Download - Osteologie Kongress
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Methode: In der 1-jährigen Prospektivstudie einer IL-6R-Inhibition bei Patienten<br />
mit RA, die alle eine Vortherapie mit Methotrexat bzw. Leflunomid und<br />
einem TNF-Blocker hatten, und aufgrund deutlicher Aktivität therapeutisch<br />
umgestellt wurden, galt folgenden Outcome-Parametern das Interesse: Knochendichte<br />
(Messung am re. ges. Schenkelhals und der LWK 1-4 mittels DXA),<br />
Marker des Knochenstoffwechsels (Osteocalcin, NTX), Marker des Knorpelstoffwechsels<br />
(C2C, CP2), Aktivitäts- und Funktionsscores (DAS28, HAQ-DI,<br />
FFbH), radiomorphologischer Verlauf an Händen und Füßen sowie der Steroidbedarf.<br />
Messzeitpunkte waren direkt vor der Therapieinitiierung und nach<br />
1-jähriger Therapie mit Tocilizumab (8mg/kg KG alle 4 Wochen, die durchschnittliche<br />
MTX-Dosierung 15 mg/Woche). Eingeschlossen wurden 22 Patienten<br />
mit RA (16 Frauen, 6 Männer, Durchschnittsalter 62 Jahre, durchschnittliche<br />
Krankheitsdauer 11 Jahre) mit einer Glukokortikoiddosis > 10 mg Prednisolonäquivalent.<br />
19/22 Patienten erhielten eine Kombinationstherapie (Tocilizumab<br />
+ MTX), 3/22 Patienten eine Monotherapie mit Tocilizumab.<br />
Ergebnisse: Messtechnisch (DXA) ergab sich initial 3x eine Osteoporose, 3x<br />
eine Osteopenie und 11x eine normale Knochendichte. Nach 1-jähriger IL-6R-<br />
Inhibition waren 2x eine Osteoporose, 7x eine Osteopenie und 10x eine normale<br />
Knochendichte gegeben. Bei stabilen Knochendichtewerten am Schenkelhals,<br />
zeigte sich eine Zunahme der Knochendichte axial. C2C (Knorpeldegradationsmarker)<br />
und CP2 (Knorpelformationsmarker) sowie NTX ergaben<br />
im Verlauf keine signifikanten Veränderungen, Osteocalcin zeigte eine signifikante<br />
Zunahme (p = 0,021). Der DAS28 besserte sich von 5,1 auf 3,1, ebenso<br />
auch der HAQ-DI von 1,7 auf 1,4 neben einer parallelen Zunahme des FFbH<br />
von 56% auf 61%. Der initiale Steroidbedarf von > 10mg Prednisolonäquivalent<br />
konnte auf durchschnittlich 5 mg reduziert werden. Die radiologischen<br />
Aufnahmen vom Hand- und Fußskelett zeigten erfreulicherweise bei keinem<br />
Patienten einen Progress von entzündlichen Manifestationen.<br />
Diskussion: Bei Patienten mit RA, langjähriger Krankheitsdauer (durchschnittlich<br />
11 Jahre), einer Vortherapie mit einem TNF-Blocker in Kom-<br />
bination mit MTX oder Leflunomid und unter einer hohen Prednisolon-<br />
einnahme (>10mg täglich), zeigten in der 1-jährigen Prospektivstudie unter<br />
Tocilizumabgabe einen „osteoprotektiven“ Effekt (Besserung der Knochendichte,<br />
anti-erosiver radiomorphologischer Verlauf, Hinweise für eine Knochenformation<br />
[Osteocalcin ]) neben einer signifikanten Verbesserung der<br />
Krankheitsaktivität (DAS28) und der Funktionskapazität (FFbH). Im Praxisalltag<br />
stellt bei Versagen einer TNF-Blockade-Therapie die IL-6R-Inhibition<br />
eine sinnvolle Option dar. Literatur: (1) Lange U et al. Rheumatology<br />
