach dem Bachelor<br />
weiterführendes<br />
Studium (z.B. M.Sc.)<br />
Beruf Beruf Promotion /<br />
Habilitation<br />
Forschungsorientierung<br />
On campus<br />
marketingwissen :: hochschul-marketing 023<br />
1 Das Werben um Finanzmittel stellt ein weiteres<br />
Aktionsfeld dar. Sofern die Hochschulen Studiengebühren<br />
erheben, sind die Studierenden zugleich<br />
auch eine bedeutende Zielgruppe auf diesem Feld.<br />
Es treten aber weitere Zielgruppen hinzu, namentlich<br />
Unternehmen als Sponsoringpartner und Privatpersonen<br />
als Stifter und Mäzene. Die Profil- und<br />
Markenbildung der Hochschulen beinhaltet dann<br />
nicht nur zielgruppenspezifische Studienangebote,<br />
sondern auch Kooperations- und Le<strong>ist</strong>ungsangebote<br />
für Unternehmen und Privatpersonen. (vgl. hierzu:<br />
Helmstädter, Hans Georg: Hochschulsponsoring<br />
am Beispiel der privaten Business Schools, in:<br />
Bagusat, A./ Hermanns, A.: Management-Handbuch<br />
Bildungssponsoring, <strong>Berlin</strong> 2006)<br />
Dr. Hans Georg<br />
Helmstädter<br />
Präsident der<br />
Fachhochschule<br />
Brandenburg<br />
Dr. Hans Georg Helmstädter <strong>ist</strong> seit<br />
April 2007 Präsident der Fachhochschule<br />
Brandenburg. Das Handwerk des<br />
Hochschulmanagers hatte er zunächst<br />
als Geschäftsführer des Interdisziplinären<br />
Forschungsverbundes Bahntechnik<br />
an der TU <strong>Berlin</strong> und seit 1999 als<br />
Abteilungsleiter für Unternehmensbeziehungen/Sponsoring<br />
an der privaten<br />
Handelhochschule Leipzig erlernt.<br />
Nach einem Studium Generale am Leibniz-Kolleg<br />
in Tübingen hat Helmstädter<br />
die Fächer Physik, Philosophie und<br />
VWL in Tübingen und Bonn studiert<br />
und im Jahr 1989 den Dipl.-Volkswirt<br />
abgelegt. Danach war er wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter u. a. am Institut für<br />
Mittelstandsforschung in Bonn und am<br />
Institut für Stadtforschung und Strukturpolitik<br />
in <strong>Berlin</strong>. Helmstädter <strong>ist</strong><br />
Autor zweier Bücher (Neue Produkte<br />
durch Kooperation, Die industrielle<br />
Basis in Ost- und Westdeutschland)<br />
und zahlreicher Aufsätze, u. a. zu den<br />
Themen Hochschulmarketing und -<br />
management.<br />
praesident@fh-brandenburg.de<br />
Tel. 03381 355-101
024 marketingwissen :: was <strong>ist</strong> marketing?<br />
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Marketing</strong>?<br />
Eine erste Näherung<br />
von Mirko Düssel<br />
Wenn Sie gefragt werden, was Sie beruflich<br />
machen und mit „im <strong>Marketing</strong> tätig“<br />
antworten, schaut Ihr Gegenüber Sie entweder<br />
fragend an und weiß nicht recht,<br />
was er darunter verstehen soll oder denkt,<br />
„A-Ha, also ein Werber.“ Das liegt daran,<br />
dass <strong>Marketing</strong> sehr viele Facetten und<br />
unterschiedlichste Aufgabenstellungen<br />
umfasst.<br />
Dazu gehören strategische Entscheidungen<br />
genauso wie taktische Aufgaben. Beides<br />
erfordert, wenn es erfolgreich sein soll,<br />
Engagement und Kreativität. Der gelebte<br />
<strong>Marketing</strong>gedanke im ganzen Unternehmen<br />
sorgt für durchgängige – auf den Kunden<br />
ausgerichtete – Prozesse. Dies <strong>ist</strong> das<br />
Fundament für dauerhafte Kundenzufriedenheit<br />
und eine dem Wettbewerb überlegene<br />
Le<strong>ist</strong>ung.<br />
Entscheidend für wirksames <strong>Marketing</strong> <strong>ist</strong>,<br />
dass jeder im Unternehmen erkennt und<br />
sich vor Augen führt: „Meine Ex<strong>ist</strong>enzberechtigung<br />
und -sicherung <strong>ist</strong> einzig und<br />
allein der zufriedene Kunde.“<br />
<strong>Marketing</strong> als Funktion<br />
Zum Einen <strong>ist</strong> <strong>Marketing</strong> eine Funktion im<br />
Unternehmen, wie andere auch. So wie es<br />
Produktion, Forschung & Entwicklung oder<br />
Beschaffung gibt, gibt es auch <strong>Marketing</strong><br />
(manchmal der Werbeabteilung oder dem<br />
Vertrieb/Verkauf zugeordnet). In dieser<br />
Rolle <strong>ist</strong> <strong>Marketing</strong> organisatorisch eingebunden<br />
wie andere Funktionen.<br />
Die einzelnen Aufgabenbereiche des <strong>Marketing</strong>s<br />
finden sich mehr oder weniger in<br />
den organisatorischen Einheiten wieder. Es<br />
gibt Abteilungen oder Mitarbeiter, die sich<br />
mit Werbung, mit Öffentlichkeitsarbeit, mit<br />
Verkaufsförderung, Direktmarketing sowie<br />
dem persönlichen Verkauf oder Vertrieb<br />
beschäftigen.<br />
Darüber hinaus muss im Unternehmen<br />
festgelegt werden, wer für bestimmte <strong>Marketing</strong>-Fragestellungen<br />
verantwortlich <strong>ist</strong>:<br />
Welche Produkte werden in welchen<br />
Märkten angeboten?<br />
Welches Sortiment bieten wir an? Welche<br />
Neuprodukte müssen entwickelt,<br />
welche Produkte liquidiert werden?<br />
Welche Markenstrategie wird verfolgt?<br />
Welche D<strong>ist</strong>ributionskanäle nutzen wir?<br />
Zu welchen Preisen bieten wir unsere<br />
Produkte und Dienstle<strong>ist</strong>ungen an?<br />
Die Verantwortung für die Planung, Umsetzung<br />
und Kontrolle der aufgeworfenen Fragen<br />
liegt beim <strong>Marketing</strong> und der Unternehmensleitung.<br />
Die Zuständigkeiten für<br />
diese Fragen müssen im Unternehmen eindeutig<br />
geklärt sein.<br />
<strong>Marketing</strong> als Denkhaltung<br />
<strong>Marketing</strong> <strong>ist</strong> eine Denkhaltung, die jeden<br />
betrifft. In diesem Sinne <strong>ist</strong> <strong>Marketing</strong><br />
„Chefsache“ und „Jedermanns Sache“<br />
zugleich. <strong>Marketing</strong> im Unternehmen einfach<br />
zu delegieren, reicht nicht aus. Damit<br />
jeder Mitarbeiter seinen Beitrag le<strong>ist</strong>en<br />
kann, muss <strong>Marketing</strong> von der Führung vorgelebt<br />
werden.<br />
Es gibt zahlreiche Definitionen für <strong>Marketing</strong>,<br />
die alle dem einen oder anderen<br />
Aspekt des <strong>Marketing</strong>s gerecht werden. Für<br />
eine erste Orientierung werden nachfolgend<br />
einige wichtige genannt. Anschließend<br />
unternehmen wir den Versuch, eine<br />
allgemeingültige Definition für Ihre Praxis<br />
zu finden.<br />
„<strong>Marketing</strong> <strong>ist</strong> der Prozess im Wirtschaftsund<br />
Sozialgefüge, durch den Einzelpersonen<br />
und Gruppen ihre Bedürfnisse und<br />
Wünsche befriedigen, indem sie Produkte<br />
und andere Dinge von Wert erzeugen,<br />
anbieten und miteinander austauschen.“<br />
(Kotler/Bliemel 2005)<br />
Die American <strong>Marketing</strong> Association sagt<br />
erweitert: „<strong>Marketing</strong> <strong>ist</strong> der Planungs- und<br />
Durchführungsprozess der Konzipierung,<br />
Preisfindung, Förderung und Verbreitung<br />
von Ideen, Waren und Dienstle<strong>ist</strong>ungen, um<br />
Austauschprozesse zur Zufriedenstellung<br />
individueller und organisationeller Ziele<br />
herbeizuführen.“<br />
<strong>Marketing</strong> als Austauschprozess<br />
<strong>Marketing</strong> dient der Bedürfnisbefriedigung<br />
der am Austauschprozess beteiligten Gruppen<br />
(Kundenbedürfnisse und Unternehmensziele).<br />
Grundsätzlich gibt es Aus-<br />
tauschprozesse auf den unterschiedlichsten<br />
Ebenen:<br />
Kommerzielle Transaktionen: Waren,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungen für Geld,<br />
Lohnle<strong>ist</strong>ungstransaktionen: Arbeitskraft<br />
für Lohn und Nebenle<strong>ist</strong>ungen,<br />
Karitative Transaktionen: Selbstwertgefühl<br />
für Geld, zeitlichen Einsatz.<br />
Um diese Austauschprozesse zu verstehen,<br />
werden über aktuelle und zukünftige Entwicklungen<br />
in den Märkten Daten erhoben<br />
und systematisch ausgewertet, Strategien<br />
entwickelt, Ziele festgelegt sowie Maßnahmen<br />
zu deren Erreichung eingeleitet und<br />
deren Umsetzung kontrolliert.<br />
