WIR IM FRANKENWALD - Stadt Naila
WIR IM FRANKENWALD - Stadt Naila
WIR IM FRANKENWALD - Stadt Naila
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Feierlicher Gottesdienst in der St. Marienkirche Schwarzenbach a.Wald<br />
Der Toten des 4. März 1919 gedacht<br />
Schwarzenbach a.Wald -Ineinem<br />
feierlichen Gottesdienst in<br />
der St. Marienkirche zu Schwarzenbachwurdewiealljährlichder<br />
Gefallenen des 4. März 1919 gedacht.<br />
Kreisobmann der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft Adalbert<br />
Schiller rief anschließend dieses<br />
markante Ereignis nochmals in<br />
Erinnerung.<br />
Am 4. März 1919 seien die ersten<br />
Sudetendeutschen für das<br />
Selbstbestimmungsrecht gestorben,<br />
sagte der Kreisobmann.<br />
Mancher werde sich fragen, ob es<br />
noch einen Sinn habe 94 Jahre<br />
danach dieses Ereignisses zu gedenken.<br />
„Ich meine, es hat nicht<br />
nurSinn,sondernistunverändert<br />
notwendig!“,betontederRedner.<br />
Wie ist es damals dazu gekommen?<br />
Gegen den Willen der dreieinhalb<br />
Millionen Sudetendeutschen<br />
sei am 28. Oktober 1918<br />
eine tschechoslowakische Republik<br />
ausgerufen worden, und<br />
dagegen galt es vor der Weltöffentlichkeit<br />
zu demonstrieren.<br />
Der amerikanische Präsident<br />
Wilsonhatteinseinen14Punkten<br />
dieeuropäischenVölkerzueinem<br />
Waffenstillstand aufgerufen, und<br />
sich für eine Neuordnung des<br />
mitteleuropäischen Raumes ausgesprochen.<br />
Grundlage sollte die<br />
Zuerkennung des Selbstbestimmungsrechts<br />
für die Völker in<br />
Mitteleuropa sein, auch für die<br />
12<br />
Wir im Frankenwald<br />
Kranzniederlegung vor dem Mahnmal vor der Marienkirche „Den Toten<br />
der Heimat“: v.l. Bürgermeister Dieter Frank, Kreisobmann Adalbert Schiller,<br />
Obmann Anton Zaha, Ministrantin Franziska Bodenschatz, Pfarrer Sebastian<br />
Masella und Bannerträgerin Eva-Maria Herrmann<br />
Sudetendeutschen. Bei den Verhandlungen<br />
nach dem 1. WeltkrieginSaintGermainhättensich<br />
die tschechischen Verhandlungspartner<br />
Masaryk und Benesch<br />
bei den Alliierten durchgesetzt,<br />
dass die ausgerufene<br />
Tschechoslowakische Republik<br />
Anerkennung fände. Um die Bedenken<br />
der Alliierten zu zerstreuen,<br />
hätten sich Benesch und<br />
Masaryk für einen Staat ausgesprochen,<br />
der nach dem System<br />
der Schweiz aufgebaut werden<br />
sollte. In dem neuen Vielvölkerstaat<br />
sollte weitgehend die Autonomie,<br />
also das Selbstbestim-<br />
mungsrecht erhalten bleiben. Die<br />
Tschechen hatten aber von vornherein<br />
nicht beabsichtigt ihr Versprechen<br />
einzulösen. Das veranlasste<br />
die beiden deutschen Politiker<br />
Seliger und Lodgmann von<br />
Auen die Weltöffentlichkeit auf<br />
das Unrecht aufmerksam zu machen<br />
und in fast allen größeren<br />
Städten wie Eger, Mies, Reichenberg,<br />
Sternberg usw. zu demonstrieren.<br />
Diese freiheitlichen<br />
Demonstrationen wurden am 4.<br />
März 1919 mit Gewalt beendet.<br />
Auf der Strecke blieben 54 sudetendeutsche<br />
Tote, Frauen, Kinder<br />
und alte Leute sowie 250<br />
Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe,<br />
die wir hinterlassen, wenn wir gehen.<br />
Herzlichen Dank<br />
sagen wir allen Verwandten, Nachbarn, Freunden und Bekannten, die Ihre<br />
Anteilnahme auf vielfältige Weise zum Ausdruck brachten und gemeinsam<br />
mit uns von unserer lieben Verstorbenen<br />
Elisabeth Spörl<br />
† 1. März 2013<br />
Abschied nahmen.<br />
Besonders danken möchten wir Herrn Pfarrer Frank und Herrn Kantor<br />
Romankiewicz für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier sowie dem<br />
Bestattungshaus Hollerbach für die kompetente Unterstützung und Begleitung.<br />
Obersteben, im März 2013<br />
Otto Spörl<br />
Christa und Dieter Rüger<br />
mit Corinna und Jessica<br />
Schwerverletzte. Der tschechische<br />
Staat hatte damals nichts an<br />
Argumenten entgegen zu setzten<br />
außer Terror und Gewalt. Daher<br />
gedenken die Sudetendeutschen<br />
immer wieder dieses Unrechts<br />
des 4. März 1919, das unter anderem<br />
auch der Nährboden für<br />
den Ausbruch des 2. Weltkriegs<br />
und der Vertreibung von 15 Millionen<br />
Deutschen war. Darunter<br />
waren 3,5 Millionen Sudetendeutschewovon250.000zuTode<br />
kamen. Trotz dieser schlimmen<br />
Ereignisse, sagte Adalbert Schiller,<br />
hätten die Heimatvertriebenen<br />
schon 1950 in der Charta der<br />
Vertriebenen auf Rache und Vergeltung<br />
verzichtet In diesem Sinne<br />
arbeite die Sudetendeutsche<br />
Landsmannschaft schon seit über<br />
60 Jahren für Versöhnung und<br />
gute Nachbarschaft und für das<br />
Selbstbestimmungsrecht aller<br />
Minderheiten. Denn das Volk sei<br />
in vielen Ländern auf diesem Gebiet<br />
viel weiter als die Politiker,<br />
gab der Kreisobmann zu bedenken.<br />
Schiller dankte dem Obmann<br />
der Ortsgruppe Schwarzenbach<br />
am Wald, Anton Zaha,<br />
der sich jahrzehntelang mit<br />
Herzblut für die SL eingesetzt hat<br />
und auch trotz vorgeschrittenen<br />
Alters noch weiterhin einsetzt.<br />
Anschließend zog man unter Orgelklängen<br />
des „Guten Kameraden“<br />
zum Mahnmal vor der Marienkirche,<br />
wo Bürgermeister Dieter<br />
Frank zusammen mit dem<br />
Kreisobmann einen Kranz niederlegte.<br />
Vor den Mahnmal<br />
sprach Anton Zaha einige Worte<br />
und Pfarrer Sebastian Masella ein<br />
abschließendesGebet.<br />
Erfolgreich werben im<br />
Wir im<br />
Frankenwald