6/2011 Born to be alive - AVC Österreich
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eport<br />
U n T E r d r U c K<br />
das ultimatum<br />
Aigijon ist in Aserbaidschan<br />
geboren. In dem zu ü<strong>be</strong>r<br />
90% moslemischen Land<br />
ist für Christen – und sol-<br />
che, die es werden wollen −<br />
Stress vorprogrammiert.<br />
Irgendetwas<br />
Aigijon ist eine gute Schülerin, treibt<br />
viel Sport, ist gesund und eigentlich<br />
rundum zufrieden – a<strong>be</strong>r irgendetwas<br />
fehlt. Und ihr ist sonnenklar: Das<br />
»Irgendetwas« ist Gott. Denn nur das<br />
Materielle, das kann´s nun wirklich<br />
nicht gewesen sein.<br />
Im Bücherregal gibt‘s ne<strong>be</strong>n einer<br />
Menge anderer Bücher auch eine Kinderbi<strong>be</strong>l. Aigijon liest diese unglaublich<br />
gern. Als sie dann auch noch einen Jesusfilm sieht, ist sie tief <strong>be</strong>rührt.<br />
Ihre Suche intensiviert sich. Mit 16 Jahren erfährt sie Gottes Lie<strong>be</strong> so megastark,<br />
dass sie nun sicher ist. Sicher in ihrer Ü<strong>be</strong>rzeugung, a<strong>be</strong>r nicht sicher<br />
in ihrem Umfeld.<br />
Verbot, die verbotene Versammlung zu <strong>be</strong>suchen<br />
Sonntags ha<strong>be</strong>n ihre Nachbarn auffällig viel Besuch. Regelmäßig. Aigijon<br />
will‘s wissen, lädt sich kurzerhand selbst ein und − landet mitten in einem<br />
der illegalen Gottesdienste. Wie wir in unserer letzten Ausga<strong>be</strong> des <strong>AVC</strong>-<br />
Report <strong>be</strong>richteten, kostet ein »illegaler« Gottesdienst<strong>be</strong>such in Aserbaidschan<br />
für den, der erwischt wird, die Kleinigkeit von 10 000 EUR aufwärts.<br />
Hier findet Aigijon genau das, was sie verzweifelt gesucht hatte. Jemand<br />
drückt ihr ein Neues Testament in die Hand. Begeistert bringt sie dieses<br />
nach Hause. Dass ihre Familie ihre Begeisterung nicht gerade teilt, wundert<br />
kaum. Dennoch geht der Vater am nächsten Sonntag mit, verlässt a<strong>be</strong>r<br />
nach der Hälfte des Gottesdienstes wütend den Raum. Das war´s. Aigijons<br />
Bi<strong>be</strong>l wird »konfisziert« und es wird ihr verboten, jemals wieder Christen<br />
zu treffen. Die Einhaltung seines Verbots zu ü<strong>be</strong>rwachen, ist kein Problem<br />
für den Vater, a<strong>be</strong>r zu verhindern, dass seine Tochter <strong>be</strong>tet, geht nicht. Und<br />
Jesus kann er schon gar nicht vorschrei<strong>be</strong>n, seine Tochter nicht zu trösten.<br />
»Schwächeanfall«<br />
Sie ist jetzt 19 und geht auf die Uni. Ihr wird nicht erlaubt, ihr Studienfach<br />
selbst auszuwählen. Zudem ist Sport ab sofort für sie verboten. Die Atmo-<br />
sphäre zu Hause und die Beziehungen zueinander erreichen einen neuen<br />
Tiefststand. Aigijon sieht keinen Ausweg mehr. Der Glau<strong>be</strong> bröckelt und ihr<br />
geht es richtig schlecht.<br />
Der Showdown<br />
Doch dann lässt sie sich heimlich taufen und macht eine ganz neue Erfahrung<br />
mit dem Heiligen Geist. Zwei Jahre darauf erklärt sie ihren Eltern, dass sie<br />
immer noch an Jesus glau<strong>be</strong>n würde. Und die sind echt aufgebracht. Jetzt<br />
läuft das Ultimatum: »Jesus oder die Familie − du hast vierzig Tage Zeit!«<br />
Aigijon lässt alle und alles zurück und geht. Für ihre Eltern ist sie ges<strong>to</strong>r<strong>be</strong>n.<br />
Doch in Baku kommt sie in Kontakt mit der dortigen christlichen Gemeinde<br />
und findet ein neues Zuhause. Die Schwierigkeiten reißen zwar nicht ab, doch<br />
jetzt steht ihre neue Familie hinter ihr.<br />
Aigijon meint: »Es ist ein Wunder, dass ich Jesus kennengelernt ha<strong>be</strong>.« Ihre<br />
Entscheidung hat ihr alles abgefordert. A<strong>be</strong>r sie weiß, warum sie dennoch<br />
diesen Schritt gegangen ist: »Jesus hat meinem Le<strong>be</strong>n einen Sinn gege<strong>be</strong>n.«<br />
Angelika Hoch