<strong>Marketing</strong> für die Praxis<br />
Für die Praxis erwe<strong>ist</strong> sich folgende erweiterte<br />
Definition als zielführend, die den<br />
wesentlichen Aspekten des <strong>Marketing</strong>s am<br />
ehesten gerecht wird und die oben genannten<br />
Sichtweisen implizit integriert.<br />
<strong>Marketing</strong> <strong>ist</strong> die ganzheitliche<br />
Ausrichtung einer Person, einer Idee,<br />
eines Projektes, einer Organisation<br />
oder eines Unternehmens<br />
auf den Markt.<br />
Die Analyse der Definition erlaubt interessante<br />
Einsichten. Der Begriff „ganzheitliche<br />
Ausrichtung“ deutet an, dass einzelne<br />
Aspekte des <strong>Marketing</strong>s niemals separat<br />
betrachtet werden dürfen. <strong>Marketing</strong>entscheidungen<br />
sind immer im Systemzusammenhang<br />
zu sehen. Einfache Ursache-Wirkungs-Beziehungen<br />
greifen nicht, weil sie<br />
möglicherweise Einflussfaktoren vernachlässigen,<br />
die auf den ersten Blick nicht<br />
erkennbar sind.<br />
<strong>Marketing</strong> aus ganzheitlicher Perspektive<br />
Die Zusammenhänge und Wirkungen des<br />
<strong>Marketing</strong>s sind nur zu verstehen, wenn es<br />
gelingt, <strong>Marketing</strong> als System zu begreifen.<br />
Ein System <strong>ist</strong> dabei ein dynamisches Ganzes,<br />
das bestimmte Eigenschaften und Verhaltensweisen<br />
besitzt. Es besteht aus Teilen,<br />
die so miteinander verknüpft sind,<br />
dass kein Teil unabhängig von den anderen<br />
Teilen <strong>ist</strong>. Das Verhalten des Ganzen wird<br />
vom Zusammenwirken aller Teile beeinflusst.<br />
Bei der Betrachtung des <strong>Marketing</strong>systems<br />
gilt, dass die Veränderung eines Teils des<br />
Systems auf alle anderen Teile (mehr oder<br />
weniger stark) wirkt. Es <strong>ist</strong> also nicht möglich,<br />
ein <strong>Marketing</strong>element (z. B. den Preis)<br />
zu verändern, ohne Rückkopplungen auf
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
andere Elemente (Absatz, Image, Außendienstmitarbeiter,<br />
Kundenzufriedenheit, ...)<br />
zu akzeptieren. Für den Praktiker bedeutet<br />
dies, bei Entscheidungen im <strong>Marketing</strong><br />
immer wieder zu fragen: <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> das<br />
System? Welche Teile sind zu berücksichtigen?<br />
Wie beeinflussen sich die Teile und<br />
wie verhält sich das Ganze?<br />
Eine gewisse Restunsicherheit wird bleiben,<br />
vor allem dann, wenn es sich um<br />
neue oder veränderte Situationen handelt<br />
und intuitives Erfahrungswissen allein<br />
nicht ausreicht.<br />
<strong>Marketing</strong> als Wertevermittlung<br />
Mit „Person oder Organisation“ in der <strong>Marketing</strong>definition<br />
wird angedeutet, dass<br />
<strong>Marketing</strong> nicht nur auf kommerzielle<br />
Unternehmen anwendbar <strong>ist</strong>. Vielmehr lassen<br />
sich die Mechanismen des <strong>Marketing</strong>s<br />
auch auf nicht kommerzielle Organisationen<br />
(gemeinnützige Vereine, Parteien,<br />
Krankenhäuser, Kirchen etc.) anwenden.<br />
Immer wenn etwas von Wert (Produkte,<br />
Ideen, Dienstle<strong>ist</strong>ungen) einem Empfänger<br />
(Kunde, Mitglied, Spender, Patient, Gläubiger)<br />
vermittelt werden soll, helfen die<br />
Methoden des <strong>Marketing</strong>s, Anbieter und<br />
Nachfrager zusammenzubringen.<br />
Der Begriff „Markt“ in der <strong>Marketing</strong>definition<br />
steht nicht nur für den „Ort des<br />
Zusammentreffens von Angebot und Nachfrage“,<br />
wie oft zu lesen <strong>ist</strong>. Der Markt<br />
umfasst vielmehr alle am Transaktionsprozess<br />
beteiligten Personen, Institutionen<br />
und Einflüsse.<br />
Neben Anbieter und Nachfrager (Kunde)<br />
auch Handel, Wettbewerb und das relevante<br />
Umfeld (politisch-rechtliche, ökonomische,<br />
sozio-kulturelle und technologische<br />
Einflussfaktoren).<br />
Unterschiedliche Arten von <strong>Marketing</strong>?<br />
Wenn man heute von <strong>Marketing</strong> liest, entsteht<br />
der Eindruck, dass es viele verschiedene<br />
Arten von <strong>Marketing</strong> gibt. Exemplarisch<br />
seien hier internationales <strong>Marketing</strong>,<br />
Handelsmarketing, Konsumgütermarketing,<br />
Non-Profit-<strong>Marketing</strong>, Investitionsgütermarketing,<br />
Endverbrauchermarketing,<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungsmarketing genannt.<br />
Die Verwender solcher Begriffe wollen<br />
deutlich machen, dass es bei der Anwendung<br />
des <strong>Marketing</strong>gedankens individuelle<br />
Besonderheiten gibt. Das <strong>ist</strong> im Prinzip<br />
richtig. Nur drängt sich dem unbedarften<br />
Betrachter leicht der Eindruck auf, es gäbe<br />
verschiedene Arten von <strong>Marketing</strong>. Dem <strong>ist</strong><br />
natürlich nicht so.<br />
Je nach Einsatzfeld werden zwar andere<br />
Schwerpunkte gesetzt, die Grundgedanken<br />
sind jedoch identisch:<br />
Austauschprozesse zwischen zwei oder<br />
mehr Parteien,<br />
Produkte, d. h. etwas, das angeboten<br />
wird und für jemand anderen einen<br />
Wert besitzt,<br />
Entscheidungsbeeinflusser, z. B. in der<br />
Industrie das Buying Center, alle am<br />
industriellen Beschaffungsprozess beteiligten<br />
Personen (z. B. Geschäftsleitung,<br />
Einkäufer, Betriebsleitung, Anwender),<br />
bei einer privaten Kaufentscheidung<br />
die Familie,<br />
Bedürfnisse, die angesprochen werden<br />
und deren Befriedigung in Aussicht<br />
gestellt wird,<br />
Nutzenversprechen<br />
(materiell/immateriell),<br />
Preise (materiell/immateriell), die als<br />
Gegenle<strong>ist</strong>ung verlangt werden.<br />
Das Strategische Dreieck im <strong>Marketing</strong><br />
Die ausschließliche Ausrichtung des <strong>Marketing</strong>s<br />
auf den Kunden würde einen wesentlichen<br />
Faktor vernachlässigen: den Wettbewerb.<br />
In Zeiten des zunehmenden Konkurrenzdrucks<br />
und einer immer globalisierteren<br />
Welt reicht diese einseitige Sicht nicht.<br />
Grundsätzlich sind alle Marktbetrachtungen<br />
am so genannten strategischen Dreieck<br />
auszurichten.<br />
Präferenzen<br />
Wettbewerb<br />
Kunde<br />
Kosten<br />
Strategisches Dreieck<br />
Präferenzen<br />
Präferenzen: es kann nur einen geben<br />
Der Wettstreit um den Kunden <strong>ist</strong> immer<br />
ein Wettstreit um Präferenzen (Bevorzugungen).<br />
Es geht nicht primär um Bekanntheit,<br />
Image oder anderes. Es geht um Präferenzen.<br />
<strong>Was</strong> nutzen ein herausragendes<br />
Ansehen und ein großer Bekanntheitsgrad,<br />
wenn der Kunde – aus welchen Gründen<br />
auch immer – letztlich beim Wettbewerb<br />
kauft. <strong>Marketing</strong> <strong>ist</strong> also immer ein „Spiel<br />
auf Sieg und nicht auf Platz“. Der Zweite,<br />
bei den Olympischen Spielen immerhin<br />
noch Silbermedaillengewinner, <strong>ist</strong> im Mar-<br />
marketingwissen :: was <strong>ist</strong> marketing? 025<br />
Eigenes<br />
Unternehmen<br />
Relevantes Umfeld<br />
© Mirko Düssel & Co., Kaarst 2006<br />
keting bereits der erste Verlierer. Der Kampf<br />
um den Kunden <strong>ist</strong> also ein Kampf um Präferenzen!<br />
Kosten: nicht alles, aber doch entscheidend<br />
Auf der einen Seite der Wettbewerbsfähigkeit<br />
steht die Frage: „Gelingt es, eindeutige<br />
Präferenzen zu unseren Gunsten aufzubauen?“<br />
Auf der anderen Seite steht die<br />
Frage: „Haben wir tatsächlich die günstigsten<br />
Kosten im Vergleich zum Wettbewerb?“<br />
Beide Fragen sind bedeutend und<br />
gleichrangig!<br />
Selbst wenn die Präferenzen der Kunden<br />
zugunsten eines Anbieters geprägt sind,<br />
muss dieser dennoch auf eine wettbewerbsfähige<br />
Kostenstruktur achten. Gelingt<br />
es nicht, die niedrigsten Kosten im Verhältnis<br />
zu der erbrachten Le<strong>ist</strong>ung zu realisieren,<br />
