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neonatale ITP - UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

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darf das Risiko der Cordozentese nicht eingegangen werden. Für eine pränatale<br />

Diagnostik kann man sich auf die Sonografie beschränken. Mehrere Kontrollen der<br />

kindlichen Thrombozytenkonzentration sind bis zu 7 Tagen nach der Geburt<br />

durchzuführen.<br />

Labor: Die Mutter ist thrombozytopenisch, hat aber eine normale oder vermehrte Zahl von<br />

Megakaryozyten im Knochenmark, und es gelingt oft der Nachweis von<br />

plättchenassoziierten und/oder freien Autoantikörpern gegen Thrombozyten. Für eine<br />

eventuelle Thrombozytentransfusion ist die Untersuchung auf mütterliche Antikörper<br />

gegen humane Leukozytenantigene (HLA) und die Blutgruppenbestimmung bei Mutter,<br />

Vater und Kind erforderlich. Bei entsprechendem Verdacht muss im Labor eine<br />

gleichzeitig bestehende Alloimmunthrombozytopenie abgeklärt werden (siehe unser<br />

Informationsblatt "<strong>neonatale</strong> Alloimmunthrombozytopenie").<br />

Erforderliches Untersuchungsmaterial<br />

Mutter: 30 ml EDTA-Blut, 10 ml Nativblut, 10 ml Heparinblut;<br />

Vater: 10 ml EDTA-Blut, 10 ml Heparinblut;<br />

Kind: 3 bis 5 ml EDTA-Blut für Kleines Blutbild mit Thrombozytenzahl und 50µl EDTA-Blut für<br />

die Blutgruppenbestimmung.<br />

Therapie<br />

Transfusion beim Kind: Thrombozytentransfusionen nur in Notfällen, dann in hoher Dosis.<br />

Die Spenderauswahl erfolgt nicht hinsichtlich bestimmter thrombozytärer Antigene; wichtig<br />

ist jedoch die Auswahl entsprechend der Majortyp-Verträglichkeit mit mütterlichen ABO-<br />

Antikörpern (am einfachsten Spender der Blutgruppe O. Eine Minortyp-Unverträglichkeit<br />

muss allerdings vermieden werden (z.B. durch Waschen der Thrombozyten).. Auch ggf.<br />

vorhandene HLA-Antikörper der Mutter sind zu beachten, die den Thrombozytenanstieg<br />

nach Transfusion erheblich behindern können.<br />

Dosierung: Vom Thrombozytenkonzentrat werden mindestens 10 ml/kg Körpergewicht im<br />

Verlauf einer Stunde appliziert. Bei mangelhaftem Inkrement (Konzentration nach<br />

Transfusion < 100.000/µl) noch am selben Tag wiederholte Transfusionen.<br />

Therapiekontrolle: Thrombozytenzählung täglich sowie jeweils unmittelbar vor und 1 Stunde<br />

nach Ende einer Transfusion. Sistieren von Blutungen (u.a. keine frischen Petechien), ggf.<br />

Sonografiekontrollen.

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