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„Die Welt im Schrank“ und die Kirchenmaus Antonie<br />
Das Portal zur Geschichte in Bad Gandersheim<br />
Das Portal zur Geschichte<br />
in Bad Gandersheim hält<br />
nicht nur in diesem Som-<br />
mer einiges für kleine und große e<br />
BesucherInnen bereit:<br />
von Sachsen-Meiningen (amt. 1713-<br />
1766), dem ehrwürdigen Gandershei-<br />
mer Frauenstift zu einer neuen Bücher-<br />
sich heute allerdings nichts mehr erhalten.<br />
Vom 15. Mai bis <strong>zum</strong> 15. August ist t<br />
in der ehemaligen Klosterkirche Bruns-<br />
hausen die Sonderausstellung „Die Welt t<br />
im Schrank. Unbekannte Bücherschätze e<br />
aus dem Reichsstift Gandersheim“ zu u<br />
sehen. Sie zeigt eine exklusive Auswahl l<br />
der Bücher, die für das Gandersheimer r<br />
Frauenstift im 18. Jahrhundert erwor-<br />
ben wurden.<br />
Zugleich können in den Gandershei-<br />
mer Dauerausstellungen in der romani-<br />
schen Stiftskirche alte Schätze neu ent-<br />
deckt und in der gotischen Klosterkirche e<br />
Brunshausen starke Frauen und feine e<br />
Stiche bewundert werden.<br />
Für Kinder und Jugendliche führt die<br />
Kirchenmaus Antonie durch die Ausstellungen.<br />
Die Sonderausstellung „Die Welt im<br />
Schrank“ vermittelt einen Eindruck in<br />
die barocken Wissenswelten. Vor dem<br />
Neubeginn der barocken Stiftsbibliothek<br />
im frühen 18. Jahrhundert stand jedoch<br />
eine ernüchternde Erkenntnis: „Wie Wir<br />
auß vielerley Nachrichten abnehmen<br />
können, daß ehedem dieses Stiff t mit<br />
einer ansehnlichen und zahlreichen Bibliothec<br />
versehen gewesen, dabey Unß<br />
aber schmertzlich zu gemüthe gehe,<br />
daß in denen ehemaligen fatalen Zei-<br />
Brunshausen 7 • 37581 Bad Gandersheim<br />
ten solches derselben so gahr entblöset<br />
Tel.: 0 53 82 – 95 56 47<br />
worden, daß auch nichts, alß der leere<br />
pzg@gmx.de • www.portal-zur-geschichte.de<br />
Platz davon übrig ist...“<br />
Den Entschluss der tatkräftigen Für-<br />
Öff nungszeiten: dienstags bis sonntags von 11 – 17 Uhr<br />
stäbtissin Elisabeth Ernestine Antonie sa sammlung zu verhelfen, verhelfen, konnte<br />
Die bar barocke, im Jahre 1721<br />
di dies off enbar nur ur bestärken.<br />
neu<br />
begründete Stifts-<br />
Schon von alters her waren<br />
bibl bibliothek spiegelt die<br />
Bi Bibliotheken wichtige Be-<br />
um umfassenden Interes-<br />
st standteile geistlicher stlicher Ge- Ge-<br />
se sensgebiete der Äb-<br />
mmeinschaften.<br />
Durch die<br />
tissin tissin, ihrer Stiftsdamen<br />
Re Regel des heiligen gen Bene-<br />
und<br />
der Stiftsprediger.<br />
di dikt wurde das as Lesen,<br />
Mit etwa etw 700 Bänden hat<br />
da das zugleich Studieren<br />
sie sich bis heute he in weiten Teilen<br />
wwar,<br />
Teil des klöster-<br />
erhalten. Neben<br />
praktischen Werken<br />
lic lichen Lebens. ns. Die<br />
zur Mathematik, de der Juristerei oder den<br />
Ga Gandersheimer mer<br />
Fremdsprachen kön können Bücher über die<br />
Ka Kanonisse Ro-<br />
antiken Stätten<br />
Italiens aus der Bib-<br />
sw switha, bekannt nt als die<br />
liothek bestaunt<br />
werden.<br />
