6/2011 Born to be alive - AVC Österreich
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ä l l T n i c h T W E i T V o M S T a M M «<br />
Hände weg von diesem Waisenhaus<br />
Schon von klein auf war mir klar,<br />
dass ich in Afrika blei<strong>be</strong>n und ar<strong>be</strong>iten<br />
wollte. Ich wusste nur nicht, wo<br />
und was. Nach Abschluss meiner<br />
Ausbildung in Deutschland machte<br />
ich mit meiner Schwester einen<br />
mehrmonatigen Einsatz im Waisendorf<br />
in Morogoro. Es wurde eine<br />
schwierige Zeit: Der einheimische<br />
Leiter <strong>be</strong>trog und trieb ne<strong>be</strong>n<strong>be</strong>i<br />
Zau<strong>be</strong>rei. Es gab kaum Wasser,<br />
Strom und Menschen, denen man<br />
trauen konnte. Damals sagte ich mir,<br />
dass ich niemals in diesem Waisenheim<br />
ar<strong>be</strong>iten würde. A<strong>be</strong>r e<strong>be</strong>n …<br />
wie ist das doch mit Gottes Plänen …?<br />
Es lässt mich nicht los<br />
Im Rahmen meines Praktikums nach<br />
der dreijährigen Bi<strong>be</strong>lschulausbildung<br />
half ich ab und zu in <strong>be</strong>sagtem<br />
Waisenheim mit. Es gab immer wieder<br />
komische Geschichten; der Teufel<br />
schien höchstpersönlich mitzumischen.<br />
Tränen und Situationen, in<br />
denen ich mich durchringen musste,<br />
Leuten zu verge<strong>be</strong>n, die mein Vertrauen<br />
missbraucht hatten, gab‘s viele.<br />
Schicksalhafte Anfrage<br />
Dann wurde ich von <strong>AVC</strong>/Nehemia<br />
gefragt, ob ich die Leitung des<br />
Waisenheims ü<strong>be</strong>rnehmen würde.<br />
Eigentlich wollte ich schon immer<br />
mit Kindern ar<strong>be</strong>iten − doch ein<br />
Waisendorf leiten? Und dazu noch<br />
dieses? Hilfe! Die ganze Verantwortung<br />
tragen! Dann oft kein Strom,<br />
kaum Wasser und umso mehr<br />
Krankheiten. Die Finanzen verwalten,<br />
Tag und Nacht für alle Kinder da<br />
sein, mich mit den damals aktuellen<br />
undurchsichtigen Situation und Menschen<br />
herumschlagen. Keine wirklich<br />
<strong>to</strong>llen Aussichten! Und eigentlich<br />
wollte ich gar nicht − a<strong>be</strong>r Gott.<br />
Ich will nicht − a<strong>be</strong>r Gott (!)<br />
»Nicht mein Wille, sondern deiner<br />
soll geschehen!« Mit dieser Einstellung<br />
finden wir die nötige Kraft,<br />
Weisheit − und Frieden inmitten von<br />
Orkanen. Das jedenfalls erle<strong>be</strong> ich<br />
immer wieder.<br />
Gott hat das Waisendorf inzwischen<br />
»(heraus-)geputzt«: Einige Mitar<strong>be</strong>iter<br />
sind, andere wurden gegangen.<br />
Jetzt ha<strong>be</strong>n wir zuverlässige<br />
Hausmamas, die sich rührend um<br />
die Kinder kümmern. Die Kinder<br />
entwickeln sich prima und strahlen<br />
Freude aus. Wir ha<strong>be</strong>n viel Spaß zusammen,<br />
und ich bin gespannt, was<br />
Gott noch alles tun wird.<br />
Und was willst du?<br />
Du bist jung, nicht mehr ganz jung<br />
oder auch schon älter – egal. Was<br />
machst du mit deinem Le<strong>be</strong>n? Ziehst<br />
du deine Ideen durch oder kümmerst<br />
du dich auch darum, was Gott mit dir<br />
vorhat? Bist du <strong>be</strong>reit, deinen Luxus<br />
aufzuge<strong>be</strong>n, um Gott zu dienen? Es<br />
ist easy zu singen: »Ich geb´ dir alles<br />
hin ...«, a<strong>be</strong>r es dann auch zu tun,<br />
braucht Mut.<br />
Mann − sorry − a<strong>be</strong>r mir fällt auf,<br />
dass Frauen eher <strong>be</strong>reit sind, in die<br />
Mission zu gehen. Warum? Hast du<br />
Angst, deine Sicherheiten zu verlieren?<br />
Wo sind die modernen Hudson<br />
Taylor’s, die Charles Studd’s, die<br />
David Livings<strong>to</strong>ne’s?<br />
Die Welt braucht junge Männer und<br />
Frauen, die unerschrocken die Botschaft<br />
von Jesus in die Welt hinaustragen.<br />
Bist du da<strong>be</strong>i?<br />
You gonna count the cost, if you<br />
wanna <strong>be</strong> a <strong>be</strong>liever!<br />
Tina Drotleff<br />
christina<br />
drotleff<br />
ist Leiterin des<br />
Waisenheims<br />
in Morogoro,<br />
Tansania