2005;44:1546-8 (2) Dischereit G et al. <strong>Osteologie</strong> 2009; Suppl 1:S53<br />
Keywords: rheumatoide Arthritis, Biologika-Therapie, Knorpel-, Knochenstoffwechsel,<br />
Knochendichte<br />
Korrespondenzadresse: Uwe Lange, Justus-Liebig-Universität Gießen,<br />
Kerckhoff-Klinik, Rheumatologie, <strong>Osteologie</strong>, Physikalische Medizin, Benekestr.<br />
2-8, 61231 Bad Nauheim, Deutschland, E-Mail: U.Lange@kerckhoff-klinik.<br />
de<br />
P 26 Beitrag neuer biochemischer Marker des Knochenstoffwechsels<br />
– Sklerostin, Osteoprotegerin und FGF 23 –<br />
in der Differenzierung der renalen Osteodystrophie<br />
Gabriele lehmann1 , Alexander Pfeil2 , Vincent Brandenburg3 , Juliane<br />
Schütze4 , Gunter Wolf5 1Friedrich Schiller Universität Jena, Klinik Innere Medizin III, Rheumatologie/<strong>Osteologie</strong>,<br />
Jena; 2Universität Jena, Klinik Innere Medizin III, Rheumatologie/<strong>Osteologie</strong>, Jena;<br />
3Universität Aachen, Kardiologie, Aachen; 4University of Applied Sciences Jena, Jena;<br />
5Universität Jena, Klinik Innere Medizin III, Nephrologie, Jena<br />
Einleitung: Die Kenntnis der Form und des Schweregrades einer renalen Osteodystrophie<br />
(ROD) ist wegen enger Beziehungen zur Morbidität und Mortalität<br />
der Patienten von entscheidender Bedeutung in der Behandlung. Eine<br />
auf den bisher üblichen Knochenumbaumarkern basierende Differenzierung<br />
gelingt nicht mit hinreichender Sicherheit. Ziel der Untersuchung war Beurteilung<br />
der Fähigkeit von Sklerostin, Osteoprotegerin (OPG) und FGF 23 zur<br />
OSteOlOGIe 2013 Weimar<br />
Differenzierung von low und high bone turnover lesions bei Kenntnis der histomorphometrischen<br />
Klassifizierung.<br />
Methode: In die Untersuchung wurden 55 Hämodialyse-behandelte Pat. eingeschlossen.<br />
Nach der histomorphometrischen Analyse der Knochenbioptate<br />
bestand bei 11 Pat. (10 Männer, 1 Frau, mittleres Alter 48±16 Jahre) eine low<br />
turnover Form (adyname renale Knochenerkrankung) und bei 44 Patienten<br />
(31 Männer, 13 Frauen, mittleres Alter 49±14 Jahre) eine high turnover Form<br />
(Osteitis fibrosa und milde Osteitis fibrosa) der ROD. Die Blutentnahme erfolgte<br />
in engem zeitlichen Zusammenhang mit der Knochenbiopsie vor einer<br />
Dialyse. Untersucht wurden die herkömmlichen Marker PTH, TRAP 5B, BAP<br />
und NTX sowie die neueren Marker Sklerostin, OPG und FGF 23.<br />
Ergebnisse: 1. Es lag kein Unterschied zwischen den Mittelwerten von Sklerostin,<br />
OPG und FGF 23 bei adynamer renaler Knochenerkrankung und<br />
Osteitis fibrosa vor. 2. Signifikante Korrelationen mit herkömmlichen Markern<br />
bestanden nur bei Osteitis fibrosa für FGF 23 und PTH (r=0,37; p=0,13) sowie<br />
für FGF 23 und NTX (r=0,51; p=0,00). 3. Signifikante Korrelationen zu histomorphometrischen<br />
Parametern bestanden nur bei adynamer renaler Knochenerkrankung<br />
für FGF 23 und Osteoidvolumen (r=-0,63; p=0,02) sowie für<br />
OPG und Knochenabbauoberfläche (r= -0,58; p=0,04)<br />
Diskussion: Die Bestimmung von Sklerostin, OPG und FGF 23 leistet nach<br />
