neonatale ITP - UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
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Alternative Therapie: Die Wirkung von mütterlich appliziertem hoch dosierten IVIgG (1g/kg/d<br />
an 2 bis 3 aufeinander folgenden Tagen) oder von Kortikoiden auf die fetale<br />
Thrombozyten-konzentration wird kontrovers beurteilt. Eine hoch dosierte<br />
Kortikoidtherapie der Schwangeren geht mit mütterlichen und fetalen Komplikationen<br />
einher. Die Applikation von Kortikoiden bei dem Neugeborenen zeigt häufiger<br />
Wirksamkeit.<br />
Vorzeitige Entbindung: Sie wird nicht empfohlen.<br />
Rechtliche Aspekte<br />
Standardisierte Dokumentation der klinischen und anamnestischen Daten sowie der<br />
Funktions- und Laborbefunde. Dokumentation des Tages und der Uhrzeit, zu der die<br />
Diagnose gestellt wurde. Kontrolluntersuchungen der kindlichen Thrombozytenwerte im<br />
Verlauf von 7 Tagen nach der Geburt. Nur in Ausnahmen, bei schweren Verläufen,<br />
Aufklärung der Mutter über mögliche geistige und körperliche Behinderungen, über die<br />
Wiederholungswahrscheinlichkeit bei erneuter Schwangerschaft. Aufklärung über die<br />
Notwendigkeit der Behandlung mit HLA ausgewählten Thrombozytenkonzentraten bei<br />
dem thrombozytopenischen Kind bis zum Überstehen des Blutplättchenmangels, wenn<br />
mütterliche HLA-Antikörper über die Autoantikörper hinaus nachgewiesen wurden, und<br />
bei der Mutter, wann immer sie wegen einer Thrombozytopenie in Ihrem Leben<br />
transfundiert werden muss. Dokumentation dieser Aufklärung im Arztbrief, den auch die<br />
Mutter erhält, und Notfallausweis für die Mutter mit Eintrag über Plättchenautoantikörper<br />
und ggf. der HLA-Antikörper.<br />
Literatur<br />
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215 - 230.<br />
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thrombocytopenic purpura. Pediatr Hematol Oncol 14 (1997): 367 – 373.<br />
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intracranial hemorrhage in pregnancies complicated by autoimmune thrombocytopenia.<br />
Am J Obstet Gynecol 177 (1997): 149 - 155.