6 report d E r E x - B o x E r vom schwächlingzum g e i s t l i c h e n j e m a n d s e i n , e s z u e t w a s b r i n g e n . e r f o l g , r e i c h t u m u n d g l ü c k , d a s w a r a l l e s , w a s e r w o l l t e u n d w o v o n e r t r ä u m t e . d o c h d i e r e a l i t ä t s a h a n d e r s a u s . f r a n k e r z ä h l t . »Franke Wankele« The Kid Frank Fröschle Gründer und Leiter der Betesda School in der Küstenstadt Ilo, Peru inzwischen Muskeln fast wie sein idol Arnold Schwarzenegger Wiedersehen Frank Fröschle mit Box-Champion René Weller (links) <strong>2011</strong> Als Kind war ich so dünn und schwächlich, dass mir meine Oma den zweifelhaften Kosenamen »Franke Wankele« verpasste. Fliegengewicht Auch während meiner Jugend konnte ich kaum etwas zulegen. Ich war zwar künstlerisch <strong>be</strong>gabt, a<strong>be</strong>r infolge meiner körperlichen Konstitution und Schüchternheit sehr gehemmt. Im Sport fiel ich unten durch. Mit 16 <strong>be</strong>gann ich meine Lehre im Einzelhandel und musste mir dafür einen Anzug kaufen − in der Kinderabteilung. Mehr als 50 kg brachte ich damals nicht auf die Waage. Der Boxer Erst als mein Vater mich wegen meiner körperlichen Schwäche zum Boxverein brachte, <strong>be</strong>gann die Wende. Von Ehrgeiz gepackt trainierte ich fast täglich. Jahrelang hatte ich das Privileg, zusammen mit dem damaligen Europa- und späteren Weltmeister im Leichtgewicht, Rene Weller, zu trainieren. Das katapultierte mich in Kürze zu Erfolg und Meistertitel. Der Bodybuilder Mit 62 kg fühlte ich mich noch zu schmächtig. Meine Sportlichkeit sollte auch visuell zum Ausdruck kommen. Also trainierte ich mit Gewichten, erst <strong>be</strong>i den Gewichthe<strong>be</strong>rn, dann in einem Sportstudio. Meine Muskeln samt Körpergewicht schwollen nach einigen Jahren bis auf 95 kg an. Der Sportstudio<strong>be</strong>sitzer Später eröffnete ich ein eigenes Sportstudio. Mein Idol und das meiner Sportsfreunde war Arnold Schwarzenegger. Als dieser nach Amerika auswanderte, machte ich das auch zu meinem Ziel. Ich träumte von Erfolg, Reichtum und Glück. Richtungsänderung »Mit 30 verändert sich mein Le<strong>be</strong>n«, war mein Leitspruch. Ich war erfolgreich in Sport und Geschäft – und unzufrieden. Ich wollte jemand sein, es zu etwas bringen, sah a<strong>be</strong>r immer weniger Sinn darin. Als ich auf die 30 zuging, wurde ich zunehmend frustriert und depressiv; denn es blieb aus, was ich erhofft hatte: Der äußerliche Erfolg hatte keinen Einfluss auf mein desolates Innenle<strong>be</strong>n. Dann kam der 17. Dezem<strong>be</strong>r 1987 − mein 30. Geburtstag − und mit ihm eine Wende. Eine junge Frau <strong>be</strong>suchte mein Sportstudio und erzählte mir von ihren Erfahrungen mit Gott. Es ging nicht um Religion, sondern um ein Le<strong>be</strong>n mit Sinn und Zuversicht. Das war es, was mein Interesse weckte und was ich dringend brauchte. So nahm ich Jesus als meinen persönlichen Retter an. Der A<strong>be</strong>nteurer für Gott 24 Jahre sind inzwischen vergangen. Alles aufzuzählen, was in dieser Zeit geschehen ist, würde ein dickes Buch füllen: wie Gott mein Le<strong>be</strong>n verändert hat; welche Wunder geschehen sind; wie ich zum Missionar wurde; wie meine Frau, unsere drei Kinder und ich vor einem Flugzeugabsturz <strong>be</strong>wahrt wurden; wie es für mich möglich wurde, Gott kennenzulernen und diese Erfahrung an tausende von Menschen weiterzuge<strong>be</strong>n. Heute weiß ich, wie wichtig es ist, sein Le<strong>be</strong>n so früh wie möglich auf Jesus auszurichten. Die Jugendzeit ist oft geprägt von einer Mischung aus Furcht, Unsicherheit und Minderwertigkeitskomplexen. Man will »groß und stark« sein und stößt doch so schnell an seine Grenzen. Nelson Mandela sagte: »Mutig sein heißt nicht, dass man keine Angst hat, sondern dass man die Angst ü<strong>be</strong>rwindet.« Mit Jesus Christus ist dies möglich. Er sagt: »In der Welt werdet ihr hart <strong>be</strong>drängt. Doch ihr braucht euch nicht zu fürchten: Ich ha<strong>be</strong> die Welt <strong>be</strong>siegt.« Frank Fröschle
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