derzeitigem Kenntisstand keinen Beitrag zur Differenzierung zwischen high<br />
und low bone turnover lesions bei renaler Osteodystrophie.<br />
Keywords: Knochenumbaumarker, renale Osteodystrophie, Knochenhistologie<br />
Korrespondenzadresse: Gabriele Lehmann, Friedrich Schiller Universität<br />
Jena, Klinik Innere Medizin III, Rheumatologie/<strong>Osteologie</strong>, Erlanger Allee<br />
101, 07740 Jena, Deutschland, E-Mail: Gabriele.Lehmann@med.uni-jena.de<br />
P 27 Kasuistik sekundäre Osteoporose:<br />
Komplexe Osteopathie bei lithium-assoziiertem<br />
Hyperparathyreoidismus<br />
Parvis Farahmand1 , Herbert Faber2 , Stefan Reuter2 , Karl-Heinz Vestweber3 ,<br />
Johann Ringe4 1Westdeutsches Osteoporose Zentrum, Klinikum Leverkusen, Universität zu Köln,<br />
Medizinische Klinik 4, Allgemeine Innere Medizin, Infektiologie, Pneumologie,<br />
<strong>Osteologie</strong>, Leverkusen; 2Medizinische Klinik 4, Allgemeine Innere Medizin, Infektiologie,<br />
Pneumologie, <strong>Osteologie</strong>, Klinikum Leverkusen, Universität zu Köln, Leverkusen; 3Klinik für Allgemein-, Visceral- und Thoraxchirurgie, Leverkusen; 4Westdeutsches Osteoporose<br />
Zentrum, Klinikum Leverkusen, Universität zu Köln, Leverkusen<br />
Einleitung: Bei der Abklärung auf Vorliegen einer Osteoporose ist es erforderlich<br />
eine sekundäre Osteoporose auszuschließen, bei schwer einstellbarem<br />
Hypertonus ist eine sekundäre Hypertonie zu bedenken. Beiden Störungen<br />
kann ein primärer Hyperparathyreoidismus zugrunde liegen, der<br />
häufig durch eine Hyperkalzämie entdeckt wird. Lithium wird eingesetzt zur<br />
Langzeitbehandlung bipolarer affektiver Störungen und kann über eine Hypokalzurie<br />
und einen primären Hyperparathyreoidismus zu einer Hyperkalzämie<br />
und einer komplexen Osteopathie führen. Wir berichten über einen 80 jährigen<br />
Patienten mit 40-jähriger Einnahme von Lithium (400 mg/d), symptomatischer<br />
Hyperkalzämie und therapierefraktärer arterieller Hypertonie mit Belastungsdyspnoe,<br />
Tremor, innerer Unruhe, Schlafstörungen, Polydipsie und<br />
Polyurie.<br />
Methode: Präoperativ Blutdruckwerte 170/90 bis 200/110 mmHg, Kalzium<br />
i.S. 2,78 mmol/l, Phosphat i.S. 0,83 mmol/l, Kreatinin i.S. 1,44 mg/dl, Kalzium<br />
i.U. 2,28 mmol/24 h, Phosphat i.U. 18,8mmol/24h, PTH intakt 225 pg/<br />
ml, 25-OH-Vitamin D3 14,4ng/ml, Lithium 0,61 mmol/l. Knochendichtewerte<br />
(DXA): LWS (T-Score) - 1,4, Femur gesamt links - 3,6, Femur gesamt rechts<br />
- 2,9. Schilddrüsensonographisch Struma diffusa et nodosa, linksseitiger Knoten<br />
2,4cm im Durchmesser. Nebenschilddrüsen-Szintigraphie (99m Tc-MDP):<br />
keine Darstellung eines Nebenschilddrüsenadenoms. Es bestand der Verdacht<br />
auf einen Lithium-assoziierten Hyperparathyreoidismus. Daher erfolgte die<br />
¾-Resektion der Nebenschilddrüsen, histologisch Hyperplasie aller Nebenschilddrüsen.<br />
Postoperatives Follow-up mit Kontrolle der Blutdruckwerte, des<br />
© Schattauer 2013 <strong>Osteologie</strong> Suppl 1/2013<br />
S 31<br />
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