sind Wettbewerbsvorteile auf mittlere<br />
Sicht gefährdet und die Fähigkeit, auf<br />
Dauer einen größeren Nutzen zu bieten,<br />
fraglich.<br />
Als praxisnaher Leitfaden enthält das<br />
Buch des Autors alles, was man zur Analyse,<br />
Planung, Umsetzung und Kontrolle<br />
von <strong>Marketing</strong>maßnahmen grundlegend<br />
wissen muss.<br />
Mirko Düssel kommt aus der <strong>Marketing</strong>praxis<br />
und <strong>ist</strong> nach erfolgreichen Stationen<br />
als Produktmanager, Vorstandsass<strong>ist</strong>ent,<br />
Key Account Manager und <strong>Marketing</strong>leiter,<br />
heute Geschäftsführer einer<br />
Strategie- und <strong>Marketing</strong>beratung<br />
sowie Mitinhaber eines Lern- und Trainingsinstituts<br />
für <strong>Marketing</strong>.<br />
info@duessel.com<br />
www.duessel.com<br />
Handbuch<br />
<strong>Marketing</strong>praxis<br />
Von der Analyse zur Strategie,<br />
Ausarbeitung der<br />
Taktik, Steuerung und<br />
Umsetzung in der Praxis<br />
Cornelsen Verlag, <strong>Berlin</strong><br />
2006, ISBN 3589236640<br />
Mirko Düssel
026 marketingwissen :: kundenwissen und marketing<br />
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
Kundenwissen und <strong>Marketing</strong><br />
von Prof. Dr. Brigitte Stieler-Lorenz, Mag. Klemens Keindl<br />
Im Unterschied zu Daten, wie sie beispielsweise<br />
durch Umfragen entstehen, <strong>ist</strong> Wissen<br />
nie abstrakt (z.B. bloß eine Zahl:<br />
„5,43“) oder allgemein-gültig (z.B. „halbvoll<br />
oder halbleer“?). Stattdessen beinhaltet<br />
Wissen immer eine werte- und kontextabhängige<br />
Bewertung durch einzelne<br />
Menschen und Gruppen unter bestimmten<br />
Bedingungen, Zeiten etc. Ausgehend von<br />
dieser Unterscheidung hat sich das Wissensmanagement<br />
von der Fokussierung<br />
auf Daten bzw. Informationen und damit<br />
den großen IT-Lösungen zur Verbindung<br />
der IT mit dem zwischenmenschlichen Dialog<br />
bewegt. Story-Telling, Wissenskultur,<br />
subjektive Wahrnehmung oder Wertschätzung<br />
sind dabei zentrale Stichworte, die<br />
das erweiterte Herangehen deutlich<br />
machen.<br />
Das <strong>Marketing</strong> steht aus der Sicht des<br />
Wissensmanagements damit vor der Herausforderung,<br />
an den Schnittstellen zwischen<br />
Kunden und Organisationen mit<br />
ihren sich ständig wandelnden Wahrnehmungen<br />
und Handlungen an dynamischen<br />
und zunehmend globaleren Märkten und<br />
Kontexten einen hochqualitativen Austausch<br />
dieses Wissens beiderseitig zu<br />
ermöglichen. D.h. nicht nur Markencharakter<strong>ist</strong>ika<br />
an den Kunden zu transportieren<br />
oder Daten über den Kunden zu erfassen.<br />
Erweiternd geht es darüber hinaus darum,<br />
wie Kunden so in die Wissensflüsse eines<br />
Unternehmens involviert werden können,<br />
dass ein gemeinsamer Prozess der Wissensentwicklung<br />
über Bedürfnisse, innovative<br />
Produkte und deren Vermarktung<br />
zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
entsteht.<br />
<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> Wissen überhaupt?<br />
Während Daten als „Flut“ unserer gesamten<br />
Wahrnehmung verstanden werden,<br />
sind Informationen, relevante Daten. D.h.<br />
sie haben eine Bewertung erfahren und<br />
tragen durch Menschen gewählte Relevanzkriterien<br />
in sich, die erst aufgedeckt<br />
werden müssen. Bereits die Übertragung<br />
von Informationen <strong>ist</strong> nur unter der Voraussetzung<br />
möglich, dass gemeinsame<br />
Bewertungsmuster bestehen oder man<br />
diese expliziert, d.h. sie bewusst und verbalisierbar<br />
macht. Andernfalls werden nur<br />
Daten transferiert, die völlig unterschiedlich<br />
interpretiert werden können.<br />
Wissen <strong>ist</strong> darauf aufbauend auch noch<br />
kontextgebunden, d.h. innerhalb bestimmter<br />
Rahmenbedingungen gültig.<br />
Zeichen<br />
explizites<br />
Wissen<br />
Informationen + Kontext<br />
Daten + Relevanz<br />
+ Syntax<br />
Die Wissenstreppe<br />
Wettbewerbsfähigkeit<br />
Kompetenz + Einzigartigkeit<br />
Handeln + richtig<br />
handeln<br />
Erfahrungswissen + Wollen<br />
+ bestehende<br />
Erfahrungen im<br />
Kontext<br />
nach North 1998, Abwandlung der Autoren<br />
Die moderne Hirnforschung hat deutlich<br />
gemacht, dass bspw. Emotionen selbst<br />
beim „kühlen“ Rechnen maßgeblich beteiligt<br />
sind und auch sonst unsere gesamte<br />
erfahrungsbestimmte Wahrnehmung, Bewertung<br />
und damit Wissensentstehung erst<br />
ermöglichen (Roth 2003, Spitzer 2002). All<br />
diese Faktoren beeinflussen den Prozess<br />
der Wahrnehmung indem aus Datenfluten<br />
über die Filter subjektiver Relevanzkriterien,<br />
Annahmen, Werten und Emotionen<br />
schließlich das handlungs-bestimmende<br />
Erfahrungswissen im Kopf des Einzelnen<br />
wird.<br />
Mit dem Begriff Erfahrungswissen wird<br />
daher der enge Zusammenhang zwischen<br />
Wissen, Werten, mentalen Modellen (Hintergrundannahmen)<br />
und Emotionen von<br />
unterschiedlichen Menschen besonders<br />
betont. Erfahrungswissen, das aus dem<br />
praktischen Erleben entsteht, <strong>ist</strong> daher<br />
auch nicht durch stat<strong>ist</strong>ische Erhebungen,<br />
sondern nur spezifische Formen eines<br />
Feedbackorientierten Dialogs erfassbar<br />
(siehe dazu unten). Dieses Erfahrungswissen<br />
<strong>ist</strong> letztlich entscheidend für das Handeln<br />
der Menschen und damit auch für ihre<br />
Kaufentscheidung. Erfahrungswissen, das<br />
aus dem praktischen Erleben entsteht, <strong>ist</strong><br />
deshalb auch nicht nur durch Erhebungen,<br />
sondern vor allem durch spezifische Formen<br />
eines Feedbackorientierten Dialogs<br />
erfassbar und für das <strong>Marketing</strong> nutzbar<br />
(siehe dazu weiter unten).<br />
Aufgrund dieser Tatsache, dass Wissen<br />
über diese Vielzahl von Filterstufen entsteht,<br />
kommt der Schnittstellenkommunikation<br />
zwischen Kunden und Unternehmen,<br />
aber auch zwischen Unternehmensbereichen<br />
entscheidende Bedeutung zu. Die<br />
Wissensflüsse bspw. vom Kunden zum <strong>Marketing</strong><br />
und Vertrieb, sowie von dort weiter<br />
durch verschiedene Abteilungen zur Produktentwicklung<br />
(und zurück) sind durch<br />
die Veränderung der jeweiligen Annahmen,<br />
Werte, Emotionen sowohl der Kunden als<br />
auch derjenigen, die das Kundenwissen<br />
weitergeben etc. geprägt. Durch sie verändert<br />
sich auch das Wissen der beteiligten<br />
Akteure aus den verschiedenen Abteilungen<br />
ständig bzw. verliert an Substanz und<br />
Aktualität, wenn Kontexte und praktische<br />
Erfahrungen daraus fehlen.<br />
Wissensmanagement und <strong>Marketing</strong><br />
Wissen <strong>ist</strong> kein statisches „Ding“, das man<br />
hat oder nicht hat. Stattdessen <strong>ist</strong> es vielmehr<br />
ein Prozess und daher immer im Fluss<br />
der Veränderung (process of knowing, Polanyi<br />
1985). Wissen <strong>ist</strong> zunächst immer individuell.<br />
Damit es zu gemeinsamen Wissen<br />
z.B. zwischen Kunden und Unternehmen<br />
wird, bedarf es der gezielten Wissenskommunikation,<br />
die mehr <strong>ist</strong> als Kommunikation<br />
an sich. Dabei hat das <strong>Marketing</strong> eine<br />
zentrale Vermittlerfunktion. Die Generierung<br />
von Wissen und die Gestaltung von<br />
Kundenbeziehungen müssen diesem dauerhaften<br />
Prozesscharakter entsprechen. Wer<br />
daher nur bestehendes und leicht explizierbares<br />
Wissen vom Kunden erfahren will<br />
und nutzt, greift zu kurz. Durch die Gestaltung<br />
eines gemeinsamen Prozesses, im<br />
Sinne eines „Feedbackorientierten Dialogs“<br />
mit Kunden entsteht eine Atmosphäre, in<br />
der neues Wissen von den Kunden aus<br />
dem Gebrauch der Produkte und ihren weiteren<br />
Bedürfnissen generiert und implizites<br />
Wissen bewusst und verwertbar wird.
