Untersuchung neuartiger Mikrofluidik-Strukturen - Fakultät für Physik ...
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Fluoreszenz zeigen, wenn zuvor eine ausreichende Konzentration an QS-Signalmolekülen per<br />
Diffusion vom Sender-Bakterium zu diesem Empfänger-Bakterium gelangt ist.<br />
Im Rahmen dieser Arbeit wurde eine weitere gentechnisch veränderte S.meliloti Rm1021<br />
Mutante verwendet, die die Bezeichnung Rm1021(pHC60) trägt. Dieses Bakterium trägt ein<br />
Plasmid, das permanent und in hohen Konzentrationen GFP produziert [28]. Diese Produktion<br />
ist im Vergleich zu den Sender-/Empfänger-Bakterien nicht von der AHL-Konzentration abhängig,<br />
und zudem um ein Vielfaches stärker. Da es zunächst vordergründig um die erfolgreiche<br />
Herstellung und die <strong>Untersuchung</strong> der Funktionalität der <strong>Mikrofluidik</strong>chips geht, ist das<br />
Rm1021(pHC60)-Bakterium aufgrund seiner hohen Fluoreszenzintensität <strong>für</strong> diese Aufgabe<br />
geeigneter, als das eigentliche Sender-Bakterium.<br />
Für ein Verständnis der späteren Experimente ist eine Charakterisierung der durchschnittlichen<br />
Größen der Rm1021(pHC60) wichtig. Diese lässt sich mittels Rasterelektronenmikroskopieaufnahmen<br />
dieser Bakterien abschätzen, welche über ein schonendes Austrocknungsverfahren<br />
[22] von D. Greif [29] präpariert wurden. In Abbildung 2.1 sind mehrere<br />
Rm1021(pHC60) bei 7000facher Vergrößerung zu erkennen. Diese Stäbchen haben eine<br />
durchschnittliche Länge von ca. 3µm und einen Durchmesser von ca. 0,5µm.<br />
2.2. Hydrodynamische Effekte in <strong>Mikrofluidik</strong>-Systemen<br />
Ein grundlegendes Verständnis der Hydrodynamik ist wichtig, um die in einem <strong>Mikrofluidik</strong>-<br />
System verwendeten kleinsten Flüssigkeitsmengen erfolgreich kontrollieren zu können. Dabei<br />
treten, aufgrund der Verkleinerung von Kanalstrukturen in den Mikrometerbereich, einige Effekte<br />
deutlicher in den Vordergrund als auf makroskopischer Ebene [30]. Dadurch entstehen<br />
neue Möglichkeiten die Flüssigkeiten in dem Kanal und darin enthaltene Partikel zu transportieren<br />
und zu manipulieren [31,32]. Charakteristisch <strong>für</strong> ein solches System sind sehr kleine<br />
Reynoldszahlen, damit einhergehende laminare Strömungen und das Dominieren von Oberflächeneffekten.<br />
Diese Eigenschaften und Effekte werden im Folgenden diskutiert.<br />
2.2.1. Viskosität<br />
Die Viskosität ist ein Maß da<strong>für</strong>, inwieweit eine Flüssigkeit fähig ist, Scherkräfte weiterzugeben.<br />
Abbildung 2.2 Schema zur Entstehung eines Geschwindigkeitsgradienten in einer Flüssigkeit zwischen zwei Platten<br />
mit dem Abstand z, die sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit v1>v2 bewegen. Dabei ist F die<br />
wirkende Kraft und R die Reibungskraft.