er erste nachantike Dichterin, lobte im 10. Prominent vertreten sind aber auch<br />
Ja Jahrhundert die reichen Bücherschätze, exotische Reiseberichte, reichhaltig<br />
di die sie für ihre literarischen Arbeiten im ausgestattet mit Illustrationen. Die ei-<br />
Ga Gandersheimer Stift vorfand. Vor allem gentlichen Bilder der Welt entstanden<br />
an antike Schriftsteller wird Roswitha im damals wie heute im Kopf, die Mittel<br />
mmittelalterlichen<br />
Gandersheim studiert dazu standen greifbar in den Bücher-<br />
Elisabeth Ernestine Antonie von ha haben. Von diesen Bücherschätzen hat schränken.<br />
Sachsen-Meiningen.<br />
Ausflugstipps<br />
Mit dem Evangelium in der südindischen<br />
Sprache Tamil von 1714 werden<br />
aktuelle politische und gesellschaftliche<br />
Fragen aufgeworfen, an denen Elisabeth<br />
regen Anteil nahm. Die dänisch-hallische<br />
Missionstätigkeit in Südindien zu Beginn<br />
des 18. Jahrhunderts war Thema ihres<br />
weitreichenden Briefverkehrs. Missionsberichte<br />
wurden von Hof zu Hof weitergegeben<br />
und auch die Gandersheimer Äbtissin<br />
hat sie gelesen. Sie stand in Kontakt<br />
mt Gotthilf August Francke, dem Sohn des<br />
Gründers der Franckeschen Stiftung in<br />
Halle. Von dort gingen die Prediger nach<br />
Asien und sandten das in Tamil gedruckte<br />
Evangelium zurück. Um der Gandersheimer<br />
Bibliothek ein besonderes Geschenk<br />
zu machen, übersandte Francke 1733 der<br />
Äbtissin das Buch. Es hat sich bis heute<br />
erhalten.<br />
Die Sonderausstellung zeigt eine<br />
Auswahl dieser unbekannten Bücherschätze<br />
des Gandersheimer Frauenstifts.<br />
Die wechselvolle Geschichte der Sammlungen<br />
wird ebenso thematisiert wie<br />
die unausgesetzte Begeisterung, durch<br />
Bücher Welten zu entdecken und zu<br />
verstehen.<br />
Für die großen und kleinen BesucherInnen<br />
stehen kleine „Bibliotheksbände“,<br />
für Kinder mit der Kirchenmaus<br />
Antonie, mit weiteren Informationen zur<br />
Verfügung.<br />
Die Kirchenmaus Antonie begleitet<br />
die kleinen BesucherInnen aber nicht<br />
nur durch die Ausstellung „Die Welt im<br />
Schrank“. Die Kirchenmaus lebt bereits<br />
seit der Eröff nung des Portals zur Geschichte<br />
in den beiden Ausstellungsteilen:<br />
Der Stiftskirche mit den neu zu<br />
entdeckenden alten Schätzen und der<br />
gotischen Klosterkirche Brunshausen<br />
mit seine starken und den feinen Stichen.<br />
Im romanischen Westbau der<br />
Stiftskirche als historisches Zentrum<br />
mitten in Gandersheim wird der Schatz<br />
der Kanonissen in den Heiligen und Reliquien<br />
präsentiert.<br />
Die ehemalige Klosterkirche Brunshausen<br />
ist dagegen vor allem den<br />
starken Frauen und kostbaren Textilien<br />
gewidmet. Die Äbtissinnen und Herrscherinnen<br />
in Gandersheim treten dem<br />
Besucher im Bild und Ton gegenüber.<br />
Mit spannenden Texten und interaktiven<br />
Stationen lädt die Kirchemaus<br />
Antonie die kleinen EntdeckerInnen ein,<br />
mehr über das Leben hinter den Klostermauern<br />
zu erfahren. Antonie bringt die<br />
alten Steine, kostbaren Stoff e und das<br />
Gold- und Silbergerät <strong>zum</strong> Sprechen. Sie<br />
freut sich auf Ihren Besuch!<br />
Pusteblume Seite 29