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
Der Feedbackorientierte Dialog (Stieler-<br />
Lorenz et al 2004, Reinhardt, Eppler 2004,<br />
Keindl, Rudlof 2006) bezeichnet eine Kommunikation,<br />
die gezielt die Charakter<strong>ist</strong>ika<br />
des Erfahrungswissens, also subjektive<br />
Bewertungen, Emotionen, mentale Modelle,<br />
Werte und Emotionen in der Kommunikation<br />
bewusst macht. Dadurch werden<br />
Aussagen und auch nonverbale Kommunikation<br />
erst in ihrer Tiefe verständlich.<br />
Der Feedbackorientierte Dialog <strong>ist</strong> damit<br />
ein Grundprinzip aus dem Wissensmanagement,<br />
das beschreibt, wie Erfahrungswissen<br />
expliziert und ausgetauscht und zu<br />
verwertbaren Aussagen gebracht werden<br />
kann. Er beruht auf dem Dialog (dia =<br />
durch / Logos = das Wort) und nicht auf<br />
der Diskussion (discutere = zerschlagen)<br />
(Bohm 1996, Senge et al 1994). Diese<br />
Grundlagen sind jeweils in verschiedene<br />
(bestehende) Methoden oder Kommunikations-Situationen<br />
integriert, bspw. Lessons-Learned-Workshops(Projektauswertungen),<br />
Kundengespräche, Story-Telling<br />
zur Weitergabe von Erfahrungswissen,<br />
aber auch zum Wissens-Kommunikationsverhalten<br />
an der Kunden-Hotline etc. siehe<br />
dazu www.cbd-berlin.de,die angegebene<br />
Literatur u.a)<br />
Feedbackorientierter Dialog im <strong>Marketing</strong><br />
Das <strong>Marketing</strong> hat mit dem Dialogmarketing<br />
bereits Grundlagen des Wissensaustauschs<br />
realisiert. Der Feedbackorientierte<br />
Dialog <strong>ist</strong> aber mehr als nur face-to-face-<br />
Kommunikation. Er beschreibt, dass diese<br />
Kommunikation, integriert in die Geschäftsprozesse,<br />
bestimmte Bedingungen,<br />
Strukturen, Wissensräume und Vorgehensweisen<br />
braucht (Stieler-Lorenz, Keindl<br />
2005; Nonaka, I., Konno, N. 1998). Elemente<br />
daraus und wie sie in verschiedenen<br />
face-to-face Kommunikation mit Kunden<br />
nutzbar sind, können hier nur kurz angedeutet<br />
werden. Z.B.:<br />
Wissen aus Erfahrungsgeschichten: Das<br />
Erzählen von persönlichen Erfahrungen<br />
(Story-Telling) <strong>ist</strong> ein zentrales Element des<br />
Feedbackorientierten Dialogs. Dabei werden<br />
Erlebnisse so geschildert, dass auch<br />
Bewertungen, Emotionen, Rahmenbedingungen<br />
etc. deutlich werden. Das Feedback<br />
im Dialog mit den Zuhörern startet<br />
dann immer mit freien Assoziationen und<br />
Emotionen, die die Erfahrungsgeschichte<br />
ausgelöst haben. Diese Form der Reflexion<br />
der Zuhörer, die nicht nach richtig-oderfalsch<br />
fragt, ermöglicht es, zuerst unbewusste<br />
oder me<strong>ist</strong> unausgesprochene<br />
marketingwissen :: kundenwissen und marketing 027<br />
Reaktionen deutlich, dadurch verbalisierbar<br />
und verwertbar zu machen.<br />
Visualisierung: Erkenntnisse aus dem<br />
Feedbackorientierten Dialog werden intensiv<br />
visualisiert. Dies kann schriftlich auf<br />
Karten oder aber mit Zeichnungen und Bildern<br />
geschehen, in denen auch nicht verbalisierbare<br />
Inhalte dokumentiert werden<br />
können. Visuelle Eindrücke können aber<br />
auch am Anfang eines Feedbackorientierten<br />
Dialoges stehen, in dem bspw. Kunden<br />
jene Bilder wählen, die ihrer Situation,<br />
ihrer Wahrnehmung des Produktes / Unternehmens<br />
etc. am besten entsprechen. Im<br />
Prozess der Beschreibung des Bildes und<br />
im Feedbackorientierten Dialog dazu werden<br />
dann die unbewussten Annahmen,<br />
Emotionen etc. explizierbar.<br />
Logik des Erfolgs/Misserfolgs: Im Feedbackorientierten<br />
Dialog werden die Rahmenbedingungen<br />
und das Wechselspiel<br />
zwischen verschiedenen Faktoren gemeinsam<br />
identifiziert. So geht es bei der Identifikation<br />
einzelner Erkenntnisse immer<br />
auch um die Frage, in welchen Kontexten<br />
einzelne Faktoren wirksam und somit auf<br />
ein weiteres Vorgehen übertragbar sind.<br />
Diese konsequente Herangehensweise des<br />
bewussten Feedback-Dialoges, der die<br />
mentalen Modelle, Emotionen, das subjektive<br />
Erleben und Wahrnehmen der Kunden<br />
einbringt, ermöglicht die Explizierung des<br />
relevanten Erfahrungswissens der Kunden<br />
und trägt auch entscheidend zur Identifikation<br />
von Erfolgsfaktoren und Barrieren von<br />
wissensintensiven Prozessen und so auch<br />
des <strong>Marketing</strong>s bei.<br />
Mehr über Wissensmanagement im <strong>Marketing</strong><br />
und den Feedbackorientierten Dialog<br />
können Sie auch anhand konkreter Beispiele<br />
auf der Veranstaltung des <strong>Marketing</strong>clubs<br />
am 12.11.07 erfahren oder unter<br />
www.cbd-berlin.de<br />
Prof. Dr.<br />
Brigitte Stieler-<br />
Lorenz<br />
Direktorin<br />
Core Business Development GmbH<br />
MC-Werkstatt<br />
Kundenwissen<br />
nutzbar machen<br />
Wie der optimale Umgang mit Wissen<br />
dem <strong>Marketing</strong> nutzen kann<br />
mit Prof. Dr. sc. Stieler-Lorenz<br />
Termin: 12. November 2007<br />
um 19.00 h<br />
Ort: Maritim proArte<br />
Friedrichstr. 151 · 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Eintritt: exklusiv für Mitglieder<br />
Anmeldung unter<br />
www.marketingclubberlin.de<br />
Literatur<br />
Bohm, D.: On Dialogue. London, New York 1996<br />
Keindl, K., Rudlof, M.: Emotional statt rational? In Zeitschrift<br />
für Wissensmanagement 4, 2006<br />
Keindl, K., Stieler-Lorenz, B.: „Vom Erfahrungswissen zum<br />
Handeln: Die Kommunikationsmethode ,Wissen durch Erfahrungsgeschichten‘“,<br />
in: Reinmann (Hrsg.): Wissen erzählbar<br />
machen, 2005.<br />
Nonaka, I./Konno, N.: The concept of „Ba“. In: California<br />
Management Review S. 40-54, 1998.<br />
North, K.: Wissensorientierte Unternehmensführung: Wertschöpfung<br />
durch Wissen. Gabler 1998<br />
Reinhardt, R., Eppler, M.: Wissenskommunikation in Organisationen,<br />
in: Springer, <strong>Berlin</strong>, 2004<br />
Roth, G.: Fühlen, Denken, Handeln: Wie das Gehirn unser<br />
Verhalten steuert. Frankfurt am Main. 2003<br />
Senge, P., Kleiner, B. Roberts, Ross A., Smith, R.: The Fifth<br />
Discipline - Fieldbook, Doubleday, New York, 1994<br />
Spitzer, M.: Lernen: Gehirnforschung und die Schule des<br />
Lebens. Heidelberg, <strong>Berlin</strong>, 2002.<br />
Stearns, C. Z./Stearns, P.N.: Anger: The struggle for emotional<br />
control in America’s h<strong>ist</strong>ory, Chicago, 1986<br />
Stieler-Lorenz, B. /Paarmann, Y./Keindl, K./Jakob, K.: Kommunizierendes<br />
Lernen für den Wissensfluss. In: Schnaufer/Stieler-Lorenz/Peters:<br />
Wissen vernetzen – Wissensmanagement<br />
in der Produktentwicklung, <strong>Berlin</strong> 2004<br />
Polanyi, M.: Implizites Wissen, Frankfurt am Main 1985<br />
Mag. Klemens<br />
Keindl<br />
Wiss. Projektmitarbeiter<br />
Core Business Development GmbH
028 unternehmens-pr :: starcompany*<br />
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
Jeder <strong>ist</strong> ein Star!<br />
Über Events und starevents*, inszeniert von starcompany* <strong>Berlin</strong><br />
von Irina Gragoll<br />
Event <strong>ist</strong> heute alles und alles <strong>ist</strong> ein<br />
Event. War früher noch von Veranstaltung<br />
oder diesbezüglichem Management die<br />
Rede, so spricht man von der Sache nur<br />
noch neudeutsch. Ob dem Sinn und Zweck<br />
damit gedient <strong>ist</strong> oder ob nicht eher durch<br />
die d<strong>ist</strong>anzierte Definition das Wesentliche<br />
verloren geht, bleibt fraglich. Und ein Wort<br />
allein reicht ohnehin nicht aus, um eine<br />
Veranstaltung zu einer Feier oder eine Produktpräsentation<br />
zu einem Happening zu<br />
machen.<br />
Auf der Suche nach einer passenden Agentur,<br />
die auf Veranstaltungen spezialisiert<br />
<strong>ist</strong>, trifft man auf die unterschiedlichsten<br />
Versprechen. Die einen werben mit Fullservice,<br />
andere sehen sich als jung und krea-<br />
Creative Director Alexander Vogel und Geschäftsführer Kai Hill<br />
tiv, bei manchen steht die Professionalität<br />
an erster Stelle. Doch was wollen die Agenturen<br />
uns damit sagen? Wir machen alles,<br />
wir sind der Zeitge<strong>ist</strong>, wir bieten Qualität?<br />
Ganz davon abgesehen, dass Professionalität<br />
eine Selbstverständlichkeit sein sollte,<br />
bleibt der Nutzen oft offen.<br />
Wo wir beim ganz konkreten Thema sind<br />
und der Frage: <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> ein gelungenes Event<br />
und was eine gute Eventagentur? Jeder<br />
weiß, rein sachlich und per Definition geht<br />
es bei einem Event um die Kundenansprache<br />
mit inszenierten Ereignissen als eigenständigen<br />
Bereich im Direktmarketing, das<br />
erst durch geschickte Einbindung in den<br />
gesamten Kommunikationsmix seine Möglichkeiten<br />
voll ausschöpft. <strong>Was</strong> jedoch eben-<br />
so wichtig <strong>ist</strong> und trotz bester Strategie<br />
manchmal in Vergessenheit gerät: Ein Event<br />
lebt mit Menschen und durch Menschen.<br />
Das heißt, hohes Einfühlungsvermögen in<br />
den Kunden und die Zielgruppe sind gefordert.<br />
Eine gute Eventagentur sollte sich<br />
daher neben Professionalität und Profession<br />
durch menschliches Profil auszeichnen.<br />
Sehen, Hören, Riechen,<br />
Schmecken, Fühlen<br />
Über diese Attribute hinaus sieht die <strong>Berlin</strong>er<br />
Kommunikationsagentur starcompany*<br />
die Sache so: Ein Event <strong>ist</strong> eine spontan<br />
und sofort gefühlte Bereicherung. Es löst<br />
D<strong>ist</strong>anzen und hebt Grenzen auf – wird<br />
selbst zum Medium, das vom Passiven ins<br />
Aktive führt. Ein Event <strong>ist</strong> „Raum füllend“<br />
und spricht alle Sinne gleichzeitig an:<br />
Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen.<br />
Es bleibt als Momentaufnahme und<br />
zudem als Meinung im Kopf verankert. Eine<br />
Verbundenheit der Zielgruppe zum Produkt<br />
und der Marke wird ohne Streuverluste<br />
geschaffen. Zum Erfolg eines Events führt<br />
durchdachte Spontanität und es hat funktioniert,<br />
wenn der Gast nach Hause geht,<br />
sich reicher fühlt und immer wieder davon<br />
erzählen muss.<br />
Die Marke bereichert das<br />
Event – und umgekehrt<br />
Für starcompany* <strong>ist</strong> ein Event nur so gut<br />
wie die Menschen, die darin aufgehen.<br />
Damit sind einerseits die Gäste gemeint,<br />
andererseits natürlich jene, die ein Event<br />
inszenieren – wie starcompany* selbst. Da<br />
es sich bei starcompany* um eine klassische<br />
Kommunikationsagentur mit Kunden<br />
wie Hertha BSC, ZDF und BOMBARDIER<br />
handelt, die sich die auf Schwerpunkte<br />
Markenführung und Design konzentriert,<br />
wird in die Breite und in die Tiefe gedacht.<br />
In Events sieht die Agentur stets eine Form<br />
der Unternehmenskommunikation und
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
damit die volle Einbindung in den gesamten<br />
<strong>Marketing</strong>mix. Das beauftragende<br />
Unternehmen muss sich zu hundert Prozent<br />
mit seinen Zielen, die zume<strong>ist</strong> erst<br />
hinterfragt werden, repräsentiert fühlen.<br />
Insofern folgt bei starcompany* die Idee<br />
der Strategie, um durch kommerzielles<br />
Denken und künstlerisches Handeln einen<br />
Höhepunkt von Menschen für Menschen zu<br />
schaffen. Heraus kommt eine emotionale<br />
und perfekt organisierte Umsetzung mit<br />
einer verstehbaren Performance.<br />
Der Mehrwert für den Kunden besteht in<br />
der Mehrarbeit der Agentur. Der Kunde<br />
kann die Verantwortung komplett abgeben,<br />
denn der gesamte gedankliche Prozess,<br />
der vor der Beauftragung Beteiligter<br />
erfolgt, wird von starcompany* übernommen.<br />
starcompany* <strong>ist</strong> somit der Anwalt<br />
des Kunden, die intelligente Schnittstelle<br />
zwischen Unternehmen und Ausführenden.<br />
Dazu kommen noch Schnelligkeit und<br />
Unkompliziertheit sowie die Möglichkeit<br />
der sofortigen Modifizierung bei veränderten<br />
Anforderungen während des Entstehungsprozesses.<br />
Alles in allem bietet starcompany*<br />
mit dem Tool starevent* ein<br />
komplettes Paket, das sämtliche Punkte –<br />
Beratung, Konzeption, Planung, Organisation,<br />
Durchführung und Nachbereitung –<br />
beinhaltet. So entwickelte starcompany*<br />
für seinen Kunden <strong>Berlin</strong> Recycling die 1.<br />
<strong>Berlin</strong>er Hausme<strong>ist</strong>erkonferenz, eine völlig<br />
neue Veranstaltung, die direkten Kontakt<br />
zur Zielgruppe herstellt und die nun im<br />
Jahresrhythmus stattfindet.<br />
„The Next Course“ –<br />
Event für die Zukunft<br />
Ein anderes Beispiel eines integrierten<br />
Events <strong>ist</strong> „The Next Course“, das von starcompany*<br />
für AOL entwickelt und umgesetzt<br />
wurde. AOL hat sich im Zuge einer<br />
unternehmenspolitischen Neuordnung von<br />
seinem angestammten Zugangsgeschäft<br />
getrennt. Dies zog auch eine Neuordnung<br />
der Geschäftbereiche mit sich. Die verbliebenen<br />
Mitarbeiter von AOL sollten sich<br />
weiterhin als Team betrachten und auf die<br />
neuen Ziele eingeschworen werden. Mit<br />
Hilfe eines Events hat starcompany* die<br />
relevanten Themen besetzt, zum Mitmachen<br />
aufgefordert und mit Aktualität und<br />
Spaß die Gemeinschaft gefördert. starcompany*<br />
nahm sich des aktuellen Themas<br />
Kochen an. Alle Mitarbeiter sollten zusam-<br />
men etwas schaffen, bei dem es trotzdem<br />
auf jeden Einzelnen ankommt. Es ging um<br />
ein mehrgängiges Menü, professionell<br />
zubereitet, um zum Schluss von allen verspe<strong>ist</strong><br />
zu werden.<br />
Im Vorfeld zu AOL „The next course“ <strong>ist</strong><br />
eine Homepage konzipiert, gestaltet und<br />
online geschaltet worden. Den Mitarbeitern<br />
wurde die Möglichkeit gegeben, sich bei<br />
einer „echten“ Menüwahl für einen Gang<br />
zu entscheiden. Die Entscheidung für ein<br />
Team erfolgte geheim. Die Gestaltung der<br />
Seite inhaltlich und optisch sorgte für eine<br />
frühe Durchsetzung der internen Kommunikation.<br />
Der Abend selbst gestaltete sich<br />
ganz untypisch und doch klassisch. 150<br />
Mitarbeiter wurden auf verschiedene Kochstationen<br />
verteilt und dort von Köchen bei<br />
der Herstellung der verschiedenen Gänge<br />
betreut. Die Leitung lag in den Händen von<br />
Kolja Kleeberg, der mit seiner spontanen<br />
und witzigen Art alle Beteiligten in seinen<br />
Bann zog.<br />
Nach Fertigstellung aller Speisen wurde ein<br />
großes Buffett bestückt und die Party<br />
konnte mit Musik und wahrlich guter<br />
Laune durchstarten. Die Bilder des Abends,<br />
und hier schließt sich der Bogen, konnten<br />
am nächsten Tag im Intranet bewundert,<br />
herunter geladen und verschickt werden.<br />
Alles in allem ein Event, das im wahrsten<br />
Sinne des Wortes Kopf und Bauch<br />
ansprach.<br />
starcompany* –<br />
Klassische Kommunikation<br />
und integrales Event<br />
Jeder <strong>ist</strong> ein Star bei starcompany* <strong>Berlin</strong>.<br />
Wer mehr wissen will oder sich neben dem<br />
Können im Event-Bereich auch über starcompany*s<br />
Kompetenzen in der klassischen<br />
Werbung informieren möchte, sollte<br />
Kontakt zur Agentur aufnehmen und die<br />
Protagon<strong>ist</strong>en kennenlernen.<br />
starcompany*<br />
Verena Matthias<br />
Charlottenstraße 24<br />
10117 <strong>Berlin</strong><br />
Tel.: 030 203917-37<br />
v.matthias@starcompany.tv<br />
unternehmens-pr :: starcompany* 029<br />
Referenzen<br />
AOL<br />
Auswärtiges Amt<br />
<strong>Berlin</strong> Recycling<br />
Bombardier<br />
Coca Cola Erfrischungsgetränke<br />
Hertha BSC<br />
Sportfive<br />
ZDF Hauptstadtstudio<br />
Im Internet:<br />
www.starcompany.tv<br />
www.hausme<strong>ist</strong>erkonferenz.de<br />
www.zdf-sommertreff.de
030<br />
:: Deutsche Post Direkt:<br />
Top-Adressen für die<br />
Automobilbranche<br />
unternehmen im mc berlin<br />
<strong>Was</strong> gibt’s Neues?<br />
Kurznachrichten aus den Unternehmen<br />
der <strong>Marketing</strong>-<strong>Club</strong>-Mitglieder<br />
Die Deutsche Post hat in einer groß angelegten<br />
Befragung zum Thema Automotive<br />
permissionbasierte Lifestyle-Adressen generiert,<br />
die der Automobilbranche wertvolle<br />
personenbezogene Informationen zu<br />
spezifischen Konsumgewohnheiten und<br />
Kaufabsichten liefern. Die Adressdaten<br />
sind damit optimal für Direkt-<strong>Marketing</strong>-<br />
Aktionen von Automobilherstellern und -<br />
importeuren, Finanzdienstle<strong>ist</strong>ern, Händlern,<br />
Werkstätten sowie Tankstellen. Nähere<br />
Informationen erteilt Sigrid Andler:<br />
s.andler@postdirekt.de oder<br />
0172 3205349.<br />
:: Neues „Creditreform-Bonitäts-<br />
Gütesiegel“ signalisiert Seriosität<br />
In unruhigen Zeiten suchen Wirtschaft und<br />
Verbraucher bei Finanzentscheidungen<br />
nach höchstmöglicher Sicherheit. Zur rechten<br />
Zeit bietet Europas größter Anbieter<br />
von Wirtschaftsinformationen jetzt die Nutzung<br />
seines Namens als Gütesiegel an.<br />
Voraussetzung <strong>ist</strong> ein Rating, das im<br />
Investment-Grade-Bereich bbb- und besser<br />
abschließt. Danach <strong>ist</strong> das Gütesiegel „zu<br />
Empfehlen“ in Lizenz zu erwerben. Es<br />
„adelt“ das Unternehmen. Ein interessanter<br />
<strong>Marketing</strong>-Baustein für Unternehmen,<br />
die sich in ihrer Branche differenzieren<br />
müssen. Details zum Prozedere und den<br />
Kosten: www.creditreform.de<br />
:: <strong>Berlin</strong> startet neue tour<strong>ist</strong>ische<br />
Kulturmarketing-Kampagne<br />
Mit einer neuen tour<strong>ist</strong>ischen Kulturmarketing-Kampagne<br />
wirbt die Stadt <strong>Berlin</strong> seit<br />
dem 10. September für einen Besuch in der<br />
Hauptstadt. Die Corporate Identity Agentur<br />
MetaDesign und die Kommunikationsagentur<br />
Johanssen+Kretschmer haben gemeinsam<br />
die Kampagne entwickelt, die <strong>Berlin</strong>s<br />
vielfältige Kulturfacetten in emotionalen<br />
Momentaufnahmen einfängt. Mit dem<br />
Claim „<strong>Berlin</strong>, <strong>Berlin</strong>, wir fahren nach <strong>Berlin</strong>!“<br />
werben die Motive um die Sympathie<br />
von <strong>Berlin</strong> Besuchern im In- und Ausland.<br />
www.metadesign.de<br />
:: design akademie berlin mit neuen<br />
Masterstudiengängen<br />
design akademie berlin, Hochschule für<br />
Kommunikation und Design (FH) antwortet<br />
mit neuen Masterstudiengängen auf wachsenden<br />
Fachkräftebedarf. Ihre Erfolgsgeschichte<br />
setzt die neue Fachhochschule ab<br />
dem Wintersemester 2008 mit den anwendungsorientierten<br />
Masterstudiengängen<br />
<strong>Marketing</strong>-Kommunikation, Unternehmenskommunikation<br />
und Creative Direction fort.<br />
Zielgruppe sind High Potentials, die sich für<br />
Leitungsaufgaben qualifizieren wollen.<br />
Alles Wissenswerte gibt es unter<br />
www.design-akademie-berlin.de<br />
:: PC-COLLEGE mit neuem<br />
E-Learning Portal<br />
Ab Dezember 2007 bietet PC-COLLEGE seinen<br />
Kunden noch mehr Service. Das neue<br />
E-Learning Portal www.pc-elearning.de bietet<br />
sämtlich verfügbaren Original Microsoft<br />
E-learning Trainingskurse an. Ob Sie das<br />
neue Office 2007 kennenlernen wollen oder<br />
Microsoft Technische Trainings. Als besonderen<br />
Service bietet PC-COLLEGE das<br />
Rundum-Lernpaket an: Die Kombination<br />
zwischen Präsensseminar und Lernen von<br />
zuhause per PC. Der Vorteil: vor dem Live-<br />
Seminar können Sie sich vorab in das<br />
Thema einarbeiten, danach das Erlernte<br />
nochmals durcharbeiten. Mehr Infos unter<br />
www.pc-college.de oder Tel. 030-2350000<br />
:: „Forschung <strong>ist</strong> die beste Medizin“<br />
erhält den Deutschen PR-Preis<br />
In der Kategorie Issues- und Reputationsmanagement<br />
ging am 14. September in<br />
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
Wiesbaden der Deutsche PR-Preis in Gold<br />
an den Verband Forschender Arzneimittelhersteller<br />
(VFA). Ausgezeichnet wurde seine<br />
Informationskampagne. Sie stellt den Menschen<br />
in den Mittelpunkt und zeigt die<br />
Bedeutung der Forschung für jeden Einzelnen.<br />
Seit 2004 informiert der VFA mit der<br />
Kampagne über den Nutzen innovativer<br />
Medikamente und die Bedeutung der Arzneimittelforschung<br />
für Gesundheit und<br />
Lebensqualität. www.vfa.de<br />
:: Erfolgreicher Messeherbst<br />
für Hiwave<br />
Mit dem auf der Online <strong>Marketing</strong> Düsseldorf<br />
präsentierten interaktiven „Poster-to-<br />
Mobile“ mit NFC-Technologie konnte sich<br />
Deutschlands erstes Systemhaus für Proximity<br />
<strong>Marketing</strong>-Technologien klar als Innovationsführer<br />
positionieren. Zur Jugendmesse<br />
YOU wartete das Unternehmen mit einer<br />
Weltneuheit auf: 'Micromonster', das erste<br />
Bluetooth ® -Multiplayer Combat Game.<br />
Außerdem nahm der Internet World-Veranstalter<br />
Penton die Bluetooth ® -Lösungen<br />
von Hiwave in sein offizielles Vermarktungsportfolio<br />
auf. www.hiwave.de<br />
:: BMW Welt in München mit<br />
Personal von TRUST Promotion<br />
Nach mehr als 6 Jahren Bauzeit wurde am<br />
20.10.2007 die BMW Welt in direkter Nachbarschaft<br />
zur BMW Konzernzentrale und<br />
dem Olympiapark feierlich eröffnet. Besucher<br />
aus aller Welt waren eingeladen, dieses<br />
impulsante Bauwerk mitzuerleben.<br />
TRUST Promotion als Rahmenvertragspartner<br />
der BMW Group stellte über 120 charmante<br />
Hostessen, die an den Eingängen,<br />
Infocountern und Garderoben den Besuchern<br />
ein Lächeln auf die Lippen zauberten.<br />
www.trustpromotion.de<br />
:: LADIES AND GENTLEMEN fusioniert<br />
Die Hostessen- und Promotionagentur<br />
LADIES AND GENTLEMEN <strong>ist</strong> seit September<br />
07 mit der <strong>Marketing</strong>-Beratung P2 Sales<br />
fusioniert. Somit sind zukünftig die charmanten<br />
Damen und Herren noch auf weiteren<br />
hochkarätigen Veranstaltungen zu<br />
sehen. Gleichzeitig erhöht sich das Konzept<br />
um ein Vielfaches. Sie benötigen Hostessen<br />
für Ihre Veranstaltung? LADIES AND<br />
GENTLEMEN <strong>ist</strong> Ihr zuverlässiger Kooperationspartner,<br />
der zum Gelingen Ihres Events<br />
beiträgt. www.lg-agentur.de
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
:: Perfekt und ausdrucksstark<br />
beleuchten<br />
Höhere Lebensdauer und effizientere Energieausbeute<br />
sind nur zwei der vielen Gründe,<br />
warum LEDs immer mehr herkömmliche<br />
Leuchtmittel ablösen. Der optimale<br />
Einsatz von Power-LEDs bedarf besonderem<br />
Know-how in der Elektronikfertigung<br />
und im Wärmemanagement. Als Elektronikdienstle<strong>ist</strong>er<br />
derart ausgestattet bietet die<br />
SRM-TECHNIK GmbH nun von der Entwicklung<br />
bis zur fertigen Leuchte Lösungen für<br />
jeden, der etwas zu Beleuchten hat.<br />
www.srm-printtechnik.de<br />
:: Grenzen überwinden – Kulturen<br />
verstehen: XWORLD 2008/2009<br />
Einzigartig im B2B-Markt: 2008 startet<br />
HANSA-FLEX ein Offroad-Abenteuer der<br />
besonderen Art: In 43 Etappen à 10-17<br />
Tage führt XWORLD die Teilnehmer zu den<br />
spektakulärsten Zielen Europas und<br />
Asiens. Für die rund 150.000 km stehen<br />
sechs Spezialfahrzeuge bereit, die Geländetauglichkeit<br />
mit höchster Sicherheit ver-<br />
binden. Ob Nordkap oder Wüste Gobi, ob<br />
Himalaya, Sibirien oder Peking – ein einmaliges<br />
Expeditionsgefühl steht bevor.<br />
www.xworld.cc<br />
:: Die City-Promoter bundesweit<br />
Die nachtausgabe.de GmbH spezialisiert<br />
sich im Bereich Face-to-Face Promotion.<br />
Seit 1.10. bietet eine eigene Abteilung unter<br />
dem Label „Die City-Promoter“ bundesweit<br />
Promotion an. Konzeption und Organisation<br />
werden aus einer Hand geliefert. Die<br />
City-Promoter setzen auf Konzepte, die den<br />
Menschen in den Mittelpunkt der Ansprache<br />
stellen, und bieten Lösungen, die sich<br />
exakt an den Kommunikationszielen des<br />
Kunden orientieren. Weitere Infos unter<br />
www.city-promoter.de<br />
:: Relaunch bluespot-Portal<br />
der Wall AG<br />
Die rund 70 bluespot Terminals von Wall in<br />
<strong>Berlin</strong> sind Alleskönner: Sie bieten vielseitige<br />
Informationen, Telefon und kostenlosen<br />
Internetzugang. Die Terminals sind Bestand-<br />
unternehmen im mc berlin 031<br />
teil von Buswartehallen, Plakatsäulen und<br />
Stadtinformationsanlagen. Das neue Logo<br />
in Form eines großen blauen „i“ steht für<br />
Information und Interaktivität. Wall optimierte<br />
die Benutzerfreundlichkeit und<br />
erweiterte das inhaltliche Angebot. Mit<br />
www.bluespot.de trägt das Unternehmen<br />
zur Attraktivität des urbanen Raumes bei.<br />
:: Neues InterCityHotel in Hannover<br />
Im Frühjahr 2009 geht in unmittelbarer<br />
Nähe des Hannoveraner Hauptbahnhofs ein<br />
neues InterCityHotel an den Start. Das<br />
attraktive Mittelklasse-Hotel entsteht im<br />
Gebäude des ehemaligen Fernmeldeamtes<br />
und bietet hinter h<strong>ist</strong>orischer Fassade zeitgemäßen<br />
Komfort. Geschäftsreisende und<br />
Städtetour<strong>ist</strong>en spricht es durch 148 geräumige<br />
Zimmer, einen Tagungsbereich mit<br />
vier flexibel kombinierbaren Konferenzräumen,<br />
ein Restaurant für bis zu 80 Gäste<br />
sowie eine separate Bar an.<br />
www.steigenbergerhotelgroup.com<br />
Texte an mattheis@marketingclubberlin.de<br />
(max. 500 Zeichen inkl. Leerzeichen)
032 clubleben :: herzlich willkommen<br />
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
Herzlich Willkommen!<br />
Neue Mitglieder seit 01.09.2007<br />
Yvette Najorka<br />
YNOVA – Gesellschaft<br />
für Neue Kommunikation<br />
geb. 22.05.1974<br />
Juniormitglied<br />
Neue Firmenmitglieder<br />
PraxisTraining live – Profis trainieren Profis<br />
PraxisTraining live wurde im Frühjahr 2003 von den erfahrenen<br />
Personal-Trainern Joachim Wittig und Karsten Hourticolon gegründet.<br />
Das Trainings- und Beratungsunternehmen <strong>ist</strong> auf die<br />
Entwicklung von Führungs- und Verkäufer-Persönlichkeiten<br />
spezialisiert. Zentraler Punkt des Angebots sind die Live-Trainings:<br />
Die Teilnehmer arbeiten in ihrem gewohnten Arbeitsumfeld<br />
und können in „Echtsituationen“ ihre Kompetenzen optimieren.<br />
PraxisTraining live<br />
Wittig & Hourticolon GbR<br />
Aachener Straße 4a<br />
10713 <strong>Berlin</strong>-Wilmersdorf<br />
Tel.: 030 51654-815/-816<br />
Fax: 030 51654-814<br />
info@prax<strong>ist</strong>raining-live.de<br />
www.prax<strong>ist</strong>raining-live.de<br />
Ansprechpartner:<br />
Joachim Wittig<br />
Annett Wühn<br />
Ass<strong>ist</strong>entin Filialdirektion<br />
Universa Versicherungen<br />
<strong>Berlin</strong><br />
geb. 18.11.1978<br />
Juniormitglied<br />
WE DO communication GmbH<br />
Sie möchten auch Mitglied werden?<br />
Ein PDF mit dem Aufnahmeantrag für die<br />
Personen- oder Firmenmitgliedschaft steht<br />
auf der Homepage zum Download bereit:<br />
www.marketingclubberlin.de<br />
Die WE DO communication GmbH <strong>ist</strong> eine junge, kreative<br />
Werbe- und Kommunikationsagentur aus <strong>Berlin</strong>-Mitte.<br />
WE DO entwickelt integrierte Kommunikationskampagnen, die<br />
von der Norm abweichen. Die Maßnahmen aus den Bereichen<br />
Corporate Design, Werbung, PR, Eventkommunikation und<br />
Webdesign sind durch eine zentrale Idee wie durch einen<br />
roten Faden verbunden, erzeugen eindrucksvolle Bilder und<br />
verankern sich so in den Köpfen der Zielgruppe. Kunden von<br />
WE DO sind u. a. das Bundesbildungsmin<strong>ist</strong>erium, Deloitte,<br />
Skandia, JobTV24, Die Bahn und KETTLER.<br />
WE DO communication GmbH<br />
Chausseestraße 13<br />
10115 <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />
Tel.: 030 526852-0 · Fax: -222<br />
ask@we-do.eu · www.we-do.eu<br />
Ansprechpartner:<br />
Gregor C. Blach<br />
<strong>Was</strong> lesen Sie denn da...<br />
Mitglieder empfehlen Bücher – das <strong>ist</strong> Ihre Rubrik im USP.<br />
Wenn auch Sie ein Lieblingsbuch aus dem Bereich Wirtschaft und <strong>Marketing</strong> haben und<br />
meinen, dass dies auch die anderen MC-Mitglieder unbedingt lesen sollten, dann sagen<br />
Sie das doch einfach weiter. Neuerscheinung, Klassiker, unbekannter Autor oder sensationelle<br />
Erkenntnisse: All dies können Sie hier empfehlen.<br />
Schicken Sie Ihren Buch-Tipp mit Ihrem kompletten Namen per E-Mail an:<br />
mattheis@marketingclubberlin.de. Oder per Fax an: 030 3480633-33.<br />
Und wie üblich behält sich die Redaktion die Auswahl und ggf. das Kürzen der<br />
eingesandten Beiträge vor.
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
:: Impressum ::<br />
Mitglieder empfehlen Bücher<br />
Gerechtigkeit<br />
USP – Menschen im <strong>Marketing</strong>,<br />
Magazin des <strong>Marketing</strong>-<strong>Club</strong> <strong>Berlin</strong> e.V.,<br />
erscheint viermal im Jahr<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Marketing</strong>-<strong>Club</strong> <strong>Berlin</strong> e.V.<br />
Bundesallee 89, 12161 <strong>Berlin</strong><br />
Tel.: 030 859565-55, Fax: 030 859565-11<br />
www.marketingclubberlin.de<br />
MC-Vorstand Medien: Frank Nehring<br />
nehring@marketingclubberlin.de<br />
Eine Kritik<br />
des Homo<br />
oeconomicus.<br />
Von Norbert Blüm.<br />
2007. 2. Auflage.<br />
Originalausgabe.<br />
Herder. Freiburg –<br />
Basel – Wien.<br />
Das vorliegende Buch zeichnet sich durch<br />
sein umfangreiches Spektrum an aktuellen<br />
Themen aus. Es geht um Globalisierung,<br />
sozialen Zusammenhalt, Menschenwürde<br />
und um die ge<strong>ist</strong>igen Fundamente sowie<br />
die Realität des Kapitalismus.<br />
Der typische Blüm´sche Duktus schwingt<br />
beim Lesen der einzelnen Kapitel mit und<br />
Anschrift der Redaktion und für Leserbriefe:<br />
Redaktion „USP“, c/o mattheis. werbeagentur<br />
Saarbrücker Str. 36, 10405 <strong>Berlin</strong><br />
Tel.: 030 3480633-0, Fax: 030 3480633-33<br />
mattheis@marketingclubberlin.de<br />
Redaktion:<br />
Claudia Mattheis (cm): Leitung und V.i.S.d.P.,<br />
zuständig u. a. für News, Buchempfehlungen,<br />
Porträts – mattheis@marketingclubberlin.de<br />
Manfred Remitz (MRe, ehrenamtlich):<br />
Themenscout und Autorenbetreuung, zuständig<br />
für Fotoimpressionen, Buchempfehlungen –<br />
remitz@marketingclubberlin.de<br />
erzeugt einen anregend-gedanklichen Dialog<br />
mit dem Autor. Der Autor: philosophisch<br />
gebildet; politisch erfahren; ökonomisch<br />
sachkundig. Die konzentrierte Auseinandersetzung<br />
mit dem Buch stärkt die persönliche<br />
Urteilskraft zum Thema Gerechtigkeit<br />
im globalen Kontext.<br />
Blüm gibt zu bedenken, dass die ökonomische<br />
Ratio tendenziell alle Lebensbereiche<br />
sowie Hirn und Herz der Menschen okkupiert<br />
wie ein Besatzungsregime zum Zweck<br />
der zentralen Innensteuerung. Die Marktwirtschaft<br />
mutiert zur Marktgesellschaft.<br />
Das „Ich denke, also bin ich“ (Descartes:<br />
„cogito ergo sum“) verändert sich in der<br />
neoliberalen Denkschablone wie folgt: „Ich<br />
suche meinen Vorteil, also bin ich.“ Dieses<br />
reduktion<strong>ist</strong>ische Weltbild entspringt dem<br />
Menschenbild des „homo oeconomicus“:<br />
Geld und Rendite, berechnendes Kalkül<br />
(„homo calculator“), Vorteilstausch und<br />
betriebsame Unruhe sind seine Grundcharakter<strong>ist</strong>ika.<br />
„Die Menschen werden mit<br />
einem Preis versehen. Wer und was nichts<br />
Heft-Konzeption:<br />
Claudia Mattheis, mattheis. werbeagentur<br />
www.mattheis-berlin.de<br />
Mediadaten, Vermarktung von Anzeigen<br />
und Porträts:<br />
Bettina Mützel<br />
Büro- und Telefonservice<br />
Marburger Straße 2, 10789 <strong>Berlin</strong><br />
Tel.: 030 859946-0, Fax: 030 859946-100<br />
info@die-unternehmensdienstle<strong>ist</strong>er.de<br />
Online-Redaktion MCB-Medien:<br />
Thorsten Doil<br />
doil@marketingclubberlin.de<br />
Die Autoren dieser Ausgabe:<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus E. Goehrmann, Chr<strong>ist</strong>oph<br />
Berdi, Claudia Mattheis, Michael Pusler, Oliver<br />
Hickfang, Dr. Harald Münzberg, Dr. Detlef Stronk,<br />
Ronald Batt<strong>ist</strong>ini, Dr. Hans Georg Helmstädter,<br />
Mirko Düssel, Prof. Dr. Brigitte Stieler-Lorenz,<br />
Klemens Keindl, Irina Gragoll, Manfred Remitz<br />
Fotos:<br />
S. 1: Lars Halbauer<br />
S. 8: © Absatzwirtschaft<br />
S. 28: Bernd Borchardt<br />
S. 34: Manfred Remitz<br />
buchempfehlung, impressum 033<br />
von Manfred Remitz<br />
kostet, <strong>ist</strong> nichts wert ... Aus Achtung und<br />
Anerkennung wird Preis und Kalkulation.“<br />
Liebe, Vertrauen, Freude (...) „keine Geste<br />
der Großzügigkeit, kein Zeichen der Zuneigung<br />
<strong>ist</strong> ihm etwas wert, wenn es sich nicht<br />
positiv auf das Geschäft auswirkt.“<br />
Zum Thema <strong>Marketing</strong> stellt Blüm fest:<br />
Im Rahmen der Globalisierung virtualisieren<br />
sich die großen Unternehmen. Losgelöst<br />
von der ursprünglichen Wertschöpfung.<br />
Blüm: „Nike <strong>ist</strong> nur noch ein Logo.“<br />
<strong>Marketing</strong> wird zum Kerngeschäft. Log<strong>ist</strong>ik<br />
<strong>ist</strong> dabei die flankierende Maßnahme. Im<br />
Zentrum steht das Logo. Logo, <strong>Marketing</strong>,<br />
Log<strong>ist</strong>ik sind die Fixsterne für die Umlaufbahnen<br />
moderner Unternehmen. Werbung<br />
emanzipiert sich von der Realität und produziert<br />
ein Image, das das Produkt als<br />
gefühlte Wirklichkeit erlebbar macht und<br />
Kaufimpulse auslösen soll. <strong>Marketing</strong> steuert<br />
Assoziationen an das Image, denn die<br />
Marke unterscheidet sich vom Produkt derart:<br />
Das Produkt wird hergestellt – die<br />
Marke gekauft. Image <strong>ist</strong> alles!<br />
Gestaltung:<br />
Anke Klein, mattheis. werbeagentur<br />
www.mattheis-berlin.de<br />
Druck:<br />
Druckhaus Schöneweide<br />
Ballinstraße 15, 12359 <strong>Berlin</strong><br />
Tel.: 030 63957-166, Fax: 030 6310067<br />
seifert@dhsberlin.de<br />
Papier:<br />
LuxoSatin, ein Bilderdruckpapier aus dem Hause<br />
Schneidersöhne – www.schneidersoehne.com<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln<br />
nicht unbedingt die Meinung der Redaktion<br />
wider. Wir freuen uns auch über unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte, Illustrationen und Fotos,<br />
übernehmen aber dafür keine Haftung. Ebenso<br />
behalten wir uns das Erscheinen und Kürzungen<br />
vor. Die Urheberrechte liegen beim Herausgeber<br />
und der Redaktion. Reproduktionen des Inhaltes<br />
ganz oder teilweise bedürfen der schriftlichen<br />
Genehmigung.<br />
Schutzgebühr 7,00 € (für Mitglieder des <strong>Marketing</strong>-<strong>Club</strong><br />
<strong>Berlin</strong> e.V. im Jahresbeitrag enthalten)<br />
Das nächste USP erscheint im Februar 2008.
034 mc-fotoimpressionen<br />
usp – menschen im marketing. 4 : 2007<br />
MC-Fotoimpressionen<br />
MC-Fotoimpressionen: MC-Sommerfest (04.09.2007), MC-at its best ZDF Vortrag (04.09.2007), Markenpositionierung <strong>Berlin</strong>s –<br />
City of Change (12.09.07). Fotos von Manfred Remitz. Mehr Fotos zu diesen und anderen Events finden Sie auf unserer Internetseite<br />
www.marketingclubberlin.de
S & J<br />
Alles, was man sich wünscht: jetzt auf eBay.
Hiwave präsentiert: Mobile <strong>Marketing</strong>-Technologien<br />
Bluetooth®, WLAN und NFC – mit unseren Produkten können<br />
Ihre Kunden an lokal aufgestellten Sendern kostenlos Inhalte<br />
aufs Handy laden.<br />
Mehr Infos und Anwendungsbeispiele: www.hiwave.de<br />
Außenwerbung:<br />
interaktive Plakate<br />
Event: Messen,<br />
Promotion, Sport<br />
Einsatzgebiete<br />
Einzelhandel:<br />
Informationen,<br />
Aktionen<br />
Kino, <strong>Club</strong>,<br />
Konzerthallen,<br />
mobile Einsätze<br />
Eigenschaften<br />
kostenfreie<br />
Kommunikation<br />
mit dem Handy<br />
multimedial<br />
keine<br />
Streuverluste<br />
einfach<br />
zu bedienen